Brevet ARA Nordbayern 2022

Du hast meine Bewunderung @Nemberch , du bist ein Tier. Und du weißt durch winterliche Nachtfahrten und ähnliche Unternehmungen, was du machst, was du anziehst, ißt, trinkst usw.
Da gibt es aber auch angemeldete Neulinge, die diese Erfahrung nicht haben.
Deshalb verstehe ich die Diskussionen, ums verschieben nicht. Ich muss halt für mich abwägen, ob ich der Prüfung gewachsen bin, oder nicht.
Richtig, aber nicht jede(r) kann das so genau abwägen. Ich erinnere an den Zugspitzlauf 2008, oberhalb von 2000 m dann Schneefall und Sturm. Es gab zwei Tote, der Veranstalter kam vor Gericht - und wurde freigesprochen.
Es wäre verheerend für die Randonneurszene, wenn etwas Vergleichbares passieren würde.
 
Es gab zwei Tote, der Veranstalter kam vor Gericht - und wurde freigesprochen
Wenn Du als Veranstalter verklagt wirst, hast Du etwas falsch gemacht. Ist zwar ein guter Test für den Haftungsausschluss des Veranstalters, aber das Risiko wäre mir zu hoch.

Ob man sich selber nach zwei Toten noch morgens im Spiegel ansehen kann, muss jeder selber entscheiden.

Ich finde jedenfalls, es gibt eine Fürsorgepflicht des Veranstalters und deshalb sollte man bei gefährlichen Bedingungen absagen oder verschieben.
 
@jensNBG : Es gibt 3600 Verkehrstote im Jahr. Die meisten davon haben die Unfälle selber verursacht, trotz einem riesigen Gesetzesapperat, aktive und passive SChutzsysteme, vorgegebene Kurvenradien, Geschwindigkeiten, Oberflächen, usw.
Man kann nicht allen Teilnehmern zu 100% das eigene Denken abnehmen.
 
@Jack-Lee Es ging konkret um diesen einen Brevet. Nicht um PKWs, nicht um Verkehrstote, nicht um Straßen im Allgemeinen und Speziellen.

Wieviele Tote die Unfälle selber verursacht haben? Gute Frage, hast Du da eine Quellenangabe?

Speziell bei Radfahrern bin ich mir nicht sicher, ob die IMMER selber Schuld sind?

Schutzsysteme wie ABS, ESP, Airbag, Gurte, Gurtstraffer, Knautschzonen sind eigentlich bei den allermeisten Fahrrädern und Velomobilen nicht vorhanden.
 
Wer bei dem Wetter anreist und sich bewusst dazu entscheidet die Strecke dann auch zu fahren, macht das eben aus und auf eigene Verantwortung. Da den Veranstalter bei später auftretenden Problemen als Prügelknaben her zu nehmen ist halt sch...
 
Der Veranstalter ist doch nicht für das Wetter zuständig. Jeder, der teilnimmt darf gerne sein Hirn benutzen und auch unterwegs abbrechen, wenn es eben nicht geht. Es gibt halt keine Erfolgsgarantie, was manche scheinbar aber fordern.
Und zum Zugspitzlauf: Auch das waren erwachsene Menschen, keiner wurde mit der Waffe gezwungen. Alles Menschen die sonst doch auch auf Selbstbestimmung setzen.
 
Nachdem der Veranstalter die Brevets ja tendenziell eher nicht in der Skisaison starten lässt, könnte man so eine Veranstaltung bei extremen Bedingungen ja kurzfristig verschieben. Wurde vor Ort dann ja auch angeboten.

Wer dann bei Schnee und Gefahr von Straßenglätte trotzdem fahren möchte, der weiß was er tut und hat Erfahrungen damit.

Mehr ist nicht passiert.

fluxx.
 
Servus zusammen,

hier gibt es einen kurzen Kommentar eines Up-Teilnehmers:
Ein paar Bilder sind dort auch zu finden.

Viele Grüße,
Frank

P.S. Mit der Liege wäre _ich_ höchstwahrscheinlich nicht gestartet, aber das müsste niemand anderes für mich entscheiden;-)
P.P.S. Einfach absagen ist für die, die bei solchem Wetter trotzdem fahren können und wollen, keine schöne Option. Eine Woche später geht nicht für jeden problemlos mal so. Aber dass Karl mit seinem Team das anbietet, ist natürlich toll!
 
Würde vermutlich gegen die Randonneursehre verstoßen.
Richtig, aber nicht jede(r) kann das so genau abwägen. Ich erinnere an den Zugspitzlauf 2008, oberhalb von 2000 m dann Schneefall und Sturm. Es gab zwei Tote, der Veranstalter kam vor Gericht - und wurde freigesprochen.
Ich finde jedenfalls, es gibt eine Fürsorgepflicht des Veranstalters und deshalb sollte man bei gefährlichen Bedingungen absagen oder verschieben.
Das ist wieder einmal so eine typisch deutsche Diskussion. Erst einmal kommen alle Bedenkenträger aus ihren Löchern, statt sich konstruktiv zu fragen, worin eigentlich die Gefahr besteht und wie man sie reduzieren kann.

Bei diesem Berglauf auf die Zugspitze war die Situation eine andere: Es war quasi eine All-Inclusive-Veranstaltung, bei der dem Teilnehmer jegliche Organisation abgenommen wurde. Da ist ein Brevet schon vom Konzept her ganz anders, wo man sich im öffentlichen Straßenverkehr bewegt, und sich die Teilnehmer selber um Verpflegung oder technische Probleme kümmern müssen. Außerdem startete der Berglauf im Tal, bei vermutlich angenehmem Wetter, und ging in das Hochgebirge, wo man fernab der Zivilisation dem Wetter voll ausgesetzt ist, während ein Brevet durch Ortschaften mit Restaurants, Supermärkten, Tankstellen und Bahnhöfen verläuft. Da findet man immer was, um sich unterzustellen oder aufzuwärmen. Es mag unangenehm werden, aber lebensgefährlich eher nicht. Man kann durchaus bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch radfahren.

Natürlich ist ein Brevet bei Schnee schon deutlich härter. Aber das gehört dazu. Schließlich sind 200 km nicht übermäßig viel, das sollte auch bei härteren Bedingungen noch klappen, falls man 600 oder 1200 km anstrebt. (Und bei solchen Entfernungen ist es viel wahrscheinlicher, dass man von einem Unwetter erwischt wird.) Ich sage nicht, dass mir solche Bedingungen nichts anhaben können – aber das Wetter ist Teil der Prüfung, wozu angemessene Kleidung und ein passend ausgestattetes Rad dazu gehört. Und ein Brevet wird eben an dem Termin gefahren, an dem es geplant wurde. Kann ja jeder trotzdem abbrechen wenn es zu hart ist oder man sich an dem Tag nicht fit fühlt. Dann muss man es eben durch ein anderes Brevet kompensieren – z.B. an einem anderen Startort, oder durch ein zusätzliches längeres Brevet.

Ich bin mal ein 300-km-Brevet mit dem Liegerad in Norwegen gefahren. Das war in vielerlei Hinsicht das komplette Gegenteil von Karls Brevets; während Karl einen sehr detaillierten Streckenplan hat, weil er die Strecke über winzige Nebenstraßen führt, passte dort alles auf eine Schreibmaschinenseite (einseitig) – im Norden gibt es einfach kaum Straßen, so dass man 300 km rüber nach Schweden und zurück mit einem knappen Dutzend Abzweigungen komplett beschreiben kann. Am Start hat es geschüttet wie aus Kübeln; und entsprechend hat sich die große Mehrheit der Fahrer entschieden, nicht zu starten, sondern es am nächsten Tag zu fahren. So etwas war mir vollkommen fremd. Seit wann hat man Anspruch darauf, dass jedes Brevet eine gemütliche Kaffeefahrt ist? Wie will man denn dann bei langen Brevets zurecht kommen, wo einem auf einer Tour fast alle Jahreszeiten begegnen können? Mit einer Handvoll Leute bin ich dann an den Start gegangen; die ersten gut 100 km hat es geregnet, aber dann war es trocken, und abends kam sogar etwas die Sonne raus. War in der Summe ganz gut machbar; jedenfalls deutlich besser als der erste Eindruck. Und auch bei anderen harten Brevets (wie z.B. 11 Stunden durch strömenden Regen in der Nacht im französischen Jura oder durch den ersten Herbststurm beim Brevet Paris–Hamburg 2017) habe ich keine schlechten Erinnerungen, sondern es war jeweils eine sehr intensive Erfahrung, die deutlich in Erinnerung bleibt (erst recht die positiven Aspekte).

TL;DR: Kann schon sein, dass die Bedingungen hart sind. Dann passe dich an oder gibt zu, dass es dir zu hart (oder deine Ausrüstung ungenügend) ist – aber mach’ nicht den Veranstalter verantwortlich.
 
Das ist wieder einmal so eine typisch deutsche Diskussion. Erst einmal kommen alle Bedenkenträger aus ihren Löchern, statt sich konstruktiv zu fragen, worin eigentlich die Gefahr besteht und wie man sie reduzieren kann.
Ich führe gerade keine Diskussion. Ich habe meine Meinung geäußert, das war es schon.

Ich bin nicht mitgefahren und damit war die Gefahr für mich gebannt. Haben die meisten anderen Teilnehmer auch so gemacht, daher wird ja der Termin nachgeholt.
 
Die Wettervorhersage sagt, der Ersatztermin wird trotzdem nicht super, aber besser. Windböen (im DF ohne Hosen gefürchtet) und Temperaturbereich am Ende des Tages um 0 Grad, dafür am Tage um 6° und regnerisch. Machbar, aber kein Wetter für Rekorde. Brille und Schirmmütze also ein muss, neben Weste und ähnliches.

Gestern habe ich eine längere Ausfahrt gemacht um meine neuen Felgen, neue Reifen und lädiertes Knie zu testen. Das Knie ist soweit einsatzbereit (weil man eben im VM auch die Kniebelastung eines Knies reduzieren kann = also nur durchkommen zählt).
Als überzeugte Cabriofahrer habe ich meine Windschutzscheibe auch getestet und die wird noch modifiziert.
 
@Nemberch Tolle Leistung, echt Respekt für 14 Std. mit Spikes bei den Bedingungen!

Muss zugeben, dass ich kurzerhand gekniffen habe. Das Wetter war zwar in meiner bisherigen UP-'Karriere' nie ein Grund ein Brevet nicht zu starten. Aber in meinem ersten Jahr auf der Liege, wollte ich beim ersten Brevet nicht gleich mit Glätte zu kämpfen haben. Habe dann spontan am Sonntag ein DIY 200er gemacht, was bei trockenen Straßen richtig gut ging. Erst danach dann die Ankündigung von Karl gelesen, dass es am Sa. eine Wiederholung gibt.
Da das wegen privaten Terminen bei mir leider nicht geht, werde ich das offizielle 200er dieses Jahr einfach abhaken und für das Fleche und die kommenden Brevets auf frostfreie Straßen hoffen :);)
 
Die Wettervorhersage für morgen sieht eigentlich ganz gut aus. Ab Sonnenaufgang sollte es nicht mehr regnen.

ABER ein Problem für viele, die von Norden über Nürnberg per Zug fahren wollen: Schienenersatzverkehr Bamberg bis Fürth! Keine Fahrradbeförderung. Ich muss bis Fürth oder Nürnberg radeln, bevor ich in den Zug steigen kann. Oder tatsächlich das Auto nehmen (wäre das zu rechtfertigen?).
 
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