Brevet ARA Nordbayern 2022

Ich habe mir heute leider irgendeinen Infekt eingefangen (laut Test kein Corona). Deswegen werde ich es nicht riskieren, das morgen in der Kälte noch zu verschlimmern. Ich fahre die Runde irgendwann nach. Wir sehen uns hoffentlich beim 300er.
 
Der 200er morgen geht durchs Altmühltal und dann hoch nach Ihrlerstein?

fluxx.
 
Der 200er morgen geht durchs Altmühltal und dann hoch nach Ihrlerstein?

fluxx.
Bis kurz hinter den 12 Aposteln durchs Tal. Dann nördlich über die Hochfläche bis Kipfenberg. Dann über die südlich der Altmühl liegende Hochfläche bis Einthal. Von dort durchs Tal bis kurz vor Kehlheim und hoch nach Ihrlerstein (Kontrolle 2 im Edeka-Center, 11:51-15:28). Zurück nördlich des Altmühltals bis Dietfurt, von dort im Tal bis Eichstätt, und dann wieder über die nördliche Hochfläche. Genauer ggf. per PN.
 
Der 200er morgen geht durchs Altmühltal und dann hoch nach Ihrlerstein?

fluxx.
Okay, wenn dem so sein sollte, aktuell haben wir hier 15 km von Ihrlerstein entfernt und 150 Höhenmeter tiefer im Donautal 0,5 Grad, es schneit leicht und der Schnee bleibt auch an den Straßenrändern schon liegen. In der Nacht und morgen sind Temperaturen unter null Grad zu erwarten, der Niederschlag wird laut Regenradar anhalten und morgen tagsüber weitergehen.

fluxx.
 
Wann stehst du morgen auf? Magst du um 7 Uhr noch mal einen Lagebericht durchgeben, damit ich weiß ob ich mit Spikes fahre?
 
Hier im Tal, ist identisch mit dem Altmühltal, hat es ca 2 cm Schnee, Straßen frei, minus 1 Grad. Ihrlerstein liegt 150 Meter höher, da kann es anders aussehen. Allerdings soll es bis Mittag 2 Grad haben.

Für die Lagen ums Altmühl herum unten die Bedingungen im Screenshot.

fluxx.

Screenshot_2022-04-02-07-08-28-153_aplicacion.tiempo.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin raus. Ich wünsche allen Teilnehmer eine gute Fahrt und das sie heile ankommen.

Wahrscheinlich fahre ich dann nächste Woche Samstag, 9. April gegen 8:30 Uhr ab Bahnhof Treuchtlingen die Strecke.

Ich kann nicht verstehen, warum man bei solchen Bedingungen nicht den Brevet verschiebt, es ist ja kein Hexenwerk: Start, 3 Kontrollstellen in Geschäften, Ziel. Dann hat ist der Veranstalter selber auch krank, es gibt keine Übernachtung, kein Catering.
 
Ich kann nicht verstehen, warum man bei solchen Bedingungen nicht den Brevet verschiebt

Würde vermutlich gegen die Randonneursehre verstoßen. Wir haben hier in Fürth einen großen Astbruch im Garten, der Schnee liegt ca. 10 cm hoch und ist sackschwer. Bleibt an den schon offenen Knospen gut hängen, Aufenthalt unter Bäumen ist hier keine gute Idee.

Gruß und allen Teilnehmern gesundes Ankommen.

Fetzer
 
Nemberch auf seinem Einspurer. Leider noch keine Rückmeldung. Er hatte sich am Sa Nachmittag gemeldet. Wie die letzten Meter waren, hätte mich interessiert.
 
Hier im Tal, ist identisch mit dem Altmühltal, hat es ca 2 cm Schnee, Straßen frei, minus 1 Grad. Ihrlerstein liegt 150 Meter höher
Da es in Nemberch deutlich mehr Schnee hatte und kälter war, entschloss ich mich, mit meinem Staiger Airbike zu fahren. Da wurden Anfang des Winters die Spikes montiert und nachdem ich, den Winter über, ein bisschen damit gefahren bin hat es sich gut angefühlt. Deshalb dachte ich, der 200er geht schon damit. Auf dem Weg nach Graben sah ich meine Reifenwahl bestätigt. 6-7 cm Matsch und richtig glatte Straßen.

Am Start waren so 35 Hartgesottene, von denen noch ca. 10, nach Ankündigung eines Ersatztermins, ein netter Zug von Karl, vom Start absahen. Es sind wohl einige Teilnehmer schon auf der Autobahn und in der Bahn hängengeblieben.

Wir fahren Prüfungen, nebenbei gesagt, diese habe ich nicht bestanden, aber dazu später mehr. Deshalb verstehe ich die Diskussionen, ums verschieben nicht. Ich muss halt für mich abwägen, ob ich der Prüfung gewachsen bin, oder nicht. Das auf den Veranstalter abzuwälzen finde ich komisch und funktioniert nicht. Zumindest, wenn der Veranstalter mit seinen, ich Tipp mal, 72 Jahren einen 200er nachts bei -8 Grad runterspult. Sein Motto ist: Ich bin kein besonders starker Randonneur. Wenn ich das schaffe, schaffen es die anderen auch.

Gut, am Start vor die Wahl gestellt, entschied ich mich zu fahren. Ich hatte einen Tag, fürs Radeln, Zeit, bin gut ausgerüstet und erfahren. Bis Eßlingen ist es eben. Da sollte ich mit den RR mithalten können, dachte ich. Trotzdem ich mich plagte, sah ich kein Land und die Meute war schnell verschwunden. Am beständigen Schneefall lags nicht, am starken Gegenwind erst Recht nicht. Doch die 47-559 Stollenreifen mit Spikes sind unheimlich zäh. Die haben mich ca. 4km/h gekostet. Die Hoffnung, daß sich das am Berg, mit niedrigerer Geschwindigkeit, etwas egalisiert zerschlug sich auch sehr schnell. Körperöffnungswinkel, Tretlagerabstand und vor allem Sitztiefe haben nicht gepasst. Ich habe keinen Druck aufs Pedal bekommen. Nach einiger Zeit, es schneit immer noch und der Wind auf dem Jura ist extrem schneidend, kamen Mitstreiter in Sicht. Die Freude war groß. Nahm ich doch scheinbar langsam Fahrt auf. Der Blick auf den Tacho belehrte mich eines Besseren. Was war da los? Auf meine Nachfrage wurde mit einem resigniertem, Schaltung eingefroren, geantwortet. Da konnte ich helfen. Aufs kleinste Ritzel schalten, am Schaltzug zupfen, ob er frei ist, und dann, durchaus robust, am Schaltwerk notteln, damit das Eis abspringt. Schon war die Schaltung wieder einsatzbereit und der Kollege auf und davon. Das selbe Gespräch hatte ich noch zwei, drei Mal und somit die rote Laterne erfolgreich verteidigt. An der ersten Kontrolle war ich, glaube ich, schon über der Zeit, obwohl ich unterwegs nicht gebummelt habe. Selbst die Leberkassemmel der Metzgerei Kettner, die echt lecker ist, habe ich rechts liegen lassen. Tatsächlich, Schnitt in Bewegung, 15,4 km/h. Darauf brauchte ich erstmal einen Knödel, obwohl es gar nicht so einfach ist Samstag Mittag auf dem Land eine Gastwirtschaft zu finden. Ich habe dann vier bekommen. Die Wirtin hat kleine gemacht, damit sie schneller gar sind.

In der Wärme habe ich erstmal Resümee gezogen. Die Klamotten funktionieren gut, mir ist nicht kalt. Ich bin mit der Softshelljacke gefahren, da der beständige Schneefall nicht wirklich nass machte. Auch die selbstgemachten Heizeinlegesohlen haben wunderbar funktioniert. Das Fahrrad ist eine andere Nummer. Ich habe Krämpfe, Hüftschmerzen, Knieschmerzen und bringe keinen Druck aufs Pedal. Ich bin mit meinem Airbike schon mehrere erfolgreiche Brevet Serien und auch Paris-Brest-Paris gefahren. Dennoch war es dumm zu glauben, dass man sich ohne Eingewöhnung einfach so draufsetzen und 12 Stunden Radeln kann. Das Ding wollte mich schlichtweg umbringen.

Damit die ganze Aktion nicht endlos lang wird, beschloss ich bei Prunn ins Altmühltal zu fahren und in diesem verbleibend zurück. Ich habe also die Irrlersteinschleife ausgelassen und unterwegs, im Altmühltal, auch wieder den einen oder anderen Randonneur gesehen, konnte aber nicht ansatzweise an irgendjemanden dranbleiben. So rollte ich dahin und auf der Ebene hat es sogar Spaß gemacht. An der dritten Kontrolle in Kinding blickte ein Kollege irritiert auf, als ich mich zu ihnen an den Tisch setzte. Nach einer Weile sagte er: Ach, du bist auch mit dem Rad unterwegs? Das sieht man dir gar nicht an. Du wirkst wie aus dem Ei gepellt. Hast du heute noch ein Date und darauf geachtet dich nicht dreckig zu machen? Bei Schmuddelwetter bist du mit dem Liegerad eindeutig im Vorteil. Vor allem, dass die Füße trocken bleiben, da sie nicht in der Gischt des Vorderrades sind. Der offizielle Track verläuft nun ein ganzes Stück im Altmühltal. Es war trotzdem einsam, da ich mittlerweile wieder die rote Laterne hatte. Bei Eichstätt entschloss ich mich im Altmühltal zu bleiben. Ich hatte einfach keine Lust mehr, noch weitere Anstiege zu drücken. Das ist zwar deutlich länger als obenrum, rollt aber netter. Mittlerweile war auch meine Schaltung vereist. Einmal habe ich sie gängig gemacht, dann habe ich es bleiben lassen. Nachdem es den ganzen Tag mal mehr oder weniger vor sich hin geschneit hat, begann es 20 km vor Treuchtlingen heftig zu schneien. Der Schnee bleibt liegen und die Straße wurde wieder glatt. Das machte nichts, ich hatte ja Spikes. Um 22: 50 Uhr erreichte ich Graben. 186 km, Zeit in Bewegung 11 Stunden 38 Minuten. Es war ein sehr schöner und auch lehrreicher Ausflug.20220402_171646.jpg
 
Boah. Respekt! Ich hatte auch mal Spikes am 406er Up und fand die heftig bremsend.
Da kannst Du die Strecke eigentlich von der Energie fast doppelt zählen.
Und dann noch Kälte - Schnee und Wind... :rolleyes: Hammer!
 
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