Anti-Fading-Bremsen

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42659 Solingen Burg
Moin zusammen,
es gibt ja hier einige Diskussionen über die Verbessserung von Bremsen. Meist geht es darum Fading bei längeren/schnelleren/steileren Bergabfahrten zu verhindern.
Ich habe am vergangenen Wochenende während der Abfahrt vom Köterberg im Rahmen der "Alten Hexe" eine etwas seltsame Erfahrung gemacht:

Nach etwa 200 Höhenmetern, immer wieder durch Intervallbremsen die Geschwindigkeit bei etwa 60 km/h haltend, wurde ich deutlich langsamer und hielt schliesslich komplett an.
Das linke Vorderrad liess sich NICHT mehr drehen. Die Bremse war fest. Mit beiden Händen liess sich das Rad nicht drehen. Ich versuchte dann, die Bremse durch lösen der Einstellschrauben (da juster) zu öffnen.
Das erzeugte dann aber nur zwei Brandblasen, weil ich im engen Radkasten nicht berührungsfrei an der heissen Bremsrückseite vorbeikam. Also versuchte ich das Rad auszubauen. Ging auch nicht, Achse lies sich nicht drehen.
So entschied ich also erst einmal Pause zu machen. Einige Hexenfahrer hielten an und boten Hilfe an, genauso ein Auto-Fahrerin, was ich jeweils ablehnte. Danke dafür!
Nach etwa 30 Minuten war die Bremse wieder frei und ich konnte ganz normal weiterfahren. Die Bremse verhielt sich absolut unauffällig, bis zur zweiten Abfahrt. Da passiert genau dasselbe , bis auf die Autofahrerin. ;)
Ich habe 90er Standard RO Bremsen mit geschlitzten Belägen. Ja, die rückseitigen Abdeckbleche sind noch drin.

Die erste Frage ist: Wie kommt das? Fading, also nachlassende Bremsen bei Überhitzung kenne ich. Aber selbstblockierende Bremsen durch Überhitzung? Mehr Kühlung der Trommel wäre dann kontra-produktiv.
Und die zweite: Wie verhindere ich das in Zukunft?
 
irgendwas hat sich durch die Hitze ausgedehnt. Der Belaghalter ist aus Zinkdruckguss, dehnt der stärker als die Trommel? Dann könnte es helfen, die Bremse etwas weniger knapp einzustellen, es sind bestimmt nur Zehntel Millimeter.
Viel Erfolg, Gruß Krischan
 
Das alpha9 hat nicht die klassischen Bremsankerplatten. Die Achsen/Bolzen für die Beläge sitzen direkt im Federbein - deshalb ja auch die Blechplatten als Schmutzschutz.
 
Die Achsen für die Beläge sitzen direkt im Federbein
das ändert nichts.
Die
sind die Träger des Bremsbelages, auch aus Zinkdruckguss. Die werden ebenfalls heiß. Und der Belag ja auch.
Ursache kann natürlich auch der
sein, wenn die Schuhe nicht rechtzeitig geshimt wurden. Dann könnte man den Hebel zurückstoßen und die Blockade lösen.
Gruß Krischan
 
@SG-Olli Du hattest also keine Naben mit Kühltürmchen, richtig?
Richtig, Standard aus RO.
ich nehme an, die Bremsen haben schon ein Kilometer mehr gesehen, oder?
Jetzt nach der Hexe 4904 km. Die Hebel gehen problemlos zurück, der Exzenter/Nocken klemmt nicht.
Dann könnte es helfen, die Bremse etwas weniger knapp einzustellen, es sind bestimmt nur Zehntel Millimeter.
Das könnte helfen, aber dann kann ich nicht mehr vor meiner Garage aussteigen, weil das A9 dann wegrollt. Die Einfahrt ist ein bisschen steil.
 
Das könnte helfen, aber dann kann ich nicht mehr vor meiner Garage aussteigen, weil das A9 dann wegrollt. Die Einfahrt ist ein bisschen steil.
Du könntest auch auf die Wuxing-Bremshebel umrüsten, denn die haben sogar zwei Rasten für die Parkbremse.
Eine erste (die im flachen reicht, aber wenn's steiler ist dann gerne rutscht) und eine zweite, die bei abgefahrenen Bremsen dann oft noch gut hält (oder halt brutal klemmt, wenn alles noch neu ist).

Nebenbei haben die dann auch einen Bremslichtkontakt, so dass dieser Zusatz-Geber im Radkasten entfällt.
Sind allerdings etwas schwerer.
Und haben Tonnen-Nippel statt Birne (was ich aber nicht schlimm finde) - dafür lässt sich der Bremszug am Bremsgriff ausfädeln, ohne ihn komplett zu ziehen.
 
dann ist es der Nocken und Du brauchst ne Dose Fisch und ne Schere. Shims sind schnell aus dem Dosendeckel geschnippelt und kosten gonnix. Für den Anfang vier Schnipsel pro Schuh haben bei meiner Bremse 8 Mm gereicht, jetzt nochmal drei, mehr geht nicht rein...
Die Bremse war ja "offen", also nicht gezogen und der Nocken hat ja auch zurückgestellt (so wie ich es verstanden habe).
 
Bremsbelagträger
alles Quatsch, es sind die BremsBACKEN.
Trommelbremsen sind Reibungsbremsen, bei denen Bremsbeläge auf eine zylindrische Fläche, den Bremsring der Bremstrommel, wirken. Die Bremsbeläge können auf Bremsbacken oder Bremsbändern aufgebracht sein, der Bremsring kann innen und/oder außen auf der Trommel sitzen.
Gruß Krischan
 
Die erste Frage ist: Wie kommt das? Fading, also nachlassende Bremsen bei Überhitzung kenne ich. Aber selbstblockierende Bremsen durch Überhitzung? Mehr Kühlung der Trommel wäre dann kontra-produktiv.
Und die zweite: Wie verhindere ich das in Zukunft?
Alles eine Frage, wie die Toleranzkette ausgefallen ist. Manchmal wandert der Druckpunkt weg von, manchmal hin zum unbetätigten Bremsgriff.
Hatte ich auch schon, Lösung auch, lang ists her:

Gruß,

Tim
 
Hi Olli, das klingt ja übel, habe ich noch nie gehört, daß die Trommelbremsen festgehen. Und es war ja auch "nur" links. Also tippe ich mal aufgrund der Indizien auf ein Problem in der linken Bremse. Sitzt da alles so wie es soll? Alles saubermachen und sparsam fetten, was sich drehen muß, würde ich jetzt wohl mal machen und schauen, was sich da verkeilen kann. Insbesondere wenn der Hebel einwandfrei funktioniert, mal auf Risse in der Trommel prüfen. Wahrscheinlich schwer zu sehen und kaum zu finden. Mal in der Trommel auf verdächtige Querrillen/Striche in Querrichtung schauen. Sollten ja keine da sein. Zu Not lieber tauschen, also die Nabenhülse auf jeden Fall. Das heißt leider "neu einspeichen".

Edit:
Ok, Tim ist das schon schon bekannt, und weil die Bremse nie genau gleichmäßig zieht ist immer eine Seite zuerst zu, richtig Tim?

Gruß
Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
dann bekomme ich die Trommel nicht mehr über die Beläge.
Also wie beschrieben erstmal die Züge etwas nachlassen, damit die positive Rückkopplung durch Wandern des Druckpunkts bis zur neutralen Bremsgriffposition nicht eintreten kann.
Und beobachte die Speichen, ob sie anfangen zu brechen.

edit:
Ok, Tim ist das schon schon bekannt, und weil die Bremse nie genau gleichmäßig zieht ist immer eine Seite zuerst zu, richtig Tim?
Ich habe Panzerlenkung ;)
Beide Bremsen sind zugegangen, nur eine schneller als die andere. Bei Tiller ist das Ganze kritischer, weniger Seileinzug. Und da nicht unabhängig dosierbar dürfte da wirklich die kritischere zuerst und dann nur sie zugehen.

Gruß,

Tim
 
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