Anreise nach Ornbau

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Dieses Jahr hatte ich beschlossen, wieder nach Ornbau zu kommen.
Ich war aber so wahnwitzig, mit dem Trike anreisen zu wollen.
Hier also ein kleines Tagebuch zum Thema "Wie wahnwitzig kann man sein?" :D
Ich bin null trainiert, aber der Trip-Simulator von Grin-Technologies sagt, meine Akkus könnten das vielleicht auch ohne Leistung von mir schaffen. Aber der eine Akkusatz ist schon ziemlich alt.

Tag 1:
Abfahrt 9:00 in Eisenach. Geplant war eigentlich 8:00 Uhr.
Schon nach 5Minuten die erste Herausforderung: Der Rennsteig!
Und das mit 40 Kilo schwerem Hänger!
Ich hab gedacht, ich krieg die Krise!
Kurz vor Wernshausen der erste Akkuwechsel, obwohl er erst halb leer ist. In Römhild will ich in beiden Akkus Platz für 10 Ah haben, wenn ich nachlade.
Über Meiningen, Untermaßfeld, Jüchsen nach Römhild.
Von dort über Heldburg nach Breitengüßbach, weil in Kemmern ein Zimmer auf mich wartet.
Heldburg ist alleine von der Landschaft her zu empfehlen!
Aber ab Heldburg hatte ich eigentlich die Schnauze voll. Zum Glück hielten die Akkus den Rest ohne mich durch.
Ich muss echt verrückt sein!
An Rückfahrt sollte ich besser noch gar nicht denken! Da kommen die heftigen Berge am ENDE der Etappe!

Jedenfalls sitze ich jetzt im Kemmern im Landgasthof/Pension Leicht bei einem Bierchen. Die Pension kann ich empfehlen. Das Fahrrad bekommt sogar einen Platz in der Scheune!

Fazit: 160 km sind auch mit Pedelec kein Pappenstiel! Auf den letzten 25 km hatte ich eigentlich nicht mal mehr Bock zum Pseudopedalieren. Aber es bleobt mir nichts anderes übrig....

Morgen geht es weiter über Forchheim, Erlangen, Fürth, Heilsbronn nach Ornbau. Morgen weiß ich aber sicher, daß die Akkus das ohne meine Hilfe schaffen. Und ich denke, ich werde diesen Komfort auch in Anspruch nehmen. Die Knie schmerzen und ich werde wohl Muskelkater bekommen....
 
Fazit: 160 km sind auch mit Pedelec kein Pappenstiel!
Das glaube ich dir nur zu gut. Alle Achtung, dass du das so durchziehst.
Sind auch am überlegen, ob wir Ende August zu meiner Schwester in den Spessart mit den Trikes fahren. Auch so ca. 160km einfach. Wenn ich mir da dein Erlebnis so durchlese................................ da muss ich mit der Frau nochmal reden. Vor allem, weil unsere Akkus nicht so üppig sind.

So und jetzt hast du mich erwischt. Ich hatte die ganze Zeit nächstes Wochenende im Kopf. Niemals auch nur eine Sekunde dran gezweifelt. Mann, Mann, Mann. Dann muss ich morgen das irgendwie reinpressen, dass ich zumindest den Freitag wie versprochen dabei bin. Voll erwischt:eek:

Dir wünsche ich Morgen einen angenehmeren Anreisetag als heute und nicht so viel Muskelkater. Hau dir noch ein bischen Magnesium rein. Hilft auch vorbeugend gegen Muskelkater. Sehn uns Morgen Nachmittag in Ornbau.
 
Ich bin unterwegs mit 36V, 38 (!!!) Ah! Aber ich hatte heute um die 900 hm!

Bis morgen.
[DOUBLEPOST=1563474320][/DOUBLEPOST]Da setzt sich doch an den Nachbartisch gerade einer mit genau dem zum heutigen Tag passenden T-Shirt.
"Pain is temporary, glory is forever"
:ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
 
Zuletzt bearbeitet:
Du darfst morgen gerne mal ausbreiten, was du alles dabei hast - 40 kg reichen im Allgemeinen für eine Weltumradelung.
Aber ich gebe dir recht: 160 km mit dem gepäck sind schon was!
Erhol dich gut - ab Fürth empfehle ich den teilweise sehr gut ausgebauten Biberttalradweg, ab Großhabersdorf/ Schwaighausen dann nach Süden abschwenken nach Heilsbronn.
Nach der Autobahnunterquerung ist es schöner, durch Neuendettelsau (Eisdiele links!) und Wernsbach zu fahren (anstatt direkt nach Windsbach).
 
40 kg Gepäck hatte ich bei meiner Nordkapfahrt vor 43 Jahren dabei. Ersatzteile und reichlich warme Klamotten, da es bis minus 10 Grad hatte. Allerdings nachts!
 
Die 40 kg kommen schnell zusammen.
Knapp 10kg Hänger, gut 10 kg Akkus, 3 bis 4 kg Ladegeräte, Verlängerungskabel, 4 kg Zelt, Werkzeug, Isomatten, Schlagsack....
 
Vorgestern in Ornbau hatte ich gar keine Zeit, etwas zu schreiben.

Tag 2:
Bamberg-Ornbau

Meine Beine schmerzen, eigentlich wäre eun Tag Pause angesagt. Sch....egal! Ornbau wartet.
Außerdem regnet es. Soll mir recht sein, ich habe eh ziemlich Sonnenbrand im Gesicht und den Unterarmen.

Also los! Die Kette hat sich gefreut, weil sie sich nur ohne Kraft bewegen musste.
Aber auch einen ganzen Tag leerpedalieren ist nach gestern echt heftig.
Ich fahre die B4 bis kurz vor Erlangen, wechsle nach Karottenvillage (Möhrendorf) und fahre über Alterlangen nach Fürth durch den Wiesengrund.
Eine Strecke, die optisch sehr schön ist, aber sehr kurvig, unübersichtlich, eng.
Dann geht es das Biberttal bis Wetterstein, ab dort schickt Brouter mich direkt über die Höhen nach Heilsbronn, Neuendettelsau und Wolframs-Eschenbach nach Ornbau. Schöne Strecke durch schöne Landschaft!
Zwischen Neuendettelsau und Windisch-Eschenbach biegt plötzlich ein Kuhflecken-VM 50 Meter vor mir in meine Route. So fuhr ich dann ein Stück mit ihm. Kurz vor Windisch-Eschenbach muss ich anhalten um zuerst ein Maisfeld zu bewässern (War total vertrocknet!:D), dann dem Telefon-Navi Strom zu geben und zum Schluß noch ein kleines Problem mit dem Kettenleitrohr zu beheben. Da war er weg......
Egal ist ja nicht mehr weit.

So gegen 17:00 Uhr erreiche ich den Kiosk.
Ach ja,nachgeladen habe beim Mittagessen um 14:00 auch noch.

Den Tag 3 bei der Gruppenausfahrt habe immer noch Muskelschmerzen! So einen bösen Muskelkater hatte ich das letzte Mal vor 30 Jahren nach einem 230 km Ritt auf meinem Dreigangzossen mit 30 kg Gepäck!
Also auch hier schön die Kette geschont.

Tag 4
Rückfahrt nach Bamberg.

Die Muskeln tun fast nicht mehr weh, aber nachdem ich alle Power morgen brauchen werde, gehe ich es ganz gemütlich an. Der Akkustrom sollte eigentlich ohnehin bis Kemmern reichen.
Zusammen mit @Fetzer bis Neuendettelsau. Da wird ihm mein Tempo zu schnell. Naja, ich habe viel Strecke und einen Motor....
Dennoch Danke an @Fetzer
War eine nette Begleitung.
Mein Weg führt mich über Heilsbronn diesmal nach Großhabersdorf und den Biberttal-Radweg nach Fürth und wieder in die Wiesen. Diesmal biege ich auf den RMD-Kanal ein und düse bis Eltersdorf. Weiter über Möhrendorf, in Bayersdorf auf die B4 bis Kemmern. Diesmal ohne Tankstop, da die Akkuprognose gut und mein Hunger klein ist. Allerdings müssen meine Akkus 36 statt der vorher berechneten 28 Ah liefern. Morgen ist also Vorsicht geboten! Akkus immer schön im Auge behalten.

Zum Glück hatte ich ja in Ornbau ca 8 Kilo Gepäck ins Auto meiner Frau "umleiten" können.

An diese Art des Reisen könnte ich mich gewöhnen!

Ich frage mich bereits, ob ich das Greenspeed nicht doch behalte.
Vielleicht noch ein Xtracycle dran für Gepäck und Akkus......
Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Das kommt davon, wenn man kurz vor dem Aufgeben eines so lieb gewonnenen Fahrzeuges noch mal so ein emotionales Erlebnis durchzieht........
 
Die 40 kg kommen schnell zusammen.
Knapp 10kg Hänger, gut 10 kg Akkus, 3 bis 4 kg Ladegeräte, Verlängerungskabel, 4 kg Zelt, Werkzeug, Isomatten, Schlagsack....

Da sieht man schön was man alles nicht braucht, wenn man keinen Motor braucht — runde 25 kg werden so überflüssig. Dazu ein Zelt für 2 kg und das Trike ist ohne Hänger genauso gut unterwegs.
 
Hey, da hattest Du ja eine weitere Anreise als ich, und das mit dem Trike, Respekt!

Gruß,

Tim
 
Da sieht man schön was man alles nicht braucht, wenn man keinen Motor braucht — runde 25 kg werden so überflüssig. Dazu ein Zelt für 2 kg und das Trike ist ohne Hänger genauso gut unterwegs.

Zweifellos ist ein Trike ohne Motor auf so langen Strecken klar im Vorteil.
Ohne Motor wäre ich aber in Eisenach geblieben, denn selbst die 70 km im Altmühltal wären dann wahrscheinlich zu viel für meine Knie geworden.

Fahren mit Motor ist eine schöne Sache, weil es auch viel Spaß macht.
Aber auf langen Touren muss man jedes Mal vorher überlegen, wie weit der Akku reichen wird und wo man nachladen will.
Da wäre ich ohne Motor flexibler. Ohne Motor hätte ich auch eher in Bamberg irgendwo einen Zeltplatz genutzt und notfalls unter einer Brücke geschlafen.
Aber ich brauchte ja eine Steckdose....
 
Tag 5:

Kemmern nach Eisenach

Im Prinzip die gleiche Route, die ich am Donnerstag gefahren war, nur eben in der Gegenrichtung.
@Lutz/Co hatte mir noch den Tip gegeben, statt in Busendorf erst in Kaltenbrunn links abzubiegen. Ja, der Radweg neben der Bundesstraße ist schattiger, als die Nebenstrecke südlich davon.
Daheim hatte ich noch gesehen, daß es noch eine Landstraße von Kaltenbrunn nach Seßlach gegeben hätte, die in einem Tal verläuft und somit sicher weniger Steigungen gehabt hätte, als die Router, die Brouter mir empfohlen hatte.

In Römhild wieder Mittagessen und Akkus laden. Eine Stunde, zwei Akkus mit jeweils 4A geladen.
Ab Meiningen bin ich diesmal streng auf der B19 geblieben. Sie macht keine Umwege, wie der Radweg und ist NIEMALS geschottert! Ist allerdings nicht so ruhig, wie der Radweg.

Zuhause hatte ich noch einen halben Akku übrig. Theoretisch hätte ich also auch aus Nachladen verzichten können. Dann hätte ich allerdings an der Hohen Sonne deutlich weniger Schub aus dem Motor bekommen, wenn die Spannung des Akkus schon recht niedrig gewesen wäre.

Den Beinen geht es heute besser, als am Donnerstag Abend. Ich hatte mir diesmal meine Kräfte besser eingeteilt und dafür sicherheitshalber noch einen Nachladestop in Barchfeld geplant, falls die Akkus bis dahin zu schwach sein sollten. Denen ging es aber noch den Umständen entsprechend gut.

Fazit:
627 km mit 6070 Höhenmetern in sechs Tagen! (Habe eben den GPS-Tacho heruntergeladen und die Höhendaten durch SRTM-Daten ersetzt.)

So was schreit nach einer Wiederholung!

War eine tolle Reise!

Hier noch ein paar Bilder:
IMG-20190718-WA0000.jpeg
Meininger Schloß.

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Blick auf die Heldburg von Norden.IMG-20190718-WA0005.jpeg
Noch mal Heldburg von Norden.IMG-20190718-WA0007.jpeg
Noch mal Heldburg von Norden.
IMG-20190718-WA0008.jpeg
Ratet mal..... ;)
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Ein Verfahrer einen Berg hinauf ist manchmal ärgerlich, kann aber neue Blicke eröffnen! Die Heldburg von Südwest. Nach dem Foto mit 55 km/h den Berg runter. 40 Kilo am Arsch schieben bergab echt gut!IMG-20190719-WA0004.jpeg
Sonnenuntergang über dem Altmühlzuleiter am Kiosk.
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Belohnung für den ersten Rückreisetag. IMG-20190722-WA0000.jpeg
Heldburg von Süden.
IMG-20190722-WA0002.jpeg
Englischer Garten in Meiningen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls noch jemand Interesse daran hat:
Der GPX-Track der Reise. Höhendaten durch SRTM ersetzt, ansonsten unbearbeitet.
 

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Tag 5:

Kemmern nach Eisenach

Im Prinzip die gleiche Route, die ich am Donnerstag gefahren war, nur eben in der Gegenrichtung.
@Lutz/Co hatte mir noch den Tip gegeben, statt in Busendorf erst in Kaltenbrunn links abzubiegen. Ja, der Radweg neben der Bundesstraße ist schattiger, als die Nebenstrecke südlich davon.
Daheim hatte ich noch gesehen, daß es noch eine Landstraße von Kaltenbrunn nach Seßlach gegeben hätte, die in einem Tal verläuft und somit sicher weniger Steigungen gehabt hätte, als die Router, die Brouter mir empfohlen hatte.

Ja, die Strecke nach Sesslach ist auch landschschaftlich sehr schön un dDu sparst wirklich Höhenmeter. Vieleicht beim nächsten Mal.
Die Strecke Heldburg-Meiningen ist landschaftlich sehr reizvoll. Ausserdem kann man da richtig schnell fahren...(y)(y)(y)
 
So, gerade habe ich mir noch mal die GPS-Daten angesehen und mir ein Diagramm mit Geschwindigkeit und Höhenprofil (basierend auf SRTM-Daten) der gesamten Strecke, also von Donnerstag früh Eisenach bis Montag Nachmittag Eisenach in einem Stück, angesehen.
Bildschirmfoto vom 2019-07-30 23-18-47.png

Ich glaube, man sieht deutlich, daß da jemand mit Motor unterwegs ist. ;)
Die Passage von 180km bis 350km war die gemeinsame Tour. Langsamer und vor allem mehr Tempowechsel.

Insgesamt ist auf dem Rückweg die Geschwindigkeitslinie etwas gleichförmiger, weil ich ca. 10 Kilo weniger Gepäck im Hänger hatte.

....und da wundert sich meine Tochter, daß Google gleich weiß, ob sie mit ihrem Smartphone zu Fuß, mit dem Rad, den Öffis oder sonst wie unterwegs ist, wenn sie den Datenkraken zur Navigation nutzt. Tstststs....

Auch interessant das Höhenprofil an sich!
In der Mitte sieht man das Altmühltal. Ich hätte normal nicht gedacht, daß das so viel höher liegt, als Eisenach. Also aus Geografie her ist mir das schon klar, aber interessant, das hier so deutlich zu sehen.
Der Kurze Peak in der Höhe in der Mitte ist der Keller, an dem wir eingekehrt waren.
Auch deutlich zu sehen, das symmetrische Höhenprofil vor und hinter dem Altmühltal. Von Heilsbronn nach Gern fuhr ich die gleiche Strecke, wie auf dem Rückweg.
Auch die Strecke von Meiningen nach Wernshausen unterschied sich. Auf dem Hinweg viel auf dem Werratal-Radweg, auf dem Rückweg stur die B19, außer in Schwallungen.
Die Radwege auf dem hinweg waren mir von der Oberfläche her teilweise einfach zu mies gewesen und die Streckenführung zu meandrierend.
 
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