Nachdem die Basisdaten nun geklärt sind, schauen wir uns die Struktur der Tour mal etwas näher an. Ich habe in der Vorbereitung bewusst entschieden, die Option bis nach Palermo zu fahren, trotz der Attraktivität der Idee nicht zu verfolgen. Das hätte Kilometerfressen bedeutet, mit einer Reihe langer Tage nur zum Zweck der zeitgerechten Ankunft in Palermo. Statt dessen habe ich mich für “Italien bis Rom“ entschieden, was schon eine Menge Italien ist, aber doch viel entspannter als die lange Reise.
Wir nehmen also möglichst viel verschiedenes Italien mit, aber so, dass viel Zeit zum Angucken und Erleben bleibt.
Warum starten wir in Rosenheim? Weil Italien das Land hinter den Alpen ist, jedenfalls für uns Nordeuropäer. Die Überwindung des Gebirges gehört zur Italienerfahrung, vielleicht nicht ganz einsichtig in Zeiten der Billigflüge und des Cityhopping. Jede, die Europa nördlich und südlich der Alpen kennt, auch den jeweiligen Alpenraum, wird mir zustimmen.
Deshalb fahren wir in Bayern los. Mit dem Velomobil könnte man am Tag 1 sicher auch bis Bozen und sogar bis zum Gardasee fahren (non-stop zum Gardasee gilt in Münchener Ultrakreisen ja als leichte Übung), doch wir verzögern das Erlebnis gewissermaßen: Tag 1 verlassen wir den Norden, Zielort ist Sterzing direkt hinter der Brenner-Passhöhe, Tag 2 erreichen wir den Süden und campen am Gardasee.
Die nächste Grundentscheidung betrifft die Tour-Richtung. Ancora un giro verläuft im Uhrzeigersinn; wir nehmen also zunächst die östliche Seite der Po-Ebene unter die Räder, fahren über Verona, ansonsten aber eher über Land, kleinere Straßen, kleinere Orte, mehr Gegend. Venedig lassen wir souverän links liegen, nähern uns nicht mal, sondern steuern am Tag 3 Ferrara an.
Hier der Blick auf die erste Woche; zur Küste, Rimini und so weiter schreibe ich einen weiteren Beitrag, und dann noch einen über die Tage in den Abruzzen — beides gehört ja auch in die erste Woche.