Alu-Kettwiesel und Spur

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Hallo zusammen,

ich hatte am Wochende mir ein Alu-Kettwiesel ausgeliehen. Im Vergleich zu meinem Nazca mit Nabendynamo und M+ rollt das KW schwerer obwohl es schnellere Reifen und keinen Nabendynamo hatte. Im Vorderrad war ein Pedelekmotor (war ganz nett) der hatte aber einen geringeren Widerstand als mein Nabendynamo im Nazca bei ausgeschaltenem Licht.

Ich habe die Spur in Verdacht.

Kann man die Spur beim Alu-Kettwiesel einstellen?
Wozu sind die Einstellstangen im Rahmenheck (siehe Bild)?
Ich habe mir bei eBay ein KW ersteigert mit seltsamen Anbau (siehe Bild) die Univeralkupplung kenne ich, aber wozu ist das andere Teil?

Bin schon ganz gespannt auf das KW.
 

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Moin!
Die Einstellstangen im Rahmenheck sind, glaube ich, für die Aufnahme einer Nabenschaltung gedacht.

Foto-Beispiel 2

Foto-Beispiel 2

Der "Ausleger" dürfte für dafür da sein, einen normalen Anhänger mit gewöhnlicher "gebogener" Deichsel aufzunehmen.
Auf Seite 30 der Wieselanleitung kannst Du sowas sehen: Anleitung, PDF-Dokument, oder auch hier: Universalkupplung-PDF. Danach ist der eine Teil an Deinem Wiesel "Original-Hase", die Verlängerung ist gebastelt.

Ob und wie man die Spur einstellen kann, würde mich auch interessieren.

Gruß
Heiko
 
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Hallo Heiko,

die Einstellstangen sind aber auch bei KW ohne Getriebenabe verabaut. Wären also bei Kettenschaltung unnötig. Auf der Ritzelseite könnte eine Stange als Abstüzung der Kettenzugkräfte dienen aber auf der anderen Seite wäre sie unnötig.

Meine Überlegung ist ob mit diesen Stangen das Rahmenheck minimal verspannt werden kann, so das es einen korrigierenden Effekt auf die Spur hat.

Hat Du da schon mal dran rumgedreht?
Steht was in der Bedienungsanleitung?
 
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Willkommen im Club, Du wirst Deinen Spaß daran haben!

Den Kupplungs-Anbau kenne ich auch nicht.


Mit dem Kettwiesel hab ich eine gnadenlos gute Anleitung bekommen, ist praktisch schon eine Art "So helfe ich mir selbst". Die Spur vermisst man wohl indem man einen Zollstock (besser: Stahlmaßstab) auf Achshöhe durch die Räder steckt und deren Abstand vor und hinter der Achse an der Felge vermisst.
Ich hab diese Schrauben bisher nie bedienen müssen.

Dass das Kettwiesel "schwerer" rollt, ist mir im Vergleich mit meinem uralten Lepus mit 26-Zoll-Rädern auch sofort aufgefallen. Ich habs auf die kleinere Radgröße geschoben. Ist aber im Alltag egal, man kommt sicher und flott auf einem enorm verwindungssteifen Rad voran.

Sieht übrigens so aus, als sei die Sitzbespannung etwas zu locker eingestellt, da schlabbern die Gurte. Es gibt nun Gummis, die diese Zurrgurte unterm Hintern ersetzen. Am Rücken müssen sie bleiben, sonst kann man sich nicht richtig reindrücken beim Gasgeben.

Pass auf die Schutzblechbefestigungsträger auf, die biegen gerne mal am unteren Ende auf wenn man versucht, ein Rappelblech unsachgemäß durch Ziehen und Zerren in Position zu bringen. Also immer brav vorher die Schrauben lösen ;-)

Gute Fahrt!
 
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Hallo Dudelei,

ich habe das KW noch nicht. Der Verkäufer muß es noch zerlegen und mir zuschicken. Ich hoffe mal das die "gnadenlos gute Anleitung" auch dabei ist und das Spureinstellen beschrieben ist.

Ansonsten muß ich hier noch mehr mit Fragen nerven.

Mir ist es nicht egal wenn das KW schwer rollt. Es sollte mind. so gut rollen wie mein Nazca mit Nabendynamo und M+.
 
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Hallo Ritzel,

Gratuliere zum Wiesel !

Also, die beiden Stangen dienen der Spureinstellung. Das wirkt recht brutal, weil der Rahmen dabei tatsächlich "gebogen" wird. Funktioniert aber einwandfrei.
Spureinstellung ist am Wiesel sehr wichtig, da die Räder Sturz haben und der Hauprahmen nach vorne ansteigend verläuft. Schiebt man nun bei Längenverstellung den Ausleger und somit das Vorderrad rein oder raus, ändert sich auch der Winkel des Hauptrahmens zum Boden und dadurch die Spureinstellung der hinteren Räder. Also nach jeder Längenänderung sollte man die Spur vermessen. Zur Kupplung wurde schon alles gesagt, das angeschraubte Rohr ist ein Selbstbauteil. Inzwischen bieten wir auch eine spezielle Deichsel für Chariot und Weber Anhänger, dann wird auch der originale seitlich angebaute Hase Kupplungsadapter überflüssig.

Alles Weitere findest du unter www.hasebikes.com unter dem Menüpunkt Medien. Dort kannst du dir schonmal die komplette Wiesel-Anleitung runterladen.

Viel Spaß beim Triken,

Andreas
www.traumvelo.de
 
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Hallo Andreas,

vielen Dank für die fachkundige Auskunft. Bei dem Miet-Wiesel war dann wohl die Spur nicht optimal. Ich muss zur Verteidigung des Händlers aber erwähnen dass ich ohne Voranmeldung (Samstag morgens) in den Laden platzte und ein Mietwiesel wollte.
 
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Hase macht es so, dass wenn man ein Wiesel fuer eine bestimmte Koerpergroesse bestellt, dass man die Spur passend eingestellt bekommt.
Wenn man ein Wiesel mit Rahmenschnellverstellung bestellt (wie bei Mietwieseln sicher ueblich), dann wird auf, ich glaube, 1,75m eingestellt. Und je naeher man dann an dieser Groesse ist, um so besser rollt es ;)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Haendler fuer eine Probefahrt an der Spur rum stellt, da dass ganze ja doch eine etwas aufwaendigere Prozedur ist.
 
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Hallo Spawn,

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Haendler fuer eine Probefahrt an der Spur rum stellt, da dass ganze ja doch eine etwas aufwaendigere Prozedur ist.

Wenn ich als Händler das Produkt im möglicht günstigem Licht anpreisen will würde ich das aber anraten. Das verfälscht doch stark den Fahreindruck. Nicht alle potentielle Kunden lesen hier im Forum mit. Und wenn dann wie bei unserer Tour der Wieselfahrer ständig treten muß und die Nazcafahrer ohne Treten nebenherrollen, dann kommt man halt ins Grübeln, und das KW wird dann doch nicht gekauft.

Na mir soll es recht sein. Evt, hat der Vorbesitzer ja verkauft weil im das KW zu schwer rollt.
 
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Ich meine in der Anleitung gelesen zu haben, dass man die Spur nur verstellen muss wenn man das Wiesel mehr als 20cm länger oder kürzer stellt als in der Auslieferungseinstellung (meist 175cm).
 
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Meine ich auch. Vielleicht hat der Vorbesitzer ja am Rad rumgespielt oder ist mal derb irgendwo gegen gekracht.
 
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Dass das Kettwiesel "schwerer" rollt, ist mir im Vergleich mit meinem uralten Lepus mit 26-Zoll-Rädern auch sofort aufgefallen.

So, ich muss da nochwas zu sagen. Da sind keine Mängel oder Spurfehler im Spiel. Das ist pure Physik:

1. Die Rolllwinderstandsleistung P_rw ist v*C_rw/r.

r_26''/r_20''=13/10; d.h. die 26''Räder erfordern zur Überwindung der Rollreibung eine Leistung, die nur 10/13=77% von der für 20''-Räder benötigten Leistung beträgt.

2. Die äquivalente Masse des Rades setzt sich zusammen aus Gesamtmasse plus "Ersatzanteil" für die Rotierenden Massen. Dieser beträgt

m_eq=m+ (J_räder)/r². J ist das Integral über alle Massenpunkte i mit J_i=m_i*(r_i)². Man kann unter der Idealisierung, dass ein Rad ein "Massebehafteter Kreis" mit Radius r ist, das r² also "kürzen" und sagen, dass man bei der Äquivalenzmassenberechnung die Radmasse noch ein zweites mal dazuaddieren muss. Bei 3mal BigApple auf superstabilen Felgen im Vergleich zu 3* leichte Schmalreifen auf normalen dünnen Felgen hab ich 900g mehr Masse, aber die Äquivalenzmasse ist 1,8 kg höher.

Die Gesamtmasse Lepus+ich ist 25+65=90kg; Gesamtmasse Kettwiesel+ich=19+65=84 kg; Äquivalenzmasse Lepus+ich=90,9kg; Äquivalenzmasse Kettwiesel+ich=85,8kg; m_eq_L/m_eq_K=1,06

- - - - -

Rollbremsleistung erhöht sich also beim Lepus massebedingt um 6% gegenüber dem Wiesel und sinkt radgrößenbedingt auf 77% des Wertes vom Wiesel. Ich muss also 17% weniger Leistung zum Überwinden der Rollreibung aufbringen. Bei hoher Geschwindigkeit ist das kein Thema, da die Leistung zur Überwindung des Luftwiderstands mit v³ wächst. Beim Anstuppsen in der Garage mit minimaler Geschwindigkeit merkt man es vielleicht, aber ob man dafür 3W oder 3,5W braucht, ist nun wirklich total wurscht.

-Versuche mit einer Federzugwaage oder Ausrollversuche folgen nicht. Die Präzision reicht nie und nimmer zur Bestimmung der radgrößenbedingten Reibleistungszunahme.
-Praxisrelevant ist das alles nicht, ich wollte es halt nur mal aus Spaß wissen.
-gutes Paper zum Thema gibts: hier
 
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Moin!
Muß die Spur beim Wiesel eine leichte Vorspur bleiben?
Ich habe zwischen vorn und hinten ca. 2cm Differenz (Vorspur).

Gruß
Heiko
 
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Nein, bei Fahrrädern ist eine Vor/Nachspur von 0° erwünscht.
Da wir hier weder Lagerspiel ausgleichen noch dafür sorgen wollen das es bei hohen (>150km/h) Geschwindigkeiten etwas stabiler bleibt. Zumal beides nur zutrifft wenn die lenkende Achse Vor/Nachspur hat. Bei der Starrachse IMMER 0°

Gruß,
Patrick
 
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Hase selbst hält bis zu +/- 5mm für okay. Alles was drüber geht sollte nachgestellt werden.
 
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Hallo Heiko,

Moin!
Muß die Spur beim Wiesel eine leichte Vorspur bleiben?
Ich habe zwischen vorn und hinten ca. 2cm Differenz (Vorspur).

Gruß
Heiko

Wenn bei den Geschwindgkeiten Vorspur erwünscht ist dann sind 2cm sicherlich zuviel.

Die Notwendigkeit von Vorspur an der hinterachse wird bei:http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrwerk

so beschrieben:

An der Hinterachse wird Vorspur zur Verbesserung der Fahrstabilität eingesetzt. Nachteil einer zu großen Vorspur kann der Reifenverschleiss sein.

Googeln nach Vorspur + Hinterachse bringt einges an Treffrern

Gruß Heiko
 
Hallo

Ich möchte mich in dieses Thema mal einklinken um nicht ein neuen Fred eröffnen zu müssen.

Woran merke ich, dass die Spur nicht passt? Ich habe ein 2nd Hand Wiesel.... Zwar im super Zustand, aber ob and er Spur gefummelt wurde...kann ich nicht sagen.
Jetzt könnte ich nach messen, allerdings, weiss ich ja nicht, die Standartwerte.....
Ich bin knapp 178cm gross und ich ahbe den Rahmen ca. 3-5cm verlängert.

Wie sollte das Wiesel rollen, wenn alles passt?

Noch eine Frage:

Mein Wiesel zieht nach links, während der freihändigen Fahrt. Ist dieses der Lenkstange geschuldet und muss so hin genommen werden oder kann ich das einstellen?

MfG

Mark
 
Guten Morgen,

bei der Frage mit der Spur kann ich dir leider nicht weiterhelfen.

Das dein Wiesel nach links zieht, sollte eigentlich nicht so sein. Hast du beim Verstellen des Rahmens auch die Lenkstange mit ausgezogen (falls nein, erklärt das das Ziehen nach links). Alternativ fällt mir noch ein, dass der Lenker aus zwei Teilen besteht, die man auch in der Neigung einstellen kann. Vielleicht sind hier beide nicht parallel ausgerichtet, sodass der Lenker "schief" ist?

Viele Grüße

Julian
 
Hallo Mark,
schau mal in die Anleitung auf Seite 26, dort findest du die Anleitung zur Einstellung der Spur.

Ein Verziehen kann auch noch andere Ursachen haben:

1. Nach der Längenverstellung des Rahmens steht das Vorderrad nicht 100%ig senkrecht. Ketwiesel auf eine eben und waagerechte Fläche stellen. Die beiden Schrauben der Rahmenverstellung lösen. das Vorderrad mit einer Wasserwaage ausrichten.

2. Wenn du freihändig fährst, spielt die Lenkstange und der Lenker keine Rolle, wenn alles leicht und freigängig ist.
Daher ist das Verziehen nach links unabhängig von der Lenkstange und der Stellung des Lenkers.

3. Ist die Vorderradachse korrekt in die Gabel eingespannt. Schon wenige mm reichen aus, um ein Verziehen zu verursachen.

In der oben verlinkten Anleitung findest du viele weiter gute Tipps.

Gruß und gutes wieselflinkes Fahren

TomTom
 
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