Alternative Zusatzantriebe am LR

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Hallo,

nachdem ich erschreckenderweise bei Ausflügen feststelle, daß gefühlt 90% der Radler in unserer Gegend mit dem E-Bike unterwegs sind und selbige momentan aus Umweltbilanzsicht zur Zeit recht katastrophal sind war ich am Überlegen welche anderen Zusatzantriebe noch denkbar wären fürs Velo.

Was ist eigentlich mit einem kleinen, effizienten Hilfsmotor ähnlich einem Rollermotor, der mit Erd- oder sonstigem Gas angetrieben wird? Wenn das Tankproblem (Gewicht) gut gelöst wäre, glaube ich könnte damit sehr effizient mit mindestens der Reichweite heutiger E-Bikes gefahren werden...
Was meint ihr? GRüße HFKLR
 
Die Liste historischer Hilfsantriebe ist lang. Klassische Tretlagerlösungen ala Mofa, Reibrollen wie bei der Solex, Hinterradmotoren. Allen gemein ist daß dadurch das Fahrzeug zum Kfz wird mit Zulassungs- und Veersicherungspflicht. Einzige, mir bekannte, Ausnahme E-Antriebe wie beim Pedelec.
Von der Umweltbilanz schwierig ist ja eher der Akku, Alternative könnte eine Brennstoffzelle sein die, z.B., mit einer Campinggaskartusche versorgt wird.
 
Das E-Bike ist nicht aufzuhalten.....aber man darf es mit einem Fahrrad legal überholen.:D Der Effizienzgedanke macht bei der Weiterentwicklung des HPV-Fahrrades viel mehr Sinn. Leichterbau und Stabilität schließen sich nicht gegenseitig aus, genauso wenig wie Leichtbau und günstiger Preis. Ovale Kettenblätter an Citybikes ist auch keine Patent oder Kostenfrage.

Das E-Bike ist doch nicht der Maßstab, an dem man jetzt nicht mehr vorbei kommt oder an dem man sich abarbeiten muss. Was einfacheres, saubereres, flexibeleres, kreativeres und für Verbesserungen offeneren System als den elektrischen Zusatzantrieb, wird man wohl nicht mehr finden, denke ich. Also kann man seine Brainpower in die Weiterentwicklung der rein muskelgetriebenen Fahrräder stecken, denke ich.

Schließlich sind es Rennräder, Klappräder, MTB's, Liegeräder und jetzt auch Velomobile die das Fahrrad in seiner Entwicklung nach vorn bringen. Das E-Bike hat so weit ich das sehe noch keine Weiterentwicklung eingeleitet, aber es bringt Menschen zum Pedalieren, die da vorher keine Lust zu hatten, weil sie auf Anhieb mithalten können, mit den "Amateuren".;)

In gewisser Weise kann ich das sogar verstehen, weil ich mir in jungen Jahren auch nicht vorstellen konnte, das auch ich schneller oder weiter fahren könnte. Ich bin in Ehrfurcht erstarrt, vor denen die es drauf hatten. Deswegen haben mich damals Mofas so fasziniert. Hätte es damals Velomobile gegeben, wäre Velomobilbauer wohl mein Traumberuf geworden.:rolleyes:
 
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Ja, die Brennstoffzelle, die würde wohl am meisten Potential bieten.
Gesetzgeberisch ists aber Unsinn wenn Ebikes bis 25kmh keinerlei Zulassung und Führerschein nötig und bei anderen Antrieben auch
bis 25kmh es dann anders ist...
 
Ein E-Bike kann jeder zuhause auftanken, wann und wo er will, am oder im Haus.

Welcher Energieträger kann das toppen ?

E wie einfach. (y)

Das wird auch dem E-Auto Boom auf die Sprünge helfen.

Herkömmliche Tankstellen will und brauch dann keiner mehr außer für Bier, Chips, Backwaren und Kaffee

Ich glaube nicht das sich Gastankstellen für wen auch immer halten können.

Die Akku-Technik kann sich ja jederzeit noch verbessern, ohne das das System oder vorhandene Fahrzeuge in Frage gestellt werden.
 
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Ein E-Bike kann jeder zuhause auftanken, wann und wo er will, am oder im Haus.

Welcher Energieträger kann das toppen ?
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Sonnenblumenöl? Spiritus? Hab ich immer da, kann ich Ersatzsprit mitnehmen (Was soll so ein 0,34 PS-Motor schon saugen?), Tankvorgang ist viel kürzer. Kilometerpreis ist viel geringer, wenn man den Akkuverschleiss reinrechnet.
EBike trägt sich im Moment nur von den Sonntagsausflüglern und den Jetzt-bin-ich-der-King-von-die-Radweg-Typen.
 
Sonnenblumenöl? Spiritus? Hab ich immer da,

Aber es wächst nicht auf deinem Dach. Du musste es in einem Laden kaufen. Kaufladen ist sowas ähnliches wie eine Tankstelle. Kaufladen hat auch nicht unbedingt am WE geöffnet. Steckdose hat 24/7 geöffnet. Wenn man zwei Akkus besitzt muss man auch nicht unbedingt warten bis er wieder geladen ist. Akkus stinken und tropfen nicht.

Ich bin im RC-Bereich nicht mehr aktiv. Als ich noch mit Modellflugzeugen gebastellt habe, gab es noch keine Elektroflieger oder Hubschrauber, das wird sich gewandelt haben. Ich denke die Verbrenner haben da zwar noch was zu melden aber es verändert sich. Und da geht es ja noch mehr um Effizienz als beim Fahrrad. Alltagsflieger wie Drohnen werden wohl auch nicht noch mal auf Verbrenner umsteigen, schätze ich. o_O
 
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Wie war das damals mit den 25 kmh Velos mit dem knatternden Benzin Hilfsmotor, war doch auch ohne Zulassungspflicht oder?
 
Nö, auch die VeloSolex, die keine 25km/h schafft, benötigt eine Betriebserlaubnis und ein Versicherungskennzeichen. Trotz starker Fahrradähnlichkeit und abkoppelbarem Reibrollenantrieb.
 
Aber die fuhr auch, wenn man nicht tritt, oder? Beim 25km/h-Pedelec muss man mittreten, wenn man mehr als nur eine kleine Anfahrhilfe haben will.
 
Verbrennungsmotoren werden leider je kleiner desto ineffizienter. Und wenn es billig sein soll gilt das doppelt. Ähnliches gilt für Brennstoffzellen. Bei kleinen Leistungen ist elektro mit Akku unschlagbar in Effizienz und kosten.
 
Weiß einer den Grund, warum man bei E-Bikes eine Ausnahme gemacht hat, wo doch sonst jedes Motorfahrzeug, was über 6 km/h fährt, zugelassen werden muss?
 
Weiß einer den Grund ...
Pedelec-Forum -> Wiki -> dort steht alles Wissenswerte dazu drin ... Wenn Du dort nix findest, gibt es im Forum noch fast 1.000.000 Beiträge wo Du garantiert fündig wirst.

"Alternative Antriebe" sind durch E abgehängt, m.E. wird im alternativen Bereich kein Projekt über Prototypen hinauskommen.
 
Das wird auch dem E-Auto Boom auf die Sprünge helfen.
...also zumindest bei den Autofahrern, die ihren eigenen Stellplatz haben. Bei den vielen anderen, die z.B. in unserer Straße jeden Abend verzweifelt einen Platz suchen und zum Teil schließlich zweite Reihe parken, so dass ich mir Rettungswagen oder Feuerwehr mitten in der Nacht nicht vorstellen mag, habe ich meine Zweifel, ob für die die 24/7-Verfügbarkeit von Strom aus der heimischen Steckdose das Argument schlechthin für ein E-Auto sein kann...

Sorry, OT,
Martin
 
Ich habe mich mit der Nachhaltigkeit von Antrieben mein Leben lang beschäftigt. Ich wurde in der Folge zum Diesel-Anhänger, weil ich direkt einspritzende Dieselmotoren mit Rußfilter gegenwärtig für die nachhaltigste Antriebsform für PKW halte (ohne damit sagen zu wollen, dass dieselbetriebene PKW nachhaltig wären, alles ist relativ). Wen es interessiert, der kann unter folgenden Links mehr lesen:
http://whokilledthe3litercar.de / http://energiechance.de / https://heise.de/-3376071 / https://heise.de/-3772526 / https://heise.de/-3915206
Ich versuche, bezogen auf das Fahrrad in Kurzform meine Schlussfolgerungen zu ziehen:
Dieselantrieb und auch Ottomotor sind für das Fahrrad nicht all zu effizient, weil so winzige Motoren mit minimalen Leistungen im Wirkungsgrad jenseits von gut und böse laufen. Die Saxonette, der letzte Versuch, ein Fahrrad mit Hilfsmotor an der Hinterradnabe flott zu machen, ist eine nette Geschichte, aber der Energieverbrauch ist im Vergleich zum E-Bike astronomisch. Er lag wohl so bei 0,7 Litern/100km entsprechend 7 kWh/100km Da wäre eine typische Pedelec-Batterie mit 333 Wh nach ca. fünf Kilometern leer. Man darf den Wert von Strom getrost um den Faktor 3 höher anrechnen, als den von Brennstoffen, aber auch 15 km wären im Vergleich zu typischen Pedelec-Reichwiten ein sehr schlechter Verbrauchswert. Ich hätte keine Ambitionen, den Verbrenner für das Fahrrad noch einmal flott zu machen und dabei Millionen Entwicklungskosten zu verbrennen, ohne ein gutes Resultat zu erwarten. Und ich sage das als ausgesprochener Anhänger der Verbrennungsmotoren!
Brennstoffzellenantriebe sind für mich mit die größte denkbare Sauerei überhaupt. Die gesamte Wirkungsgrad-Kette, beginnend mit bereits solar oder aus Wind gewonnenem Strom bis zur Antriebswelle ist so grottenschlecht, dass auch Solarstrom ohne Berücksichtigung der ökologischen Desaster auf dem Zwischenweg vermutlich keine bessere Öko-Bilanz hinkriegt, als Verbrennungsmotoren. Der Bedarf an Platin für die Brennstoffzelle, Kohlefasern für die Tanks, Kupfer und seltene Erden für das Fahrzeug gibt der Öko-Bilanz dann den Rest. Wenn mir jemand mit Wasserstoff-Autos droht, werde ich ganz schnell zum vehementen Fan von Elektroautos, denen ich sonst sehr kritisch gegenüber stehe ;-).
Nachwachsende Rohstoffe würden einen Verbrennungsmotor zur Umwandlung in mechanische Energie erfordern und scheiden schon deswegen aus. Das Thema ist für mich bereits seit vielen Jahren aus Gründen der Menschlichkeit von Anfang an tot, weil dadurch mit wenigen Ausnahmen Konflikte Tank/Teller vorprogrammiert sind. Wenn wir rechnerisch auf allen Agrarflächen der Erde Rapsöl anpflanzen würden, dann könnten wir zwar ein Sechstel des gegenwärtigen Weltenergiebedarfs decken, wir hätten aber nichts mehr zum Essen. Muss ich mehr erklären? Da fahre ich lieber mit fossilen Energien weiter, bis diese alle sind oder ich fahre mit Elektro-Autos, aber nur in Ausnahmefällen mit nachwachsenden Rohstoffen!
Maßvoll dimensionierte Elektroantriebe für das leichte und energieeffiziente Zweiräder sind für mich aus Sicht der Nachhaltigkeit gegenwärtig die mit Abstand beste Lösung, anders als bei Autos, wo ich gegenwärtig noch Verbrenner bevorzuge. Eine Batterie benötigt nach meinen Recherchen ungefähr so viel Energie, wie sie in 700 Vollzyklen tanken und wieder abgeben kann. Alleine die vergleichsweise geringe Größe der Batterie, des Motors und der Elektronik machen für mich das Pedelec absolut vertretbar. So lange das Pedelec dazu führt, dass Menschen auf das Fahrrad umsteigen und möglicherweise etwas weniger Auto fahren, betrachte ich Pedelecs als eine wunderbare Entwicklung. Ich freue mich jedesmal, wenn ich Rentner freudesttrahlend sehe, wie sie mich beim Familienausflug überholen oder wenn ich Schönlinge mit Goldkettchen stolz auf ihrem 7.000-Euro-Nobel-Pedelec sehe, statt in ihrem Muscle-Car.
Eine zwar ernst gemeinte, aber mit einem Augenzwinkern verfasse "Studie" zur Bewertung des ökologischen Rucksacks von Muskelenergie zeigt, worum es bei Fahrrädern wirklich geht: Wenn man nicht die allerblödesten Antriebsformen wählt, dann ist das Fahrrad so energieeffizient, dass es aus meiner Sicht keine Rolle spielt, ob wir elektrisch oder mit Muskelkraft unterwegs sind. Mit etwas Ironie können wir Liegeradfahrer natürlich die Mountainbiker dafür blöd anmachen, dass sie so sorglos mit den Ressourcen umgehen.
 
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