Jetzt darf ich auch endlich was zum M9 beitragen...und es ist nicht wenig
Das erste Mal, dass ich ein Auge auf das M9 geworfen habe, war während der SPEZI. Jan und die Händler werden wahrscheinlich noch mit stöhnen an meine Dauerbefragungen zurückdenken. Ständiges Hin- und Hersitzen zwischen M9 und W9 war natürlich ebenfalls zu beobachten.
Dank
@utopist der mit seinem M9 vor Ort war und von Bein- und Oberkörperlänge nahezu Baugleich ist, konnte ich auch mal eine kleine Runde fahren und war ab dem Punkt schon fasziniert. Seitdem bin ich
@Hannovelo also auf die Nerven gegangen, wann ich endlich seinen Vorführer für einige Tage ausleihen dürfte.
Denn wie
@Jupp habe hatte ich einige Vorbehalte. Angefangen bei der Panzerlenkung bis hin zum Kurvenradius.
Am Sonntag hatte ich also meine erste Ausfahrt.
Schon beim Einstieg fühlte ich mich mit der Panzerlenkung wie Zuhause. Den Tiller habe ich zu keiner Zeit vermisst. Blinken, Hupen, Bremsen, Schalten, Fernlicht. All das geht deutlich intuitiver und das Fahrgefühl ist umso sportlicher.
Der Scheinwerfer SL-AX mit automatischer Tagfahr-/Ablendlichtumschaltung hat mich sofort abgeholt. Ich war auf der Wuppertaler Nordbahntrasse mit seinen vielen Tunneln unterwegs und jedesmal zuverlässig und schnell hat die SL-AX umgeschalten. Die Lichtausbeute, dank der Position, bei Nacht ist einfach nur genial. Noch nie habe ich einem Velomobil soviel bei Abblendlicht gesehen. Vom kraftvollen Fernlicht mal gar nicht angefangen.
Dank des enormen Innenraumes, habe ich endlich Platz um meine Oberschenkel herum. Kein ständiges Anschlagen der Oberschenkel am Radkasten/Schaltkasten mehr. Auch positiv. Kein Tiller samt Kabel der zwischen den dicken Oberschenkeln platziert ist. Nur meine Waden kommen ab und zu an die Brücke/Wasserrutsche. Aber das ist vernachlässigbar.
Auch das verstauen der Radical-Tasche neben dem Lenkhebel ist erstaunlich gut machbar. Gepäck kann zwar aufgrund des geringeren Platzes hinten links neben dem Radkasten nicht so wie im DF gepackt werden, aber das sollte mit dem mehr an Platz bei den vorderen Gepäckfächern und auf Höhe des Fahrers kompensierbar sein.
Einzig eine seriengefertigte Hutablage fehlt mir. Ich hab da gerne mein Werkzeug und Erste-HIlfe-Gedöns. Aber Hanno hat schon Abhilfe versprochen.
Der Kurvenradius ist merklich größer als beim DF-XL, aber nicht zu groß. Als ehemaliger Questfahrer bin ich schlimmeres gewohnt^^
Bei der Abholung war ich noch extrem skeptisch, ob ich mit einem 65-Zähne Kettenblatt wirklich die hießigen Berge hochkomme. Meine Befürchtungen warnen unbegründet. Noch nie bin ich mit einem Velomobil derart smooth Steigungen hochgekommen und ich hatte beim DF schon gedacht das sei schwer zu toppen.
Doppelmantahaltung war ebenfalls weiterhin möglich und während dem Klettern ließ sich das VM ohne Probleme nur mit dem Schaltzug steuern.
Trotz dieser straffen Abstimmung für den Vortrieb ist das Fahren auf unebener Straße ggü. dem DF ein Traum. Das M9 von Hanno ist auf Komfort eingestellt und genauso fühlt sich eine Fahrt über Pflasterstein an. Als wenn man drüber hinwegfliegen würde.
Zur Aerodynamik, kann ich auch nur Positives sagen. Beim selben Krafteinsatz bin ich ca. 10km/h schneller als mit meinem ramponierten DF-XL. Es macht einfach unendlich viel Spaß. Der Luftstrom am Kopf verhält sich auch komplett anders. Es ist ein deutlich autoähnlicheres Fahrgefühl. Man merkt den Wind deutlich weniger. Dennoch kommt durch den Lufteinlass genügend Luft rein. Zusammen mit dem vielen Platz, sorgt das trotz warmen Wetter für ein angenehmes Innenraumklima.

