Axel-H
gewerblich
- Beiträge
- 4.211
Hallo Forumsgemeinde,
das letzte Wochenende war schon wirklich sehr ereignisreich und ich hatte mich sehr darauf gefreut.
Ein bunt gewürfelter Haufen von Velomobilfahrern hatten sich für ein ganzes Wochenende getroffen um ihrem Hobby nachzukommen und einfach mal abseits jeglicher Verpflichtungen auzutoben!
Geplant war unter anderem eine Fahrt zu Sven (Velomobile-Nord), um dort den neuen Alpha7 mit Haube probefahren zu können.
Vorgeplänkel:
Der eine oder andere kennt mich ja bereits aus meinen Threeds zum Quest 765 und zu meinen Ausführungen zum Milan GT. Die Quest bin ich 32000 km und den Milan bereits 36000 km gefahren. Über die letzten 3,5 Jahre habe ich also einige Kilometer mit dem Velomobil gefahren und Schraube auch gerne daran herum.
Ohne überheblich wirken zu wollen weiß ich schon, was ich von einem Velomobil erwarten kann und kenne meine persönliche Erwartungshaltung genau.
Im Gegensatz zu vielen anderen Velomobilfahrern habe ich eine klare Zielsetzung bei allem was ich am Velomobil mache! Es muss schnell und effizient sein.
Die Quest hatte ich absolut ausgereizt. Mehr war nicht zu holen. Daher habe ich mir einen Milan GT zugelegt. In einen SL passe ich einfach nicht rein. Auch den GT habe ich zum heutigen Zeitpunkt ausgereizt. Es gäbe da noch ein paar Stellen. Es würden unterm Strich aber nur wenige Watt bringen.
Daher habe ich mich entschlossen, tiefer in die Tasche zu greifen und mir das derzeit effizienteste Velomobil zu kaufen, welches ich mit meinen Körpermaßen noch fahren kann.
Der Markt ist in diesem Segment sehr übersichtlich und das Alpha7 in aller Munde. Ich bin kein Spassprobefahrer. Lecker machen und nicht kaufen gibts bei mir nicht. Daher habe ich im Vorwege alles geklärt und war gewillt noch am gleichen Tag eine Unterschrift unter einem Kaufvertrag zu leisten.
Die Ausgangslage:
Mit meinem Milan GT habe ich schon einen sehr gutes Velomobil! Meine persönlichen Änderungen haben einiges gebracht. Besonders die nachlaminierte Haube schmiegt sich windschnittig an den Grundkörper. Die Radkästen sind abgedeckt. Von Ginko sind sehr gute Laufräder mit Messerspeichen verbaut. Das Teil rollt schon sehr gut und ich konnte vor Kurzem auf einem 38 km Rundkurs einen 60er Schnitt fahren. Der Milan passt wie eine zweite Haut. Auch lange Touren können ohne ein Zipperlein bewältigt werden.
Trotzdem sind die Wattzahlen ggü. einem guten SL merkbar höher. Wenn man dann hört, das es besser geht und ich anscheinend in solch ein Velomobile hineinpasse, wäre ich bereit zu wechseln.
Dieses neue Velomobil muss sich aber einem klaren Vergleichstest stellen.
Der Herausforderer
Für meine 1.88m, 94kg und Schuhgröße 47 ist der Markt an Schnellen Velomobilen übersichtlich. Daher gibt es nur ein Velomobil welches es mit meinem GT aufnehmen könnte. Das A7.
Bereits im Vorwege wurde jedem Mitleser bei der Konstruktion des A7 deutlich gemacht! Hier kommt ein Velomobil, welches ohne Haube und Hosen eines der schnellsten sein wird. Die Formgebung ist genau zu diesem Zweck so wie sie ist. Ich könnte jetzt in den Tiefen des Forums nach genau diesen Aussagen von Daniel suchen. Ich war aber derartig davon beeindruckt. Ohne Hosen und Haube schneller als die meisten Serienvelomobile. Boah.....
Da ich ja auch mit Haube fahre und das Serienmodellen des Milans auch ohne Haube ausgeliefert wird. Ok wollen wir nicht so sein! Darf der A7 zum Vergleichstest auch eine Haube haben. Da will Ich mal nicht so sein.
Über die Ausstatung und Verabeitung will ich gar nicht so viel schreiben. @Kid Karacho hat das schon alles beschrieben https://www.velomobilforum.de/forum...s-alpha-7-aus-sicht-eines-milanfahrers.59500/ und ich Teile dies uneingeschränkt.
Die Haptik ist der Hammer. Wenn ich dem A7 für seine Verarbeitung 10 Punkte gebe dann bekommt mein Milan MK2 Bj. 2015 3-4 Punkte.
Wir also erst einmal zu Velomobile-Nord und die erste Hürde nehmen! Passe ich da überhaupt rein?
Ich also das erste Mal in den A7 rein! Das erste was ich sofort bemerkte, der Sitz drückt mir genau zwischen die Schulterblätter. Nicht nur ein Zwicken, sondern sehr schmerzhaft. Dies Problem erst einmal weghecheln! Wichtiger ist es ja ob meine Beine mit 89er Schrittlänge und die langen Füße reinpassen.
Sven hat in seiner ruhigen Art alles gemacht was ging! Nach 45 Minuten Schrauberei und der Wechsel auf eine 150er Kurbel und einem Rotor mit sehr schmalem Q-Faktor passt es.
Diese Hürde ist genommen. Juhu.....das war eigentlich meine größte Sorge! Eigentlich!
Jetzt noch die Messpedale mit meinem Garmin synchronisieren/die richtige Kurbellänge eingeben und es konnte losgehen. 2 Runden auf eine 20 km Strecke sollten gefahren werden. Einmal mit dem A7 und zum Vergleich einmal mit meinem Milan.
Verbaut war der L-Sitz. Aber auch alle anderen Sitze haben ja im Rücken diesen schmalen Steg. Das ist nicht meins! Es schmerzt! Wieso so schmal? Warum nicht breit? Der Sitz und ich! Wir werden keine Freunde. Egal jetzt erst einmal los zur ersten Runde.
Die Probefahrt
Ich lasse den Sitz mal unberücksicht und gehe auf die anderen Eindrücke ein.
Auch hier der Hinweis! Es sind meine ganz persönlichen Eindrücke. Ein anderer Fahrer kann völlig andere Empfindungen haben und sie auch gegensätzlich interpretieren. Ich rate daher jedem bei einem Interesse an dem A7 eine eigene Probefahrt vorzunehmen!
Die Panzerlenkung:
sehr intuitiv zu bedienen! Ich hatte überhaupt kein Problem das Fahrzeug in der Spur zu halten. Einzig beim Treten und den fehlenden Armstützen wackelt das ganze VM hin und her, da die Trittbwegung auf die Lenkung übertragen werden. Das hatte ich so auch beim Tiller und ist durch die Armstützen auf Null gesunken. Das unmittelbare Feedback jeder Unebenheit der Fahrbahn an die Hände ist mir persönlich auf Dauer zu doll. Da ist mir die fast entkoppelte Ruhe im Tiller angenehmer.
Man kann sehr gut auch einarmig mit zwei Fingern lenken. Die Arme sind mir aber zu sehr seitlich am Körper!
Ich würde auf jeden Fall wieder zum Tiller wechseln.
Die Haube
Was mir sofort auffiel, der Sichtbereich war eingeschränkter als im Milan. Ich habe definitiv mehr Sicht unter der Milanhaube. Die Löcher an der Seite war für mich zu tief und müsste angepasst werden. Der Platz unter der Haube ist sehr groß und ein Helm würde passen. Das mit dem Standardvisier ist genieal und eine Neubeschaffung sehr kostengünstig! Die Verschlüsse und der Hake zum Befestigen der Haube gut gemacht und ausreichend, um die Haube auch bei Sturm sicher zu befestigen. Irritierend ist es, dass man keine feste Lage der Haube hat. Hier schiebt man sich die Haube von innen zurecht bis sie gefühlt passt. Irgendwie fehlt ein Süllrand für eine klar definierte Position.
Erstaunt war ich darüber, dass die Passgenauigkeit der Haube nicht so gut war wie gedacht. Alle Personen vor Ort waren sich einig, dass könnte besser sein. Nach vorne hin eine dicke ca. 3mm Kante. An den Seiten kann ich bei geschlossener Haube durch einen Spalt die Straße sehen. Egal wie ich die Haube verschiebe. Hier wird aerodynamisches Potenzial verschenkt. Meine Selfmadehaube schmiegt sich da besser an die Karosserie an.
Die Effizienz
Ein großer Faktor für mich ist die Steifheit im Tretlager. Habe ich schon drei Tretlagerschlitten im Milan kaputt gefahren sollte es in einem neuen Velomobil nicht passieren! 20 km reichen aber für ein Ergebnis einfach nicht aus. Ich hatte zu sehr mit dem Sitz zu kämpfen. Daher konnte ich das eigentlich potenzial nicht testen. Nur soviel, da bewegt sich nichts. Da das Alpha völlig leer, also ohne weiteren Balast außer dem Fahrer bewegt wurde, war hier natürlich bei der Beschleunigung ein Effekt zu spüren. Es war für mich jetzt aber kein Raketenantrieb!
Die Sitzposition
Boah...ich war zunächst erschrocken! Wie aufrecht sitze ich denn hier! Schon nach wenigen Kilometern bekam ich das Feedback von den Beinen, hier benötigst du aber eine längere Eingewöhnungsphase. Es wäre für mich aber kein Ausschlusskriterium, da ich eine aufrechter Sitzhaltung auch aus dem Quest gewohnt war. Besonders die Hüfte hatte dadurch mehr halt und die Kraft kann direkter auf Pedal gebracht werden. Fazit! Ungewohnt aber nicht Unmöglich.
Das jetzt mal zum A7 an sich und die ersten Eindrücke. Das eigentlich wichtige waren aber die harten Daten des Leistungsmessers.
Das Ergebnis der Testfahrten!
Die erste Runde wurde mit dem A7 gemacht. Gewicht 22 kg! Unterwegs hatte ich immer eine “Dienstaufsicht“ dabei. Im A7 war so wie bei meinem Milan ein Leistungsmesskurbel verbaut. Dies wurde ordnungsgemäß geeicht. Daher hier noch mal der Hinweis um weitere Diskussionen aus dem Weg zu gehen! Es wurde sichergestellt, dass die Ergebnisse aus den Leistungspedalen richtig sind.
Die zweite Fahrt mit meinem Milan. Ich hatte etwas zu spät gestoppt daher etwas länger. Ich habe bei der Fahrt genau darauf geachtet, dass ich den gleichen Schnitt fahre, wie vorher mit dem A7. Am Anfang war ich zu schnell und musste im letzten Drittel fast schon rollen lassen.
Leider hatte ich es versäumt den Milan leer zu räumen.
Das war alles im Milan und wog zusammen genau 4265 g. Heute habe ich meinen Milan noch einmal gewogen. 32,3 kg wiegt das gute Stück. Macht also 36,565 kg oder anders ausgedrückt, mein Milan ist 14,565 kg schwerer als der A7 gewesen.
Ich war überrascht! Das Alpha ist mit Haube im Bereich meines Milan GT. Nicht besser.
Dieses Ergebnis ist keine Eintagsfliege! weis ich doch um die Brisanz dieser Zahlen.
Auf der Hintour zu Velomobile-Nord sind wir mit mehreren Milane SL dem Alpha und meinem GT gefahren!
Drei VM waren mit Leistungsmessern ausgestattet!
Hinfahrt
Milan Sl: Durchschnitt 180Watt gew.Leistung 203Watt
Alpha7 Durchschnitt 193Watt gew.Leistung 206 Watt
Milan GT Durchschnitt 184 Watt gew.Leistung 211Watt
Das Ergebnis aus der Vergleichsfahrt ist somit schon aus der Hinfahrt zu erwarten gewesen!
Der Sitz und ein Fazit:
Der für mich nicht passende Sitz ist leider das Ausschlusskriterium, da es unabdingbar ist, dass man auch über eine sehr lange Zeit schmerzfrei sitzen muss. Mit Hosen wird das Alpha meinem Milan überlegen sein und vermutlich auf dem Niveau des Sl herankommenden( dies ist der entscheiden Punkt! Da komme ich mit dem GT niemals hin) Das wäre gut so und ich bin daher auf die Ergebnisse von @Kid Karacho gespannt.
Übrigens war meine erste Reaktion auf die Frage, wie es nach der Testfahrt war! „Ich steige nie wieder in einen Alpha7 ein“ derartig stark schmerzte mir der Bereich zwischen den Schulterblättern.
Heute denke ich etwas anders! Sollte es möglich sein, mir einen Sitz zu liefern, der den Sitzkomfort hat wie jetzt mein Milansitz, würde ich zum Alpha7 wechseln, wenn die Probefahrt mit dem neuen Milan GT MK6 die gleichen Ergebnisse wie mit meinem Milan ergeben. ( es ist zu vermuten)
Vieleicht kann Daniel einen neuen Sitz für mich aus dem Hut zaubern oder einen für mich anpassen. Der Kugelschreiber liegt noch bereit.
Gruß
Axel
das letzte Wochenende war schon wirklich sehr ereignisreich und ich hatte mich sehr darauf gefreut.
Ein bunt gewürfelter Haufen von Velomobilfahrern hatten sich für ein ganzes Wochenende getroffen um ihrem Hobby nachzukommen und einfach mal abseits jeglicher Verpflichtungen auzutoben!
Geplant war unter anderem eine Fahrt zu Sven (Velomobile-Nord), um dort den neuen Alpha7 mit Haube probefahren zu können.
Vorgeplänkel:
Der eine oder andere kennt mich ja bereits aus meinen Threeds zum Quest 765 und zu meinen Ausführungen zum Milan GT. Die Quest bin ich 32000 km und den Milan bereits 36000 km gefahren. Über die letzten 3,5 Jahre habe ich also einige Kilometer mit dem Velomobil gefahren und Schraube auch gerne daran herum.
Ohne überheblich wirken zu wollen weiß ich schon, was ich von einem Velomobil erwarten kann und kenne meine persönliche Erwartungshaltung genau.
Im Gegensatz zu vielen anderen Velomobilfahrern habe ich eine klare Zielsetzung bei allem was ich am Velomobil mache! Es muss schnell und effizient sein.
Die Quest hatte ich absolut ausgereizt. Mehr war nicht zu holen. Daher habe ich mir einen Milan GT zugelegt. In einen SL passe ich einfach nicht rein. Auch den GT habe ich zum heutigen Zeitpunkt ausgereizt. Es gäbe da noch ein paar Stellen. Es würden unterm Strich aber nur wenige Watt bringen.
Daher habe ich mich entschlossen, tiefer in die Tasche zu greifen und mir das derzeit effizienteste Velomobil zu kaufen, welches ich mit meinen Körpermaßen noch fahren kann.
Der Markt ist in diesem Segment sehr übersichtlich und das Alpha7 in aller Munde. Ich bin kein Spassprobefahrer. Lecker machen und nicht kaufen gibts bei mir nicht. Daher habe ich im Vorwege alles geklärt und war gewillt noch am gleichen Tag eine Unterschrift unter einem Kaufvertrag zu leisten.
Die Ausgangslage:
Mit meinem Milan GT habe ich schon einen sehr gutes Velomobil! Meine persönlichen Änderungen haben einiges gebracht. Besonders die nachlaminierte Haube schmiegt sich windschnittig an den Grundkörper. Die Radkästen sind abgedeckt. Von Ginko sind sehr gute Laufräder mit Messerspeichen verbaut. Das Teil rollt schon sehr gut und ich konnte vor Kurzem auf einem 38 km Rundkurs einen 60er Schnitt fahren. Der Milan passt wie eine zweite Haut. Auch lange Touren können ohne ein Zipperlein bewältigt werden.
Trotzdem sind die Wattzahlen ggü. einem guten SL merkbar höher. Wenn man dann hört, das es besser geht und ich anscheinend in solch ein Velomobile hineinpasse, wäre ich bereit zu wechseln.
Dieses neue Velomobil muss sich aber einem klaren Vergleichstest stellen.
Der Herausforderer
Für meine 1.88m, 94kg und Schuhgröße 47 ist der Markt an Schnellen Velomobilen übersichtlich. Daher gibt es nur ein Velomobil welches es mit meinem GT aufnehmen könnte. Das A7.
Bereits im Vorwege wurde jedem Mitleser bei der Konstruktion des A7 deutlich gemacht! Hier kommt ein Velomobil, welches ohne Haube und Hosen eines der schnellsten sein wird. Die Formgebung ist genau zu diesem Zweck so wie sie ist. Ich könnte jetzt in den Tiefen des Forums nach genau diesen Aussagen von Daniel suchen. Ich war aber derartig davon beeindruckt. Ohne Hosen und Haube schneller als die meisten Serienvelomobile. Boah.....
Da ich ja auch mit Haube fahre und das Serienmodellen des Milans auch ohne Haube ausgeliefert wird. Ok wollen wir nicht so sein! Darf der A7 zum Vergleichstest auch eine Haube haben. Da will Ich mal nicht so sein.
Über die Ausstatung und Verabeitung will ich gar nicht so viel schreiben. @Kid Karacho hat das schon alles beschrieben https://www.velomobilforum.de/forum...s-alpha-7-aus-sicht-eines-milanfahrers.59500/ und ich Teile dies uneingeschränkt.
Die Haptik ist der Hammer. Wenn ich dem A7 für seine Verarbeitung 10 Punkte gebe dann bekommt mein Milan MK2 Bj. 2015 3-4 Punkte.
Wir also erst einmal zu Velomobile-Nord und die erste Hürde nehmen! Passe ich da überhaupt rein?
Ich also das erste Mal in den A7 rein! Das erste was ich sofort bemerkte, der Sitz drückt mir genau zwischen die Schulterblätter. Nicht nur ein Zwicken, sondern sehr schmerzhaft. Dies Problem erst einmal weghecheln! Wichtiger ist es ja ob meine Beine mit 89er Schrittlänge und die langen Füße reinpassen.
Sven hat in seiner ruhigen Art alles gemacht was ging! Nach 45 Minuten Schrauberei und der Wechsel auf eine 150er Kurbel und einem Rotor mit sehr schmalem Q-Faktor passt es.
Diese Hürde ist genommen. Juhu.....das war eigentlich meine größte Sorge! Eigentlich!
Jetzt noch die Messpedale mit meinem Garmin synchronisieren/die richtige Kurbellänge eingeben und es konnte losgehen. 2 Runden auf eine 20 km Strecke sollten gefahren werden. Einmal mit dem A7 und zum Vergleich einmal mit meinem Milan.
Verbaut war der L-Sitz. Aber auch alle anderen Sitze haben ja im Rücken diesen schmalen Steg. Das ist nicht meins! Es schmerzt! Wieso so schmal? Warum nicht breit? Der Sitz und ich! Wir werden keine Freunde. Egal jetzt erst einmal los zur ersten Runde.
Die Probefahrt
Ich lasse den Sitz mal unberücksicht und gehe auf die anderen Eindrücke ein.
Auch hier der Hinweis! Es sind meine ganz persönlichen Eindrücke. Ein anderer Fahrer kann völlig andere Empfindungen haben und sie auch gegensätzlich interpretieren. Ich rate daher jedem bei einem Interesse an dem A7 eine eigene Probefahrt vorzunehmen!
Die Panzerlenkung:
sehr intuitiv zu bedienen! Ich hatte überhaupt kein Problem das Fahrzeug in der Spur zu halten. Einzig beim Treten und den fehlenden Armstützen wackelt das ganze VM hin und her, da die Trittbwegung auf die Lenkung übertragen werden. Das hatte ich so auch beim Tiller und ist durch die Armstützen auf Null gesunken. Das unmittelbare Feedback jeder Unebenheit der Fahrbahn an die Hände ist mir persönlich auf Dauer zu doll. Da ist mir die fast entkoppelte Ruhe im Tiller angenehmer.
Man kann sehr gut auch einarmig mit zwei Fingern lenken. Die Arme sind mir aber zu sehr seitlich am Körper!
Ich würde auf jeden Fall wieder zum Tiller wechseln.
Die Haube
Was mir sofort auffiel, der Sichtbereich war eingeschränkter als im Milan. Ich habe definitiv mehr Sicht unter der Milanhaube. Die Löcher an der Seite war für mich zu tief und müsste angepasst werden. Der Platz unter der Haube ist sehr groß und ein Helm würde passen. Das mit dem Standardvisier ist genieal und eine Neubeschaffung sehr kostengünstig! Die Verschlüsse und der Hake zum Befestigen der Haube gut gemacht und ausreichend, um die Haube auch bei Sturm sicher zu befestigen. Irritierend ist es, dass man keine feste Lage der Haube hat. Hier schiebt man sich die Haube von innen zurecht bis sie gefühlt passt. Irgendwie fehlt ein Süllrand für eine klar definierte Position.
Erstaunt war ich darüber, dass die Passgenauigkeit der Haube nicht so gut war wie gedacht. Alle Personen vor Ort waren sich einig, dass könnte besser sein. Nach vorne hin eine dicke ca. 3mm Kante. An den Seiten kann ich bei geschlossener Haube durch einen Spalt die Straße sehen. Egal wie ich die Haube verschiebe. Hier wird aerodynamisches Potenzial verschenkt. Meine Selfmadehaube schmiegt sich da besser an die Karosserie an.
Die Effizienz
Ein großer Faktor für mich ist die Steifheit im Tretlager. Habe ich schon drei Tretlagerschlitten im Milan kaputt gefahren sollte es in einem neuen Velomobil nicht passieren! 20 km reichen aber für ein Ergebnis einfach nicht aus. Ich hatte zu sehr mit dem Sitz zu kämpfen. Daher konnte ich das eigentlich potenzial nicht testen. Nur soviel, da bewegt sich nichts. Da das Alpha völlig leer, also ohne weiteren Balast außer dem Fahrer bewegt wurde, war hier natürlich bei der Beschleunigung ein Effekt zu spüren. Es war für mich jetzt aber kein Raketenantrieb!
Die Sitzposition
Boah...ich war zunächst erschrocken! Wie aufrecht sitze ich denn hier! Schon nach wenigen Kilometern bekam ich das Feedback von den Beinen, hier benötigst du aber eine längere Eingewöhnungsphase. Es wäre für mich aber kein Ausschlusskriterium, da ich eine aufrechter Sitzhaltung auch aus dem Quest gewohnt war. Besonders die Hüfte hatte dadurch mehr halt und die Kraft kann direkter auf Pedal gebracht werden. Fazit! Ungewohnt aber nicht Unmöglich.
Das jetzt mal zum A7 an sich und die ersten Eindrücke. Das eigentlich wichtige waren aber die harten Daten des Leistungsmessers.
Das Ergebnis der Testfahrten!
Die erste Runde wurde mit dem A7 gemacht. Gewicht 22 kg! Unterwegs hatte ich immer eine “Dienstaufsicht“ dabei. Im A7 war so wie bei meinem Milan ein Leistungsmesskurbel verbaut. Dies wurde ordnungsgemäß geeicht. Daher hier noch mal der Hinweis um weitere Diskussionen aus dem Weg zu gehen! Es wurde sichergestellt, dass die Ergebnisse aus den Leistungspedalen richtig sind.
Die zweite Fahrt mit meinem Milan. Ich hatte etwas zu spät gestoppt daher etwas länger. Ich habe bei der Fahrt genau darauf geachtet, dass ich den gleichen Schnitt fahre, wie vorher mit dem A7. Am Anfang war ich zu schnell und musste im letzten Drittel fast schon rollen lassen.
Leider hatte ich es versäumt den Milan leer zu räumen.
Das war alles im Milan und wog zusammen genau 4265 g. Heute habe ich meinen Milan noch einmal gewogen. 32,3 kg wiegt das gute Stück. Macht also 36,565 kg oder anders ausgedrückt, mein Milan ist 14,565 kg schwerer als der A7 gewesen.
Ich war überrascht! Das Alpha ist mit Haube im Bereich meines Milan GT. Nicht besser.
Dieses Ergebnis ist keine Eintagsfliege! weis ich doch um die Brisanz dieser Zahlen.
Auf der Hintour zu Velomobile-Nord sind wir mit mehreren Milane SL dem Alpha und meinem GT gefahren!
Drei VM waren mit Leistungsmessern ausgestattet!
Hinfahrt
Milan Sl: Durchschnitt 180Watt gew.Leistung 203Watt
Alpha7 Durchschnitt 193Watt gew.Leistung 206 Watt
Milan GT Durchschnitt 184 Watt gew.Leistung 211Watt
Das Ergebnis aus der Vergleichsfahrt ist somit schon aus der Hinfahrt zu erwarten gewesen!
Der Sitz und ein Fazit:
Der für mich nicht passende Sitz ist leider das Ausschlusskriterium, da es unabdingbar ist, dass man auch über eine sehr lange Zeit schmerzfrei sitzen muss. Mit Hosen wird das Alpha meinem Milan überlegen sein und vermutlich auf dem Niveau des Sl herankommenden( dies ist der entscheiden Punkt! Da komme ich mit dem GT niemals hin) Das wäre gut so und ich bin daher auf die Ergebnisse von @Kid Karacho gespannt.
Übrigens war meine erste Reaktion auf die Frage, wie es nach der Testfahrt war! „Ich steige nie wieder in einen Alpha7 ein“ derartig stark schmerzte mir der Bereich zwischen den Schulterblättern.
Heute denke ich etwas anders! Sollte es möglich sein, mir einen Sitz zu liefern, der den Sitzkomfort hat wie jetzt mein Milansitz, würde ich zum Alpha7 wechseln, wenn die Probefahrt mit dem neuen Milan GT MK6 die gleichen Ergebnisse wie mit meinem Milan ergeben. ( es ist zu vermuten)
Vieleicht kann Daniel einen neuen Sitz für mich aus dem Hut zaubern oder einen für mich anpassen. Der Kugelschreiber liegt noch bereit.
Gruß
Axel
Zuletzt bearbeitet:
