Es stimmt, dass der Werkstoff von Cellasto PU ist, nur im Gegensatz zu herkömmlichen PU-Blöcken ist es bei Cellasto geschäumt, also ein zelliger Werkstoff und damit von Dichte, Feder- und Dämpfungsverhalten wohl deutlich anders.
Und genau dieses Material erzeugt immer Setzungsverhalten, weil die Luft durch Diffusionsprozesse mit den Wochen langsam entweicht. Idealerweise sind die PU-Schaum Federn im Stand ohne Belastung. So machen wir das zumindest bei Fahrzeugen, in Ruhelage sind sie nicht im Eingriff. Das ist ähnlich wie mit Fahrradschläuchen, auch da sinkt mit der Zeit der Druck.
Eine Lösung wäre z.B., das Velomobil im Stand hinten aufzubocken. Bei der sechs Wochen Rundfahrt zum Nordkap und zurück wird das aber schwer. Das mag bei Velomobilen mit minimaler Radlast ohne Fahrer kein Problem sein. Aber was an Luft raus ist, ist raus, das diffundiert nicht mehr zurück. Der Fachbegriff dazu, wenn man in das Thema tiefer einsteigen will ist "Permeabilität". Gerade, wenn die Materialien warm werden, geht da ordentlich was durch.
Dazu kommt, dass die Luftblasen keine Dämpfung erzeugen. Das ist im ersten Ansatz reversibel. Es sei denn, die durch kompression erwärmte Luft kann die Wärme schnell an das PU abgeben und die Expansion ist dann "langsamer". Das mag sein. Das ist dann eine Frage der Größe der Blasen und des Verhältnis Blasen zu PU. Auch dazu finde ich rein gar nichts in den Datenblättern.
Ich habe mich mal mit jemandem aus dem Gebiet unterhalten (fährt auch VM, aber nicht im Forum, hat seinen Milan auf Cellasto umgerüstet) und der meinte, dass man da eh nicht viel theoretisch rechnen oder planen kann und am Ende immer versuche machen muss.
Ich habe bei mir Stahlfedern im SR3 mit bekannter Federkonstante. Da ist es als erster Schuss ziemlich einfach, PU-Federn mit ähnlicher Federkonstante zu nutzen. Und dann kann man, weil man die Elemente sortiert aufbaut, problemlos und schnell varieren. Ja, um den Versuch kommt man nicht herum. Hat man aber zumindest rudimentäre Daten, kann man nicht ganz blind und taub starten
Ich bin eine Zeit mit diesen "schwarzen" zellenlosen Elastomeren von eBay gefahren
Die schwarzen sind kein PU sondern ein Gummi, also ein CR um genauer zu werden. Da sind die Dämpfungseigenschaften signifikant schlechter. Wenn es Dir zu hart war, muss man es mit kleinen Elementen probieren. Aber wenn ist das mit dem Cellasto durcherprobt habt, ist ja alles geklärt. Dann bin ich ruhig.
Die Luft sorgt vor allem dafür, daß die Temperaturabhängigkeit der Federhärte geringer ist.
Guter Hinweis, ja, die Temperaturabhängigkeit der von mir verlinkten PU-Federn ist groß. Aber vorne, mir geht es um das Federbein vorne, kann ich die in wenigen Minuten wechseln. Und dann drei Satz zu haben, für Winter, Frühling und Sommer, mag nervig sein, ist mir aber lieber als Stahlfedern ohne Dämpfung. Geschäumtes Material haben wir erprobt, und die Setzungseigenschaften nerven ziemlich.
Das sieht auf den ersten Blick dramatisch aus, wenn man davon ausgeht, dass wir im wesentlichen von 10°- 30°C unterwegs sind, ist das gar nicht mehr so dramatisch. Es sei denn, und das muss ich erproben, auf schlechten Straßen wird es richtig heiß. Aber so groß ist die Veränderung des E-Moduls dann auch nicht mehr. Problematisch ist eher die Verhärtung im Winter.
Aber ist sehe schon, der Hauptfokus liegt bei Euch auf Gewicht. Da ist das geschäumte Material natürlich klasse. Mein Hauptfokus liegt auf hoher Dämpfung von wegen Fahrverhalten und so. Das ist ein anderer Fokus und bedingt andere Lösungen. Gerade das Hinterrad sollte satten Bodenkontakt haben.