Wie ich zum Alpha 7 Rumänien kam
Schritt 1: S-Pedelec
2016 habe ich mich entschlossen, statt mit dem PKW mit einem S-Pedelec täglich zur Arbeit zu fahren. Einfache Entfernung 17,5 km, 170 Hm auf der Gesamtstrecke von 35 km, 50% Feldweg (mit Verschmutzung und Wurzeleinwüchsen, Fahren im Winter wegen überraschender Verschmutzung durch Bauern kaum möglich), 25% Straße und 25% (ich weiß, unzulässigerweise) Fahrradweg (aber um 7:15 Uhr fährt da niemand).
Vorher bin ich nur selten Fahrrad gefahren.
Bei gutem Wetter und mäßig Wind habe ich mit dem S-Pedelec im Modus Sport eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 32 km/h hinbekommen. Bei 200 Watt Leistung auch mal knapp 33 km/h.
Leider habe ich auf meiner Strecke fast immer Gegenwind.
Nach etwa 1,5 Jahren reichte der erste Akku nicht mehr, um im Sportmodus die komplette Strecke fahren zu können.
Also zweiten Akku angeschafft und nach 2 Jahren wieder dasselbe Phänomen.
Immer wieder darüber geärgert, dass sich das Fahren mit höherer Geschwindigkeit bei Gegenwind immer wie fahren mit Bremsfallschirm anfühlte.
Deshalb zunächst mit einem Stromer mit stärkerem Akku, stärkerer Unterstützung und höherer Geschwindigkeit geliebäugelt bis ich durch Zufall auf die Videos von Helge, Niki , Daniel und Jupp gestoßen bin.
Ab da gab es kein zurück mehr.
Schritt 2: Probefahrt
Im Forum erste Anfängerfragen gestellt, eine Beratung von Jupp bekommen. Dann meine Leistung auf dem E-Bike beobachtet und zum Training auf Tourmodus umgeschaltet und letztlich entschieden, an einem Samstag nach Dronten zu fahren.
Dort zuerst zu Ymte. Peter hat mir in der kurzen Zeit viel erklärt und mich
das DF und dann das DFxl probefahren lassen. Eingestellt wurde nichts und trotzdem spürte ich wieviel Spaß in solchen Fahrzeugen steckt. Leider hat mich die Verarbeitung der zugegeben schon älteren Vorführer von Ymte ein bisschen nachdenklich gemacht.
Dann rüber zu Theo. Dort gezielt nach dem Alpha 7 gefragt, der dort leider im Regal stand und erst rausgeholt werden mußte.
Erster Eindruck:
From: unwiderstehlich
Verarbeitung: top
Also Probefahrt.
Bis auf das Quietschen der Bremsen Spaß pur. Geschwindigkeiten ohne Unterstützung, von denen ich vorher nur träumen konnte. (Wie gesagt, ich bin kein Rennradfahrer).
Dann noch das Quattrovelo gefahren. Viel Staurraum aber leider zu schwer. Außerdem offener Boden unter den Füßen. Das wollte ich überhaupt nicht.
Mit dem Velovirus angesteckt nach. Hause gefahren.
In der Annahme, daß Velomobiel.nl mehr Erfahrung mit dem Alpha hat, als andere Händler, am Dienstag danach kurz vor deren Urlaub im Juli bei Theo bestellt. Dem Rat der Experten aus dem Forum gefolgt und Übersetzung 39/63 vorne auf 11-36 hinten gewählt. Kurbellänge 155. Farbe metallic weiß, unter anderem auch weil darauf das Rücklicht auch zur Seite perfekt reflektiert und das Licht damit auch von der Seite gesehen werden kann.
Schritt 3: Wartezeit
In der Wartezeit im Forum gestöbert und in Daniels Threema Gruppen aufgenommen worden (vielen Dank dafür).
Jetzt erst wurde mir klar, wie sehr Daniel für seine Sache brennt. Immer wieder Verbesserungen, auch wenn der vorherige Schritt schon sehr durchdacht und gut war.
Vorderachskonstruktion verbessert, 12-fach Schaltung, Haube mit belüftetem Visier, Lochraster statt Seitenscheiben zur besseren Belüftung der Haube, vier Sitzvarianten für jede Größe, verschiebbare Umlenkrolle zur schnellen Anpassung an verschiedene Fahrer. Und das sind nur die Dinge, die ich in den letzten Monaten mitbekommen habe.
Diesen Enthusiasmus habe ich von keinem andere Händler oder Hersteller bislang gesehen.
Schritt 4: Abholen
Der Wunsch war, das Alpha standesgemäß auf eigener Achse heimzufahren. Einige Warnungen hier haben mich aber mit Respekt an die Sache herangehen lassen. Zudem war leider das Wetter am Tag der Abholung und am Tag danach schlecht. Also Alpha mit Transporter abgeholt.
Das war für mich auch gut so. Die Ersteinstellung war nicht optimal. An den Sitz musste ich mich auch noch gewöhnen. Reifen war nicht richtig aufgepumpt. Windschutzscheibe gab es nicht. Kurbellänge 165 statt 155, was ich erst zuhause festgestellt habe.
Aber der Hauptgrund war sicher meine fehlende Erfahrung mit Liegerädern und Velomobilen.
Obwohl ich die Fahrt von Dronten nach Hause gerne gemacht hätte, bin ich jetzt froh, dass ich mir das im Dezember bei Regen ohne Visier und Haube auf mir gänzlich unbekannter Strecke nicht angetan habe.
Stattdessen bin ich Jupps Einladung zur Jahresanfangstour nach Zons gefolgt. Für mich das erste mal mehr als 130 km (2x65 km mit Pause zum Erfahrungsaustausch) an einem Tag. Das war einfach genial.
Schritt 5: Alltag
Seitdem ich das Alpha habe, will ich am liebsten jeden Tag zur Arbeit fahren (auch Samstags und Sonntags).
Das Teil macht einfach nur Spaß.
Morgens reinschlüpfen, Licht an, mit der Innenbeleuchtung die Pedale suchen, einrasten und los geht es in der Regel mit 63/39. Die Grundbeschleunigung ist richtig gut. PKW an einer Kreuzung sind da kaum schneller.
Tiefe Schlaglöcher, dicke Steine und gefrorene Dreckklumpen haben dem Alpha dank offensichtlich durchdachter und erprobter Konstruktion bislang nichts anhaben können.
Fahren bei Geschwindigkeiten über 50 km/h mit Seitenwind muß ich noch mehr üben.
Rubbelige Oberflächen mag das Hinterrad nicht. Aber das scheint bei allen Dreirädern so zu sein (siehe Video vom Go One Evo R und Bill).
Bei Temperaturen um 0 Grad fahre ich momentan mit Mütze und Unterhemd. Ich komme im Büro temperiert aber nicht nass durchgeschwitzt an, genauso soll es für mich sein.
Das Lichtpaket ist super. Ich sehe selbst bei hohen Geschwindigkeiten im Dunkeln mehr als mit meinem Pedelec. Schmierige Dreckklumpen auf den Wegen haben ihren Schrecken verloren, ich überfahre die jetzt einfach.
Auf der Straße habe ich den Eindruck, dass PKW mich deutlich besser wahrnehmen. Sie halten beim Überholen (wenn sie das denn wagen
) gefühlt mehr Abstand.
Auf der Rückfahrt bin ich jetzt schon schneller als mit dem S-Pedelec. Meine bislang schnellste Fahrt: 17,5 km unter 30 Minuten, trotz mehrerer Stoppstellen, 30er Zone, Winterzeit und Bulldogreifen, wie Daniel sagt und mit Beladung (Wasserflasche, Computer, Werkzeug, Bügelschloss, Jacke für unerwartete Stopps). Bitte bedenken, dass ich da kein Rennen fahre, sondern nur für mich.
Bis jetzt habe ich keine Panne gehabt. Eine Umlenkrolle schliff ein bisschen, was ich dank kompetenter Unterstützung mit kleinem Eingriff gezielt beseitigen konnte.
Das Abnehmen der Vorderräder geht super einfach. Die 90er Trommelbremsen sind für mich perfekt.
Schritt 6: Optimierungen, die ich gerne noch ausprobieren möchte
Verschiedene Sitze, um zu testen, ob es neben dem M-Sitz einen anderen gibt, der mich weiter hinten sitzen lässt und die Last auf den Po besser verteilt.
Schwalbe G one 40-406 und dann Schwalbe Pro One, jeweils mit Latexschlauch, um zu sehen, ob das Alpha damit noch schneller ist als jetzt schon. Am liebsten natürlich ohne Erhöhung der Pannenanfälligkeit.
Später vielleicht mal Leistungmesskurbeln und 70 auf 11-52 mit 12-fach, vielleicht kann ich das ja mal bei Nikis Vorführer sehen und Testen.
Bei Gelegenheit Verbiegen der Rückstellfeder für die Bremse nach Daniels Anleitung, da ich manchmal den Eindruck habe, dass die Beläge noch anliegen, obwohl die Bremse nicht betätigt ist. Im Moment hebe ich den Bremshebel dann einfach ein bisschen an. Das muss man auch, wenn das Rad runter soll.
Fazit für mich:
Ich betreue, dass ich nicht vorher vom Velomobil wusste und erst über den für mich unnötigen Umweg über das S-Pedelec zum Velomobil gekommen bin. Die Freude, die ich jetzt habe, hätte ich vor 4 Jahren schon haben können, wenn es da schon das Alpha gegeben hätte.
Für mich ist das Alpha mit Blick insbesondere auf die noch übersichtliche Stückzahl perfekt in Design, Konstruktion, Verarbeitung, Platzangebot und Performance.