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Hallo
Ich habe vor, im Sommer mit dem Bacchetta Giro von Köln aus nach Venedig zu fahren. Ein bißchen Kopfzerbrechen machen mir die Alpen, die so frech dazwischen liegen und unverschämterweise auch teilweise recht lange und vor allem steile Anstiege haben. (bis über 20%) Mit dem RR habe ich so etwas hinbekommen sogar mit Gepäck, aber mit der Bacchetta weiß ich nicht, ob das überhaupt geht. Natürlich werde ich sehen, das Gepäck so weit wie möglich unten zu halten, aber ca. 15 kg werden es am Ende doch.
Ich bin sicher, daß es hier einige gibt, die solche Touren gemacht haben und fragen, ob ich diesbezüglich ein paar Tips bekommen könnte. Es geht dabei nicht nur um das Bezwingen von Steigungen, sondern auch um technische Fragen. Z.B. was für Bremsen da ratsam sind, denn es geht ja nicht nur bergauf. Ich habe bisher die einfachen Scheibenbremsen, die ab Werk verbaut sind, aber ich denke, für eine solche Tour zumal mit Gepäck braucht man da doch etwas besseres. Wenn ich an einige Abfahrten denke, die ich mit meinem alten Motobecane RR in der Ecke oder in den Pyrinäen gemacht habe, da wird mir dann doch etwas schwummerig, obwohl ich mit diesem Fahrrad nie große Angst hatte. Aber mit Scheibenbremsen habe ich in diesem Gelände noch keinerlei Erfahrungen.
Andererseits habe ich, seit ich das Liegeradeln für mich entdeckt habe, wenig Lust, wieder auf das alte RR umzusteigen. Ist doch viel bequemer im Liegen zu fahren.
Über anregende Beiträge freue ich mich.
 
Also über München, Inntal und Brenner wüsste ich da nichts mit 20% - wo willst Du denn lang? Rechne die Strecke mal mit brouter-online.
 
Ich würde die Via Claudia Augusta fahren.
Damit lassen sich die Alpen sehr attraktiv über nur zwei Pässe, den Fernpass und den Reschenpass auf deiner Route überqueren. Fernpass ist allerdings eine Schotterpiste, wenn man nicht die vielbefahrene Bundestraße wählt, die nicht zu empfehlen ist. Der Reschenpass hingegen ist wenig befahren.
 
Hallo
das geht ja schneller, als die Polizei erlaubt mit den Rückmeldungen. Vielen Dank.
Ja ich hatte bisher bei Bikemap eine Strecke von Lindau am Bodensee über Feldkirch bis Landeck, wo dann der Weg weiter auf der Via Claudia geht. Und zwischen Feldkirch und Landeck sind zwei Mauern, die über 20% liegen. Aber inzwischen denke ich, daß ich tatsächlich von Köln erstmal nach Donauwörth und dann weiter die Via Claudia fahre.
 
Alternative Route:
- an den entlang Alpen Richtung Osten, dem "Bodensee-Königsee-Radweg" folgend,
- dann nach Salzburg,
- und ab dort den "Alpe-Adria-Radweg".
 
von Köln aus nach Venedig zu fahren.
Und wie soll's zurück gehen? Wenn's ein paar Höhenmeter mehr sein dürfen gibt's eine schöne Route den Tagliamento entlang, über den Plöckenpass und die Großglockner Hochalpenstraße.

Ich persönlich finde (auch nach persönlichen Berichten anderer) Venedig eher abschreckend und noch im Nachhinein froh, dass auf meiner "ich fahre bis ans Mittelmeer" Tour seinerzeit Caorle als Wendepunkt gewählt habe.

einfachen Scheibenbremsen
Definiere "einfach". Ich bin mit Reise–MTB und Campinggepäck (zusammen >= 40 kg) zweimal über die Alpen (hin über Timmelsjoch, zurück s. o.), das Ganze mit V–Brakes; zuvor frische Bremsbeläge montiert, die mitgenommenen Reserve–Beläge waren überflüssig. Bei langen Abfahrten wird ab und an ein Zwischestopp eingelegt: Fotos machen und Felgen (/Bremsscheiben) abkühlen lassen.

Nimm auf jeden Fall 'ne Windjacke / Regenjacke (etc.) mit. Im Gebirge kann's auch im Sommer schnell mal kühl werden (incl. Schneefall im August), gerade auf Abfahrten ist passende Kleidung sinnvoll.
 
@warmwood Vielen Dank für die Tipps. Ja Regenjacke ist ohnehin immer dabei. Einfache Scheibenbremsen sind die mechanischen, die gut funktionieren. Ich weiß nur nicht, ob sie ausreichen für's Hochgebirge und man sie von derzeit 180mm nicht gegen größere austauscht.
Venedig ist nur Zwischenziel. Von da aus soll's nach Corfu mit der Fähre gehen. Zurück weiß ich noch nicht. Kommt drauf an, wieviel Zeit mir danach noch bleibt. Die Rückreise wollte ich danach ausrichten. Vielleicht dann mit dem Flugzeug, wenn man da ein Liegerad transportieren kann.
 
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Scheibenbremsen sind die mechanischen, die gut funktionieren (…) derzeit 180mm
MMn völlig ausreichend, sofern Du bremsen kannst… also nicht wie viele Autler, die bergab permanent auf der Bremse stehen bis die Scheiben glühen und es nach heißem Eisen riecht. Also immer schön in Intervallen bremsen, es auf Geraden auch mal rollen lassen. Auf den ersten größeren Abfahrten lieber einen Zwischenstopp mehr einlegen, damit Du ein Gefühl dafür bekommst, wie die Bremsen sich dann wirklich verhalten.
 
Mehr geht immer, aber Kirchen in Dörfern haben auch ihren Reiz :)
Eine Bachetta ist doch ein Rennrad? Wenn Du mit Felgenbremsen heil über die Pyrenäen gekommen bist, sollte das mit weniger Gewicht, 10mal besser wirkenden und erheblich besser dosierbaren Bremsen, langjähriger Erfahrung und besseren Nerven kein wirkliches Problem sein. Denk ich mir so.
Oder fühlst Du Dich aktuell auf dem Bachetta gar nicht richtig wohl/ sicher?
Das wird sich auf der Tour ändern! Außerdem kannst Du mit Probegepäck üben und ein paar Strecken am Rhein rauf und runter brettern
Tolle Idee, Dein Italienurlaub!
Ich kann es natürlich nicht lassen- für unsere Co2- Bilanz wäre eine Zugrückreise eine Alternative zum In-großen-Höhen-10.000mal-schädlicheres-Co2 verteilen ;)
Gruß Krischan
 
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Naja weniger Gewicht war damals in den Pyrinäen. Das RR ist schon noch leichter als die Bacchetta und mehr Gepäck werde ich auch dabei haben. Daher eben die Frage, ob größere Bremsen da nicht vorteilhaft wären. Die sollen ja bei steilen Abfahrten auch mal ganz schön heiß laufen.
 
Sofern du die VIA Claudia Augusta wählen solltest: Da gibt es eigentlich nur eine Bremsenkritische Passage, die Abfahrt von Reschensee (bzw dem kleinen dahinter) runter ins Tal nach Glurns.
Der Radweg ist dort zwar ziemlich gut, aber fast ohne "unnötige" Schlenker/Kurven/Serpentinen auf direktem Wege geführt. Meine mich zu entsinnen, das es so um die 10% Gefälle sind, an kurzen Stellen auch zwischen 15 und 20%.
Meine Bremsen waren da trotz zweier Zwischenstopps ziemlich am Limit. Das war allerding noch mit dem Flux, also "nur" zwei mechanische 160 er Scheiben. Zudem gehört mein Systemgewicht sicherlich zu den Top 10%. Es sollte dort aber auch kein Thema sein die Straße zu fahren, die hat genau das obengenannte "unnnötige" Zeugs. Ausprobiert habe ich das jedoch nicht.

Beim Fernpass habe ich längere Zeit geschoben. Durchaus stärkerer Anstieg und miese Wegqualität vertragen sich auf der Liege nicht so super. Dort wäre mein Tipp auf der Passhöhe auf jeden Fall auf die Straße zu wechseln, dann macht die Abfahrt auch Spaß und ist kein so Gewürge wie auf dem auf dem offiziellen Weg.

Für den Rückweg von Venedig hatte ich den Alpe Adria Weg gewählt, mit der ehemaligen Bahntrasse zwischen Venzone und Tarvis hat der ein echtes Highlight zu bieten. Später mit dem Autoverladezug unter den Hohen Tauern durch ist auch mit der Liege völlig Problemlos
 
Fernpass kannst du dir sparen, indem du über Mittenwald - Leutasch fährst. Ist eh viel schöner.
 
Fernpass kannst du dir sparen, indem du über Mittenwald - Leutasch fährst. Ist eh viel schöner.

Hmm, die Abfahrt runter nach Telfs hat es dann aber schon in sich, oder?
Welchen Weg würdest du denn dann wählen um nach Mittenwald zu kommen? Mal geberouterd: bei Schongau VCA verlassen, bei Imst wieder drauf: ~ 135 Km, 1450 Hm.
Auf der VCA: 110 Km, 1150 Hm
 
Mache dir gar keine Sorgen, das Bacchetta Giro ist perfekt für Reisen dieser Art. Mit (leichtem) Campinggepäck fuhr ich vor ein paar Jahren mit dem Rad ins Piemont (und auch sonst über viele Pässe, die in meiner Gegend in hinreichender Menge vorhanden sind). Die von Haus aus montierten Bremsen genügten. Vielleicht schürt dieses Video deine Vorfreude noch etwas ...

Die Fotos sind nur von Tagestouren.
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Wow, tolle Tipps, die man hier bekommt, Vielen Dank dafür. Klasse Video und schöne Fotos. Das schürt wirklich die Vorfreude.
Ich denke, die Via Claudia ist die beste Möglichkeit. Zumindest von dem, was ich bisher recherchiert habe. Und anfänglich kann man bis Donauwörth, wo er ja losgeht relativ bequem erst am Rhein bis Mainz, dann bis Würzburg am Main entlang (die Strecke habe ich in umgekehrter Richtung voriges Jahr mit meiner Frau gemacht) und dann schließlich bis Donauwörth fahren. Die Via Claudia scheint wohl auch für Liegeräder machbar zu sein.
Für die Rückreise ist das mit dem Alpe Adria Weg auch eine super Idee und dann irgendwann wieder in den Zug steigen, um weiter Richtung Köln zurück zu kommen. Freunde von mir sind diesen Weg in diesem Sommer gefahren. Der muß wohl auch traumhaft schön sein.
 
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Bin ja auch ein paar Wochen in den Alpen rumgeradelt, aber 20 % hatte ich nie gehabt, sondern max. 14 % (Timmelsjoch) (Steigung hatte mein Radcomputer angezeigt). Mein Fuego hatte 17 kg, mein Gepäck 25. Geht wunderbar, wenn man geduldig ist. In diesem Fall heißt das: 4 km/h (die RRler hatten vielleicht 7 km/h).
Bremsen waren ganz gewöhnliche Scheibenbremsen. Nie Probleme gehabt, bin aber auch noch nie einen Pass auf Zeit gefahren.
 
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