Allrad-Quad

Hallo,

wenn ich mir Dein Szenario gerade so vorstelle, fällt mir keine Schaltung ein, wo ich sekündlich, evtl. unter Last, die Gänge wechseln kann und dann von einer Offenbarung sprechen kann. An was denkst Du als Alternative?

Gruß

Peter
 
Also mit meinen Shimano-XTR-Shifterhebeln am Lenker schalt ich hinten am der 11-40er Titankasette aber schon mal ganz locker die Gänge einzeln rauf u runter in weniger als einer Sekunde.
bei mittlerer Belastung wird's schon knapp über 1s sein, viel mehr aber auch nicht, bei extremer Steigung soll man's ohnehin lassen, wenn man sein Ritzel länger in Funktion haben will...
(Kette XTR 11-f)

Der Punkt ist: Es gibt zwischen Chaosdünen (das sind kleine wild verschachtelte Kleindünen mit maximal 5-10 Meter Höhe) unten im Trichter sehr wenig Platz zum Schwung holen.
Unten im Trichter gibt es oft nicht erkennbare Weichsandstellen, weil sie keine unterschiedliche Farbe, Korngröße und Konstistenz aufweisen.
Da nützen dir auch 240000 Sahara-kilometer-Erfahrung definitiv gar nix...
Man spürt nur plötzlich wie es anstrengender wird (man fährt im Extremfall wie gegen eine Wand...) da entscheiden Zehntelsekunden beim Schalten ob es jetzt nach nur noch nach unten in den Tiefsand geht, oder man schwimmend mit dem richtigen Gang durchkommt..

Am Ice Fat war ein Sram9-Drehggriff glaub ich, sind halt nur Teile der unteren Liga dran...
Das Teil sortiert die Piniongänge schon zäh, man mußte oft nachdrücken, den Gang reinzwängen, ich war not amused auf einem 5000 Euro-Bike so was vorzufinden...

Drum bestell ich mir auf der Radlalm (nahe Rosenheim) auch nur den IceFat-Rahmenkit und bau mir High-End-Teile dran. Das ist der einzig sinnvolle Weg, zumal ich dann ganz flott statt 26 auf 22kg runterkomme.. Excellente außergewöhnliche Beratung dort..

Gruß Peter
 
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Hallo,
...Am Ice Fat war ein Sram9-Drehggriff glaub ich, sind halt nur Teile der unteren Liga dran...
Das Teil sortiert die Piniongänge schon zäh, man mußte oft nachdrücken, den Gang reinzwängen....

das verstehe ich jetzt nicht. Meinst Du damit die Pinion? Die schaltet doch recht präzise, in einigen Gängen auch unter Last. In der von Dir beschriebenen Situation legt man doch hinten den passenden Gang ein und schaltet dann auschließlich mit der Pinion. Ich bezweifle, dass eine Kettenschaltung an dieser Stelle besser funktioniert, wäre aber auch kein Problem.

Gruß

Peter
 
Die Pinions bedingen im Neuzustand ein recht hohes Schaltdrehmoment, um zu schalten. Das legt sich im Laufe der Nutzungszeit deutlich. Allerdings halte ich eine Kettenschaltung mit Drehgriff unter Last auch nicht für "schaltfreudiger", als eine Pinion es im Neuzustand wäre.

Viele Grüße
Wolf
 
Hallo,


das verstehe ich jetzt nicht. Meinst Du damit die Pinion? Die schaltet doch recht präzise, in einigen Gängen auch unter Last. In der von Dir beschriebenen Situation legt man doch hinten den passenden Gang ein und schaltet dann auschließlich mit der Pinion. Ich bezweifle, dass eine Kettenschaltung an dieser Stelle besser funktioniert, wäre aber auch kein Problem.

Gruß

Peter

Ich meinte das z.b. ein XTR-Schalthebel die Piniongänge präziser ansteuert, der Drehgriff läßt mehr Spiel zu denke ich, die Pinion ist schon in Ordnung.
Und wenn man HighEndBauden mit Kevlar-Seilzügen verwendet statt Stahlzügen verringere ich das Bauden-Schaltseil-Spiel nochmal zusätzlich, und wie der guten Nachricht von Wolf zu entnehmen ist, soll sich das Drehmoment ohnehin verbessern.
Gottseidank, denn ohne Pinion komm ich nicht auf 0,7m/per Kurbelumdrehung und kann in den Dünen nicht bouldern...

viele Grüße
Peter
 
Hallo Peter,

Ich meinte das z.b. ein XTR-Schalthebel die Piniongänge präziser ansteuert, der Drehgriff läßt mehr Spiel zu denke ich, die Pinion ist schon in Ordnung.

das wird allerdings schwierig.. denn die Pinion besitzt, gleich der Rohloff, zwei Züge. Das reine Rückstellmoment eines Zugs würde nicht ausreichen, um zurück zu schalten (auf Druck). Auch daher nicht, da der Zug sich dann einfach aus den Bahnen des Spiralrads herausdrücken kann. Daher besitzt sie zwei Züge und der zweite Zug zieht, wenn in die andere Richtung geschaltet wird (während der erste Zug entlastet wird).

Einen XTR-Schalthebel mit zwei Zügen, welche wechselseitig wirken, kenne ich nun nicht. Es gibt für die Rohloff einen 3rd party Shifter, welcher so etwas Ähnliches mit zwei Zügen realisiert, das wäre einen Versuch wert, wenn jemand so etwas plant.

Viele Grüße
Wolf
 
Hallo,

wie in Beitrag 219 beschrieben, bin ich derzeit nur mit Hinterradantrieb unterwegs. Dies geht so überraschend gut, dass ich versuche den aktuellen Bauzustand zu optimieren. Bei Steigungen ist so viel Last am Hinterrad, dass 35% Steigungen ohne Traktionsverlust möglich sind, sofern geradeaus gefahren wird. Schwierig wird es allerdings sobald nicht gut angeböscht ist. Hindernisse, die ein vertikales Anheben des Vorderrads erfordern (z.B. Überfahren eines Baums) sind nicht möglich. Da fehlt der Allrad. Wie schon oft gesagt, ist der Gewinn gegenüber einem Trike enorm.
Das in Beitrag 219 beschriebene Phänomen der sich nach oben biegenden Blattfeder beschäftigt mich derzeit am Meisten. Ich kann mir das in dieser Ausprägung nicht gut erklären. Beim Sitzen biegt sich die Blattfeder nach unten. Sobald Zug auf der Kette ist, kommt die Blattfeder in die Gerade und biegt sich nach oben. Ich habe nun bestimmt 10 Versuchsreihen mit unterschiedlichen Kettenabständen zur Blattfeder gemacht. Begonnen von 1cm unterhalb bis nun ca. 5,5cm oberhalb.
P1010371.JPG P1010372.JPG
Der Effekt hat sich verbessert, ist aber noch nicht ganz weg. Die Blattfeder biegt sich immer noch nach oben, wobei das zuletzt montierte 44er Blatt den Effekt eher wieder vergrößerte.
Ich werde morgen daher mit den Kettenblättern wieder kleiner werden. Dadurch verstärkt sich wiederum der Effekt, dass die Umlenkrolle durch den Zug der Kette die Blattfeder nach unten drückt. Bislang hatte ich den Abstand wechselseitig mit Kettenblättern und Umlenkrollen vergrößert. Zur allgemeinen Erklärung muss ich noch sagen, dass das spürbare Durchbiegen der Feder auf Grund der geringen Entfaltung von derzeit 0,69m nur unter großer Last relevant ist.

Gruß

Peter
 
Hallo,

wie in Beitrag 219 beschrieben, bin ich derzeit nur mit Hinterradantrieb unterwegs. Dies geht so überraschend gut, dass ich versuche den aktuellen Bauzustand zu optimieren. Bei Steigungen ist so viel Last am Hinterrad, dass 35% Steigungen ohne Traktionsverlust möglich sind, sofern geradeaus gefahren wird. Schwierig wird es allerdings sobald nicht gut angeböscht ist. Hindernisse, die ein vertikales Anheben des Vorderrads erfordern (z.B. Überfahren eines Baums) sind nicht möglich. Da fehlt der Allrad. Wie schon oft gesagt, ist der Gewinn gegenüber einem Trike enorm.
Das in Beitrag 219 beschriebene Phänomen der sich nach oben biegenden Blattfeder beschäftigt mich derzeit am Meisten. Ich kann mir das in dieser Ausprägung nicht gut erklären. Beim Sitzen biegt sich die Blattfeder nach unten. Sobald Zug auf der Kette ist, kommt die Blattfeder in die Gerade und biegt sich nach oben. Ich habe nun bestimmt 10 Versuchsreihen mit unterschiedlichen Kettenabständen zur Blattfeder gemacht. Begonnen von 1cm unterhalb bis nun ca. 5,5cm oberhalb.
Anhang anzeigen 130275 Anhang anzeigen 130273
Der Effekt hat sich verbessert, ist aber noch nicht ganz weg. Die Blattfeder biegt sich immer noch nach oben, wobei das zuletzt montierte 44er Blatt den Effekt eher wieder vergrößerte.
Ich werde morgen daher mit den Kettenblättern wieder kleiner werden. Dadurch verstärkt sich wiederum der Effekt, dass die Umlenkrolle durch den Zug der Kette die Blattfeder nach unten drückt. Bislang hatte ich den Abstand wechselseitig mit Kettenblättern und Umlenkrollen vergrößert. Zur allgemeinen Erklärung muss ich noch sagen, dass das spürbare Durchbiegen der Feder auf Grund der geringen Entfaltung von derzeit 0,69m nur unter großer Last relevant ist.

Gruß

Peter
Wenn ich in der Kurbel ein genaues Wattmessystem (+-1% gibt's schon ab 6-700 Euro am Markt) integriert habe, könnte ich die diversen Biege, Zug, Druck, Torsionskräfte etc. berechnen und dann je nach Kraft/Watt und Hebeln/Hebelarme die Blattfederbewegung "enttarnen".

Aber das sagt sich so leicht, in der Praxis gibt's dann oft Parameter die sich ums verrecken nicht in so eine Berechnungsformel einbauen lassen.

So hätte ich bei dem Eigenleben der diversen langen Kette schon meine veritablen Schwierigkeiten, denn die Kette "schwingt" je nach Belastung unterschiedlich stark.
Dann hilft nur mehr der Feldtest...

Die Kette schwingt (kaum sichtbar) so intensiv, das man damit sogar eine Wattmessung machen kann.

So hatte ich von der bekannten Fa.Polar (Sport,- Wattuhren) eine Wattmessuhr am Lenker die über Funk die Schwingungen der Kette - je nach Leistung/Zug an der Kette - aufnahm.
Über der Kette war ein 10cm langer in Kunststoff gegossener Magnet an der Kettenstrebe angebracht und dieser konnte die Schwingungen messen und drahtlos senden.

Je stärker man an der Kette zog, desto schneller wurden dessen Kettenschwingungen. Desto mehr Watt..
Ein simples System das aber recht genau war. (-+2%)

Diese Schwingungskräfte - die sich kaum in eine Berechnung einpflegen lassen sind wahrscheinlich nur eine von vielen Parametern die einem "unsichtbar" Schwierigkeiten machen...

Gruß Peter
 
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Hallo,

nochmal probiert und das eindeutig beste Ergebnis erzielt. Fast keine Deformation der Blattfeder durch Kettenzug mehr. Umlenkrolle konnte noch etwas größer sein, dann wäre es perfekt.

P1010373.JPG

Im Realtest mit 50 kg Gewichtsunterschied bleibt der Effekt erhalten(y).

Gruß

Peter
 
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Hmm, kann ich gar nicht so recht nachvollziehen, dass das der optimale Kettenverlauf ist, da das ja doch ein gehöriges Dreieck aufspannt... Gut, wir haben 3 zu berücksichtigende Kräfte:

a) Schwerkraft des Fahrers (drückt nach unten) ,
b) Drehimpuls der Räder (drückt nach oben)
c) Kettenzug (drückt dahin, woher die Kette kommt).

Also muss bei deiner Geometrie derzeit der Impuls der Räder wesentlich größer als der des Fahrergewichts, so dass der Kettenzug dem Fahrer gegen die Räder helfen muss. Wobei das ja auch stark Steigungs- und Antrittsabhängig sein müsste? Ich lasse die Kette beim Q2 ~2cm parallel über der Feder laufen und bin damit relativ neutral. Beim Erstversuch kam sie leicht von unten und hat mich beim Antritt hochgedrückt. Noch weiter mit der Umlenkrolle hoch zu gehen, hab ich noch nicht getestet...

VG Steffen
 
Hallo,
ich habe mir natürlich Eure Konstruktion angeschaut und hätte dies auch als optimal angesehen. Der Einfluss der Schwerkraft des Fahrers ist im Vergleich zum Drehimpuls gering. Die Größe des Kettenblatts spielt eine große Rolle. Ich möchte größere Blätter verwenden und muss daher die Umlenkrolle noch höher setzen. Wenn ich den Kettenspanner angebaut habe, werde ich ein Video drehen. Bei den bisherigen Videos sieht man deutlich wie die Feder am Berg pumpt. Bei straßenüblichen Entfaltungen ist der Pumpeffekt nicht sonderlich ausgeprägt. Nun habe ich mit meinen Nachbarn erlebt, dass bei +30kg bzw. -20kg die Grundstellung der Blattfeder beim Antritt nicht sonderlich verändert wird. Bei +30kg ist sie eigentlich zu schwach, biegt sich ordentlich durch, bleibt aber in dieser Position. Das freut mich natürlich, weil damit das übliche Gepäck ohne Einstellungsmodifikation zugeladen werden kann.

Gruß

Peter
 
Hi Jungs,

ich würde mal versuchen, wie sich die Blattfeder mit einem einzelnen auf die Unterseite der Hinterachse laufenden Link verhält, das dürfte die Schubkräfte die von den Rädern kommen komplett neutralisieren und hat auf das sonstige Federverhalten eventuell nur wenig Einfluss. durch die Länge des Links, kann man dann auch etwas mit der Vorspannung der Blattfeder spielen.
 
Hallo,

das ist eine schöne Idee. Je länger diese Zugstange ist, desto weniger Einfluss hat sie bei Achsverschränkung.

Gruß

Peter
 
Hallo,

Strebe provisorisch auf der Kettenzugseite eingebaut. Federung fällt fast ganz aus, Achsverschränkung ist voll funktionsfähig, praktisch keine Antriebseinflüsse mehr. Selbst am Berg keine relevante Biegung. In jedem Fall eine Verbesserung. Die fehlende Federung ist angesichts der Fatbereifung und des Einsatzbereichs gut verkraftbar.
P1010374.JPG

Gruß

Peter
 
Nochmal nachgedacht:
Wenn die Strebe vorne höher ist wie hinten, wird sie das einfedern nicht blockieren, sondern bis zu größten Auslenkung eher begünstigen. Die Achsverschränkung wird etwas weniger, aber das System dürfte trotzdem relativ antriebsneutral sein, weil die Biegung nach oben blockiert ist. Werde ich morgen mal probieren.

Gruß

Peter
 
Hallo,

Strebe provisorisch auf der Kettenzugseite eingebaut. Federung fällt fast ganz aus, Achsverschränkung ist voll funktionsfähig, praktisch keine Antriebseinflüsse mehr. Selbst am Berg keine relevante Biegung. In jedem Fall eine Verbesserung. Die fehlende Federung ist angesichts der Fatbereifung und des Einsatzbereichs gut verkraftbar.
Anhang anzeigen 130461

Gruß

Peter

Mit deinem Traumquad würd ich jetzt gern im südalgerischen Erg Occidental gleiten...
Und von der guten Funktionalität abgesehen sieht es auch unverschämt gut aus... (y)(y)
 
Nochmal nachgedacht:

Wenn sich die Strebe auf Zug frei, bis zu einem Anschlag vor Brechen der Blattfeder, bewegen kann, ist auch Federung und Achsverschränkung unbehindert. Wenn sie auf Druck in der Bewegung so beschränkt ist, bis die Blattfeder maximale Länge hat, können die Antriebseinflüsse minimiert werden. Dann muss nur dafür gesorgt sein, dass der Kettenzug die Feder nach oben biegt. Die Umlenkrolle kann man sich dann wahrscheinlich auch sparen.

Gruß

Peter
 
Hallo,

das mit der Strebe funktioniert so nicht richtig , weil die Auslenkung der Hinterachsaufnehme viel größer ist als dass der Stab mitgehen kann. Es funktioniert dann, wenn der Stab auf Höhe der rahmenseitigen Blattfederaufnahme sitzt und damit ein Dreieck und kein Trapez mehr bildet. Allerdings ist es dann auch so, dass die Blattfeder nur noch um diese Aufnahme schwingt, der hintere Blattfederteil ist sozusagen ausgesteift. Im Umkehrschluss biegt sich auch die Blattfeder um diese Aufnahme durch Kettenzug. Definitiv keine Verbesserung. Die Version druckfest und zugflexibel scheint mir der richtige Weg zu sein.

Gruß

Peter
 
Hallo,

ich habe nun eine, wie oben beschriebene, druckfeste, aber zugfreie Strebe eingebaut und bin sehr zufrieden. Federung und Achsverschränkung sind uneingeschränkt möglich. In der Mitte des Videos ist ein kurzer Anstieg, ca. 30%. Die Blattfeder ist weitgehend unbeeindruckt, obwohl ich die Umlenkrolle wieder demontiert und keinerlei Rücksicht auf die optimal Kettenführung genommen habe. Kettenspanner ist auch noch nicht montiert. Kamera am Rahmen montiert.
Warum die Videoqualität so schlecht ist, weiß ich nicht.
Bei der Strebe sehe ich noch Optimierungspotential durch Vorspannung, Dämpfung (via Elastomere) und natürlich Aufhängung.

Gruß

Peter
 
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