Allrad-Flevo

Auf dem Fahrrad sind wir Passgänger, rechtes Bein tritt und rechter Arm zieht.
Aber das ist doch dann überkreuzt? :unsure:

Für die Knicklenkung kann ich mir nicht recht vorstellen, wie die Phasen der beiden Antriebsbewegungen am besten zusammen passen würden, um die Lenkung (und den Fahrer auf dem Sitz) stabil zu halten. Und wenn man es überhaupt synchronisieren will, muss man die Pedale auch 1:1 übersetzen und dann beide Antriebe immer stramm ohne Schlupf im Freilauf halten. Oder wenn die Übersetzung nicht passt beim gebrauchten Gang, dann einen Anteieb immer kurz frei rollen lassen, um die Synchronität wieder herzustellen.
Für mich klingt das nach viel Konzentration und wenig Effekt. Aber wenn's eine Herausforderung sein soll, bietet es das natürlich. Ich würde jedenfalls aus meiner Vorstellung heraus empfehlen, erstmal ein zweites Liegerad bereit zu halten, für die Fahrten mit Anspruch auf einfaches, verlässliches Vorankommen und Teilnahme im dichteren Straßenverkehr. :ROFLMAO:
 
rechts und rechts ist jetzt nicht soo wirklich
rechtes Bein vor, rechten Arm zurück, linkes Bein zurück, linken Arm vor ist aber wohl überkreuzt. Du sagtest ja: wenn das eine drückt, zieht das andere. Wolltest du gleichzeitig auf einer Seite Bein und Arm schieben und andere Seite ziehen, würdest du vielleicht vom Sitz fallen. :D


Ah noch ein Gedanke: Bei Cruzbike heißt es, dass deren feste Verbindung aus Obenlenker und Antrieb Training für Arme und Oberkörper erlaubt und mehr Leistung. Weiß nicht, wie viel das dort schon bringt bei der Flevo-Geometrie nochmal weniger Ahnung. Wäre aber ja vielleicht interessant und dann eben wieder eher mit Nabenmotor hinten für's Allrad. Sollte jedenfalls deutlich leichter umzusetzen und zu fahren sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Flevo wird doch mit den Beinen gelenkt, nicht mit den Armen? Der "Lenker" beim Flevo dient doch "nur" der Aufnahme der Brems- und Schalthebel, sowie der Hände, damit man nicht immer freihändig fahren muß, aber "lenken" tut man beim Flevo mit dem "Lenker" nicht.
Der Lenker tut nicht nichts. Man kann die Hände auf den Lenker legen, um die Lenkung etwas zu beruhigen, und ihn auch etwas „würgen“ und das Rad so mit den Armen lenken, z.B. wenn man die Füße neu positionieren muss. Is aber nicht sehr schön.
 
Der Lenker tut nicht nichts. Man kann die Hände auf den Lenker legen, um die Lenkung etwas zu beruhigen, und ihn auch etwas „würgen“ und das Rad so mit den Armen lenken, z.B. wenn man die Füße neu positionieren muss. Is aber nicht sehr schön.
Das gelegentliche Abstützen auf dem "Lenker" kenne ich zwar auch, aber das Fahrverhalten zwischen Flevo-Bike und Flevo-Trike ist dezent unterschiedlich. Beim Trike, das einfacher zu fahren ist, ist der "Lenker" starr mit dem 2-rädrigen Hinterbau verbunden, dessen Räder einzeln keine Schräglagen mitmachen und sich als Gesamtkonstrukt so verhalten, wie es ein üblicher 2-rädriger Fahrradanhänger tut. Beim Trike lenken allein die Beine, bzw., das Körpergleichgewicht; der Sitz ist's, der hier die Schräglage mitmacht. Die Schräglage des Sitzes sollte dann unkritisch sein, wenn diese Hebel für einen zusätzlichen Armantrieb relativ weit unten angebracht sind, so, daß sie in der Kurvenlage nicht hinderlich sind; das müsste ergonomisch ausgetestet werden.

Beim Bike wiederum wäre ein zusätzlicher Armantrieb nirgendwo im Wege, da der Armantrieb die Schräglage selber mitmacht?
 
Moin tosamm,

vielleicht habe ich etwas überlesen, aber:
der Hinterradantrieb durch Kette oder Kurbeln beim Flevo kann m. E. nur am hinteren Rahmen angebracht werden, da sonst die Führung der Kette, des Riemens, des Kardans oder des Kurbelgestänges kompliziert bis unmöglich wird.
Ist der Antrieb am Lenker befestigt laufen sobald der vordere Rahmen einknickt beim Lenken Kette oder Riemen ab, Kardan und Kurbelgestänge würden übermäßig "geknickt" (weiß nicht, wie ich das technisch besser ausdrücken soll).
Kette könnte mensch in Rohren führen, diese würden aber erheblich Leistung verschlingen.
Bei Befestigung des Antriebes am Hinterrahmen müssten die beiden Positionen des Sitzneigungsverstellers und der Einknickweg der Hinterradschwinge wegen des Dämpfungselements bei Kettenantrieb bspw. durch einen Kettenspanner ausgeglichen werden können. Bei den anderen Antrieben (Riemen, Kardan, Kurbelgestänge) wird es auch da wieder schwierig und sicher auch schwer und uneffektiv.
Viel Gewicht, viel Bastelei bei wenig Effizienz. Kann mensch sicher machen; meine Zeit wäre mir zu schade dafür.
Wenn Hinterradantrieb am Flevo nötig würde ich mit Naben- oder Reibrollenmotor arbeiten.

Bin sehr gespannt auf die weitere Diskussion und eventuelle Ergebnisse.

Viel Spaß

Frithjof

P. S.: in den frühen 70ern fuhr in unserem kleinen Kaff ein Kriegsversehrter mit einem Rollstuhl, der einen einseitigen Gestängeantrieb ähnlich eines Pleuelantriebes hatte. Wenn mich meine Erinnerung nicht völig täuscht, hat der Mann mit dem Antriebsgestänge auch gelenkt, da er einarmig war. Vielleicht wäre so ein Antrieb eine Lösungsmöglichkeit wenn es auch Effizienz nicht so ankommt.
 
Im Sommer war ich bei Varibike zur Probefahrt und habe das Bike und Trike gefahren. Die zwei Kurbeln beim Trike sind mit einem Schrägrollenfreilauf vom Antrieb entkoppelt, die Welle dagegen wird mit einer Synchronkette von der Tretkurbel angetrieben dreht sich dagegen permanent mit. Es ist ratsam wie beim Kreuzgang mit der Kurbel zu ziehen, wenn der Fuß drückt und umgekehrt, sodass sich die Einflüsse auf den Antrieb kompensieren, weil sich Kraft und Gegenkraft aufheben, sofern Arm und Bein gleich stark sind. Im Tretlager ist wie beim Tandem ein dritter Freilauf eingebaut, der die Pedale von den Handkurbeln entkoppelt. Zum Ausprobieren müsste man nur den Vorderteil des Varitrikes mit dem Hinterteil eines Flevobikes verbinden. Bisher fahre ich mit einem gebrauchten Varibike und einem Twicycle (twicycle.com), die beide sehr viel Kondition erfordern. Beim Varibike hat man die Hände auch nicht an der Bremse oder am Lenker, sondern lenkt mit Neigung in die Kurve. Das Varibike verlangt viel Kraft im Rücken, weil es keine Oberkörperstütze gibt wie beim twicycle. Ich suche gerade einen Flevoracer und bin neugierig, ob er sich zu einem einspurigen full-body-Liegerad erweitern lässt. Jedenfalls halte ich die Varitrike-Lösung mit Vorderradantrieb physikalisch für gut realisierbar. Wenn man die Hände auf die waagerechten Kurbelachsen legt, hat man dort sogar einen zweiten starren Lenker.
 
Seitdem ich FlevoRacer fahre, überlege ich etwas zu konstruieren, mit dem man auch über den Oberkörper Energie ins Fahrrad geben kann. Ich habe die Hände beim Fahren praktisch immer frei.
 
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