Alleweder C im Kalletal

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Hallo zusammen!

Ich bin Gunnar, Bj. 78, wohne im schönen Kalletal, bin gelernter Industriemechaniker und arbeite jetzt als Konstrukteur.
Ich habe schon immer gebastelt und geschraubt, zuletzt vorwiegend an und mit Motoren.
Meine Hobbys sind Autos, Motorräder, Fahrende Bierkisten und seit einiger Zeit Fahrräder, wo man tief am Boden sitzt.

Ich bin bisher mit einem KMX Trike gefahren, welches ich demnächst mit einem Elektroantrieb ausrüsten möchte.
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Außerdem plane ich gerade den Bau eines "Velocars"!?
Dieses Fahrzeug soll ein T1 Samba Bus im Maßstab 1:2 werden.
Bus ZB.png Bus ZB1.png
(Weitere Details darüber werde ich in einen anderen Beitrag zeigen.)

Jetzt habe ich mir vor kurzem bei Ebay Kleinanzeigen ein Alleweder C gekauft, in der Hoffnung damit zeitnah zur Arbeit zu Pendeln.

Hier das erste Bild, als ich es zum ersten Mal in meiner Werkstatt hatte.
IMG_20210915_202818.jpg

Leider ist der Zustand so schlecht, dass ich damit so nicht zuverlässig von A nach B kommen kann.

Sämtliche Lager (Lenkung und Antrieb) sind ausgeschlagen, die hintere Nabe gebrochen, die Schwinge verbogen, dadurch der Dämpfer durchgeschliffen, diverse Risse in der Karosserie, die hintere Sitzaufnahme gebrochen und die komplette Elektrik morsch und veraltet, u.s.w. :X3:

Momentan liegt die C-Klasse fast komplett zerlegt auf meiner Werkbank.
Weitere Bilder und Infos folgen.

Bekommt man für den Opa noch Ersatzteile? Wäre über jede Hilfe dankbar.

Mfg Gunnar
 
Den zweiten Faden zur Sanierung eines derartigen Oldies hast Du schon gefunden? Ist genauso aktuell wie Deiner ...
 
Hallo Gunnar,

ich habe einen anderen C-Alleweder Patienten im Trockendock liegen.

die üblichen Verschleißteile wie Lager, Uniballgelenke und Winkelgelenke gibt es von der Stange. Beim Zwischengetriebe sind z.B. zwei Passlager 203 NPPB 17x40x12 verbaut. Bei der regulären Fahrradtechnik wie Kette, Schaltwerk und Drumherum, Ritzel, Freilaufritzel am Hinterrad, Kurbeln, Pedale, Bowdenzüge und Hüllen sind auch kein Probleme zu erwarten. Gummischeiben, die am Lenkgestänge karossereieseitig verbaut sind, bekommt man auch. Wenn auch unter Umständen mit anderer Shore-Härte. Ebenso sämtliche Kleineisenteile wie Schrauben, Muttern und Scheiben.

Schwierig sind wohl die Spezialteile wie die Einarmschwinge und die Hinterradnabe. Den Führungsschuh für die Kette am Schaltwerk bzw. das komplette Schaltwerk könnte man eventuell von velomobiel.nl beziehen. Vermutlich liessen such auch die Federbeine vom Quest - eventuelle Modifikationen vorbehalten - verwenden.
 
Habe Dir auch gerade geschrieben...
Danke für die Info.
Ich mache mir tatsächlich über die Schwinge, Nabe und Dämpfer die meisten Sorgen.
Wie bereits geschrieben mache ich Fotos der verschiedenen Teile und wie man sie ausbauen kann.
Bei mir ist die Lenkung noch drin.
Dafür hatte ich heute Abend keine Motivation mehr.
 
[...] Sämtliche Lager (Lenkung und Antrieb) sind ausgeschlagen, die hintere Nabe gebrochen, die Schwinge verbogen, dadurch der Dämpfer durchgeschliffen, diverse Risse in der Karosserie, die hintere Sitzaufnahme gebrochen und die komplette Elektrik morsch und veraltet, u.s.w. :X3:
@Suedhesse , gut dass ich da die 560km doch nicht damit machen wollte :X3:
@Steelbuddy , ich wünsche dir viel Erfolg bei der Ersatzteilsuche. Schön, dass du dich dem hübschen Oldie annimmst!
 
Bei meinem FAW habe ich das originäre Federelement am Hinterrad gegen eine Konstruktion aus einem MTB-Dämpfer mit Stahlfeder, Alurohr und Edelstahl-Buchsen getauscht.
 
Das die Schwinge krumm ist, kann man nicht von der Hand weisen oder? :X3:
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Das zu richten macht das ganze bestimmt nicht stabiler...
Wegen einer selbstgebauten Schwinge habe ich auch schon überlegt.

Wenn das Velo so mit zwei doppelt gelegten Decken auf der Seite liegt, dürfte eigentlich nix kaputt gehen oder? :unsure:
 
Das die Schwinge krumm ist, kann man nicht von der Hand weisen oder?
vielleicht sind es "nur" die buchsen der schwinge, fals es so was überhaupt gibt.
auf dem foto sieht es für mich so aus als währe nicht die schwinge krumm sondern die schwinge sitzt schief in der aufnahme, oder ?
bin aber absoulter laie.
 
Habe mal ein paar Fotos gemacht.

Die Schwinge ist bei meinem Velo aus Alu, und leider definitiv krum. :confused:
IMG_20210916_175211.jpg

Die Achsaufnahmen sind mit Blechen verstärkt, und sehen noch ganz gut aus.
IMG_20210916_181757_edit_299369306297027.jpg

Dem Stoßdämpfer geht es leider nicht so gut. Da war der Reifen auf dauer stärker...
IMG_20210916_175629.jpg IMG_20210916_175651.jpg

Merkwürdig finde ich, dass der Dämpfer oben sich nur mit dem Blech im Radkasten abstützt,
und mit der Schraube seitlich durch die Seitenwand vom Radkasten fixiert wird!?
An der Nabe hat schon mal wer rumgefrickelt... :X3: Scheint auch weiter zu reißen. Die kann ich wohl vergessen.
IMG_20210916_175727.jpg IMG_20210915_053118.jpg

Ich habe in meinem Teilefundus noch ein altes Einrad. Wenn man den einen Vierkant abtrennt, und auf der
anderen Seite sich einen Adapter für das Ritzel anfertigt, könnte daraus vielleicht eine neue Schwinge werden... :unsure:
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Hier mal die Achse der Schwinge:
IMG_20210916_174502.jpg
Die Blechlasche rechts verhindert, dass sie sich mitdrehen kann.
Der "Bolzen" ist hohl, auf der linken Seite ist eine Platte mit Gewinde eingeschweißt.
(Da lieber nicht drauf rumprügeln, sonst könnte der Bolzen sich "aufpilzen".)
Die beiden dickeren Flächen vom Bolzen sitzen in den Kunststofflagern der Schwinge.
Das Drehteil mit beidseitigen Gewinde wird mit der großen Scheibe in den Bolzen geschraubt.
An dem Drehteil wird der Kettenspanner für die hintere Kette aufgenommen.

Ich habe mal versucht, die Teile so zu legen, dass man erkennt, wie ich den Bolzen "gezogen" habe.
IMG_20210916_173350.jpg
Eine lange Schraube oder Gewindestange durch den Bolzen gesteckt, dann eine "Brücke" (altes Laserteil)
mit zwei Abstandshaltern (Maschinenschrauben) dicht neben dem Bolzen abgestützt.
Durch gefühlvolles anziehen der Flügelmutter und bewegen der Schwinge (Schraube ins Halteblech vom Bolzen stecken)
konnte ich den Bolzen demontieren.
Wenn die "dickeren" Bereiche aus den Buchsen der Schwinge sind, kann man Ihn weiter per Hand ziehen,
und durch weiteres drehen und ziehen aus den Buchsen der Schwinge ins freie befördern.
 
Hier das "Zwischengetriebe"
Nachdem man die Kassette geöffnet hat, erklärt sich der Ausbau eigentlich von alleine.
Zum öffnen der Kassette sollte man die passende "Nuss" dafür auf ca. 17,5mm aufbohren,
damit man sie über die Welle schieben kann.
IMG_20210916_174736.jpg

Der Adapter vom Ritzel ist aufgeschraubt. (Schaltwerk mit Kassette im eingebauten Zustand)
IMG_20210916_174748.jpg IMG_20210914_215709.jpg
 
Das Tretlager auszubauen war etwas fummelig.
IMG_20210916_174150.jpg

Die Welle wird mit dem Absatz vom Flansch in Fahrtrichtung links eingebaut.
Tretlager1.jpg Tretlager.jpg

Ich habe, als die Kurbeln demontiert waren die Lagerung Fahrtrichtung links demontiert.
Dann kommt man an die Innensechskantschrauben, die das Kettenblatt auf dem Flansch halten.
Ist das Kettenblatt abgeschraubt, kann man die andere Lagerung entfernen.
Bitte aufpassen, dass dabei die Teile nicht in die Seitenwand fallen!
 
Die "Elektrik" habe ich komplett rausgeschmissen!
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Ich glaube, sowas bekommt man besser hin... :X3:
War alles morsch und verfrickelt... :oops:
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Das soll es erstmal gewesen sein.
Wenn es Fortschritte gibt, melde ich mich.
 
Der fehlt es dann aber möglicherweise an Verwindungssteifigkeit.
Die Schwinge würde ich selber bauen.
Aber die Nabe und die Lagerung müsste doch funktioneren? :unsure:
Der Vorteil beim Reifen / Schlauch wechseln mit der Einarmschwinge wäre dahin,
aber dafür könnte man auf "Normteile" zurückgreifen.
Vielleicht bekommt man ja auch einen "normalen" Stoßdämpfer aus dem MTB Bereich verbaut. :)
 
Aber die Nabe und die Lagerung müsste doch funktioneren?
Eigentlich willst Du aber vermutlich doch normale Ausfallenden und irgendwas zwischen 120 mm und 135 Weite (hinten ist doch kein Zahnkranz, nicht wahr?).

Gibt es eigentlich bei velomobiel.nl noch Teile für das Rad? Oder wenigstens Konstruktionsunterlagen?
 
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