Alles über das Cabbike Hawk

Werte Gemeinde liegender Drahteseltreiber,

ich sondiere gerade meine Möglichkeiten eines Eigenaufbaus, entweder im Bereich der Trikes oder Velomobile. Wichtig sind aus versch. Gründen 3 Räder und eine gewisse Bodenfreiheit resp. Alltags- und Schlechtwegetauglichkeit.

Neben dem nicht mehr angebotenen Alleweder gibt es als Bausatz nur noch das Pima Cab. Oder stimmt das so nicht?

Zum Letzteren zwei Fragen an die Kenner:

1. Zum Bausatz gehören ja offensichtlich das Chassis und die Bodengruppe bzw. Radaufhängung. Wie sieht es hier mit der Qualität aus? Ist das alles solide genug auch für Kopfsteinpflaster und Schlaglöcher? Ist die Hülle irgendwo mittragend oder Teil des Fahrwerks, oder anders: Wie sieht das Fahrwerk überhaupt aus, woraus besteht es: Ist es ein durchgehender Rahmen wie beim Trike?

2. Es soll kein Motor rein. Wie ist die Durchschnittsgeschwindigkeit (bei ähnlicher Wattzahl) im Vgl. zu einem Tourentrike einzuschätzen?

Ein dickes DANKE für den Fall, dass jemand was Brauchbares weiß.

Grüße
Federico
 
Neben dem nicht mehr angebotenen Alleweder gibt es als Bausatz nur noch das Pima Cab. Oder stimmt das so nicht?
Es gibt noch das Agilo. Kompletter Selbstbau aus Holz. Zwei oder drei Forenmitglieder haben sich an den Plänen versucht. Von Ergebnissen kennen wir leider nur eines.

Wie Du hier im Faden sehen kannst, gab es in der Vergangenheit massive Qualitätsprobleme beim Innenleben. Der Hersteller reklamiert für sich, diese inzwischen behoben zu haben. Aber neuere konkretere Erfahrungen wurden hier nicht berichtet - als Forum stehen wir hier also wieder "auf der grünen Wiese". Zum Bausatz wurden weiter oben ein paar Details zusammengetragen. Wenn es hübsch werden soll, muss man schon auch lackieren können.

Was die Bodenfreiheit angeht - die wird recht deutlich von der Laufradgöße bestimmt, und zwar bei allen Velomobilen, sofern die nicht extrem tief gebaut sind. Wunder darfst Du da also keine erwarten - irgendwo unterhalb der Vorderachse muss das Lenkgestänge ja seinen Platz finden. Das gilt genauso für Trikes.

Geschwindigkeit: das Cabbike ist deutlich größer und schwerer als die meisten anderen Velomobile. Rein mit Muskelkraft im Alltagsbetrieb wird es also eher wenig Spaß machen - Stop and Go im Straßenverkehr lässt bei jedem VM im der 30kg-Klasse den Wunsch nach Motorunterstützung aufkommen. Auch bei mir, und ich habe den in meinem VM vorhandenen Motor ausgebaut.

Mein Eindruck ist durchaus, dass das Agilo vergleichsweise flott unterwegs ist und man in den Bereich von GoOne3 oder eher noch Mango / Strada vorstößt. Das Alleweder dürfte in etwa dazwischen liegen.

Warum ist das Alleweder eigentlich keine Option? Gebrauchte Fahrzeuge sind doch recht günstig, und diese zu überholen könnte für jemanden, der selbst Hand anlegen möchte, doch ebenfalls eine Option sein? Oder eben das Agilo? Das finde ich vom Konzept her sehr durchdacht und auch durchaus gelungen.
 
Das hab ich gelesen. Deshalb hätte es mich gefreut, wenn Du beim Zitieren keinen Satzfetzen aus dem Zusammenhang gerissen hättest, sondern auf die Aussage, die ich machte, eingegangen wärest. Und das schreib ich jetzt, weil ich ja durchaus weiß, was es bedeutet, ein altes Fahrzeug zu "sanieren".
 
Tatsächlich ist mir
und diese zu überholen könnte für jemanden, der selbst Hand anlegen möchte, doch ebenfalls eine Option sein?
beim lesen entgangen. Damit ist mein Einwand natürlich hinfällig, tut mir leid. Es stimmt, man bekommt immer mal wieder ältere Alleweder, mitunter auch sehr sanierungsbedürftig, die ein lohnenswertes Projekt wären.
Ich hatte eher den Umstand im Sinn, dass neue Alleweder nur noch fertig, nicht mehr als Bausatz verkauft werden.
 
Danke für eure Beiträge. Ich habe etliche Ups selbst aufgebaut und möchte das mal mit einem Dreirad probieren. Zur Auswahl stehen bisher das Specbike und das Pima. Es soll schlechtwegetauglich und bezahlbar sein. Ein Velomobil für 10TEur+ ist nichts für mich. Wichtig ist, dass ich vorher mal jede Schraube in der Hand hatte bzw. auch selbst ausgesucht habe. Mit meinem MTB fahre ich gute 25km/h-Schnitte, mit meinem Trekking- und Rennrad ein bisschen schneller. Ich fahre aber nicht mehr auf der (Land-)Straße; ist hier leider lebensgefährlich und weder die Ordnungshüter noch die hiesige Staatsanwältin scheren sich einen Deut darum, welche Rechte ein Radfahrer hat. (Das klingt recht pauschal, ist aber von mir belegbar.) Nun habe ich nach Krankheit und Anschaffung eines Sun T3-Trikes festgestellt, dass die Autofahrer mein Trike im Vgl. zu meinen Einspurern mit größerem, wenn auch nicht immer gesetzeskonformem Abstand überholen, sodass ich mich mit dem Trike wesentlich weniger gefährdet fühle und nun auch wieder auf der Landstraße fahren kann. Das Sun ist toll, aber langsam; fahre im Schnitt 22km/h. Wenn ich also an die 30 km/h rankäme + Federung, wär das spitze. Dabei ist es mir im Grunde egal, ob Trike oder Velomobil; Hauptsache 3 Räder. Ach ja, eine Überlegung noch: Ich weiß ja nicht, warum ich mit dem Trike mit größerem Abstand überholt werde, aber es muss doch wohl mit der Breite zusammenhängen. Nun hab ich hier im Forum bei den einspurigen Liegerädern so formschöne und -schlüssige, große Koffer gesehen, dass sie von hinten fast wie ein Velomobil aussehen, z.B. bei einem Toxy ZR. Wenn das den gleichen "Überhol"-Effekt hätte, könnte ich mich auch damit anfreunden. Hat damit jemand Erfahrung?
 
Hat damit jemand Erfahrung?
Ja. Und ich muss Dich leider enttäuschen. Das weiträumige Überholen gibt sich, so bald die "Autler" schon mal ein Trike gesehen haben. Da die insgesamt zunehmen, wird also der UFO-Effekt bald nachlassen.
Ein Koffer ändert daran nichts. Das ist dann eher das Bild "Roller von hinten". Daraus schließt der durchschnittliche Autofahrer: "Langsames Verkehrshindernis" - um jeden Preis überholen! (Dieser Eindruck entsteht sogar in 30er Zonen obwohl da eindeutig das breite langsame Auto das schlimmste Verkehrshindernis ist. In Neu-Isenburg meinte mal ein Autler mich trotz Fahrbahntrennenden Mittelinseln überholen zu müssen. Nachdem er auf der ersten aufgesessen ist, ist er stehen geblieben!)
C.
 
Daraus schließt der durchschnittliche Autofahrer: "Langsames Verkehrshindernis" - um jeden Preis überholen!
Ich präzisiere: „Unbekanntes fahrendes Objekt? Unbedingt überholen!“

Mir hängen sie bei Tempo 30 im Rücklicht, wenn ich mit dem Milan laut Cateye 35 und laut Komoot 32 fahre. Wenn ich mir die Straße mit LKW teile, geht es viel gesitteter zu. Selbst zwischen voll beladenen 40-Tonnern fühle ich mich sicherer als zwischen Möchtegern-Geländewagen.
Ich bin einmal mit dem Alleweder falsch abgebogen und kam auf die Cherbourger Straße, die in Bremerhaven vom Containerhafen in die Stadt führt. Die ist für Fahrräder verboten. Ich war plötzlich mit meinem kleinen Damenschuh zwischen lauter großen Brummis und es war ein erstaunlich gesittetes fahren. Wiederholen möchte ich das nicht, aber ich habe seitdem eine noch viel bessere Meinung über LKW-Fahrer als ich bisher schon hatte.

Es hilft, sich immer ins Gedächtnis zu rufen: GTA spielen die wenigsten und niemand möchte Kratzer am Heiligen Blechle.
Dashcam kann ich aber auch empfehlen.
 
Meine Erfahrung ist, dass mit dem Trike zwar der Abstand beim Überholen sich etwas vergrößert, mit dem VM aber nochmals deutlich zunimmt. Ausnahmen gibt es wie üblich immer, sind aber mit dem VM selten. Mit LKWs kann ich die Erfahrungen von @Windfisch bestätigen. Ich halte aber auch selbst von LKWs respektvollen Abstand und versuche nicht mich im Zweifelsfall noch rechts dran vorbei zu quetschen (z.B. vor Ampeln).
Wenn es hauptsächlich um das Tempo geht: Ein Schnitt von 22 Km/h in der Stadt (?) ist für ein Trike nicht von schlechten Eltern, schneller wird es nur wenn man schneller Beschleunigen kann und möglichst lange Strecken hat, auf denen man das Tempo halten kann. Da empfiehlt sich dann auch eher ein leichtes schnelles VM. Auf Strecken mit vielen Ampeln, Langfahrstellen, Schlaglöchern, eingebauten Hindernissen, u.ä. was das mögliche Tempo drosselt, ist man mit dem Up, mit all seinen sonstigen Nachteilen, schneller.
Ein VM liebt allerdings möglichst glatten, aber griffigen, Asphalt und Strecken, auf denen man Tempo machen kann. I.d.R. erfüllen Straßen am ehesten diese Voraussetzungen. Ehemalige Bahntrassen, die asphaltiert wurden und möglichst keine Straßenkreuzungen haben (i.d.R. eingebaute Hindernisse) und nicht mit beweglichen Hindernissen (Up-Fahrer) gespickt sind, können womöglich noch besser geeignet sein. Was häufig weniger geeignet ist, sind befestigte Wirtschaftswege (Ausnahmen bestätigen die Regel). Meist ungeeignet sind Radwege.
Eine gute VM-geeignete Strecke ist oftmals nicht der direkte Weg. Da könnnen unter Umständen ein Km-Umweg zu einer besseren Route führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kannste mit dem Cabbike vergessen
Das ausgerechnet eine Go-One Fahrerin sich über das langsame CB lustig macht, ist köstlich.
Natürlich ist ein weiches CB kein Rennfahrzeug. Seine Qualitäten liegen einfach im Platz. Aber in ebeneren Gebieten kratze ich damit durchaus an den 30 kmh und bin nun wirklich kein starker Fahrer. Die Fahrten zu VM Treffen beim CB Hersteller und auch die erste Überführungsfahrt von dort habe ich 120 km in fünf Stunden geschafft und da sind sämtliche Pausen und Orientierungsprobleme in fremdem Terrain schon enthalten.
Wenn es also wirklich extrem am Geld hapert, ist ein CB auch in Betracht zu ziehen. Die Geschwindigkeit ist natürlich begrenzt, aber mit dem FAW war ich keinen Deut schneller und selbst das Mango hatte mit einem Schnitt von gut 30 nicht viel mehr zu bieten. (Und die 120 km zur Spezi haben sogar etwas länger gedauert, obwohl da nach 7 km wirklich der letzte Hügel überwunden war.)
Ein CB leidet darunter, dass es nicht steif genug ist. Das hat sich aber mit der Überarbeitung in Polen deutlich verbessert (wenn auch die anderen Hersteller größere Quantensprünge gemacht haben).
C.
 
Das ausgerechnet eine Go-One Fahrerin sich über das langsame CB lustig macht, ist köstlich.
Warum mache ich mich über das Cabbike lustig?
Seine Qualitäten liegen einfach im Platz.
Wann behauptete ich etwas anderes?
Aber in ebeneren Gebieten kratze ich damit durchaus an den 30 kmh
Das ist aber weit entfernt vom gewünschten 30er Schnitt. Den schaffe ich mit dem 3 gerade so. Aber vom 3 war ja auch nicht die Rede. Und das 3 ist schon um das bisserl schneller als das Cabbike, was man aufgrund der kleineren Stirnfläche erwartet (und in den alten Beiträgen hier auf bestätigt findet).

Also: niemand macht sich übers Cabbike lustig. Aber für Schnitt 30 mit dem Rad brauchts schon wirklich starke Fahrer. Wie Du und im übrigen auch ich sage, hat das Cabbike andere Qualitäten. Aber hier ging es um "Selbstbau" und "Schnitt 30", also eine typische Geschwindigkeit über Land von mindestens 35. Und die will man sicherlich nicht eben so erreichen, sondern leicht.
 
dass das
Agilo vergleichsweise flott unterwegs ist
würde ich (als Käufer des allerersten Plansatzes, der dann andere Probleme bekam) auch eher hinterfragen: Es hat deutlich mehr Querschnittsfläche als ein Strada, denn es ist breiter und höher, man sitzt höher und steiler. Im Gewicht unterbietet es Strada nicht. Agilo ist als Pedelec konzipiert mit Nabenschalung und Tretlagermotor. Will man das nicht, braucht es heftige Anpassungen. Das Konzept ist klar und gut durchgedacht (ausser, dass es kein Cabrio ist). Eine tolle, durchdachte Konstruktion aus Sperrholz, einem ziemlich ökologischen Material. Je nach dem, was @Federico für Prioritäten hat. Er möchte
was m.E. eher gegen Cabbike und Agilo spricht. Man kann sich aber beide ohne bauen.
 
was m.E. eher gegen Cabbike und Agilo spricht
Ich fahre seit 21 Jahren CB ohne Motor und sowohl mein erstes als auch mein zweites hatten größere Unfälle und wiegen repariert an die 50kg und ich habe hier auch genug Berge. Trotzdem bin ich noch überall hingekommen, wo ich hin wollte. Hohes Tempo gibt es aber natürlich nur im Flachen - da spielt das Gewicht kaum eine Rolle.
C.
 
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