Hannovelo
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Nun folgt ein kleiner Erfahrungsbericht zu meinem DFXL.
Es handelt sich um die aktuelle Version aus Oktober 2019.
Bevor ich das DFXL 3000Km gefahren bin, fuhr ich einen Milan SL MK4 über 12000Km.
Mit dem Milan SL möchte ich teilweise vergleichen.
Geschwindigkeit:
Das DFXL ist schnell, das steht außer Zweifel. Gerade wenn es ruppelig wird, schießt es über Unebenheiten hinweg und macht dabei einen lässigen Eindruck.
Der Milan ist in der Ebene und bergab deutlich schneller.
Dem DF fehlt es hier an Endgeschwindigkeit. Das wird aber durch das bessere Abrollen auf schlechten Untergründen wett gemacht.
Die Reifen sind natürlich gleich!
Wind:
Davor hatte ich einen ordentlichen Graus.
Es ist schon ein deutlicher Unterschied im Vergleich zum SL zu merken.
Der Milan fährt wie auf Schienen.
Absolut ruhig und leicht zu beherrschen, schon genial diese Form.
Aber: Selbst bei Böen um 70Km/h kann ich das DFXL noch handeln.
Man muss eben aufpassen und nimmt besser mehr Platz auf der Fahrbahn ein
Straßenlage:
Der Milan liegt wie ein Brett. Wenn man hier ein Rad lupft, hat man es schon sehr eilig.
Ein tolles Fahrgefühl, vorallem für Velomobil Neulinge.
Ich habe mich immer sicher gefühlt und war stets Herr der Lage.
Zum Glück fuhr ich erst den Milan, denn das DF hätte sonst bereits mehrere Blessuren.
Es ist sehr agil und man neigt eher dazu, Autos o.ä zu überholen.
Jedoch muss man bei schnellen Richtungswechseln aufpassen.
Das Rad hebt eher ab und man hat nicht diese Sicherheit, die der Milan einem vermittelt.
Der Schwerpunkt liegt höher und man sitzt aufrechter, dadurch ist es nicht ganz so kippstabil.
Übersicht:
Durch die aufrechtere Sitzposition und die Höhe sieht man im DFXL etwas mehr als im Milan.
Leitplanken sind jedoch immer noch auf Kopfhöhe und wirkliche Vorteile/Nachteile bemerke ich nicht.
Lautstärke:
Im Innenraum ist es im DFXL etwas lauter als im SL, aber nicht störend.
Meist fahre ich mit Musik auf den Ohren. Auch ohne ist es erträglich.
Was mich wirklich stört ist der Freilauf im DF.
Ich mag die Ruhe bei der Fahrt und habe ungerne einen Bienenschwarm im Rücken.
Aber das werde ich noch richten.
Beleuchtung:
Das DFXL steht hier deutlich besser dar als der SL.
Im Dunkeln war es mit dem SL nur ok.
Mit dem DFXL ist es deutlich heller, was aber auch an der verbauten 150LUX Leuchte im Vergleich zu den beiden 80LUX Sl Leuchten liegt.
Trotzdem denke ich, dass das Licht im DFXL besser nach vorne kommt, da hier keine Karosse im Weg ist.
Der Zentralschalter für die Lichtanlage wie im Quest fehlt leider bei XL und SL.
Haube:
Die Haube im DFXL ist soweit klapperfrei.
Man hat sehr viel Platz darunter und bekommt keine Schläge auf den Hinterkopf.
Hier sehe ich beim Räderwerk großes Verbesserungspotenzial.
Es wäre schön, wenn die Haube nicht bei jeder Unebenheit auf und ab hüpft.
Die Spanngummis sind einfach zu schwach, um den hinteren Teil zu halten.
Auf Nachfrage bei Fahrern gefederter Milan SL Versionen, wurde mir berichtet, dass auch hier die Haube noch hüpft.
(Es kommt jedoch stark auf die Region an- hier im Ruhrgebiet sind die Straßen sehr schlecht)
Kurven:
Der SL liegt in Kurven schön flach und man kann exakt anpeilen, wo man rein und wieder raus fährt. Das musste ich im DFXL erst üben.
Beim SL habe ich nur zwei mal ein Rad gelupft.
Beim DFXL wird es mir wohl häufiger passieren.
Die Beschreibung ,,agil aber nervös" trifft es gut.
Belüftung:
Beim Milan musste ich erst einen Naca Duct einbauen, um die Fahrten im Sommer zu genießen.
Die Belüftung ist einfach nicht ausgereift und man neigt zum Überhitzen.
Hier wäre es schön, wenn das RW nachbessert und ab Werk einen Naca Duct verbauen würde.
Die Lösung beim Milan, den Deckel komplett zu entfernen und mit einer Badewanne zu fahren ist natürlich extrem cool und sehr erfrischend, aber nicht immer anwendbar...
Morgens Sonne, abends Regen- und der Deckel ist daheim.
Im DFXL ist die Belüftung sehr gut. Der Mast mit seinem 40x40mm Loch sorgt für ordentliche Erfrischung im Innenraum.
Nur wenn es kälter wird, gilt es aufzupassen. Die Weichteile werden dann doch zu stark gekühlt. Hier muss ich noch eine Richtungsklappe für den Luftstrom einbauen.
Platz:
Dass das Platzangebot im Milan SL (SlimLine) kleiner ausfällt als im DF XL sollte klar sein.
Also hier kein Vergleich, lediglich zwei Anmerkungen.
Die Ablage hinten über der Kassette hätte im Milan sehr geholfen. Hier stecke ich beim DF einfach die Jacke/Schuhe usw herein und muss nicht erst im Fahrzeug wühlen.
Dagegen hätte die Ablage vor den Radhäusern im DFXL sehr geholfen. Hier steckte ich beim Milan die Jacke/Abdeckplane/Wasser rein.
Antrieb:
Die 170mm Kurbeln im DFXL gefallen mir sehr.
Im Milan waren leider nur 152mm möglich. Nun bin ich froh, dass alle meine Fahrräder sich in einem ähnlichen Bereich bei der Kurbellänge befinden.
Bitte keine Diskussionen lostreten. Die Kurbellänge macht für mich Sinn.
Im Vergleich 2x10 Milan zu 2x11 DFXL, gefällt Letzteres besser. Aber das ist kein Kritikpunkt und wäre nachrüstbar gewesen.
Hauptsache keine Gripshift
Ergonomie:
Der Sitz ist beim DFXL super am Radkasten abgestützt und die Möglichkeit: Sitz vor, Gepäck rein, Sitz zurück ist einfach genial einfach.
Die aufrechtere Körperposition gefällt mir sehr. Man hat richtig Druck auf den Pedalen und schießt die Berge nur so hoch. Der DF Sitz schmiegt sich dem Rücken dabei gut an und man kann ordentlich Stoff geben, ohne im Sitz zu rutschen.
Die SL Lösung mit den Kettenblattschrauben als Halterung auf Metallwinkeln funktioniert zwar, jedoch ist es hakeliger und neigt zum quietschen/hoppeln bei starken Bodenwellen.
Was jedoch gut ist: Man hat seine eigene Trage für Sachen und kann bei Touren alles auf dem Sitz verstauen und so aufs Zimmer tragen.
Der SL Sitz ist lange nicht so bequem wie der DF Sitz.
In Kurven hat er keine Haftung zu den Seiten, und durch die direkte ,,Befestigung" am Boden ist er deutlich weniger komfortabel.
Ich habe ihn mit Schaumstoffeinlagen zurechtgeschustert.
Auch am Berg macht der Sitz keine gute Figur. Durch den flacheren Sitzwinkel und den fehlenden Halt, neigt der Körper zum Abheben.
Mit einem besseren Sitz, könnte man sicher mehr Watt auf die Pedale bringen.
Wendekreis:
Was habe ich mich erschrocken, als ich das erste Mal im SL um eine sehr enge und spitze Kurve fahren wollte und auf der Fahrbahn stehen bleiben musste, um nicht im Graben zu landen.
Das geht im XL besser. Aber mit etwas Gewöhnung kommt man mit beiden Fahrzeugen zurecht.
Geschätzt 9Meter im XL und 12/13 Meter im Milan.
Rückwartsgang:
Im SL kam ich gut mit den Armen auf den Boden und konnte mich abstoßen.
Das geht im DFXL auch, ist aber schwieriger, da höher.
Man kann hier die Rollstuhlfahrer-Variante nutzen und die Räder drehen.
Nur bitte auf die Daumen achten, denn Quetschungen tun weh.
Komfort:
Das DFXL ist eine Sänfte. Ich kann lange fahren und habe kaum oder keine Ermüdungserscheinungen.
Bisher ging die längste Tour nur 240Km weit und war recht flach, aber ich denke gerade in bergigem Terrain mit schlechten Straßen nutzt mir die gute Federung.
Ich bin jedenfalls absolut zufrieden und lege den 27Km Arbeitsweg über ,,Ruhrpott" Straßen gerne zurück.
Mit dem Milan lohnt der Vergleich hier nicht wirklich, da er hinten keine Federung hatte.
Im Flachland mit guten Straßen absolut ok, aber ich hätte ihn besser mit Federung nehmen sollen.
Reparatur:
Hier war es im SL schon sehr eng beim Kurbeltausch oder der Federbeinwartung.
Das DFXL mit seinen Serviceklappen gefällt mir besser und lässt Veränderungen/Wünsche leichter passieren.
Dazu muss ich sagen, dass der SL für Weltrekorde entworfen wurde und da ist es klar, dass alles etwas schmaler/unzugänglicher ausgelegt ist.
Service:
ICB:
Absolut top- ich komme selbst aus der Zweiradbranche und kann den Betrieb von Intercitybike nur loben.
Ymte und Pieter machen einen klasse Job.
Mails werden schnell beantwortet und man bekommt konkrete Zeitangaben zu Teilelieferungen/Abholterminen.
Telefonisch ebenfalls gut erreichbar, aber eher selten gemacht, da es vom Mobilfunk aus DE nach NL nicht ganz günstig ist.
Räderwerk und Außenstelle Siedenburg:
Stark verbesserungsbedürftig.
Auf die Beantwortung der Mails kann und muss man lange warten. Vieles versickert hier entweder im Mailfilter oder gerät in Vergessenheit.
Telefonisch in Ordnung. Mal gut erreichbar, mal nicht.
Problematisch war es eher, wenn Teilelieferungen nicht erfolgten und man sehr lange auf den Service warten musste, oder selbst Mails zur Erinnerung für eigene Bestellungen senden musste.
Tipp: Ein Mitarbeiter, welcher sich halbtags im Geschäft kümmert und dann halbtags nur Bestellungen/Mails/Kundenanliegen abarbeitet wirkt sicher Wunder.
Nichtsdestotrotz war ich mit Helge als Ansprechpartner immer zufrieden.
Man merkt, dass er Ahnung hat und er sein Bestes für die Erhaltung der Milane gibt.
Fazit:
Ich bin mit meiner aktuellen Wahl sehr glücklich.
Die größere Bodenfreiheit beim XL und kleine Lösungen, wie die Ablage über der Kassette und die Kurbellänge passen eher zu meinen Anforderungen. Die Bergtauglichkeit ist wichtig und absolut gegeben.
Etwas enttäuscht bin ich von der Endgeschwindigkeit und Windanfälligkeit.
Aber ich habe mir nun Hosen und einen schnieken Laufradsatz geholt, also geht da hoffentlich noch was.
Ob das DFXL in Punkto Speed/Straßenlage/Sicherheitsgefühl mit dem Milan SL gleichziehen wird, wird sich zeigen. Hier ist der SL für mich unangefochten.
Beide Fahrzeuge haben ganz klar eine Daseinsberechtigung und machen einen Heidenspaß.
Sollte ich jemals in`s flachere Deutschland ziehen und gut geteerte Straßen nutzen können, wird es sicher wieder ein Milan SL.
Dann aber mit überarbeiteter Haube und Sitz.
Hoffentlich hat euch der Bericht gefallen.
Bitte bedenkt, dass er auf persönlichen Erfahrungen basiert und wir doch Alle unterschiedlich sind.
Für Kritik bin ich immer gerne offen.
Hanno
Es handelt sich um die aktuelle Version aus Oktober 2019.
Bevor ich das DFXL 3000Km gefahren bin, fuhr ich einen Milan SL MK4 über 12000Km.
Mit dem Milan SL möchte ich teilweise vergleichen.
Geschwindigkeit:
Das DFXL ist schnell, das steht außer Zweifel. Gerade wenn es ruppelig wird, schießt es über Unebenheiten hinweg und macht dabei einen lässigen Eindruck.
Der Milan ist in der Ebene und bergab deutlich schneller.
Dem DF fehlt es hier an Endgeschwindigkeit. Das wird aber durch das bessere Abrollen auf schlechten Untergründen wett gemacht.
Die Reifen sind natürlich gleich!
Wind:
Davor hatte ich einen ordentlichen Graus.
Es ist schon ein deutlicher Unterschied im Vergleich zum SL zu merken.
Der Milan fährt wie auf Schienen.
Absolut ruhig und leicht zu beherrschen, schon genial diese Form.
Aber: Selbst bei Böen um 70Km/h kann ich das DFXL noch handeln.
Man muss eben aufpassen und nimmt besser mehr Platz auf der Fahrbahn ein
Straßenlage:
Der Milan liegt wie ein Brett. Wenn man hier ein Rad lupft, hat man es schon sehr eilig.
Ein tolles Fahrgefühl, vorallem für Velomobil Neulinge.
Ich habe mich immer sicher gefühlt und war stets Herr der Lage.
Zum Glück fuhr ich erst den Milan, denn das DF hätte sonst bereits mehrere Blessuren.
Es ist sehr agil und man neigt eher dazu, Autos o.ä zu überholen.
Jedoch muss man bei schnellen Richtungswechseln aufpassen.
Das Rad hebt eher ab und man hat nicht diese Sicherheit, die der Milan einem vermittelt.
Der Schwerpunkt liegt höher und man sitzt aufrechter, dadurch ist es nicht ganz so kippstabil.
Übersicht:
Durch die aufrechtere Sitzposition und die Höhe sieht man im DFXL etwas mehr als im Milan.
Leitplanken sind jedoch immer noch auf Kopfhöhe und wirkliche Vorteile/Nachteile bemerke ich nicht.
Lautstärke:
Im Innenraum ist es im DFXL etwas lauter als im SL, aber nicht störend.
Meist fahre ich mit Musik auf den Ohren. Auch ohne ist es erträglich.
Was mich wirklich stört ist der Freilauf im DF.
Ich mag die Ruhe bei der Fahrt und habe ungerne einen Bienenschwarm im Rücken.
Aber das werde ich noch richten.
Beleuchtung:
Das DFXL steht hier deutlich besser dar als der SL.
Im Dunkeln war es mit dem SL nur ok.
Mit dem DFXL ist es deutlich heller, was aber auch an der verbauten 150LUX Leuchte im Vergleich zu den beiden 80LUX Sl Leuchten liegt.
Trotzdem denke ich, dass das Licht im DFXL besser nach vorne kommt, da hier keine Karosse im Weg ist.
Der Zentralschalter für die Lichtanlage wie im Quest fehlt leider bei XL und SL.
Haube:
Die Haube im DFXL ist soweit klapperfrei.
Man hat sehr viel Platz darunter und bekommt keine Schläge auf den Hinterkopf.
Hier sehe ich beim Räderwerk großes Verbesserungspotenzial.
Es wäre schön, wenn die Haube nicht bei jeder Unebenheit auf und ab hüpft.
Die Spanngummis sind einfach zu schwach, um den hinteren Teil zu halten.
Auf Nachfrage bei Fahrern gefederter Milan SL Versionen, wurde mir berichtet, dass auch hier die Haube noch hüpft.
(Es kommt jedoch stark auf die Region an- hier im Ruhrgebiet sind die Straßen sehr schlecht)
Kurven:
Der SL liegt in Kurven schön flach und man kann exakt anpeilen, wo man rein und wieder raus fährt. Das musste ich im DFXL erst üben.
Beim SL habe ich nur zwei mal ein Rad gelupft.
Beim DFXL wird es mir wohl häufiger passieren.
Die Beschreibung ,,agil aber nervös" trifft es gut.
Belüftung:
Beim Milan musste ich erst einen Naca Duct einbauen, um die Fahrten im Sommer zu genießen.
Die Belüftung ist einfach nicht ausgereift und man neigt zum Überhitzen.
Hier wäre es schön, wenn das RW nachbessert und ab Werk einen Naca Duct verbauen würde.
Die Lösung beim Milan, den Deckel komplett zu entfernen und mit einer Badewanne zu fahren ist natürlich extrem cool und sehr erfrischend, aber nicht immer anwendbar...
Morgens Sonne, abends Regen- und der Deckel ist daheim.
Im DFXL ist die Belüftung sehr gut. Der Mast mit seinem 40x40mm Loch sorgt für ordentliche Erfrischung im Innenraum.
Nur wenn es kälter wird, gilt es aufzupassen. Die Weichteile werden dann doch zu stark gekühlt. Hier muss ich noch eine Richtungsklappe für den Luftstrom einbauen.
Platz:
Dass das Platzangebot im Milan SL (SlimLine) kleiner ausfällt als im DF XL sollte klar sein.
Also hier kein Vergleich, lediglich zwei Anmerkungen.
Die Ablage hinten über der Kassette hätte im Milan sehr geholfen. Hier stecke ich beim DF einfach die Jacke/Schuhe usw herein und muss nicht erst im Fahrzeug wühlen.
Dagegen hätte die Ablage vor den Radhäusern im DFXL sehr geholfen. Hier steckte ich beim Milan die Jacke/Abdeckplane/Wasser rein.
Antrieb:
Die 170mm Kurbeln im DFXL gefallen mir sehr.
Im Milan waren leider nur 152mm möglich. Nun bin ich froh, dass alle meine Fahrräder sich in einem ähnlichen Bereich bei der Kurbellänge befinden.
Bitte keine Diskussionen lostreten. Die Kurbellänge macht für mich Sinn.
Im Vergleich 2x10 Milan zu 2x11 DFXL, gefällt Letzteres besser. Aber das ist kein Kritikpunkt und wäre nachrüstbar gewesen.
Hauptsache keine Gripshift
Ergonomie:
Der Sitz ist beim DFXL super am Radkasten abgestützt und die Möglichkeit: Sitz vor, Gepäck rein, Sitz zurück ist einfach genial einfach.
Die aufrechtere Körperposition gefällt mir sehr. Man hat richtig Druck auf den Pedalen und schießt die Berge nur so hoch. Der DF Sitz schmiegt sich dem Rücken dabei gut an und man kann ordentlich Stoff geben, ohne im Sitz zu rutschen.
Die SL Lösung mit den Kettenblattschrauben als Halterung auf Metallwinkeln funktioniert zwar, jedoch ist es hakeliger und neigt zum quietschen/hoppeln bei starken Bodenwellen.
Was jedoch gut ist: Man hat seine eigene Trage für Sachen und kann bei Touren alles auf dem Sitz verstauen und so aufs Zimmer tragen.
Der SL Sitz ist lange nicht so bequem wie der DF Sitz.
In Kurven hat er keine Haftung zu den Seiten, und durch die direkte ,,Befestigung" am Boden ist er deutlich weniger komfortabel.
Ich habe ihn mit Schaumstoffeinlagen zurechtgeschustert.
Auch am Berg macht der Sitz keine gute Figur. Durch den flacheren Sitzwinkel und den fehlenden Halt, neigt der Körper zum Abheben.
Mit einem besseren Sitz, könnte man sicher mehr Watt auf die Pedale bringen.
Wendekreis:
Was habe ich mich erschrocken, als ich das erste Mal im SL um eine sehr enge und spitze Kurve fahren wollte und auf der Fahrbahn stehen bleiben musste, um nicht im Graben zu landen.
Das geht im XL besser. Aber mit etwas Gewöhnung kommt man mit beiden Fahrzeugen zurecht.
Geschätzt 9Meter im XL und 12/13 Meter im Milan.
Rückwartsgang:
Im SL kam ich gut mit den Armen auf den Boden und konnte mich abstoßen.
Das geht im DFXL auch, ist aber schwieriger, da höher.
Man kann hier die Rollstuhlfahrer-Variante nutzen und die Räder drehen.
Nur bitte auf die Daumen achten, denn Quetschungen tun weh.
Komfort:
Das DFXL ist eine Sänfte. Ich kann lange fahren und habe kaum oder keine Ermüdungserscheinungen.
Bisher ging die längste Tour nur 240Km weit und war recht flach, aber ich denke gerade in bergigem Terrain mit schlechten Straßen nutzt mir die gute Federung.
Ich bin jedenfalls absolut zufrieden und lege den 27Km Arbeitsweg über ,,Ruhrpott" Straßen gerne zurück.
Mit dem Milan lohnt der Vergleich hier nicht wirklich, da er hinten keine Federung hatte.
Im Flachland mit guten Straßen absolut ok, aber ich hätte ihn besser mit Federung nehmen sollen.
Reparatur:
Hier war es im SL schon sehr eng beim Kurbeltausch oder der Federbeinwartung.
Das DFXL mit seinen Serviceklappen gefällt mir besser und lässt Veränderungen/Wünsche leichter passieren.
Dazu muss ich sagen, dass der SL für Weltrekorde entworfen wurde und da ist es klar, dass alles etwas schmaler/unzugänglicher ausgelegt ist.
Service:
ICB:
Absolut top- ich komme selbst aus der Zweiradbranche und kann den Betrieb von Intercitybike nur loben.
Ymte und Pieter machen einen klasse Job.
Mails werden schnell beantwortet und man bekommt konkrete Zeitangaben zu Teilelieferungen/Abholterminen.
Telefonisch ebenfalls gut erreichbar, aber eher selten gemacht, da es vom Mobilfunk aus DE nach NL nicht ganz günstig ist.
Räderwerk und Außenstelle Siedenburg:
Stark verbesserungsbedürftig.
Auf die Beantwortung der Mails kann und muss man lange warten. Vieles versickert hier entweder im Mailfilter oder gerät in Vergessenheit.
Telefonisch in Ordnung. Mal gut erreichbar, mal nicht.
Problematisch war es eher, wenn Teilelieferungen nicht erfolgten und man sehr lange auf den Service warten musste, oder selbst Mails zur Erinnerung für eigene Bestellungen senden musste.
Tipp: Ein Mitarbeiter, welcher sich halbtags im Geschäft kümmert und dann halbtags nur Bestellungen/Mails/Kundenanliegen abarbeitet wirkt sicher Wunder.
Nichtsdestotrotz war ich mit Helge als Ansprechpartner immer zufrieden.
Man merkt, dass er Ahnung hat und er sein Bestes für die Erhaltung der Milane gibt.
Fazit:
Ich bin mit meiner aktuellen Wahl sehr glücklich.
Die größere Bodenfreiheit beim XL und kleine Lösungen, wie die Ablage über der Kassette und die Kurbellänge passen eher zu meinen Anforderungen. Die Bergtauglichkeit ist wichtig und absolut gegeben.
Etwas enttäuscht bin ich von der Endgeschwindigkeit und Windanfälligkeit.
Aber ich habe mir nun Hosen und einen schnieken Laufradsatz geholt, also geht da hoffentlich noch was.
Ob das DFXL in Punkto Speed/Straßenlage/Sicherheitsgefühl mit dem Milan SL gleichziehen wird, wird sich zeigen. Hier ist der SL für mich unangefochten.
Beide Fahrzeuge haben ganz klar eine Daseinsberechtigung und machen einen Heidenspaß.
Sollte ich jemals in`s flachere Deutschland ziehen und gut geteerte Straßen nutzen können, wird es sicher wieder ein Milan SL.
Dann aber mit überarbeiteter Haube und Sitz.
Hoffentlich hat euch der Bericht gefallen.
Bitte bedenkt, dass er auf persönlichen Erfahrungen basiert und wir doch Alle unterschiedlich sind.
Für Kritik bin ich immer gerne offen.
Hanno
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