Akkus laden / Rekuperation

Elmi

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... der Motor höre nun gar nicht mehr auf zu schieben.
... Auch der Generator schaltete nur kurz anfangs bei Betätigung der Bremse ein und dann nicht mehr.
Reto Burkhard

Hallo Reto,

dass der Motor "etwas" nachschiebt kenne ich vom BionX und vom Flyer. Aber nur etwas, kurz halt, 1 Sekunde oder so.

Den Motor beim (kurzen) Bremsen als Generator benutzen ist absoluter Quatsch! Absolut! Sorry :(
Der Energiegewinn ist
a) minimalst und
b) steht in keinem Verhältnis zur Akkubelastung (kürzere Lebensdauer wegen ungeeignetem Ladeverhalten)

Eine längere Strecke bergab fahren und dabei Generator... geht schon eher, halte ich dennoch nicht für sinvoll.

Die aktuellen Akkus sind NICHT für solche kurzen Ladezyklen geeignet.
Ganz egal was BionX dazu schreibt!

Ein Hinweis zur Bremsfunktion von BionX selbst:
- Den Sensor am Bremsgriff möglichst nicht verwenden.
- Bei längeren Bremsungen (Bergab) an der Konsole(!) den Generatorbetrieb einschalten. (Meine Anmerkung hierzu: viel zu fummelig in der Handhabung)


Noch was zum Thema Bremsenergie speichern. Das wird bei Elektrobussen zum Teil gemacht. Diese haben dann aber zusätzlich so eine Art riesiger Kondensator, welcher die Bremsenergie schnell aufnehmen und auch wieder abgeben kann. Das ist aber KEIN Akku. Es ist ein zusätzliches System. Es verbraucht Platz und wiegt auch etwas.

Grüße,
Elmi


Wann kommst vorbei das WAW kaufen? :rolleyes:
In 2 Wochen gibt es zwei neue WAW zu besichtigen
 
AW: Leitra Cabrio 2250 Euro

Die aktuellen Akkus sind NICHT für solche kurzen Ladezyklen geeignet.
Ganz egal was BionX dazu schreibt!

Moderne hochstromfähige NiCd oder NiMH Akkus mit halbwegs geringem Innenwiderstand kannst Du im Schwebezustand problemlos kurzzeitig mit C10 laden, also einen 7Ah Akku z.B. mit 70A.

(siehe z.B. auch die Akkus in den Hybridfahrzeugen wie z.B. dem Toyota Prius)

Welche Ladeströme erzeugt das Bionx denn beim Bremsen maximal?

(und wo wir gerade dabei sind würden mich auch noch die maximalen Lastströme interessieren)

Den meisten (hochstromfähigen) Akkus tut das sogar gut, bei NiMH beugt es dem "lazy battery" Effekt vor, bei den Blei-Akkus würde es nach der Theorie des "Kugelhaufenmodells" auch eher positiv als negativ sein...
 
AW: Akkus laden / Rekuperation

Na, jetzt bekomm ich aber auf die Mütze :eek: Nuja, wer sich weit aus dem Fenster lehnt...


Mit der richtigen Ladetechnik sind auch Zwischenladungen möglich soviel ich weiss (Stand NiCa und NiMH). Aber im sekundenbereich?! Ich seh den Vorteil der Reflexladung darin, den Akku nicht erst ganz leermachen zu müssen. sondern in beliebigem Ladezustand wieder füllen zu können, ohne Memory-Effekt.
Ich gebe zu, Zwischenladungen haben mich nie sonderlich interessiert, weshalb ich das auch nicht richtig beachtet hab.

Der Prius packt Bremsenergie wieder in den Akku. Hab schon vor vielen Jahren mal eine Probefahrt damit gemacht. Wie gut das ist? Keine Ahnung. Sieht aber toll aus auf dem Display, wenn die Energie zurückfliesst :rolleyes:

Der BionX im Generatorbetrieb.
Die schreiben was von 200% Unterstützung und auch 200% Generatorbetrieb
bei 250W-Motorleistung wären das 500W. Mit Wirkungsgrad reingerechnet wieder 250W oder weniger. Bei 24V wären es dann runde 10A
Wie sich diese Bremsung dann im Fahrbetrieb auswirkt?
In der Regel bremst man ganz bewusst und den Gegebenheiten entsprechend dosiert. Der Bio-niX :D hat aber nur einen Schalter am Bremsgriff (bin mir nicht ganz sicher). Stufenbremse?

Grüße,
Elmi
 
AW: BionX

Seit 4000 km fahre ich mit BionX (Leitra).

Zum Bremsen: Die verkehrsbedingten Bremsvorgänge werden mit Magnet vom Bremshebel her ausgelöst und haben eine Leistungsaufnahme (Bremsenergie) von ca. 450 Watt. Das heisst, dass meine Trommelbremsen nur im echten Überraschungsfall benötigt werden.

Der Generator-Dauerbetrieb wird am Display eingestellt, und da das in meinem Fall werksseitig verbaute Kabel relativ kurz ist (eben für Normalos), ist die Schalterfindung etwas intim (neutal gesagt: fusselig).
Generatorstufen 50Watt, 100 Watt, 250Watt und 450 Watt.
Da ich derzeit erst 4 Kränze fahre (Probebetrieb), fange ich die höheren Geschwindigkeiten durch Generatorbetrieb ab, 50 Watt bei passendem Gegen/Seitenwind, 100 Watt bei schwachen Gefällstrecken, 250 bis 450 Watt, wenn es merklich zur Sache geht.
Dann reicht eine Batteriefüllung im Winter für ca. 70 km, im restlichen Jahr (ab 10 Grad) 100 bis 130, aber auch mal 200 km.

Das nette an der Geschichte ist, dass keine Bremse mehr riecht, wenn es richtig abwärts geht. Dank der ungünstigen Schaltung bin ich allerdings relativ langsam unterwegs (nix für Rekorde), jedoch DURCHSCHNITTLICH ÄHNLICH SCHNELL wie mit hochgeschwindigkeitsfähigem Fahrwerk (Rohloff) mit Fahrstrecken bis 55 km/h (günstig) oder 70 km/h (mit Unterladung auf Gefällstrecke). Der Trick ist nur, dass die Bergaufstrecken mit Motor deutlich flotter gefahren werden können (trotz meiner morschen Knie) als ohne.
Das Hemd ist auch weniger nass dank Motor.
Herzliche Grüsse, Olaf
 
elektisches Bremsen?

Das nette an der Geschichte ist, dass keine Bremse mehr riecht, wenn es richtig abwärts geht.
bei Harz-Bergabfahrten mit dem Bülk muß ich mit HS33 20", Felgenbremsen mindest 3 Bremsabkühlpausen in der Größenordnung 5 bis 10 Minuten machen. Die Marathon Slick kamen auf dem Felgenseite mit der hoher Temperatur noch ganz gut klar. Stalvios sind für solche Strecken völlig untauglich.
Aber ganz groß geschätzt wird Dauerbremsleistung für 1/2h im kW-Bereich benötigt (ich schätze mal 4 KW).
Auf jeden Fall ist die Bremleistung der Grund, warum ich nicht häufiger durchs Bergland rolle.
mfG
Christian
 
AW: elektrisches Bremsen?

Hallo Christian,



Ganz so viel ist es nicht:
http://www.sudibe.de/technik_bremsen_leistung.html

Gruß
Andreas

danke für den Link,

Von Dingelstädt nach Mühlhausen ist ein Gefälle - steht nicht dran - da bin ich alljährlich mit 115 km/h unterwegs. Breite perfekte Straße und gleich nach dem Gefälle geht es wieder hoch. Der Harz ist erheblich steiler.

Nach Kreuzotter benötigt ein Tandem mit den Massen 750 W um 60 km/h zu fahren. Mit 30 km/h benötigt es 110 W

Also benötigt man 740W um ein Tandem, daß mit 60 km/h ungebremstes rollen würde und auf 30 km/h abbremst 630W.
Richtig?

Gleiches Spiel mit Modell Quest. 4000W für 160 km/h, 95W für Tempo 30 km/h.

Größenordnung 4 KW müßte für den Harz doch passen?

Für Dingelstädt müßte ich mit ca 1400W rechnen?

mfG
Christian
 
AW: Akkus laden / Rekuperation

Hallo Christian,

schon sehr interessant, deine Überlegungen!


Darf ich etwas weiter theoretisieren...

- kennt jemand die Bremsleistung der SA-Bremsen in W(att)?
- Gibt es eine Formel für die durchschnittliche Lebenserwartung eines Velomobilfahrers bei Temop 160?


Ich weiss zwar dass jede KFZ-Bremse ein vielfaches an Leistung der eingebauten Motorleistung erbringt (verbraucht, verheizt, pulverisiert...)
aber bei einem Velomobil mit aktueller Bremstechnik in Verbindung mit künstlich erzeugter Antriebsleistung (bergab) stimmt das Verhältnis nicht mehr so ganz. Meine ich jedenfalls.


Ach ja, das Thema Rekugedöns;
die ganze Bewegungsenergie innerhalb entsprechender kurzer Zeit (Bremsung) in einen üblichen Fahrakku Akku reinstopfen zu wollen, baucht Technik (u.a. Elektronik, Akkus usw.) welche ein vielfaches der üblichen (Antriebs)Leistungen "vertragen" muss. Sonst wird die Steuerung, Verkabelung, Akku usw. ebenfalls innert kürzester Zeit verbraucht, verheizt, pulverisiert...

Aber im Ernst, ich habe (noch) keine Ahnung wie es sich beim BionX anfühlt wenn mit 200W oder so (elektrisch) gebremst wird.

Grüsse,
Elmi
 
AW: elektrisches Bremsen?

Hallo Christian,

Nach Kreuzotter benötigt ein Tandem mit den Massen 750 W um 60 km/h zu fahren. Mit 30 km/h benötigt es 110 W

Ja, das kommt hin, bei 107 Kg pro Fahrer.

Also benötigt man 740W um ein Tandem, daß mit 60 km/h ungebremstes rollen würde und auf 30 km/h abbremst 630W.
Richtig?

Nein. Das ist auf keinen Fall linear. Nimm besser die Werte aus dem Link. Aus dem dritten Diagramm kann man ablesen, dass man bei 15% bergab etwa 2500 Watt Bremsleistung benötigt, um mit einem Tandem dauerhaft 70 km/h zu fahren. Wenn man gar nicht bremst (also Bremsleistung 0 Watt) kommt man auf ungefähr 110 km/h.

Wie viel man beim Quest braucht, kann man nur raten. Ich würde sagen: Deutlich mehr, aber nicht erheblich mehr, denn der Luftwiderstand ist zwar geringer, aber das Gewicht auch (nur ein Fahrer).

Wichtig ist, dass die Bremsleistung sehr stark von der Geschwindigkeit abhängt. Wenn man bei 15% so stark bremst, dass man konstant 10 km/h fährt, reichen beim Tandem 600 Watt. Das dürfte beim Quest weniger sein, weil es leichter ist und der Luftwiderstand bei 10 km/h keine große Rolle spielt.

Und hier steht, was Bremsen schaffen:
http://www.sudibe.de/articles/discbrakes.html

Beispiele:
Bei der Magura Clara (160 mm) muss man bei 500 W am Hebel pumpen, bei 900 W blockiert die Bremse.

Bassano Grimeca Race (160 mm): Bremsbeläge fallen bei 500 W heraus.

Shimano Deore XT (160 mm): Starkes Pumpen am Hebel beim Erreichen von 700 Watt nötig, kurz danach völliger Bremskraftverlust.

Die einzige Bremse, die eine Dauerbelastung aushält, ist die Arai-Trommelbremse für das Hinterrad. Sie erfordert eine Nabe mit passendem Gewinde auf der linken Seite, und solche Naben gibt es nur für den Tandembereich (breiter). Siehe auch hier:
http://ureader.de/msg/1570595.aspx

Wiviel Platz die Airai braucht, sieht man hier:
http://www.precisiontandems.com/photos_files/araidrawing.gif

Gruß
Andreas
 
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