Aerodynamik-Thread

Im PKW-Bereich gibt es solche Front-/Seiten-/Schweller-Spoiler zur Verringerung von Querströmungen ja auch mehr oder weniger auffällig zu sehen:
800px-Honda-Insight-Rearm.jpg Opel_Calibra_front_20071212M.jpg
Quelle: Wikipedia.de (Quellenangabe nachgearbeitet)
 
Zuletzt bearbeitet:
Patrick und Antoine: Danke für Eure Richtigstellungen. Ich hatte diese Schweller bisher immer nur unter dem Aspekt des Prolotunings gesehen, weil sie auch einem aufgemotzten GfK-Geschwür einen Hauch Gruppe 5 gaben. ich dachte bisher immer, die dortigen Verbreiterungen dienten zur Verminderung von Verwirbelungen vor und hinter den großen Rad-/Kühlerkästen, sowie zu deren Abstützung.

Zur Aerodynamik von HPVs übrigens auch dieser Thread, ab Beitrag # 43 wird es richtig interessant.
 
Servus,

das Heck muss aber nicht zwingend komplett zu "Messers schneide" gezogen werden.
"Boattailing", "Kammheck", usw. weist eine asympthodisches Verhalten auf. Bei ca. 2/3 der Länge ist schon gut 80-90% der Wirkung erreicht.
figura3-3.gif


Gibt noch einige andere Sachen die ähnlich funktionieren.
So kann man aber Änderungen am Fahrzeug vornehmen, die relativ klein sind und dennoch immense Auswirkung auf die Umströmung haben.

Gruß,
Patrick
 
das Heck muss aber nicht zwingend komplett zu "Messers schneide" gezogen werden.
"Boattailing", "Kammheck", usw. weist eine asympthodisches Verhalten auf. Bei ca. 2/3 der Länge ist schon gut 80-90% der Wirkung erreicht.

Soweit ich das verstanden hab (korrigiert mich bitte wenn's falsch ist!) funktioniert das mit dem abgeschnittenen Heck beim Fahrrad nicht sooo gut. Beim Auto schon. Geht mal an nem modernen Auto vorbei und achtet drauf, wie das Heck gestaltet ist. Hier sieht man zum Beispiel schön, dass das Heck nicht kerzengerade ist, sondern sich etwa ab der B-Säule verjüngt.
Die Geschwindigkeit, für die die Aerodynamik bei Auto interessant ist, fängt vielleicht bei 50-80km/h an, da kann man meistens davon ausgehen dass der Wind direkt von vorne kommt.
Weil die interessante Geschwindigkeit für uns Radfahrer eher im Bereich von 20-50 km/h liegt, sorgt schon ein bisschen Seitenwind dafür, dass der resultierende Fahrtwind schräg von vorne kommt. Dann sind Tropfen und abgeschnittene Tropfen schon nicht mehr ganz ideal.
Das wird auch in diesem Video verdeutlicht, wobei ich jetzt keine Werbung für eine bestimmte Firma machen will.

Ich glaub allerdings schon dass eine "abgeschnittene" Heckverkleidung deutlich besser ist als gar keine, und vielleicht auch nicht so furchteinflößend wenn man vom LKW überholt wird. In Post Nr. 9 sind ein paar coole Beispiele.
 
Servus,

Schräganströmung ist beim PKW, zumindest aerodynamisch, kein allzugroßes Thema. Man geht davon aus das mehr als 5° bei normalen Fahrverhalten so gut wie nicht vorkommen.
Wenn man aber nur 30km/h fährt, mag das etwas anders aussehen. Dennoch ist die Wirkung der angedeuteten Bootshecks usw. genauso gegeben. Egal obs komplett (wie bei derzeitigen VMs) oder nicht ist.

Gruß,
Patrick
 
Ich frage mich (und @Jack-Lee ;)), ob sich der Nasenbereich ähnlich verhält wie das Heck, was das asymptodische Verhalten angeht. Wie weit müsste eine Nase vor allem im oberen Bereich nach hinten Richtung Fahrer gezogen werden, um einen Großteil ihrer Wirksamkeit zu erhalten? Denn dieser Bereich ist besonders kritisch was die Verstärkung der Seitenwindempfindlichkeit des Fahrzeugs angeht und verschlechtert die Sicht nach vorn, sollte der Sitzwinkel etwas flacher sein.

Könnte es nicht grundsätzlich zielführend sein, das zweirädrige Fahrzeug so weit wie möglich zu verkleiden, aber die Bereiche, welche die Verkleidung seitenwindanfällig machen wegzulassen? Also eine Verkleidung, wo man versucht die gesamte untere Hälfte und das Heck des Fahrzeugs strömungsgünstig zu verkleiden, wo aber eben die obere Hälfte der Nase kürzer ausfällt und auch die Seiten offen gelassen werden? Ich sollte mal eine Zeichnung machen...
 
Kurz zur Verkleidung von Ein- und Mehrspurern:
Es gibt analog zum Schwerpunkt, an dem die Massekräfte ausgeglichen sind, aerodynamisch den Neutralpunkt, an dem die Windkräfte ausgeglichen sind. Der sollte bei Einspurern vor dem Schwerpunkt liegen, bei Mehrspurern dahinter. damit die Fahrzeuge bei Seitenwind besser beherrschbar sind. Daher sollten Einspurer vorne mehr Seitenfläche haben als hinten, das Gegenlenken fällt bei Böen etc. leichter. Mehrspurer drehen bei mehr Seitenfläche hinter dem Schwerpunkt tendenziell in den Wind, d.h. der Einfluss einer seitlichen Böe wird teilweise ausgeglichen.
 
Servus,

ein Stromlinenkörper (WIderstand hauptsächlich Reibung) und ein stumpfer Körper (Widerstand hauptsächlich Druckverluste) sind sehr unterschiedlich zu betrachten.
Wärend man bei einem Stumpfen Körper ab einem Radius von ca. 1/5 der Fahrzeugbreite keine weitere Absenkung des Widerstandes erreichen kann, ist bei z.B. dem Milan die Front entscheidender.
Denn auch wenn die Strömung nicht abreist, verliert sie Energie, da sie stärker abgebremst wird. Somit wird der ertragbare Druckgefälle kleiner, das die Strömung mitmachen kann -> am Heck ist weniger zu holen.
 
Und dann kippt man um, fällt vom Rad und der Kopf bleibt am Rad...scheint mir eine unkommode Vorstellung/Körperhaltung ?!

Oder anders...
Was ist elastischer ?...Der Hals oder die Verbindung zur Heckhutze.... :eek:
 
Naja...es gibt ja auch ein aerodynamisches Leben neben der Rennstrecke...ich z.B. wende gerne den Kopf wenn ich an einer Kreuzung stehe...

Ich habe mir mal sowas gemacht und der Helm überdeckt sich mit der Hutz nur 5cm kein Problem den Kopf zu drehen.
Auch wie @guidolenz123 befürchtet ist es kein Problem beim Fallen ist ja nicht fest mit der Hutze verbunden.
Mir war es allerdings unter dem Ding zu heiss drunter...
 
Mir fiel gerade eine Schlüsselsituation zur anfänglichen Veranschaulichung aerodynamischer Qualität ein:
Ich war im Spätsommer / Frühherbst mit dem Steintrike unterwegs, das mit Streamer und Novosport Maxi Heckkoffer schon deutlich in Richtung VM schielte. Der Radweg führte durch eine Pappelallee und die Luft war voller Pappelsamen, diese hauchfeinen "Fluffsterne". Dabei fiel mir auf, wie flüssig und ruhig die ohne Turbulenztaumeln in wenigen cm Abstand über den Streamer und dann über meine Schultern hinweggeleitet wurden. D.h. dort lag eine ruhige Strömung an, die für den Streamer spricht. Leider hatte ich keine Begleitperson dabei, die mir schildern konnte, wie es um den Heckkoffer weiterging. Das einfach als Anregung.
 
Mich würde mal interessieren, ab welcher Geschwindigkeit die Aerodynamik eine spürbare Rolle spielt?
Ich hoffe nicht, dass ich etwas überlesen habe, aber ich lese immer nur, wie man die Aerodynamik verbessert, oder verbessern kann.
Rein theoretisch bringen diese Verkleidungen ja ein enormes Plus an menschlicher Krafteinsparung, doch wie sieht es in der Praxis aus?

Über ein Zeitrad las ich mal, dass es erst ab +40km/h seine Vorteile ausspielt. Ab ca. dieser Geschwindigkeit ist es in der Ebene für entsprechenden Athlet unter idealen Wetter und Windverhälnissen relativ leicht, diese Geschwindigkeit zu halten.

Hat da jemand mal einen Selbstversuch gestartet, zum Bsp. einen Einspurer, oder 3 Spurer mit und ohne Verkleidung gefahren, oder einen interessanten Link für mich, der mir meine Fragen halbwegs befriedigt?
 
Servus,

@AxelK : Je schlechter die Aerodynamik, desto eher.
Ein Hollandrad "verheizt" schon bei 25km/h den Löwenanteil am Luftwiderstand. Ein Velomobil erreicht bei gut 60km/h erstmal Gleichstand zwischen Luft und Rollwiderstand.
Das ist auch ein GRund warum stärkere Fahrer grade von einem VM profitieren.. Auf dem "Normalrad" wird bei 35km/h extrem viel Leistung vom Wind verschlungen, die man im VM weiter nutzen kann (da der Rollwiderstand bei beiden relativ klein ist).
Wenn die Leistung sehr gering ist, und schon zum guten Teil vom Rollwiderstand aufgefressen wird (Normalrad unter 20km/h, VM um die 30km/h), ist der Unterschied deutlich kleiner.

Die Meinung "unter 30 ist die Aerodynamik egal" ist leider nicht richtig. Es stimmt das der Luftwiderstand hoch 2 zur Geschwindigkeit (und die Leistung zum überwinden dessen sogar hoch 3) steigt, aber wenn der Luftwiderstand bei 40km/h beinahe die einzige Verlustquelle ist, ist der unter 30 nicht plötzlich "weg".

Gruß,
Patrick
 
Ab Schritt Geschwindigkeit bei Windstille fängt aero dynamik an . Bei starken Wind auch wenn wenn man rückwärts gegen mit dem Wind läuft.
Bei den schnellen Vm ist erst bei 70-75kmh in etwas Gleichstand zur Rollreibung. Wie wir wissen ist rollwiderstand nicht linear.
 
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