Aerodynamik-Thread

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Liebe Mit-Interessierte,

dieser Thread ist dazu gedacht, Infos zum Thema Aerodynamik am Fahrrad, insbesondere im Hinblick auf Liegeräder, Trikes und Velomobile, zu sammeln.


Zunächst der Klassiker: Kreuzotter bzw. Velomobil-Version von Kreuzotter
Noch ein anderer Rechner: Human Powered Vehicle Graphical Speed Simulator V1.1
Letzterer hat den Vorteil, dass man mehr Parameter manuell eingeben kann. Kreuzotter ist ein bisschen einfacher zu bedienen, finde ich.

Der Artikel von Eggert Bülk erklärt die Grundlagen der Velomobil-Aerodynamik anschaulich.

Schön finde ich auch diesen Geschwindigkeitsvergleich von Martin Dettmar.

Die meisten Sachen zum Thema findet man im Rennrad/Triathlon-Bereich.
Ich bin kürzlich über diese Serie von Specialized auf Youtube gestoßen, "the win tunnel".
Natürlich testen die vorwiegend Rennräder, aber einiges lässt sich mit einer gewissen Vorsicht wohl auch auf Liegeräder übertragen, wie z.B. Einfluss von Rädern (wobei das Hinterrad "bei uns" ja teilweise vom Fahrer abgeschirmt wird), Kleidung, Arm-und Beinbehaarung (bei uns sind die Beine allerdings in Fahrtrichtung statt zum Boden), etc.
(ich verlinke jetzt nicht alle, wen's interessiert, da gibt's alle)

Das wär's fürs erste von mir, freue mich auf eure Beiträge, Diskussionen und Erfahrungsberichte :)
 
Falls jemand Langeweile hat... hier geht's nicht nur um Aerodynamik, aber alleine weil Mike Burrows vorkommt ist das Video sehenswert:

 
Ein kleines bischen OT, aber in diesem Video wird ein moderner Windkanal erklärt. Fahrradhersteller können von sowas wohl meistens nur träumen (wobei wohl auch schon Fahrradbauer mit Formel-1 Teams kooperiert haben um ihre Zeitfahrräder zu optimieren). Aber ich find's vom technischen Standpunkt her sehr interessant wie das alles funktioniert.


Und nochwas gefunden, hier geht's um die Oberfläche von u.a. Aero-Laufrädern. Ziemlich abgefahren.
 
Hi zusammen, es folgt ein Roman ;)

Auf meiner Suche nach Zahlen und Fakten zur Fahrrad-Aerodynamik hab ich mich mal an einer Literaturrecherche versucht.
Zunächst hab ich die Bücher "Aerodynamik der stumpfen Körper" und "Aerodynamik des Automobils", beide von Wolf-Heinrich Hucho, aus einer Bibliothek ausgeliehen (Fahrrad, geschweige denn Liegerad oder Velomobil gab's leider nicht). Auch wenn die Lektüre interessant ist: Fahrräder haben eine komplett andere Aerodynamik als Autos, und auch der Vergleich mit Motorrädern bringt wenig. Beim Velomobil gibt's immerhin ne geschlossene Karosserie, aber zum Beispiel die Heckform ist beim Auto sehr verschieden, Kühlöffnungen sind sehr anders usw.

Die google-scholar Suche nach Veröffentlichungen hat einige Artikel zum Vorschein gebracht, zwei hab ich bisher gelesen: den und den.
Leider sind die nicht kostenlos erhältlich, die wichtigsten Ergebnisse will ich mal kurz zusammenfassen:
  • Die Aerodynamik von unverkleideten Fahrrädern ist tricky, weil sich alles mögliche bewegt: Beine, Speichen, Kurbel usw.
  • ca. 90% des Gesamt-Fahrwiderstands bei ca. 33 km/h ist Luftwiderstand, bei höherer Geschwindigkeit mehr
  • bei Rennrädern macht der Fahrer ca. 2/3 des Luftwiderstands aus, das Fahrrad 1/3
  • Beim Rennrad kann der Luftwiderstand durch geduckte Sitzpositionen gesenkt werden (Untenlenker ca.- 8%, Zeitfahrposition -12,4%)
  • Räder machen ca. 4-6% am Gesamtwiderstand aus. Durch ein Aerorad kann der Widerstand gesenkt werden. Am besten sind Scheibenräder (2% Widerstandsreduktion durch Scheibenrad hinten). Aber: höhere Kippgefahr bei Seitenwind
  • bei Aero-und Scheibenrädern wurde ein "Segeleffekt" gemessen (d.h. der Widerstand sinkt bei Gegenwind von leicht schräg vorne)
  • Kleidung hat einen großen Einfluss (30% weniger Widerstand von eng anliegenden Kleidung als von normaler Jacke und Hose). Spezielle Rennanzüge werden entwickelt die nochmal ein paar Prozent rausholen.
  • Frontverkleidungen am normalen Fahrrad können bis zu 30% Widerstand sparen, was man 1894 (!) rausfand
  • Die UCI verbietet alles was cool ist
  • Windschattenfahren bringt bis zu 47% weniger Widerstand (beim Rennrad)
  • Aero-Helme können den Luftwiderstand um ca. 7% vermindern
  • HPV-Rekordfahrzeuge haben bis zu 95% weniger Luftwiderstand als Rennräder
Auf das unverkleidete Liegerad übertragen kann man denke ich einiges, teilweise mit einer gewissen Vorsicht. Bitte widersprecht mir wenn ihr das anders seht! Und: es geht jetzt mal ausschließlich um die Aerodynamik, es gibt natürlich in der Praxis noch andere Aspekte wie Komfort, Sicherheit usw.
  • je flacher der Sitzwinkel, um so geringer der Widerstand
  • Arme am besten vor den Körper (Tiller-Lenker), analog zu Triathlon-Lenker
  • eng anliegende Kleidung ist auch bei uns sehr wichtig
  • Räder werden teilweise durch den Fahrer abgeschirmt, insbesondere das Hinterrad. Am meisten bei Tiefliegern und Trikes. Der obere Teil des Laufrads (der am schlimmsten sein müsste, weil er sich ja auf den Wind zubewegt) befindet sich am deutlichsten im Windschatten. Von daher würde ich davon ausgehen, dass sich am Tieflieger ein Aero-Rad weniger lohnt als beim Rennrad. Dem gegenüber steht die höhere Geschwindigkeit auf dem Lieger
  • Schuhe haben eineen relativ großen Anteil an der Frontfläche, aber kein Pedal (das ich kenne?) bzw. Schuhsohle ist auf die liegerad-spezifischen aerodynamischen Anforderungen ausgelegt. Ich bilde mir ein, dass ein Aero-Aufsatz für's Pedal (in Form von ner Plastik-Verkleidung) was bringen müsste
  • Heckkoffer vermindern Wirbel am Heck
  • Trikes sind oft langsamer als Einspurer aufgrund der größeren Frontfläche
  • Zeitfahr-Helme sind in der Regel nicht für die Liegerad-Position geeignet
Meint ihr dass ein Bierbauch aerodynamisch was bringt? Könnte sein... hat das mal jemand getestet?
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast durchaus schriftstellerisches Talent, solche Romane gefallen mir. Sauber recherchiert und bis auf Feinheiten alles korrekt.:)
Meint ihr dass ein Bierbauch aerodynamisch was bringt? Könnte sein... hat das mal jemand getestet?
Eher zweifelhaft, da wie Du geschrieben hast, Heckkoffer die Wirbel am Heck verhindern. D.h. die Abströmung ist wichtiger als die Anströmung. Der "Aerobelly" trägt sicherlich zu einer aerodynamischen Verbesserung bei, ist allerdings vom Verhältnis Gewicht zu Form eher unvorteilhaft. Daher dürfte ein Streamer sinnvoller sein, der krönt eher die Figur. ;)
Heckkoffer verhindern übrigens nicht vollständig die Wirbel am Heck, sie glätten die Abströmung, müssen für die Effizienz aber recht lang sein. Trotzdem löst sich die Strömung irgendwann ab und wird turbulent, d.h. bildet Wirbel. Aber eben nicht so stark wie bei einem wilden Gemenge aus Gepäckträger, Packtaschen, Schutzblech usw.
Schuhe: Schau Dir mal das Rinkowski-Rad an. Ein Jammer, dass Rinkowski gestorben ist, bevor sich eine fruchtbare Synergie mit der HPV-Szene im Westen entwickeln konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Zusammenfassung. Noch ein paar Anmerkungen/Vorurteile von mir:

bei Rennrädern macht der Fahrer ca. 2/3 des Luftwiderstands aus, das Fahrrad 1/3
Beim Rennrad kann der Luftwiderstand durch geduckte Sitzpositionen gesenkt werden (Untenlenker ca.- 8%, Zeitfahrposition -12,4%)

Ich habe vorletztes Jahr recherchiert, wie sich der Luftwiderstand bei Aufrechträdern, Liegerädern und Velomobilen zusammensetzt. Zu meiner Überraschung haben Liegeräder einen kaum besseren Strömungskoeffizienten als Rennräder - sondern die geringere Frontfläche macht den Unterschied. (Ich hatte erwartet, dass durch die langgestreckte Form der cW-Wert besser sein müsste.)

Und so kann man zwar auf dem Rennrad eine ähnlich strömungsgünstige Position wie auf einem (durchschnittlichen) Liegerad erreichen, aber weder ergonomisch über Stunden, und auch nicht mit Gepäck.

Arme am besten vor den Körper (Tiller-Lenker), analog zu Triathlon-Lenker

Oder UDK, der muss aber eng sein. (Nicht diese riesig breiten UDKs, die manche Liegeradhersteller verbauen, mit denen man zwar enge Kurven fahren kann, aber die Frontfläche deutlich erhöht.) Entscheidend ist, dass die Arme nicht seitlich über den Körper hinaus ragen, erst recht nicht mit senkrecht stehenden Oberarmen. Also entweder Arme vor dem Körper (Tiller), oder gestreckt nach vorne (UDK).

Schuhe haben eineen relativ großen Anteil an der Frontfläche, aber kein Pedal (das ich kenne?) bzw. Schuhsohle ist auf die liegerad-spezifischen aerodynamischen Anforderungen ausgelegt. Ich bilde mir ein, dass ein Aero-Aufsatz für's Pedal (in Form von ner Plastik-Verkleidung) was bringen müsste

Ich vermute, solche Schuhsohlen-Aufsätze bringen nichts. Was bringt es, wenn die Luft den Fuß besser umströmt, dann aber auf den anderen Fuß, aufs Kettenblatt etc. trifft? Die Strömung wird ja schon ganz vorne gestört, und diese Störungen breiten sich kegelförmig nach hinten aus. Da hilft es nicht, wenn die winzige Fuß-Grundfläche besser umströmt wird, aber die Strömung hinter den Pedalen trotzdem nicht am Körper anliegt. Wenn schon, dann eine große Verkleidung, hinter die die gesamten Tretkurbeln samt Kurbelkreis passen ...

je flacher der Sitzwinkel, um so geringer der Widerstand

... und vor allem: flach sitzen = in der von den Pedalen bereits gestörten Strömung sitzen, statt weit darüber hinaus zu ragen, und kurze Tretkurbeln bringen auch etwas.

Heckkoffer vermindern Wirbel am Heck

Wie gesagt wurde, eine wirksame Verkleidung muss richtig groß sein. Trotzdem: Ein Freund hat das gleiche Liegerad wie ich, er hatte sein Gepäck in einem Packsack (quer) auf dem Gepäckträger (nicht überstehend), ich im Ortlieb-Liegeradrucksack (längs), und bergab bin ich minimal schneller gerollt ... unter günstigen Bedingungen merkt man also auch etwas, das meilenweit vom Optimum entfernt ist.
 
Servus,

@Christoph Moder : Bei den Fußschalen würde ich bedenken einlegen (gegen deine Meinung).
Schau mal in den PKW Bereich. Da gehts auch um "Stumpfe Körper", deren Widerstand beinahe komplett aus Druckverlusten entsteht (Wirbel,Ablösungen, usw.).
Und da zeigt sich ziemlich gut: Was man vorn einmal versaut hat, fängt man hinten nicht wieder auf.
Je nach Schuh schiebt man eine relativ scharfkantige Platte vor sich her.
image008.gif

Man sieht an dem Beispiel sehr gut, das die Breite der Nachlaufströmung fast doppelt so breit ist, wie der Körper selbst.
Wenn man den Körper nun mit einem Radius von ca. 1/5tel seiner Breite rundet, bleibt die Strömung anliegen, obwohl der Körper noch recht kantig wirkt.
So verkleinert man den Nachlauf extrem und kann weiter hinten mit einer Strömung rechnen, die noch mehr Energie aufweist und somit weniger ablösungsgefährdet ist.
Sinnvoll wären Spoiler nach innen, sodass die Luft hauptsächlich nach Außen geleitet wird, dort erfährt sie die geringsten Störungen.
Zusammen mit einigen anderen Kniffen und Detailoptimierungen, sollte sich der cw Wert doch beachtlich senken lassen.

Gruß,
Patrick
 
Das ist ein wirklich interessanter Faden!

Jetzt wird das gefährliche Halbwissen ausgepackt - haben manche Frontscheinwerfer von Autos nicht kleine Erhebungen angebracht, welche die Luft bereits so teilen, dass 'später' der Seitenspiegel weniger umströmt wird und so geringere Turbulenzen verursacht? Ginge sowas nicht vielleicht auch am Liegerad?


@Jack-Lee Könntest Du bezüglich der "Kniffe und Tricks" etwas ins Detail gehen? Ich denke das wäre doch gut zu wissen hier ;)

@Christoph Moder Bezüglich der Verkleidung der Kurbeln/des gesamten Kurbelkreises: Ich frage mich da immer, ob die Zunahme der Frontfläche da den Großteil der Ersparnis durch weniger turbulente Strömung nicht wieder zunichte macht, v.a. wenn man die klassische Nasenform verwendet, ohne nach hinten weiter zu verkleiden. Da wäre doch Optimierungspotential durch neue, möglichst eng an den Füßen geschnittene Nasenformen oder?

Ich finde es grundsätzlich spannend, wie man den vorderen Teil des Liegerades optimieren kann; und zwar über aerodynamische Rahmenrohre hinaus, am besten den Fahrer mit einschließend. Bis jetzt gibt es ja nur den Heckkoffer und Scheibenräder zur aerodynamischen Optimierung. An dieser Stelle habe ich z.B. über ein verkleidetes Vorderrad nachgedacht (gibts schon bei Troytec - sie haben selbst von Herstellerseite nichts zu aerodynamischen Vorteilen geschrieben!), also so verkleidet, dass das bewegte Rad keinen Kontakt mit der umströmenden Luft hat.

Ich werfe dazu auch mal einige Bilder in den Raum...



ratracer2.jpg

Rat Racer von Mike Burrows


IMG_2067_zps9f1463a1.jpg

Ein schlechtes Bild, die Verkleidung des vorderen Fahrers dafür umso interessanter!



Oder haben wir doch alle in die falsche Richtung gedacht?! :p
aero-cycle.jpg
 

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Bezüglich der Verkleidung der Kurbeln/des gesamten Kurbelkreises: Ich frage mich da immer, ob die Zunahme der Frontfläche da den Großteil der Ersparnis durch weniger turbulente Strömung nicht wieder zunichte macht, v.a. wenn man die klassische Nasenform verwendet, ohne nach hinten weiter zu verkleiden. Da wäre doch Optimierungspotential durch neue, möglichst eng an den Füßen geschnittene Nasenformen oder?

Da habe ich die gleichen Vermutungen, aber ich bin kein Experte.

Ich schätze, die existierenden Frontverkleidungen sind recht groß geschnitten, damit sie für die meisten Leute und die meisten Liegeräder passen. Eine sehr kompakte Verkleidung, die haarscharf um die Füße geht, die gekürzte Kurbeln erfordert und die vielleicht nur bis Schuhgröße 45 geht, könnte etwas bringen.

An dieser Stelle habe ich z.B. über ein verkleidetes Vorderrad nachgedacht (gibts schon bei Troytec - sie haben selbst von Herstellerseite nichts zu aerodynamischen Vorteilen geschrieben!)

Troytec ist ja inspiriert von Kreuzotter und Razz Fazz; und die haben die Laufradverkleidung vor allem als Spritzschutz gemacht. Ist nicht schwerer als ein normales Schutzblech (da nur eine Lage Carbon), aber hält den Fahrer deutlich sauberer - wichtig gerade für schnelle Fahrer auf einem tiefen Fahrzeug.
 
Wenn man den Körper nun mit einem Radius von ca. 1/5tel seiner Breite rundet, bleibt die Strömung anliegen, obwohl der Körper noch recht kantig wirkt.
So verkleinert man den Nachlauf extrem und kann weiter hinten mit einer Strömung rechnen, die noch mehr Energie aufweist und somit weniger ablösungsgefährdet ist.
jaja der berühmte Tropen
 
Da habe ich die gleichen Vermutungen, aber ich bin kein Experte.

Ich schätze, die existierenden Frontverkleidungen sind recht groß geschnitten, damit sie für die meisten Leute und die meisten Liegeräder passen. Eine sehr kompakte Verkleidung, die haarscharf um die Füße geht, die gekürzte Kurbeln erfordert und die vielleicht nur bis Schuhgröße 45 geht, könnte etwas bringen..
Aus der praxis:
Je nachdem wie man die Nase in den Wind hängt bringt sie etwas...Nase und Heck bringen zusammen mehr als beide einzelnd zusammengezählt. Der aerodynamische Erdrutsch erfolgt erst wenn man die Seiten UND den Boden schließt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

so eine Fronthaube wollte ich schon mal bauen. Hab deshalb diese 45Pfundhaube gekauft und wollte die umarbeiten. Die Form war aber 0 passend..
Werde mir wohl, wenn ich mal Zeit habe (haha..), erstmal eine aus ABS tiefziehen.
In Verbindung mit ordentlicher Luftführung in der Mitte (enge Kleidung, flache Position, saubere Abrisskante an der Frontverkleidung) und einem normalen (ruhig etwas kürzerem) Heck, sollte da ordentlich was zu holen. sein.

@Philmachine : Allein der grobe Überblick über die Aerodynamik stumpfer Körper füllt ein 1200 Seiten Buch.. Schwer da mal immergeltende Tipps zu geben :/

Gruß,
Patrick

PS. der Ratracer ist einfach nur Porno für die Augen! Grade der aktuelle, den er in Leer gefahren hat..
 
Wenn man den Körper nun mit einem Radius von ca. 1/5tel seiner Breite rundet, bleibt die Strömung anliegen, obwohl der Körper noch recht kantig wirkt.
So verkleinert man den Nachlauf extrem und kann weiter hinten mit einer Strömung rechnen, die noch mehr Energie aufweist und somit weniger ablösungsgefährdet ist.
Sinnvoll wären Spoiler nach innen, sodass die Luft hauptsächlich nach Außen geleitet wird, dort erfährt sie die geringsten Störungen.
Zusammen mit einigen anderen Kniffen und Detailoptimierungen, sollte sich der cw Wert doch beachtlich senken lassen.
Meinst Du so etwas wie den Mercedes Actros mit seinen seitlichen Leitflächen?
 
Servus,

@Troubadix : nicht ganz.
Sondern eher so..
Optik-Seitenschweller-Schweller-aus-GFK-f-r-Audi-A3.jpg


Auch wenn Prollotuner einiges in Verruf gebracht haben.. Tiefe Stoßstange mit Lippe (Spoiler), Seitenschweller, tieferlegen, Heckspoiler, usw. sorgt im Regelfall für niedrigeren Luftwiderstand und/oder niedrigeren Auftrieb.
Beim PKW ist der Unterboden eine aerodynamische Katastrophe (wenn man mal Loremo und Audi A8 rauslässt). Deshalb ist abschotten da die beste Alternative.
Beim Milan ist der Unterboden viel besser durchdacht, aber dennoch Verlustreichen als z.B. eine Abstömung über die Seiten.
Ein Umlenken hätte mehr Nach als Vorteile, aber man sollte verhindern, das die Luft, die schon seitlich vorbeiströmt, vom Unterboden "angesaugt" wird.
Zudem sollte eine saubere und scharfe Abrisskante nach hinten vorhanden sein.
 

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Schön dass sich im Faden was tut! (y)

Ich hab mittlerweile wahrscheinlich fast alle Videos von Triathlon-szene hier im Forum verlinkt, sorry dafür, aber ich find die durchaus sehenswert, und deshalb kommt jetzt noch eins wo man mal an einem praktischen Beispiel sieht wie ein Sportler durch Detailverbesserungen und Nachdenken sein Bike schneller macht. Sind oft wirklich Kleinigkeiten wie die Platzierung der Trinkflasche usw.

Zusammenfassen kann man das wohl mit
  • abrupte Übergänge vermeiden
  • "Löcher" stopfen (also ins Totwasser was reinbauen, damit der Druckverlust nicht so stark ist)
  • Frontfläche minimieren, klar
  • den Windschatten, den man zwangsläufig produziert, bestmöglich ausnutzen
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

ein oft missachteter Punkt: Das eigene Todwasser verkleinern.
Der Körper, egal ob auf dem Up oder dem Liegerad, endet recht aprupt. Dahinter stellt sich ein nennenswertes Totwasser ein. Die Verbesserung die man mit einer mittelgroßen Heckhutze erreicht, dürfte beinahe ausschließlich darauf basieren.
Detailoptimierung würde aber auch schon etwas erreichen (z.B. am Sitz, der Kleidung, usw.)

Wenn ich mal Zeit hätte, könnte ich all die Projekte mal angehen.. ^^

Gruß,
Patrick
 
Also Fazit, (Hatte ich irgendwo doch schon mal früher formuliert?)
Schnell und günstig zu Aerodynamischen Vorteilen:
Enge Kleidung
Radscheiben
Radverkleidung
Heckhutze
Tiller/Sport- UDK
AeroHelm
Fußverkleidung
 
Detailoptimierung würde aber auch schon etwas erreichen (z.B. am Sitz, der Kleidung, usw.)
Da bin ich schon länger am nachdenken...
Ich hatte mal angedacht einfach ein Stück Neopren zuzuschneiden und mit Gummies versehen quasi als Abdeckplane über den nenschlichen Körper zu spannen. Die Gummies irgrndwie unter dem Sitz verhaken. Vorne das ganze wie einen Lendenschurz oder besser wie ein Windelhöschen auszuführen ..also eine Lasche die durch den Schritt geführt wird und vorne unter dem Sitz gespannt wird. Das ergiebt eine weitgehend glatte flatterfreie Oberfläche und vorne kann der Wind auch nur bedingt reinpfeiffen. Natürlich könnte man jetzt auch im Spandex..o Ä. fahren (gibt sogar welche mit integrieten Tachohalter)...aber diese Lösung erscheint mir doch etwas Luftiger und einfacher..und günstiger..und man kommt zum Pinkel auch rechtzeitig wieder raus.

Wie schaut es eigentlich mit dem Aerohelm aus...schon mal angedacht einen Helm mittels elastischen Stoff mit einer Heckhutze zu einer Einheit zu verbinden? Quasi als Rennhaupe in elastischer Form...
 
Servus,

ich dachte eigentlich an Optimieren via einziehen, runden, usw.
Z.b. bringt ein vergleichsweise sehr kurzer Spoileransatz, der der Aeroheckform folgt, einiges. Gibt noch viele andere sachen.
Würde versuchen erstmal darüber das meiste rauszuholen. Je nach Maßnahmentyp kann man mit so kleinen Details schon 80% des Maximalergebnisses abschöpfen.(Schau dir mal die Front eines Polo 86C 2F an. Der ist immernoch sehr eckig, wird aber komplett Ablösungsfrei umströmt. 10% weniger Wiederstand als der 2er. Und da waren die Ablösungen auch hauptsächlich seitlich der Leuchten. Dennoch großer Widerstandsuntershcied)
Gruß,
Patrick
 
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