ABS von Brakeforceone

Moin!

nannte sich Power Modulator, einer bezeichnet es in diesem Faden "Druckpunktvermatscher", meistens ist die eingebaute Feder so schlapp, daß diese erstmal komplett zusammengedrückt wird, bis dann Bremskraft auf der Felge ankommt, damit ergibt sich erstmal ein Leerweg, der vielleicht für unerfahrene V-Brakebenutzer eine Schockbremsung vermeiden, aber möglicherweise auch nur verzögern.

Es ist noch schlimmer ... bei nasser, sandiger oder glatter Straße reicht ja schon eine geringe Bremskraft, um das Rad zum Blockieren zu bringen. Nicht nur, daß die Feder davon nichts weiß, sie macht auch das Loslassen der Bremse undosierbar. Auch das bei einer Bremsung ja geringer belastete Hinterrad kriegt man nicht vernünftig wieder ins Rollen, was ebenfalls zum Sturz führen kann.

Gefährlicher Unfug, ich bin froh, wenn das vom Markt verschwunden ist!

Tschüs!

Hein
 
Sinnvoll ist ein perfekt funktionierendes ABS am Zweirad in jedem Fall für 99% aller Radfahrer. Das ist gar keine Frage, wenn ein Slick-Vr auf nassem Asphalt blockiert kommt jeder noch so geübte Fahrer sehr schnell an seine Grenzen.
Mit ABS bleibt das Rad in so einer Situation kontrollierbar.

Die Frage ist nur möchte ich das an meinem Rad haben. Um ein ABS ansteuern zu können braucht es kräftige elektrische Aktuatoren. Wenn man sowieso einen E-Bike Akku mit herum schleppt ok, aber am normalen Rad schleppe ich ganz sicher keinen halben E-bike Akku mit, damit ich die Elektronische Schaltung und die Elektronischen Bremsen ansteuern kann.
Wenn man dann mal das Nachladen vergessen hat steht man wie ein Idiot da...
 
Sinnvoll ist ein perfekt funktionierendes ABS am Zweirad in jedem Fall für 99% aller Radfahrer.
Wenn man von MTB Fahrern absieht, kann ich mir das auch vorstellen. Dort gäbe es zwar weniger Stürze, dafür evt. mehr Abstürze, weil man auf losem Untergrund nicht mehr zum Stehen kommt, wenn man nicht richtig reagiert und das Rad ständig blockiert und wieder rollt, ohne dass sich der geringste Keil vorm Hinterrad aufbauen kann (z.B. Schnee) - aber alles nur Gedanken, vielleicht ist es am 2-Rad besser wie beim Auto.

Das Wollen-Thema sehe ich genauso, noch dazu
spüre ich immer lieber, was das Rad macht und möchte dann selber entscheiden können, ob ich eine Stotterbremse mache oder lieber rutsche.
Aber vermutlich Geschmackssache (am Motorrad könnte ich mir dagegen schon vorstellen, aber das ist für mich auch kein Sport, sondern mehr Sonntagsfahrer-Bewegungsmittel (zumindest für mich, als ich noch fuhr:D)- am E-Bike?: Sowas hab ih nicht und möcht ich nicht:D.)


Beste Grüße
Franz
 
Nun frag ich mich als "Neuling" folgendes:
An "normalen" Fahrrädern scheint so ein ABS nunja.... sinnvoll, für alle, die sowas haben wollen.

Wie sieht es denn mit Trikes und Velomobilen aus?
Ist es dort nicht überaus sinnvoll, die spurführende, hintere Achse damit auszurüsten?
Speziell bei 2Rädern vorn und einem Rad hinten könnt ich mir vorstellen, das einerseits das bisher warscheinlich einfach nicht gebremste, spurführende Hinterrad Rad in Zukunft gebremst werden könnte.
Uund andererseits Abflüge vermieden werden würden, wenn es denn (ABS)-gebremst werden würde.

Klingt für mein Verständnis von Fahrphysik absolut logisch.

Einerseits mehr Bremspower
Andererseits mehr Kontrolle

Und: Power ist nichts, ohne Kontrolle.

Sehr beeindruckend waren die Fahrversuche mit so ner 1100er BMW GS im Gelände (mit ABS). Ich will das nicht haben. Weder die BMW, noch das ABS. Aber: Diesen riesigen Eisentrumm einfach volle Kanne mit überbremstem Vorderrad auf ne Kehre zu zuschieben. Dazu noch diese bekloppte Vorderradführung, ohne Bremsnicken, das war jetzt vielleicht nicht, was ich spielerisch nennen würde, aber es war auf jeden Fall beeindruckend.
Ohne den elektrischen Helfer hätt ich mir nie getraut, den Trümmer so derbe spät zu bremsen.
 
das bisher warscheinlich einfach nicht gebremste, spurführende Hinterrad
Bei schlechten Reibwerten, Nässe, Schnee, Eis würde es eventuell Sinn machen ein Tadpole hinten zu bremsen. Bei "Standardsituationen" (trockener Asphalt) macht es keinen Sinn, weil das Hinterrad beim Bremsen eh mehr oder weniger vollständig entlastet wird. Die Schwerpunktlage im Verhältnis zum Aufstandspunkt der Vorderräder ist Grundlage eines jeden seriösen Trike-, VM-Entwurfs.
 
Naja. Das mein ich ja. Bei "Standardsituationen" ist eh alles Standard. Nur, wenn es drauf ankommt. Dann kommt es halt manchmal drauf an. Man könnte kürzeren Bremsweg mit mehr Sicherheit kombinieren. Ob das in der Realität was bringt.... der Versuch klingt auf jeden Fall spannend.
 
Braucht man nicht trotzdem dann eine Loch/Zahnscheibe und elektrischen Sensor samt Steuerung ?

Beste Grüße
Franz
 
Hallo,

Zusätzlichen Sensor ja, Winkelmarkierungen können ja Problemlos in die Bremsscheibe eingebracht werden. Ist ja im Link des TO auch so dargestellt.

viele Grüße

Christoph
 
Drehzahlerfassung mit hoher Auflösung braucht's auf jeden Fall. Dazu wird bei der BFO die Bremsscheibe mitbenutzt, hinten werten sie alternativ auch das Drehzahlsignal eines Nabenmotors aus (steht alles auf der Website...)
Unabhängig davon ist Aktorik nötig. Schaltventile zum Unterbrechen der Verbindung Bremshebel-Bremssattel werden nicht so viel Strom ziehen, aber es muss ja auch Bremsmedium gegen das Druckgefälle zurück zum Bremshebel gepumpt werden.
 
Ich stelle mir da einen "Lineargenerator" mit oszillierenden Bremssattel vor (geht mit der Bremsscheibe ein-zwei mm nach vorne und drückt einen Piezokristall zusammen, schnappt dann zurück wenn der Bremssattel wieder loslässt), um das "selbstspeisende ABS" zu erreichen. Schön wär's!
 
@Ewok mit Piezo funktioniert soas nicht, der Hub ist viel zu klein. Die Pakete, die für die paar 1/10 mm Amplitude beim Ultraschallschweißen notwendig sind sind schon fürs Fahrrad zu groß.

viele Grüße

Christoph
 
"Lineargenerator"
Coole Idee. Die Sattelbewegung pumpt Bremsflüssigkeit in einen Zwischenspeicher oder direkt zum Bremshebel. Die (elektrisch angetriebene) Pumpe fällt damit aus der Energiebilanz raus, es braucht nur noch Strom für Sensorik und Ventile.
Allerdings hast Du während der Federrückstellung des Sattels in die Ausgangsposition kein Bremsmoment. Aber das ist ja beim "richtigen" einkanaligen ABS ähnlich. Die Bremse muss immer wieder losgelassen werden um zu ermitteln wie schnell das Rad ohne Schlupf dreht.
 
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