ABS von Brakeforceone

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"Serienstart 2017"

http://www.brakeforceone.de/e-bike-abs/

dieses ABS soll über den Can-Bus funktionieren, der an E-Bikes teilweise benutzt wird.
Sie haben sinnvollerweise ABS mit Überschlagsverhinderungssystem kombiniert. Also wird Bremskraft weggenommen wenn das Rad blockiert oder wenn das Heck hochkommt.
 
Darüberhinaus meine ich gelesen (Interview in der Bike?) zu haben, daß man danach die Entwicklung für das "normale" Rad in Angriff nehmen will. Darauf bin ich mal gespannt.
 
Hoffenstlich nicht- sonst gibt es bald nur noch Räder mit allen Möglichen elektrischen Features:(.
Beim E-Bike verstehe ich es ja noch, zumindest am Vorderrad, aber am normalen Rad...
Immerhin darf man z.T. kein Produkt herstellen, das nicht den aktuellen Stand der Technik entspricht (soweit ich mich noch an den Unterricht mit der CE Kennzeichnung errinnern kann). Irgendwie schade, dass man immer mehr Können vom Fahrer wegnimmt und in die Elektronik umlagert. Eigentlich sollte es ja genau umgekehrt sein:mad:...

Alleine beim Auto habe ich mich schon oft genug übers ABS geärgert (aber auch schon 2-3x gut brauchen können, muss ich ehrlicherweise auch sagen).
Nur beim Fahrrad, wo man sofort spürt, wenn was blockiert, finde ich das schon etwas übertrieben.
Als ich ca. 10-15 Jahre war, da war auch mal eine Art sogenanntes ABS modern, das - soweit ich sehen konnte- einfach aus einer Feder bestand, damit nicht momentan so viel Bremskraft auf die Räder kommt. Dürfte sich aber nicht durchgesetzt haben, denn schon wenige Jahre später sah ich nirgendwo mehr soetwas.

Beste Grüße
Franz
 
Können vom Fahrer wegnimmt und in die Elektronik umlagert.
Beim ABS sind Reaktions- und Handlungszeiten entscheidend. Wieviel Zeit vergeht bei Dir zwischen dem Beginn des Blockierens, der Erkenntnis, dass der Reifen blockiert und dem exakt so gerade ausreichendem Lösen der Bremse, der Wahrnehmung, dass der Reifen wieder Grip hat und dem angemessenen Wiedereinsatz der Bremse? Wieviel Zeit vergeht bei einem ABS?

Dazu kommt, dass für eine menschliche AB-Bremsung eine Reaktion mit Wahlmöglichkeit notwendig ist. Bei Wahlmöglichkeiten reagiert der Mensch aber langsamer als bei "einfachen" Reaktionen. D.h. die Reaktion aufs Blockieren benötigt mehr Zeit als die Reaktion auf das bremsauslösende Ereignis.
 
Ein "analoges-Fahrrad-ABS" gab es mal vor reichlich 20 Jahren. Zielgruppe: "Nur-Rücktritt-Bremser"
Die Drehmoment-Stütze der HR-Nabe betätigte die VR-Bremse. HR verliert Kontakt-> VR Bremse wird gelockert.
Hat sich nicht durchgesetzt.
Das Bosch ABS hat wohl auch eher Radfahrer mit weniger Erfahrung als Zielgruppe. Ob es hilft?

Ich habe meine Zweifel, denn "Probleme" beim Bremsen entstehen dort m.E. Eher durch eineseitiges (oder zu schwaches) Abstützen am Lenker und die damit verbundene Lenkbewegung oder Gewichtsverlagerung nach vorn.

Liegen wären wohl eher eine Lösung als ABS;), aber die sind ja "gefährlich":whistle:.



Gruß
Christoph
 
Irgendwie schade, dass man immer mehr Können vom Fahrer wegnimmt und in die Elektronik umlagert.
Das war auch meine erste Reaktion - nur nicht so gesittet formuliert und deswegen nicht gepostet! :D

Den einzigen theoretischen Einsatzzweck dafür sehe ich im VM hinten!
Aber am 2Rad, egal ob mit 1100ccm oder zum Treten hatte ich dafür noch keine Notwendigkeit gesehen!
 
Moin!

Als ich ca. 10-15 Jahre war, da war auch mal eine Art sogenanntes ABS modern, das - soweit ich sehen konnte- einfach aus einer Feder bestand, damit nicht momentan so viel Bremskraft auf die Räder kommt. Dürfte sich aber nicht durchgesetzt haben, denn schon wenige Jahre später sah ich nirgendwo mehr soetwas.

Das war eher ein Blockiergarantiersystem ... keinerlei Sensorik, und die Anti-Blocker-Reflexe des Fahrers wurden vom Federweg geschluckt.

Es half nicht, wie gewohnt den Bremshebel ein paar Millimeter loszulassen, weil man vorher die Feder zentimeterweit aufgezogen hatte. Großer Hebelweg, aber keine Rückmeldung über die an der Bremse ankommende Kraft.

Genau das Gegenteil meiner sehr gut dosierbaren Magura-Hydraulikfelgenbremsen, die einen sehr geringen Hebelweg, aber eine präzise Rückmeldung über die Bremskraft haben.

Tschüs!

Hein
 
könnte am Energiebedarf der Aktorik scheitern. Die meisten Leute bringen es ja nicht mal auf die Reihe ihre Akkulampen zu laden.
Könnte, ja. Aber wie oft blockiert dir das Rad, oder kommt dir das Heck hoch? Wenn das ABS ein bisschen spät eingreifend konstruiert ist dürfte das Strom sparen.
Eine Bremse ist ein Energievernichtungssystem. Eigentlich müsste sich das selbst speisen können, wenn man's geschickt macht. Also einen Aktor der viel Strom braucht eher aus einem Kondensator speisen der einen Sekundenbruchteil vorher von einem piezoelektrischen Stromstoß und letztlich aus der Bremsenergie geladen wurde, als aus einem Akku irgendwo anders am Fahrrad. Nur mein naiver Gedanke.
 
Moin!

Nur beim Fahrrad, wo man sofort spürt, wenn was blockiert, finde ich das schon etwas übertrieben.

Das Entblockieren kann aber in bestimmten Situationen einen "Highsider" herbeiführen, bei dem man heftig vom Rad geschleudert wird. Mit einem ABS, das das Blockieren verhindert, wäre sicheres Bremsen auch in solchen Situationen möglich.

Die menschliche Reaktion hat eben bestimmte Zeitkonstanten, die manchmal nicht ausreichen.

Tschüs!

Hein
 
könnte am Energiebedarf der Aktorik scheitern. Die meisten Leute bringen es ja nicht mal auf die Reihe ihre Akkulampen zu laden.
Selbst wenn ein gemütlicher Fahrer nur 25 W tritt, erzeugt er die nötige Energie für einen einzelnen Eingriff in einigen Sekunden.

Ich fände ein solches System sehr gut, und hoffe dass endlich eines zur Marktreife entwickelt wird - ich glaube die wenigsten "geübten Fahrer" haben auf dem Zweirad Spaß an einer echten Vollbremsung auf feuchter Straße z.B. im Stadtverkehr. Und die geübten Fahrer (solche, die auf ein blockierendes Vorderrad schnell genug und richtig reagieren, um einen Sturz zu verhindern) sind genauso in der Minderheit, wie die Liegenden (bei denen der Sturz wesentlich weniger gefährlich ist).
Wer Radverkehr ernsthaft fördern will, muss auch die Mehrheit der Radfahrer ansprechen. Und die fahren nicht VM, werden es auch in 15 Jahren noch nicht.
 
Dass ein ABS am Fahrrad sinnvoll ist, ist aus meiner Erfahrung gar keine Frage. Ich hatte mal folgenden Sturz: fahre geradeaus über Ampelkreuzung (bei grün ;)). Ich komme von einem asphaltierten Feldweg, das Wetter ist feucht. Entgegenkommender linksabbiegender LKW wartet. Dann macht er einen Ruck, als wäre er im Begriff, mir die Vorfahrt zu nehmen, bremst aber nach 20-50cm wieder. Ich mache derweil meine übliche Gefahrbremsung, aber das Rad blockiert weil es mit feuchtem Sand paniert ist viel früher als gewöhnlich. Mich hauts hin und ich schlittere auf der Seite über die Kreuzung. Nix passiert. Glück gehabt mit der Verkehrssituation. ABS hätte geholfen.
Die Gefahrbremsung an sich ist einfach anders als die planbare Bremsung wenn man z.B. an die Haltelinie ranfährt, man hat keine Zeit drüber nachzudenken wie die Haftreibungszahl unter den aktuellen Umständen grade ist.
 
Naja, kann helfen, muss aber nicht. Denn das Rad blockiert beim ABS ja genauso, nur halt immer nur auf ein paar Zentimetern vom Umfang, bis die Bremse wieder löst, usw.
Je nach Schräglage kann es dann noch gut gehen oder auch nicht mehr, behaupte ich mal.
Praktisch wäre es, wenn man solche Systeme hat, aber jederzeit deaktivieren kann.
Aber ich würd mir trtozdem keins kaufen, beim normalen Fahrrad, solange es ohne erlaubt ist:D.

Beste Grüße
Franz
 
Ja Franz, ich hab mal Motorrad ABS Kurve gegooglet und du liegst anscheinend richtig, dass das ein Problem sein kann. Da gibt es wohl große Unterschiede, und BMW scheint es gut im Griff zu haben laut diesem Artikel:

Motorrad Online: Großes Kurven-ABS-Spezial
Nur ganz zaghaft merkt der Fahrer, dass das Heck gen Himmel streben will. Aber in dem Moment, in dem die Radlast auf dem Vorderrad gefühlt zu groß wird, nimmt das ABS in der BMW den Bremsdruck vorne um ein paar Nuancen zurück. Das Heck sackt wieder leicht nach unten. Insgesamt bietet die BMW S 1000 XR damit in Sachen Stabilität ein Niveau, an das die anderen Testmotorräder nicht herankommen. Da wundert es letztendlich nur wenig, dass die BMW auch im Nassen bei der Verzögerung Spitzenwerte abliefert.
Nachtrag: gelobt wurden auch Yamaha und KTM.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut funktionierendes ABS hätte ich letzten Freitag auch gebrauchen können: Gefahrenbremse bei Nässe und flutsch ... Zum Glück nur das Ego angekratzt - diesmal!(?)
 
Aber am 2Rad, egal ob mit 1100ccm oder zum Treten hatte ich dafür noch keine Notwendigkeit gesehen!
mit ABS wäre meine Schulter jetzt vieleicht noch ganz und ich hätte kein Metall im Bein.
Ich gehörte auch mal zur Fraktion der geübten Motorradheizer, die ohne weiteres auch mal ein kurz blockierendes Vorderrad problemlos manuell in den Griff bekommen haben. Bis irgendwann der Tag kam an dem Ich überraschend auf vermeindlich freier Strecke mental komplett unvorbereitet eine Vollbremsung aus 1xx km/h machen musste bei der klar war, dass der Bremsweg in keinem Fall reicht. Das Motorrad ist mir mit überbremstem Vorderrad trotz trockener Straße schneller weggeglitscht als dass ich realisiert habe, dass ich überhaupt schon auf der Bremse stehe. Ein ABS ist nicht automatisch die Rettung, aber es eröffnet ggf. ganz andere Handlungsoptionen.
Am VM wäre das schon klasse, wenn es in der beworbenen Gewichtsklasse zu realisieren wäre. Ist schon scheiße, wenn man fast sicher damit rechnen muss bei einer Notbremsung die Vorderreifen zu zerstören.
 
Servus Franz,
Als ich ca. 10-15 Jahre war, da war auch mal eine Art sogenanntes ABS modern, das - soweit ich sehen konnte- einfach aus einer Feder bestand, damit nicht momentan so viel Bremskraft auf die Räder kommt. Dürfte sich aber nicht durchgesetzt haben, denn schon wenige Jahre später sah ich nirgendwo mehr soetwas.
nannte sich Power Modulator, einer bezeichnet es in diesem Faden "Druckpunktvermatscher", meistens ist die eingebaute Feder so schlapp, daß diese erstmal komplett zusammengedrückt wird, bis dann Bremskraft auf der Felge ankommt, damit ergibt sich erstmal ein Leerweg, der vielleicht für unerfahrene V-Brakebenutzer eine Schockbremsung vermeiden, aber möglicherweise auch nur verzögern.

Gruß
Felix
 
Immerhin darf man z.T. kein Produkt herstellen, das nicht den aktuellen Stand der Technik entspricht (soweit ich mich noch an den Unterricht mit der CE Kennzeichnung errinnern kann). Irgendwie schade, dass man immer mehr Können vom Fahrer wegnimmt und in die Elektronik umlagert. Eigentlich sollte es ja genau umgekehrt sein:mad:...
Fahrrad - keine zutreffende EU-Richtlinie, keine CE-Pflicht
Pedelec (max.250W, Pedalsensor) -- CE-Pflicht nach Maschinenrichtlinie
Elektrorad mit Gasgriff (egal welche Leistung) oder mit >250W -- CE-Pflicht nach der RL für Kraftzwei- und Dreiräder

Muskelkraftmaschinen werden von der MaschRL in Frieden gelassen, solange sie nicht weiterlaufen wenn man aufhört Muskelkraft reinzustecken UND solange sie nichts mit Hebevorgängen zu tun haben. Fahrräder sind also im freien Bereich, solange man nicht bergauf fährt (Hebevorgang) oder bergab fährt (läuft alleine weiter). Hurra! :love: (Velomobil müsste auch eine Maschine sein, das soll ja gerüchtehalber auch nicht langsamer werden wenn man aufhört zu treten)
Wens interessiert, hier ist ein Merkblatt der europäischen Kommission zur Rechtslage bei den Motorfahrrädern.
[DOUBLEPOST=1499113983][/DOUBLEPOST]Man vergesse den obigen Beitrag, es fällt wohl unter die allgemeine Produktsicherheitsrichtlinie weil Verbraucherprodukt. Wäre ja auch zu schön gewesen für die Hersteller:rolleyes:. Ein Postrad ohne Motor ist vielleicht noch im freien Bereich, weil gewerbliche Nutzer...
 
Werden wir sehen, wie lange es noch keine aufwendige Richtlinie alá Maschinenrichtlinie gibt, immerhin ist Österreich und Deutschland doch etwas unterschiedlich in den Normen (StVZo und Fahrradverordnng). Nach ener Mail vom Wifi oder Wko (weiß es grad nicht mehr) hab ich erfahren, dass man in Österreich mittlerweile eine Fahrrad- oder Zweirad(?)mechatroniker-Ausbildung braucht (wenn man nicht Zweiradmechaniker gelernt hat), damit man Fahrräder auf selbstständiger Basis überhaupt fertigen darf - neben Schweißkurs, etc. (ein Grund, wieso ich es noch nicht mache, da sich sonst einige Fahrräder bauen müsste, um überhaupt die Ausbildung abzuzahlen -> als könne man die paar Kabeln nicht auch ohne Mechatronikausbildung verkabeln, nochdazu, wenn man bereits im Beruf häufig Verkabelungsarbeiten durchführt - und das mit Genehmigung, aber naja :rolleyes:, ...).

Beste Grüße
Franz
 
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