Abflug

L

Lauritz

Hallo Zusammen
Mein 21 jähriger Sohn hat eine geistige Behinderung und seine Motorik ist leicht eingeschränkt.
Während seiner Kinderzeit bzw. Jugendzeit haben wir die unterschiedlichsten Tandems benutzt.
Irgendwann passte das nicht mehr so richtig, ich 195cm und Lauritz kratzte irgentwann auch die 190.
Das angeschaffte Dreirad machte ihm nie wirklich Spass. Deswegen sind wir auf das gekko von HP umgestiegen. Lauritz bewegt das Rad mit grosser Freude. Tja vor einer Woche hat er sich mit dem Rad fast überschlagen. Ich bin vorgefahren und hab es nur noch scheppern gehört.Ich vermute das er einseitig gebremst hat. Nachdem wir das Rad wieder instandgesetzt hatten (Hinterradfelge war hinüber) hab ich selbst probiert wie es dazu kommen konnte. Das Rad entwickelt zwar eine gewisse Dynamik nachdem man einseitig bremst aber der Sturz von Lauritz bei max 15kmh ist mir doch ein Rätsel. Es wäre nett Ratschläge Tipps Erfahrungen eurerseits zu erfahren.
Nette Grüsse Frank und Lauritz
 
Vielleicht hat er eingelenkt und gleichzeitig gebremst — so eine Ferndiagnose ist natürlich immer schwierig bis unmöglich. Mit etwas Übung kann man ein Gekko bei einer solchen Geschwindigkeit (ohne Bremsen) durchaus auf zwei Räder stellen, mit weniger Übung kann ein solches Manöver halt zum Sturz führen.

Grundsätzlich halte ich es für eine gute Idee, Kinder / Schutzbefohlene immer voraus fahren zu lassen. So hat man die Situation im Blick und kann besser reagieren und Anweisungen geben; dabei keine Zeit darauf verschwenden, mit Namen anzusprechen, er/sie weiß idR wer gemeint ist.

Eine gekoppelte Bremse nachzurüsten ist sicher auch nicht verkehrt.
 
Andere Voraussetzungen: ich durfte erleben, dass ein junges Mädel (ca. 13 Jahre) mein Gekko für eine Runde sich ausgeliehen hat - ihre Freundin saß dann auf einmal auf dem Gepäckträger und in einer durchaus langsam gefahrenen Kurve haben sie es geschafft, das Trike umzuwerfen.
Haftpflichtversicherung durfte das zerkratzte Schutzblech zahlen - problemlos.
Ein Gekko ist also durchaus relativ leicht umzuwerfen.
 
Diese Übung hilft sicher am meisten, um in einer versehentlich Schräglage stabil zu bleiben oder um auf den Boden zurückzufinden... wenn das motorisch klappt.
Viel Erfolg beim Trainieren.
Ein Bekannnter, Elso aus Oldenburg ist mit einem platten Vorderreifen 25 km bis nach Hause gefahren...
Wofür hat man sonst zwei Räder vorne :p
Gruß Krischan
 
So ging mir das einmal: bergab mit Schwung auf einer nicht vorfahrtsberechtigten Straße, die auf die Hauptstraße einmündet, mein geplanter Richtungsverlauf leicht nach rechts. Also Blick nach links, ob von da etwas kommt, während ich weiter mit leichter Tendenz nach rechts unterwegs war. Als ich wieder nach vorne schaute, sah ich, dass das Velomobil vor mir zur Sicherheit an der Haltelinie anhielt - als kräftig gebremst und Ausweichlenkung nach links! Als nächstes lag ich unter dem Trike und das Trike saß auf mir. Das rechte Vorderrad hat dabei etwas die Achse verzogen bekommen und die Schreibenbremse schliff auch etwas.

Unter dem Strich: Man kann mit Trikes unglaublich schnell durch Kurven fahren - solange man mit dem Oberkörper das Gewicht verlagert UND man keine schnellen, unbedachten Lenkbewegungen macht. Das Lenken und Bremsen führt zum Bocken.
 
Blöde Frage von mir (da ich auch eins habe) mit Clickies oder normale Pedale?
Ich hab meins ziemlich schnell auf Direktlenkung analog Catrike umgebaut, da ich u. a. immer Probleme hatte die Füße wieder auf die Pedale zu bekommen, bei so 15km/h, weil es sich aufschwang.
Direktlenkung animiert auch eher dazu sich richtig herum in die Kurve zu legen und nicht zu schnell einzulenken.
Umgeworfen hab ich meins davor mal in Bietigheim mit 5km/h - ein anderer Triker fragte was, und ich hab instinktiv ohne Nachdenken und in die Kurve legen 90° zu ihm hingelenkt...
Einseitig bremsen hat dagegen kaum einen Effekt, mach ich relativ häufig beim Richtungsanzeigen...
 
Tja vor einer Woche hat er sich mit dem Rad fast überschlagen. Ich bin vorgefahren und hab es nur noch scheppern gehört.Ich vermute das er einseitig gebremst hat.
Mein Gekko reagiert in der Lenkung ziemlich neutral auf einseitiges Bremsen, der Lenker dreht dabei weder zum gebremsten Rad hin noch davon weg. Deshalb glaube ich, dass das allein nicht zum Kippen reicht.
Durch falsche Gewichtsverlagerung bekommt man das Trike allerdings durchaus zum Kippen, z.B. wenn es unerwartet lenkt und der Oberkörper einfach der Zentrifugalkraft folgt. Könnte vielleicht passieren, wenn man schnell den Lenker greifen will und danebenlangt, oder wenn man sich am Lenker abstützt und vergisst, dass die eine Hand nicht dran ist. Man kann ein Trike auch ankippen, indem man bei einer engen Kurve nicht erst den Oberkörper in die Kurve neigt und dann einlenkt, sondern beides zugleich und schnell macht (Ausweichmanöver). Durch die schnelle Bewegung des Oberkörpers erzeugt man im Trike ein Kippmoment, und das gleichzeitige Einlenken verstärkt das noch.

Nachdem wir das Rad wieder instandgesetzt hatten (Hinterradfelge war hinüber)
Ist es sicher, dass die kaputte Hinterradfelge Folge des Überschlags war und nicht an der Ursache beteiligt ist?
 
Das Rad war bis dato in Ordnung. Ist ja fast neu und bis dahin unfallfrei. Interessant wäre zu erfahren ob gefederte Modelle weniger Kippmoment haben, also einen Fahrfelher eher verzeihen. Vielleicht gibt es ja einen erfahrenen Fahrer der mit meinem Sohn ein Training machen könnte?(52457)
 
kippen sicher anders und mildern Verisse,
größere Spurbreite, längerer Radstand, direkte Lenkung und Lenkgeometrie mit mehr Nachlauf wirken stärker.

Gleichgewichtswahrnehmung trainieren hilft Deinem Sohn in allen Lebenslagen, wenn Lauritz da eine Schwäche hat, weiß Euer Ergotherapeut vll Rat und Hilfe.

Viel Erfolg,
Gruß Krischan
 
Ich denke gerne mit, verstehe aber aus der Beschreibung nicht, was passiert ist. "Fast überschlagen" kann ich nur schwer deuten. Es heißt jedenfalls : Überschlagen hat er sich nicht. Kam das Hinterrad hoch? Wenn ja, hat er wahrscheinlich sehr bzw. zu kräftig gebremst. Bei einem Anthrotech ist das einem Fahrer passiert - es wurde ein echter Überschlag, leider. Wenn dann die Lenkung nicht gerade steht oder das Trike durch eine Fahrbahnneigung leicht gekippt unterwegs ist geht das Hinterrad hoch und kippt dazu seitlich ab. Wenn ich richtig deute dann wäre das Mittel der Wahl ganz schlicht "starkes dosierte Bremsen üben", mit langsamem Tempo beginnend. Hilft aber nur bis zu dem Punkt, an dem der Fahrer einen satten Schreck kriegt und eben doch voll reingreift. Ob es technisch Bremskraftbegrenzer gibt weiß ich nicht; man könnte die Bremsen aber wohl so schwach einstellen, dass es nicht mehr zum Blockieren reicht. Bringt den Nachteil mit sich an Bremskraft zu verlieren.
 
Vielleicht hat er eingelenkt und gleichzeitig gebremst — so eine Ferndiagnose ist natürlich immer schwierig bis unmöglich. Mit etwas Übung kann man ein Gekko bei einer solchen Geschwindigkeit (ohne Bremsen) durchaus auf zwei Räder stellen, mit weniger Übung kann ein solches Manöver halt zum Sturz führen.

Grundsätzlich halte ich es für eine gute Idee, Kinder / Schutzbefohlene immer voraus fahren zu lassen. So hat man die Situation im Blick und kann besser reagieren und Anweisungen geben; dabei keine Zeit darauf verschwenden, mit Namen anzusprechen, er/sie weiß idR wer gemeint ist.

Eine gekoppelte Bremse nachzurüsten ist sicher auch nicht verkehrt.
[DOUBLEPOST=1566673126][/DOUBLEPOST]Hi wormwood
Wir haben heute eine ca 35km lange Tour gemacht und ich bin diesmal konsequent hinter Lauritz gefahren. Du hast Recht, die Vorteile überwiegen.
Während der Tour konnte ich beobachten wie Lauritz 2mal kurze Ausweichmanöver gefahren ist.(kleines Schlagloch bzw Ast) Er ist leider schreckhaft und das Manöver war jeweils ein kurz hintereinander ausgeführter rechts links Lenkimpuls. Beidemale hat er die erkennbare Instabilität des Rades ausgleichen können.
LG Frank und Lauritz
 
Hallo Beide,

So ein Gekko ist nicht extrem tief und mann sitzt relativ aufrecht, das schwerpunkt ist relativ hoch. Es braucht daher gar kein extremen lenkbewegung um es zu kippen. Vor allen bei zwei kurz auf einander folgende lenkbewegungen in gegengesetzte richtungen links-rechts oder umgekehrt kann es leicht zum kippen bewegt werden. Moglich ist er auch etwas trager in das ausgleichen der krafte durch korperliche gegenbewegung.

Als ubung wurde ich dazu raten, mal eine ruhige stelle zu suchen um sich das fahrverhalten zu uben, einen grosse lehre platz wie eine firmenparkplatz am sonntag oder so. Ube das fahren von grosse kreise mit langsam hoher werdende geschwindigkeiten, das fahren von 8 figuren, wo mann die anderung vom schwerpunkt und kreiselkraft spurt. Ich hab die idee das er vielleicht was angstlich ist beim durchfahren von locher, uberfahren von aste. Lass ihm das mall probieren und erfahren das es meist nicht so schlimm ist, wie er glaubt. Einfach durchbrettern und nicht passiert.

Grusse, Jeroen
 
Hi Tieflieger
Du hast das gut analysiert. Werde Dein Trainingtipps beherzigen.
LG Frank
 
Hallo Beide,

Ich hoffe das Lauritz so wie jeder, mal auf dem punkt kommt das er entspannt und zuverlassig sein liegerad beherscht. Dabei sind so wohl die eigenartigkeiten vom fahrzeug als vom fahrer von einfluss.

Wenn ich dann noch mal weiter analisieren wurde, schatze ich das es wahscheinlich besser ist langsam ans neue ran zu tasten und die grenzen behutsam zu verschieben. Auch bei meine drei kinder erfahre ich das es wichtig ist sie herauszufordern, aber gleichzeitig das gefuhl zu geben das sie diesen hindernis schaffen konnen.

Grusse, Jeroen
 
Wenn ich dann noch mal weiter analisieren wurde,
Gibt es auf deiner Tastatur kein "y"? So ist das etwas zweideutig. :D
schatze ich das es wahscheinlich besser ist langsam ans neue ran zu tasten und die grenzen behutsam zu verschieben.
Wenn Lauritz schreckhaft ist, könnte Herantasten schwierig sein. Ein anderer Weg wäre, die Grenzüberschreitungen bei möglichst niedrigem Tempo bewusst zu provozieren und die richtigen Reaktionen üben, und dann das Tempo so weit zu steigern, dass man z.B. das kurveninnere Rad rein durch Lenkbewegungen hoch bekommt. Die Übungen in kleinen Portionen auf mehrere Tage zu verteilen hilft wahrscheinlich auch.
 
langsam ans neue ran zu tasten und die grenzen behutsam zu verschieben
Die braucht man nicht bewusst zu verschieben, das geht von selbst. Als ich vor einigen Jahren am Mango vom Vredestrein Moiree auf Schwalbe Shredda umgestiegen war, hob das VM völlig unerwartet ein Beinchen. Ich war der Meinung den Kreisverkehr (durch den ich damals nahezu täglich kam) langsam und mit reichlich Reserven durchfahren zu haben.
Was war passiert? Klar war das VM ein paar mm höher und ich war bei gefühlt gleicher Leistung ein wenig schneller, aber Punkt ist, dass ich augenscheinlich meine Fahrweise schon zuvor "optimiert" hatte und den Kreisel schon lange mit weniger "Reserve" als ich dachte durchfahren hatte. Ein paar Veränderungen reichten da.
Nichts Dramatisches, aber ein Bordstein hätte da nicht sein dürfen.
M.E. sollte man Grenzbereiche provozieren, um sie später nicht überraschend zu erleben und sie im Straßenverkehr vermeiden zu können.

Gruß
Christoph
 
Meine Frau hat geschafft sich mit ihrem AnthroTech zu überschlagen zum Glück hatte sie einen Helm auf .
Der Unfallhergang war wahrscheinlich so: Geschwindlichkeit ca ,40km/h ,Querflicken in der Fahrbahn Das trike hat vermutlich seitlich versetzt meine Frau hat eine Angstbremsung gemacht, dadurch hat sich das Trike seitlich überschlagen. Der Aufprall war sehr heftig die ganze obere linke seit blau das Gesicht linksseitig auch blau.
Wir werden demnächst erstmal diverse Fahrsituationen üben. Vorallem das dosiert bremsen in Ausnahmefällen.
 
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