4 Gelenkhinterbau

Jack-Lee

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Servus,

ich probier nach der recht aufwendigen aber guten Vorderradfederung an meinem Trike nun mit der Heckfederung herum.
Da ich immer einen leichten Treteinfluss habe (je nach eingelegtem Gang) und dazu noch Pedalrückschlag bei starkem einfedern (über 100mm) spüre wollte ich dem ein Ende bereiten und denke über die bei Downhill und MTB Bikes mittlerweile übliche 4 Gelenkschwinge nach.

Hab mir jetzt 2 Diplomarbeiten darüber durchgelesen und aus Holz 2D Modelle gebaut.
An sich sind die Ergebnisse nicht schlecht.

Nun aber die Fragen:
Warum konnte ich nirgens, nicht mal bei den Steintrikes so eine Hinterradfederung entdecken? Unsere Kisten kosten zwischen 1000 und 4000€ ... da muss doch sowas schon möglich sein.

Gruß,
Patrick
 
AW: 4 Gelenkhinterbau

Das frage ich mich allerdings auch. Ich koennte mir vorstellen, dass die Denkweise der Rahmenbauer eher von Tourenraedern als von Mountainbikes beeinflusst ist. Da sind ja Eingeleker auch noch Standard (wenn ueberhaupt).
Da man die Bei Liegeraedern und Tadpoles die Kette natuerlich sehr schoen per umlenkrolle bestmoeglich am Drehpunkt vorbei bugsieren kann und man auch in der Breite mehr Platz als beim Up hat lassen sich natuerlich ein paar klassische Nachteile der Eingeleker ganz gut vermeiden.
Aber so ganz klappt das offensichtlich natuerlich nicht.
 
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Vielleicht haben die Hersteller von Trikes mit Hinterradfederung die hintere Umlenkrolle so angebracht, dass es eben keinen Pedalrückschlag beim Einfedern gibt und deshalb auf eine aufwändigere Konstruktion wie beim MTB verzichten können?

flux.
 
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Da ich immer einen leichten Treteinfluss habe (je nach eingelegtem Gang) und dazu noch Pedalrückschlag bei starkem einfedern (über 100mm) spüre wollte ich dem ein Ende bereiten und denke über die bei Downhill und MTB Bikes mittlerweile übliche 4 Gelenkschwinge nach.

Nun aber die Fragen:
Warum konnte ich nirgens, ... so eine Hinterradfederung entdecken?

Mal meine Laienhafte Meinung:
Selbst bei einem Fully mit mehren Gelenken wird die Kettenstrebe immer noch im Kreis um einen Drehpunkt in Tretlagernähe geführt.
Es ändert sich also durch so einen Hinterbau keines falls der Weg der Kette.

Ich denke diese Hinterbauen wurden nur hergestellt um Mehr Federweg zu ermöglichen, was bei Strassenrädern ja nicht so wichtig ist...

Tschö
René
 

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Da ich immer einen leichten Treteinfluss habe (je nach eingelegtem Gang) und dazu noch Pedalrückschlag bei starkem einfedern (über 100mm) spüre wollte ich dem ein Ende bereiten und denke über die bei Downhill und MTB Bikes mittlerweile übliche 4 Gelenkschwinge nach.


Nun aber die Fragen:
Warum konnte ich nirgens, nicht mal bei den Steintrikes so eine Hinterradfederung entdecken? Unsere Kisten kosten zwischen 1000 und 4000€ ... da muss doch sowas schon möglich sein.

Gruß,
Patrick

Trike-Hinterbauten müssen viel seitensteifer sein als die bei Einspurern. Die Vielzahl an Gelenken schadet da eher.
Bzgl. Pedalrückschlag schau mal auf die Kreuzotter-Seite; da kann man schön probieren...
 
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Selbst bei einem Fully mit mehren Gelenken wird die Kettenstrebe immer noch im Kreis um einen Drehpunkt in Tretlagernähe geführt.
Es ändert sich also durch so einen Hinterbau keines falls der Weg der Kette.

Die Kettenstrebe beschreibt zwar einen ähnlichen Kreis, für den Pedalrückschlag ist aber verantwortlich, dass sich der Reifen beim Einfedern um den gleichen Winkel verdreht wie die Schwinge einfedert.
Beim 4-Gelenkhinterbau lässt das zusätzliche Gelenk am Ausfallende den Reifen ohne Drehbewegung entlang des Kreises einfedern.

Wenn die Kette die Umlenkrolle auf Höhe des Gelenkes verlässt hat ein 4-Gelenker keinen Vorteil mehr.
 
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Hm, also hat der 4 Gelenker genauso nen mitfedern wie der Eingelenker? (Bein Treten)
Denn man kann die Umlenkrolle immer nur für einen Gang genau positionieren, in einem anderen wippts dann wieder. Zumal kann man n 4 Gelenker steifer auslegen als n Eingelenker.Da bei diesen nur ein einziges Lager alle Kräfte in alle Richtungen abfangen muss, der Rest geht aufn Stoßdämpfer..und der mag Querkräfte ja nun mal gaaaaar nicht.
Oder man nimmt n Eingelenker mit Abstützung,da kann man aber gleich einen mit 4 Geleneken nehmen,gleicher Aufwand.

Desweiteren kann ich die Sattelstützrohre am Rahmenrohr vorbeileiten und so den Stoßdämpfer unterm Sitz positionieren,spart Platz,sieht besser aus,der Dämpfer verdreckt weniger.
 
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Hm, also hat der 4 Gelenker genauso nen mitfedern wie der Eingelenker? (Bein Treten)
Denn man kann die Umlenkrolle immer nur für einen Gang genau positionieren, in einem anderen wippts dann wieder.

Wenn die Kette genau am Schwingenlager umgelenkt wird (also das Lager der Kettenumlenkrolle etwas darüber sitzt) gibt es am Eingelenker keinen Pedalrückschlag, egal welcher Gang vorne oder hinten gefahren wird.

Beim MTB ist das Problem, das man beim Schalten vorne als auch hinten die Lage der Kette zur Umlenkrolle verändert. Der 4 Gelenker hat bei schlechter Kettenlage weniger Rückschlag. Stell dir vor, die Kette läuft weit über dem Drehpunkt und die Schwinge federt 30Grad ein -> beim Eingelenker dreht sich das Laufrad auch um 30Grad und würde eine schlaffe Kette erzeugen. Beim Viergelenker bleibt das Rad stehen und gibt weniger Kette frei.
Ganz vermeiden kann man den Rückschlag für alle Kombinationen allerdings nie, weil ja auch beim 4-Gelenker die Achse beim Einfedern ein Stückchen weiter nach vorne kommt.
 
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Was mir gerade nochgefallen ist:
Auf den Viergeleker hat Specialized ein Patent. Das koennte fuer ein Kleinserietrike teuer werden.
VPP und aehnliche Konstruktionen sind fuer Liegeraeder nicht optimal sein.
 
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Zumal kann man n 4 Gelenker steifer auslegen als n Eingelenker.Da bei diesen nur ein einziges Lager alle Kräfte in alle Richtungen abfangen muss, der Rest geht aufn Stoßdämpfer..und der mag Querkräfte ja nun mal gaaaaar nicht.
Ich denke die Lager sind die Schwachstellen, beim Viergelenker hat man also 4 Schwachstellen.

Desweiteren kann ich die Sattelstützrohre am Rahmenrohr vorbeileiten und so den Stoßdämpfer unterm Sitz positionieren,spart Platz,sieht besser aus,der Dämpfer verdreckt weniger.
Das geht auch beim Eingelenker, da verlängert man dann die Schwinge um das Rahmenrohr rum.
 
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Warum konnte ich nirgens, nicht mal bei den Steintrikes so eine Hinterradfederung entdecken?

Optima hatte mal eine Viergelenkfederung in der Cobra.

Das Rad war aber sehr teuer (IIRC etwa 700€-800€ mehr als ein Baron), und scheint daher auch gefloppt zu sein. Ob diese Federung nun tatsächlich besser war als Eingelenker, kann ich nicht beurteilen- ich finde es schon nicht einfach, mir anhand des Bildes vorzustellen, wie sich der Hinterbau überhaupt bewegt :)


Gruß,
Niko.
 
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ich probier nach der recht aufwendigen aber guten Vorderradfederung an meinem Trike nun mit der Heckfederung ..... Da ich immer einen leichten Treteinfluss habe (je nach eingelegtem Gang) und dazu noch Pedalrückschlag bei starkem einfedern (über 100mm) spüre wollte ich dem ein Ende bereiten und denke über die bei Downhill und MTB Bikes mittlerweile übliche 4 Gelenkschwinge nach.
Je mehr Gelenke umso mehr Fehler und Klapperstellen .... Aber es sieht halt toll aus und Hersteller kann prima mehr Geld verdienen ...

Nun aber die Fragen:
Warum konnte ich nirgens, nicht mal bei den Steintrikes so eine Hinterradfederung entdecken? Unsere Kisten kosten zwischen 1000 und 4000€ ... da muss doch sowas schon möglich sein.
Warum? wenn Die Kette im Drehpunkt der Schwinge umgelenkt wird(wenn auch nur ganz wenig) ist der Treteinfluss Null, und damit auch kein Rueckschlag.

Beim Alien, ist keine Federung also auch kein Problem ....
Beim FAW ist an der Schwinge eine Rolle angebracht, und die machts ...

mfG
Matthias
 

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AW: 4 Gelenkhinterbau

Woran liegts dann wenn ich antrete das meine Hinterbau einfedert?
Die Kette geht direkt durch den Schwingendrehpunkt..?

PS. der Hinterbau der Kobra sieht auch geil aus :) Vielleicht lass ich mich davon inspirieren.
Und zu dem Patent... ich glaube nicht das Specialized n Patent drauf hat, denn mittlerweile hat jede MTB Firme 4 Gelenker im Angebot.
 
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Hallo,
Woran liegts dann wenn ich antrete das meine Hinterbau einfedert?
Die Kette geht direkt durch den Schwingendrehpunkt..?
Du hast das Rueckdrehmomment nicht beruecksichtigt ... dasselbe Drehmomment das
auf das Rad einwirkt wirkt auch auf den Ramen(Hinterbau) deshalb die Rolle an der Hintergabel, da bleibt das Drehmoment im Hinterbau ...

PS. der Hinterbau der Kobra sieht auch geil aus :) Vielleicht lass ich mich davon inspirieren.
Und zu dem Patent... ich glaube nicht das Specialized n Patent drauf hat, denn mittlerweile hat jede MTB Firme 4 Gelenker im Angebot.
Die Lizensgebuehr zahlt doch der Kunde mit, aber je mehr Firlefanz dran ist um so
hoeher der Gewinn, Markt gesaettigt --> Verdraengung also "+Sondermerkmal+Firlefanz+Werbungsgedoens" -->mehr Umsatz ....

Das Rueckdrehmomment wirst Du damit nicht los, das ist den MTB-lern aber auch wurscht.

mfG
Matthias
 
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Gut, überzeugt. Ich bleib bei den eingelenkern, oder vielleicht so wie oben mal gezeigt... ;)

Hab nun ein WIG Schweißgerät , da die Nähte beim CO2 schweißen schon gut aussahen (bei 1mm Blech!) erwarte ich nun Nähte wie geleckt :)

attachment.php
 
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Dann ist aber der Federweg im Eimer...
Sind ja so knapp 100mm.
 
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Wenn ich nen Eingelenker verwende, möchte ich aber wenigstens ne Abgestütze Variante.. nen normaler ist nicht grade die Ausgeburt an Steifigkeit ^^
 
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Woran liegts dann wenn ich antrete das meine Hinterbau einfedert?
Die Kette geht direkt durch den Schwingendrehpunkt..?

Die Kette darf eben nicht genau durch den Drehpunkt laufen. Sie muss etwas oberhalb verlaufen. Auf Kreuzotter gab es ein Applet zur Berechnung, wenn man es nicht selbst rechnen kann/will.

David
 
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