Hallo zusammen,
auch auf diesem Weg möchte ich mich nochmals bei
@DePälzer für die Ermöglichung einer Probefahrt, quasi direkt vor meiner Haustür, bedanken.
Vor einigen Jahren hatte ich mich schon mal für VMs interessiert, nachdem ich auf Spezi und Cyclevision auf die Gefährte aufmerksam wurde. Das wurde dann allerdings durch zwei (Kinder-)Projekte unterbrochen…
Wieder ins Laufen kam die Sache, weil ich immer mal wieder ein VM (wahrscheinlich
@DePälzer?) hier durch’s Ort fahren sah. Dann daran erinnert, dass es im Liegeradforum eine Rubrik VMs gibt, und die Suche nach Infos begann. Ist am Anfang gar nicht so einfach, einen Überblick zu bekommen, was eigentlich das Thema in diversen Threads ist, was Buchstabenfolgen oder einzelne Buchstaben überhaupt bedeuten (z. B. DF, XL, M, K, R, Alpha, After7, SL, WAW, …) - aber man findet sich rein.
Ich habe mich bisher komplett durch etliche Threads gelesen, auch wenn (für mich) neue Informationen ab und zu nur alle 1-2 Seiten auftauchen; in einer 'realen' Unterhaltung wird ja auch häufig abgeschweift; trotzdem immer wieder interessant, weil ich so etwas über die Menschen, die 'hinter' ihren VMs stehen, erfahre.
Irgendwann fand ich dann diesen Faden hier mit dem Test-Angebot im Nachbarort und dachte mir, cool wenn das klappen würde: Alpha7 und DF passen vermutlich gut in mein bisher aufgebautes Beuteschema. Leicht und schnell auf guten Wegen hier in der Rheinebene, auch ohne Elektrounterstützung. Evo K und Milan passen hier bistimmt auch, wobei mir letzterer, rein optisch, erstmal nicht so zusagt.
Also, @DePälzers DF war jetzt der erste richtige Kontakt bzw. die erste Fahrt mit einem VM - und ich bin begeistert…
Vergleiche mit anderen VMs kann ich nicht anstellen; hier einige Eindrücke:
Nach Tretlager-Verschieben, Reifenpumpen und Einweisung ging’s los.
Tillersteuerung war nur minimal anders als vom Liegerad gewöhnt (ein Gelenk mehr); den größeren Wendekreis muss man im Hinterkopf haben. Der Sitz ist erstaunlich bequem und gibt guten Halt. Fußspitzen und Fersen passen gerade so an 'Motorhaube' und Fahrzeugboden vorbei; beim normalen Treten stößt man aber tatsächlich so gut wie nie an; ab und zu aber mit dem (rechten) Knie oben.
Beeindruckend war, wie leicht der (für mich) 'normale' Fahrrad-Geschwindigkeitsbereich (25-30km/h) überschritten wird. Wir sind ca. drei Stunden gefahren, über Landstraßen, durch Ortschaften und auf schön glatten Wirtschaftswegen. In der ersten Hälfte hatte ich (für meine Verhältnisse, untrainiert, längste Fahrradstrecken ~20km) noch einigermaßen Kraft in den Beinen und wir fuhren auf offener Strecke so im Bereich 40-45km/h. So viel Fahrtwind hatte ich noch selten dauerhaft im Gesicht. Vmax war kurzzeitig knapp 50km/h - bergab wahrscheinlich. Um in der Ebene über 50km/h zu kommen, müsste ich vermutlich noch ziemlich trainieren… Auf der zweiten Streckenhälfte merkte ich deutlich die immer 'leerer' werdenden Beine und wir bewegten uns in den 30ern (km/h). Auch dass das Beschleunigen aus dem Stillstand Kraft und Zeit benötigt, war jetzt viel deutlicher.
Teilweise hatten wir etwas Seitenwind, der mich ab und zu auf der Straße 'versetzte'; mit der Zeit fühlte ich mich aber sicherer und entspannter.
Beim Einfahren in Kreuzungen hatte ich das Gefühl, irgendwie weniger Übersicht zu haben als beim Liegerad - ist wahrscheinlich aber nur subjektiv so, da die Lage auf den Gefährten und die Längenverhältnisse doch vergleichbar sein sollten(?). Vielleicht kam ich mir auch einfach nur 'unbeweglicher' (wegen fehlendem Rückwärtsgang?) vor. Auch beim Überfahren von Bergkuppen in Kombination mit künstlicher Einengung des Fahrwegs war mit etwas mulmig, da die 'Motorhaube' die Sicht nach vorne (unten) verhindert.
Die Geräuschkulisse, die manchmal als störend beschrieben wird, war - ohne Dach/Haube - für meine Begriffe gar nicht negativ auffällig.
Nach der Fahrt saß ich nochmal kurz in @DePälzers Alpha: im Vergleich zum DF scheint hier die Sitzposition etwas flacher; im Bereich der Schulterblätter 'fehlt' die Lehne; die Schultern, Ellenbogen und Beine haben nach rechts und links deutlich mehr Platz; leider schneidet mir die Süllrandkante von oben in die Schultern (Oberkörper zu lang?); ob man den Sitz weiter vorne montieren und/oder noch flacher neigen könnte, ohne die Sicht über die 'Motorhaube' hinweg zu verlieren?
Hat mir viel Spaß gemacht, war ein schöner Tag!
Mal sehen, wie meine VM-Reise weitergeht…
Jochen