2 Wheel drive am Trike, es geht auch kompliziert...

Im Idealfall verläuft die Lenkachse direkt durch den Kontaktpunkt.
Bei meinem EvoK läuft sie 1-2cm ausserhalb des Kontaktpunktes. Denn es stimmt zwar dass einseitiges Bremsen (was ja genauso wirkt wie ein Antrieb, nur in die andere Richtung) keinen Einfluss auf die Lenkung hat wenn sie durch den Kontaktpunkt ginge. Aber das ganze Velomobil erfährt in dem Fall immer noch eine Kraft auf dieser Seite so dass es in Richtung des gebremsten Rades dreht. Das lässt sich vermeiden indem die Bremskraft bei diesem Rad ein leichtes Einlenken in die Gegenrichtung bewirkt. Nur so erreicht man dass ein Velomobil trotz einseitigem (oder asymetrischem) Bremsen (oder Beschleunigen) perfekt geradeaus fährt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um dies zu minimieren muss man die Lenkachse orientieren, damit sie so nah wie möglich durch den Kontaktpunkt Reifen-Boden verläuft. Leider ist dies mit Speichen nicht möglich
Du hast doch in deinem Userprofil mit QV und Gekko selber zwei Beispiele dafür zu stehen, dass man Vorderradaufhängungen mit Speichenrädern OHNE positiven Lenkrollradius hinbekommt.
Am Lenker drehen tun ja nicht nur einseitige Antriebskräfte, sondern auch einseitige Bremskräfte.
 
@ehrt74 : Ähm... hast du selbst das ganze wenigstens mal grob skizziert? Ist ja nicht so, das ich selbst n gutes Jahrzehnt Trikes entwickelt, gebaut und verkauft habe. Ich kann dir sagen : den Versatz bekommt man locker mit einer recht kleinen Spreizung ausgeglichen.
 
Du hast doch in deinem Userprofil mit QV und Gekko selber zwei Beispiele dafür zu stehen, dass man Vorderradaufhängungen mit Speichenrädern OHNE positiven Lenkrollradius hinbekommt.
Am Lenker drehen tun ja nicht nur einseitige Antriebskräfte, sondern auch einseitige Bremskräfte.
Mit dem Gekko geht dies gut. der Versatz zwischen Lenkdrehachse und Kontaktpunkt des Reifens ist nicht so groß weil die Lenkdrehachse nicht vertikal ist, sondern leicht geneigt, und mit der Panzerlenkung kann man gut dagegen halten. Nichtsdestotrotz merkt man schon, wenn man nur mit einer Hand bremst.
 
Ganz weg bekommt man das fast nie. Genaugenommen muss man auch noch unterscheiden zwischen der Kraft, die in der Lenkung entsteht, und der entstehenden Kurve. Das Fahrwerk ist nicht unendlich steif, und am Hinterrad wird das bei einseitigem Bremsen entstehende Drehmoment etwas Seitenkraft erzeugen und damit je nach Reifen und Druck mehr oder weniger viel Schräglauf verursachen. Kann man, wie @Felix schon schrieb, durch leicht negativen Lenkrollradius kompensieren.

Genaugenommen haben das...
man könnte natürlich etwas kompliziertes mit mehr-gelenkiger Radaufhängung probieren, aber welcher Velomobilhersteller hat die Kohle, so was zu entwickeln?
...die Niederländer übrigens längst getan. An welchen Velomobilen ist denn der Längslenker am Achsschenkel nicht ein Stück vor dem Querlenker befestigt? Der daraus resultierende virtuelle Drehpunkt liegt auf dem Schnittpunkt der verlängerten Quer- und Längslenker, also wegen des etwas schräg stehenden Längslenkers nicht mehr auf der Lenkplatte, sondern eher im Federbein oder knapp davor.
Wenn in deinem QV die Bremse deutlich in die Lenkung greift, dann kannst Du vielleicht durch Änderung der Querlenkerlänge eine Verbesserung erreichen.
 
Moin moin!
Was in diesem Thread fehlt, sind Berichte aus der Fahrpraxis mit Berkut-Trikes. Und diese nicht nur von zwei, drei Probefahrten, sondern über einen mittleren Zeitraum hinweg. Russische Ingenieure, zumal wenn sie aus der Flugzeugtechnik kommen, gelten allgemeinhin nicht gerade als Flachdenker.
Gruß aus Münster,
HeinzH.
 
Ganz weg bekommt man das fast nie. Genaugenommen muss man auch noch unterscheiden zwischen der Kraft, die in der Lenkung entsteht, und der entstehenden Kurve. Das Fahrwerk ist nicht unendlich steif, und am Hinterrad wird das bei einseitigem Bremsen entstehende Drehmoment etwas Seitenkraft erzeugen und damit je nach Reifen und Druck mehr oder weniger viel Schräglauf verursachen. Kann man, wie @Felix schon schrieb, durch leicht negativen Lenkrollradius kompensieren.

Genaugenommen haben das...

...die Niederländer übrigens längst getan. An welchen Velomobilen ist denn der Längslenker am Achsschenkel nicht ein Stück vor dem Querlenker befestigt? Der daraus resultierende virtuelle Drehpunkt liegt auf dem Schnittpunkt der verlängerten Quer- und Längslenker, also wegen des etwas schräg stehenden Längslenkers nicht mehr auf der Lenkplatte, sondern eher im Federbein oder knapp davor.
Wenn in deinem QV die Bremse deutlich in die Lenkung greift, dann kannst Du vielleicht durch Änderung der Querlenkerlänge eine Verbesserung erreichen.
Ich glaube, das Hauptproblem mit der Federung des QVs ist der Panhardstab. Dies bewirkt ein recht gewöhnungsbedürftiges Fahrverhalten, wenn nur ein Hinterrad über ein Hindernis fährt - das Hinterteil des Velomobils bricht zur Seite aus. Zweifelsohne hätte etwas komplizierteres hier Abhilfe geschafft z.B. Watts Linkage (keine Ahnung, wie es auf Deutsch heißt ...), Aber natürlich mit dem Nachteil, dass es teurer und anfälliger gewesen wäre.
 
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