1. Liegerad - Entscheidungshilfe :-)

Hallo Christi,
auch ein herzliches Willkommen vom Bodensee. Ich bin seit nunmehr gut zwei Jahren liegend unterwegs und ich brauchte eine ganze Weile, bis ich ohne Zusatzgepäck ordentlich steile Berge rauffahren konnte. An steilen Stücken war ich am Anfang oft kurz vor dem Umkippen, und dann war es extrem schwierig, wieder anzufahren. Wenn du sehr langsam wirst, wirst du viel wackliger als mit dem Aufrechtrad. Inzwischen habe ich zum einen ordentlich Bums in meinen Liegeradbeinen, zum anderen die Übung von > 10.000 km.
Hast du dir schon mal ein Trike überlegt? Macht ebenfalls super Laune zum Fahren, man kann nicht umkippen und mit einer entsprechend kleinen Übersetzung fährst du völlig tiefenentspannt senkrechte Wände rauf :D Ich habe neben inzwischen zwei Einspurer einen Scorpion, gebraucht ergattert für 1200,- in einem fantastisch guten Zustand. Das ist mein Winter- und Anhängerzugfahrzeug. Ich würde das auf jeden Fall mal ausprobieren.
Gruß,
Dagmar
 
Hallo Chrisli,


ich bin mir nicht sicher, ob das heisst, Du hast bereits ein Jahr Erfahrung mit einem Liegerad? Auf den Strecken, die Du fahren willst?

Genau, ich hatte das Rad hier und bin typische Strecken für mich gefahren und ja, am Berg war es deutlich anstrengender als mit meinem bisherigen Rad. Wobei ich sagen muss, dass es bei uns im Dorf einen Berg gibt, den ich mit meinem regulären Rad mit beladenem Hänger nicht hoch komme, weil es mir irgendwann das Hinterrad hochhebt (ich bin recht leicht) :whistle:. Das ist mir auf dem Liegerad nie passiert, jedoch mit dem hier schon zuvor beschriebenen Problem, dass ich mich gewaltig in den Sitz reindrücken musste um "irgendwie" hochzukommen. Nicht gut...

@Chrisli Wo wohnst Du denn? @einrad s Frage hat sich mir nämlich auch gestellt: hast du Erfahrung? Wenn nicht: Kannst Dir mal meinen berggängig umgebauten Seiran für eine Weile leihen. Steht auf der mittleren Alb. Ist heckgefedert.
Das wäre ganz wunderbar! Ich wohne bei Tübingen, dh. gar nicht so weit von euch entfernt und bin sehr dankbar für jegliche Hilfen, Möglichkeiten zu testen und Erfahrungswerte :).

Tut mir Leid so auf die Bremse zu treten, aber so übers Knie brechen geht eher nicht.
Ganz im Gegenteil: Ich bin unsagbar dankbar und jede Antwort wird sehr gewertschätzt auch wenn ich nicht auf alles antworte (--> siehe Kinder belagern Mutti :rolleyes:). Ich habe mich zunächst nicht getraut hier zu schreiben - was natürlich absolut bescheuert ist. Mein Entschluss steht: Ich werde einen Kauf jetzt erst mal für diesen Sommer auf Eis legen, mich hier durch sämtliche Anregungen durchackern und recherchieren und möglichst viele verschiedene Räder Probefahren. Und: SPAREN :ROFLMAO:
 
Hallo Chrisli,

Genau, ich hatte das Rad hier und bin typische Strecken für mich gefahren und ja, am Berg war es deutlich anstrengender als mit meinem bisherigen Rad.

Falls Du keine Langstreckenläuferin bist, sind zur Zeit bestimmte Beinmuskeln, die beim Liegeradfahren beansprucht werden, noch nicht so perfekt entwickelt. Das kommt mit den Kilometern.

Wobei ich sagen muss, dass es bei uns im Dorf einen Berg gibt, den ich mit meinem regulären Rad mit beladenem Hänger nicht hoch komme, weil es mir irgendwann das Hinterrad hochhebt (ich bin recht leicht) :whistle:. Das ist mir auf dem Liegerad nie passiert

Bitte verallgemeinere diese Erfahrung nicht, denn das atl hat durch den langen Radstand und den weit hinten positionierten Sitz besonders viel Gewicht auf dem Hinterrad (stehr etwas verklausuliert auch hier: http://www.radnabel.com/atl-modelle/klassik/atl-klassik-eigenschaften/). Am Berg bekommt man da eher Probleme mit der Lenkung, weil das Vorderrad zu wenig Last hat (wenn man nicht den Gepäckträger beladen hat).
Kurzlieger fahren sich da dann doch etwas anders.

Es ist übrigens keine schlechte Idee, das atl für ein paar Monate zu leihen, denn dann baust Du schon Muskeln auf und der Umstieg vom Aufrechten auf das atl und dann auf einen Kurzlieger ist leichter als der direkte Umstieg vom Aufrechten auf den Kurzlieger. Und den Anhänger darfst Du mit dem atl auch ziehen.

Gruß, Klaus

PS: Auf der Homepage von Radnabel (der Nabel, also der Mittelpunkt des Fahrrades?) erkennt man in jedem Absatz, dass der Hersteller seine Fahrräder liebt, was ihn bisweilen auch zu gewagten Formulierungen verführt:
"Im Gegensatz zu untengelenkten Liegern können Sie beim atl – gewollt oder unfreiwillig – die Füße von den Pedalen nehmen, ohne gleich nach vorne aus dem Sitz zu stürzen."
Wenn man die Sitzfläche nicht mit Folie bespannt und diese mit Gleitmittel einstreicht, passiert das bei keinen, das ich bisher probefuhr oder besaß.
 
Mein Entschluss steht: Ich werde einen Kauf jetzt erst mal für diesen Sommer auf Eis legen, mich hier durch sämtliche Anregungen durchackern und recherchieren und möglichst viele verschiedene Räder Probefahren. Und: SPAREN :ROFLMAO:

Hallo Chrisli,
das hört sich doch sehr gut an.

Dann gibt es einen Termin, den Du im Kalener anstreichen solltest. Ende April treffen sich viele Liegeradler in Germersheim auf der Spezialradmesse, kurz SPEZI. Dort sind viele Hersteller vertreten und informieren über ihre Produkte. Und da gibt es etwas wunderbares, nämlich den Testparours. Mit sehr vielen unterschiedlichen Liegerädern, die nur darauf warten getestet zu werden.
Ausserdem reisen viele mit dem Liegerad, Trike, Velomobil, ... an und auch da kann sich auf Nachfrage eine Testmöglichkeit ergeben.

Zur Lektüre und um einen Überblick über das Thema zu bekommen hat sich das Buch "Das Liegerad" von Gunnar Fehlau bewährt. Das könnte man dann auch gerne bei ebay erstehen.

Liebe Grüße aus Aachen,
UweS
 
@UweS das Buch hatte ich mir schon zum Geburtstag gewünscht :D. Und April ist notiert - Danke. Ist bestimmt auch für die Kinder spannend :)
 
Hallo
Liegeräder sind sehr unterschiedlich was Fahrverhalten angeht. Speziell daß von dir gefahrene ATL unterscheidet sich stark von den üblichen Kurzliegern.
Was Oben/Unten/UDK Lenker angeht das ist aus meiner Sicht Geschmackssache.

Nicht vergessen darf man die Körpergröße. Ich fahre mit 168cm 2x20 Zoll Räder. Mit 45cm Sitzhöhe und langem Radstand. In engen Kurven muss ich da aufpassen weil daß Vorderrad die Hacken streifen kann.

Ich würde an deiner Stelle soviel wie möglich Probefahren. Wenn du weißt was du magst dann kannst du hier im Forum fragen was es für Alternativen dazu gibt.

Und beim Gebrauchtkauf sollte man speziell auf alles achten was nicht normale Fahrradtechnik ist.
Lager bei gefederten Rahmen
Federgabel 1 Zoll Steuersatz heute unüblich.
Technisch gute und haltbare Federgabeln in 20 Zoll sind selten
Hinterbau Standard heute 135mm früher 126 bzw 130mm.
Hinterbaumdämpfer. Alles unter 165mm Einbaulänge gibt es heute nur in schlechter Qualität oder sehr selten gebracht.

Was Berggängigheit angeht. Entscheidend ist daß man die Übersetzung so wählt das man nicht wie ein Idiot drücken muss. Ansonsten kannst du speziell am Anfang mit Knieproblemen rechnen. (Überbelastungen haben bei mir 4 mal zu 8-10 wöchiger Zwangspause geführt)
Im Zweifelsfall besser einen Elektromotor montieren.
https://www.ebike-solutions.com haben schon einige Liegeräder umgebaut und Didi kann dich fachkundig beraten.

Tipps für Alltags und Reiseliegen
Flux 600/800/900
Challenge Mistral, Fujin
Nazca Fiero
Flevo 50-50
Traix Flash
Azub Mini
Hpv Grashopper

Dreiräder von Haase würde ich mir auch mal anschauen. (Die kann man recht platzsparend parken indem man sie hochkant auf die Hinterraeder stellt) In Kombination mit dem Trets (Mitteranhänger fürs Kind) etwas was sehr gut zu euch passen könnte.
Für die Alb aber nur mit Differential am Hinterrad.
 
Wolf &Wolf ist durchaus auch seinen Preis wert und sehr berggängig. Evtl. ein günstiges kaufen (es muss aber sehr gut zu Deiner Statur passen) und dann gegebenenfalls wieder verkaufen. Mistral gibt es teilweise recht günstig (hätte da noch Eines im Angebot). Ohne Schwinge sind trotz gewissem Mehrgewicht auch Nabenschaltungen wie die Rohloff interessant.
 
Hallo
Liegeräder sind sehr unterschiedlich was Fahrverhalten angeht. Speziell daß von dir gefahrene ATL unterscheidet sich stark von den üblichen Kurzliegern.

... und ist meines Erachtens sehr einfach, sicher und angenehm zu Fahren, auch von Anfängern. Bei mir war das "draufsetzen und losfahren".

Tipps für Alltags und Reiseliegen
Flux 600/800/900
Challenge Mistral, Fujin
Nazca Fiero
Flevo 50-50
Traix Flash
Azub Mini
Hpv Grashopper

Die Liste ist glaube ich ziemlich endlos. Beispielsweise würde ich da auch die Streetmachine mit reinzählen sowie unter dem Gesichtspunkt Alltagliege, wozu ja auch Wartungsarmut gehört, definitiv die Greenmachine und natürlich das ATL - das Ding heisst ausgeschrieben ja sogar Alltagslieger (und das meines Erachtens nicht ohne Grund)... Für innerstädtischen Alltagseinsatz finde ich den ATL sehr angenehm und angenehmer als die anderen Liegen die ich kenne. Ich bin aber auch kein besonders erfahrener Liegerradler. Zumal die Suchende ja offenbar nah an der ATL-Quelle lebt, im Zweifel eventuell auch ein Gesichtspunkt.
 
Kleines Update von meiner Seite.
Beim testen wurde schnell klar, dass ich aufgrund meiner Größe bei 20 Zoll Rädern bleiben möchte - da komme ich wenigstens an der Ampel an den Boden .
Aktuell steht jetzt ein wundervolles Flux S800 Baujahr 2018 in der Garage und bisher bin ich begeistert. Das wird jetzt erst mal ausgiebigst getestet, so bald die Kids mich lassen werde ich den Hänger montieren und berichten. Überrascht hat mich, wie gut ich mit dem Lenker unten zurecht komme und ohne Hänger ist es schon mal Liebe :)
 
Mein Entschluss steht: Ich werde einen Kauf jetzt erst mal für diesen Sommer auf Eis legen
Aktuell steht jetzt ein wundervolles Flux S800 Baujahr 2018 in der Garage und bisher bin ich begeistert.
Kurzer Sommer. Ich wünsche dir einen langen, warmen, sonnigen Herbst. :D
Überrascht hat mich, wie gut ich mit dem Lenker unten zurecht komme und ohne Hänger ist es schon mal Liebe :)
Überrascht mich jetzt nicht so sehr. Du hast halt ein Flux gekauft, das sind gutmütige Tourenräder, dabei trotzdem noch recht schnell zu bewegen.
Etwas gewöhnungsbedürftig können die Gierschwingungen des Anhängers beim Treten sein, unser Chariot Cabriolet damals hat hinter der Hornet stärker geschwungen als hinter dem Trekkingrad. Das hängt aber von der Deichselkonstruktion und den Trittfrequenzen ab.
 
Ein älteres S800 habe ich gerade erstanden und zur Wartung in die Werkstatt gegeben. Sehr schönes Tourenrad! Viel Spaß damit!
 
Hallo,

Ich habe noch eine Achse über ...könnte für bobyak sein

Nach meiner Erinnerung hat Chrisli einen zweispurigen wie -sitzigen Kinderanhänger.

Etwas gewöhnungsbedürftig können die Gierschwingungen des Anhängers beim Treten sein, unser Chariot Cabriolet damals hat hinter der Hornet stärker geschwungen als hinter dem Trekkingrad.

Mach' mal nicht die Pferde scheu, Hornet und Flux sind zwar beides Kurzlieger, haben aber eine andere Geometrie und sind vom Fahrverhalten eher nicht vergleichbar.

Gruß, Klaus
 
Hornet und Flux sind zwar beides Kurzlieger, haben aber eine andere Geometrie und sind vom Fahrverhalten eher nicht vergleichbar.
Das Fahrverhalten der Räder kenne ich. Aber wo siehst Du die Verbindung zu Gierschwingungen des Anhängers?
Wie stark man die anregt, hängt von der Trittfrequenz, der Steifigkeit (und Dämpfung) der Anhängerdeichsel und dem Trägheitsmoment des Anhängers ab. Am Zugfahrrad ist interessant, wie fix die Massenverteilung ist, auf einem Aufrechtrad bewegt sich der Fahrerschwerpunkt eher mal vor und zurück als auf einem Liegerad, aber die Unterschiede zwischen verschiedenen Liegerädern sind in diesem Punkt ziemlich klein.
 
Ich habe noch eine Achse über ....
Danke für das Angebot! Ich bin schon versorgt, habe den Hänger heute Mittag mit den kids zusammen montiert und bin losgedüst, der Große auf seinem Rad, die Kleine im Kindercar-Doppelhänger. D.h. @Krischan hat Glück und kann sich die Achse schnappen :).
Wir haben nur eine kleine Runde mit ein paar Hügeln drehen können, aber das war sehr angenehm. Ich habe den Hänger kaum wahrgenommen, er lief absolut ruhig und lediglich beim anfahren habe ich gemerkt, dass ich etwas träge bin. Auch meine Fahrt über eine kürzlich vom Bauern gemähte Wiese ging erstaunlich gut, hatte schon Sorge weil der Hänger doch bedeutend tiefer liegt als beim Aufrechtrad. Um richtig testen zu können muss jetzt noch die Kette gekürzt werden, dann geht’s an den Berg.

...Du hast halt ein Flux gekauft...

noch ist es nicht meins. Die Betonung liegt auf _noch_
[DOUBLEPOST=1562699964][/DOUBLEPOST]Ach ja: ich brauche definitiv gescheite Klickschuhe mit denen ich auch kurze Strecken laufen kann, die aber auch hinreichend steif sind. Ohne wird’s glaub schnell anstrengend .
Beiß ich mir da selbst in den Hintern, wenn ich zunächst günstigere nehme? Gibt es da was, was halbwegs passabel ist? Oder lieber gleich was gescheites?
 
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