Super-Pendler

Ich würde sagen: der Sekt war prickelnd ( genau wie jedeLiegeradfahrt auch!), aber nicht
überschäumend, denn das Mango ist gut gefedert.
 
So wieder ein (Arbeits-)Jahr vorbei. Zeit zurück zu schauen...

2019 habe ich es zum ersten Mal geschafft, alle Fahrten zur Arbeit mit dem VM zurückzulegen, 18.334 km:
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(komischer Zufall mit den runden Zahlen 1200/600 seit Aufnahme der VM Pendelfahrt ab Okt. 2011)

Dieses Jahr war auch etwas Glück dabei. Kein Schnee/Sturm, kein Defekt und ich konnte alle Termine so legen, daß ich aus Zeitgründen nicht mit dem Auto fahren mußte. Das sah in den letzten Jahren noch anders aus:
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2018 hätte es auch schon besser ausgesehen, wenn ich nicht das Auto wegen (eines!) Gewährleistungsdefekt 7x zum Händler nach WOB bringen mußte und mir im Dezember das linke Federbein am DF gebrochen ist.

Erkenntnis: Die Gewohnheit ist der Tod des inneren Schweinehundes :)
 
Sehr interessant, zeigt aber auch, dass es seit langem einen klaren Trend gibt (39, 30, 24, 0) oder (25, 37, 50, 73, 82, 86, 89, 100). Also nix, was man eben mal macht, sondern langsam aufbaut und vieles muss reinspielen. Ist aber auch eine lange Strecke, ca. 90 km/Tag?
 
Ist aber auch eine lange Strecke, ca. 90 km/Tag?
Normale/schnellste Sommerstrecke 40km ein Weg. Hin 200Hm, zurück 300Hm. Während Winterzeit (=Winterpokal) bewußt langsamer dafür etwas länger, 45km hin, 50km zurück. Bringt 3 Punkte mehr pro Tag ;).

sondern langsam aufbaut
Ja gaaanz laaaangsam angefangen... und ich glaube, daß das ganz wichtig war und ich deshalb nie irgendwelche Probleme mit Muskeln, Knie oder Sehnen bekommen habe. Außerdem fehlt mir das Quäldich-Gen, so daß ich eigentlich immer vor einer Überbelastung rausnehme.
  • 22 Jahre kaum Rad gefahren. Ich hatte nicht einmal ein eigenes Rad, für die Fahrt im Dorf das Rad vom Vater genommen. Ab und zu mal das RR vom kleine Bruder für kleinere lokale Runden genutzt (max. 30km, Schnitt... da schweigen wir mal lieber :rolleyes:). Dabei war ich mit 80kg und 1,82m nicht mal übergewichtig. Den Fitnesstest für Schiedsrichter (Handball, 2400m <12min) habe ich auch immer locker geschafft. (Nach einem Jahr Mango hatte ich mein jetziges Gewicht von 70kg erreicht)
  • ab 2007 eigenes Trekkingrad gekauft. Kleinere touristische Tagestouren bis 50km. 1-2 mal im Jahr(!) mit dem Rad zur Arbeit.
  • 2009 eine Woche Radurlaub auf Gotland mit ca. 100km/Tag. Ergebnis: 3 Monate Nervenschmerzen in den Händen...
  • April 2010 Liegerad (HP Streetmaschine) angeschafft. Jetzt 1-2 mal im Monat(!) während des Sommers zur Arbeit. Tagestouren bis 100km.
  • Juli 2010 das Forum "entdeckt". Da gesehen was wirklich geht (@CAS, @LiegenderRobert, ...)
  • Ausgust 2010 auf einer kleinen Tour @CAS (wohnte nur 30km entfernt) begegnet und mich danach über Brevets informiert: 200km am Stück ok, 300km hmmm, >400km was soll der ScheiXX... Diese zufällige Begegnung war im Prinzip meine "Erweckung". Ab da wurden die Touren länger.
  • April 2011 200km und 300km Brevet mit der Streetmaschine bei @CAS gefahren, beim 300er den Arsch abgefroren und als letzter (aber im Zeitlimit) reingekommen... ein VM wäre doch gar nicht so doof...
  • Mai 2011 Mango von @SmileFace gekauft
  • Ab Oktober 2011 nach Ende der Elternzeit dann regelmäßig mit dem Mango zur Arbeit. 2-3x die Woche, meistens mit einem Ruhetag dazwischen.
  • 2012 meist 3-4x pro Woche, oft vom Wetter/Lust abhängigg gemacht. Übers Jahr 6 Wochen 5x/Wo gefahren.
  • 2013-2014 weiter leicht gesteigert, aber immer noch oft vom Wetter/Lust abhängig gemacht.
  • Seit April 2015 dann mit DF. Das war ein richtiger Sprung! Ich habe 30min pro Tag weniger benötigt bei (gefühlt) geringerer Anstrengung. Wo ich beim Mango bei 5x/Wo jeden Tag langsamer wurde, konnte ich mit dem DF druchfahren. Muß dazu sagen, daß mein Mango ein besonders "robustes" Exemplar mit 38kg Leergwischt ist.
Interessant war auch die Wandlung des privaten Umfeldes. Von am Anfang "wie, schon wieder mit dem Rad" zu "nanu, heute mit Auto" :). An den "Spinner" mit dem VM haben sie sich gewöhnt und machen sich nur noch über mein Essverhalten (nichts ist vor mir sicher) lustig.

Meine Empfehlung zum Weitpendeln mit VM:
  • effizientes Fahrzeug
  • langsam steigern (wenn ich hier manchmal die Überführungsberichte lese :rolleyes:)
  • effizientes Fahrzeug
  • Gut zu fahrende Strecke suchen und die immer zu ähnlichen Zeiten fahren. Am Anfang gab's ein paar Huper, inzwischen kennt man mich und rechnet mit mir.
  • effizientes Fahrzeug
Gruß Hartmut
 
Vielen Dank! Sehr beeindruckende Story!!
22 Jahre kaum Rad gefahren.
Faules Stück!:whistle:
200km und 300km Brevet mit der Streetmaschine
Ups, vielleicht ja doch nicht so faul...
45km hin, 50km zurück
Nein, wirklich nicht so faul.
Zeigt auf jeden Fall, was geht, und dass man nicht ein Hardcore-Radfahrer sein muss, der sein Leben nichts anderes gemacht hat, um mit Pendeln anfangen zu können.
Aber, genau wie du schreibst: gib dem Körper Zeit!
 
Und hier meine Erfahrungen zum Thema Super-Pendler:

Die letzten 4 Monate (also Mai, Juni,Juli, August) bin ich fuer meinen neuen Job von Arnheim nach Zeist (NL) gependelt. 4 mal die Woche 2 x 52km mit ca. 200hm mit meinem QuestXL. Viel Radweg durch den Wald, 2 Ortsdurchfahrten, 6 Ampeln und 3 Bahnuebergaenge. Wenn es gut lief schaffte ich es von Tür zu Tür in 90 Minuten. Waschen, Umziehen und zu Atem kommen dauerte nochmals 15Minuten. Abends Duschen war auch dringend noetig!

Schoene Strecke und das Fahren selbst hat riesig Spaß gemacht. Allerdings war es oft ziemlich gefaehrlich andere Radfahrer mit 45-50km/h auf einem 2Meter schmalen Radweg zu überholen. Aber zum Glueck sind niederländische Radfahrer wegen der vielen Speed-Pedelecs und Brommer einiges gewoehnt. Fuer einen Schnitt von 35km/h muss ich mich schon ziemlich anstrengen und Abends war ich dann auch meist kaputt. Hinzu kommt, dass bei 100km am Tag die Chancen auf Platte, Defekte und Umleitungen sehr groß sind. Bei 3 Stunden Fahrtzeit und 8,5Stunden Arbeitszeit bleibt dann nicht mehr viel vom Tag übrig. Die vielen verschwitzten Klamotten waren auch ein Problem, sogar die Laptop-Tasche roch schon gammlich.

Nach den 4 Sommermonaten war meine Bilanz, dass so ein Abstand im Sommer mit Corona- und Ferien bedingtem geringen (Rad-)Verkehrsaufkommen fuer mich gerade noch machbar war. Aber bei Dunkelheit, Kaelte und schlechtem Wetter will ich mir das nicht antun!
 
Aber bei Dunkelheit, Kaelte und schlechtem Wetter will ich mir das nicht antun!
Glaub mir auch da kann, muss nicht immer, sehr viel Spass machen....man darf halt nicht frieren, dann kann man der frischen Luft vor und nach dem Buero, in meinem Fall, wirklich etwas abgewinnen..
 
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