Überlegung: Tausch Einspurer gegen Trike

Hi,

hier mal ein ganz anderer Ansatz: Bei Schnee, Eis (und Salz) steige ich auf mein altes Mountainbike um. Für mich lässt es sich besser beherrschen in kritischen Situationen, die mit Glätte in Verbindung stehen. Weiterhin finde ich Fahrten durch Schnee oder Regen mit dem Liegerad eher unangenehm. Auch sind mir meine Liegeräder zu schade um sie in der winterlichen Salz und Dreckbrühe zu verschleißen.

Ich fahre auch im Winter viel Liegerad, wenn die Straßen nass sind - meistens Trike.

Meine Einspurer fahre ich nur, wenn die Straßen trocken sind.

Wenn Salz gestreut wurde, fahre ich allerdings gar nicht Liegerad.

Grüße

Tüddel
 
Vielen Dank für eure Beiträge. Zusammengefasst wurde mir eher abgeraten, das USVA zu nehmen, auch wurde davon abgeraten, das Nöll abzugeben.
@Bertling : Ich fahre von Dortmund-Kirchderne über Derne, Lanstrop, Kamen-Methler und Kamen bis nach Heeren-Werve. Der Rückweg läuft im Grunde ähnlich, nur fahre ich da ein etwas schöneres Zwischenstück, also Heeren-Werve, Kamen, Methler, Kurl, Scharnhorst, Kirchderne.

@24kmh_sammler Die Rechnung ist nicht schlecht, kann ich aber leider so nicht übernehmen. Ich fahre ja schon mit der Liege zur Arbeit, 2-4 mal pro Woche, je nach Wetter und Gepäck, was ich mitschlörren muss, und mögliche Anschlusstermine. Da müsste ich ja für das Trike nur das ansetzen, was ich zusätzlich fahren würde, also Tage, an denen ich mit dem Nöll nicht fahren würde. So viele sind das nicht. Das würde ja wesentlich länger dauern bis sich das amortisiert.

Vielen Dank für eure Beiträge und Meinungen. Wer noch neue Aspekte hinzufügen möchte, gerne.
Ansonsten allen einen schönen Sonntag
 
Hallo zusammen,

das Gegenrechnen der Anschaffungskosten gegen die Kilometerpauschale oder die eingesparten Spritkosten ist eh eine Milchmädchenrechnung, denn es fehlen zu Ungunsten des Fahrrades z.B. die Kosten für Verschleißteile und zugunsten des Fahrrades der Gewinn an Gesundheit und Lebensqualität.

Im Prinzip stimme ich meinen Vorrednern zu: Bei ansonsten gleicher technischer Ausstattung ist ein Trike langsamer als ein Liegezweirad. Bei mehreren Zentimetern Schnee oder überfrorenem, von Kfz zu Klumpen verunstalteter Schneematsch ist es zudem - wie bereits erwähnt - ohne Motor kaum zu fahren, allerdings trifft das in DO ja nur für wenige Tage im Jahrzehnt zu. Ausreichend hohe Einspurer haben zudem den Vorteil, dass man sie besser schieben kann, insbesondere auf weniger als 1 m breit geräumten Gehwegen, Trikes zieht man besser rückwärts, wobei das eher nicht funktioniert, wenn der geräumte Bereich schmaler ist als das Trike und sich direkt daneben der geräumte Schnee türmt.

Ich fahre seit 22,5 Jahren bei jedem Wetter 8 km und 130 Höhenmeter aus dem Rheinland ins Bergische, etwa die erste Hälfte davon mit dem Einspurer, danach mit dem Dreispurer. Bei nur wenig Schnee fahre ich ruhig Nebenstrecken, bei den selteneren größeren Mengen oder Eisglätte fahre ich auf der geräumten Hauptstrecke. Eine Überziehregenhose schützte mich, falls ich mich mal neben den Einspurer setzte. Nur an einem einzigen Tag, an dem der Räumdienst im Bergischen komplett versagte, musste ich 6 km schieben, was mit dem Einspurer völlig problemlos war. Da ich früh genug losgefahren war, war ich der einzige pünktliche Fahrzeugbenutzer an der Arbeitsstelle, lediglich die benachbart wohnenden Fußgänger waren auch schon da.
Mit dem Trike hatte ich immense Probleme, als der Winterdienst im Rheinischen versagte (zu wenig Salz eingelagert und Engpass beim Nachschub) und die Kfz den relativ hohen Schnee zu Matschschollen zusammenfuhren und auftürmten. Mit einem Einspurer (dessen Zerstörung durch eine Autofahrerin der Anlass war, mit gebrochenem Bein auf das Trike umzusteigen) wäre ich wahrscheinlich auf den Autospuren zurechtgekommen oder hätte wenigstens auf den Gehwegen schieben können, mit dem Trike kam ich nicht neben den schollen vorbei und schon gar nicht auf die Schollen hoch. Und das Schieben respektive Ziehen auf den mäßig geräumten Gehwegen war extrem mühsam - nicht nur wegen der Spätfolgen des Beinbruchs.

Das Nöll würde ich aus mehreren Gründen nicht verkaufen:
- ein Trike fährt sich völlig anders.
- es wird wohl nicht mehr gebaut, weg ist also weg.
- man bekommt so wahnsinnig viel nicht dafür, bei ebay-Kleinanzeigen geht eines für 430 € seit Oktober nicht weg.

Gruß, Klaus
 
Ein Trike muss nicht langsam sein...
1. Flacher Sitzwinkel , viel Tretlagerüberhöhung, geringes Gewicht .
2. Keine Federung
3. Schnelle Reifen

Ein Trike hat gar nicht mal so viel höheren Rollwiederstand .
Vergleicht man Trikes und Einspurer mit ähnlicher Geometrie ist es die breitere Frontfläche die es etwas langsamer macht . Deshalb montieren manche auch Tillerlenker .

Schaue dir mal das Hitrike an , das gilt mit als eines der schnellsten . Das ist schneller wie ein Rennrad und nicht viel langsamer wie eine Rennliege .

Bedenke auch :
Trikes kippen nicht um , überfrorene Nässe, Reif juckt dich nicht.

Du kannst leichter mit Frontverkleidung arbeiten, zusammen mit gutem Heckkoffer und Cape hast du fast ein VM.
 
Na ja...komplett unrecht hast du nicht ..aber man muss schon sehr grobe Fehler machen um ein Trike zum kippen zu kriegen bzw es drauf anlegen. Einfach über eine vereiste Stelle zu fahren reicht da nicht . Am Einspurer geht ohne Spikes bei wirklicher Eisglätte nichts . Selbst bei nassem Laub liegt man mit dem Einspurer schnell auf der Seite wenn man nicht aufpasst .
 
Moin!

Na ja...komplett unrecht hast du nicht ..aber man muss schon sehr grobe Fehler machen um ein Trike zum kippen zu kriegen bzw es drauf anlegen.

Naja ... als Anfänger habe ich schon mal Fehler gemacht und mein Trike umgeschmissen.

Was ich dabei gelernt habe:

- Beim Trike vergißt man als Anfänger leicht, wie schnell man gerade ist - also vor der Kurve ans Tempo denken.
- Flache seitliche Schrägen, Tröge und Wellen hat man als Einspurerfahrer nicht auf dem Radar, aber sie sind schwer zu sehen und können ein Trike, das im Grenzbereich fährt, umwerfen. Also anfangs mit Reserve fahren, besonders auf Strecken, die man mit dem Trike noch nicht gefahren ist.

Mein Anthrotech mit schwerer Heck-Kiste war vielleicht auch ein wenig kippfreudiger als die meisten anderen Trikes ... :)

Tschüs!

Hein
 
Hallo,

Trikes kippen nicht um , überfrorene Nässe, Reif juckt dich nicht.

Das sagst Du nur so lange, wie Du mit dem Trike noch nicht auf Glätte die Fahrbahn verlassen hast, und auf gefrorenem Acker kannst Du dann auch mit jedem Trike umkippen. Seitlich gegen einen Bordstein zu rutschen dürfte auch bei den meisten Trikes ein ausreichendes Kippmoment erzeugen.

Mein Anthrotech mit schwerer Heck-Kiste war vielleicht auch ein wenig kippfreudiger als die meisten anderen Trikes ...

In der Tat, da reicht es, die zulässigen 30 kg oben auf den breiten Gepäckträger zu legen und auf trockener, sauberer Fahrbahn mit 20 km/h links abzubiegen.

Gruß, Klaus
 
Moin!

In der Tat, da reicht es, die zulässigen 30 kg oben auf den breiten Gepäckträger zu legen und auf trockener, sauberer Fahrbahn mit 20 km/h links abzubiegen.

Hehe, genau so ist es passiert :)

Aber auch flachere Trikes können kippen, nur geschieht das eben bei engerem Kurvenradius oder höherer Geschwindigkeit.

Tschüs!

Hein
 
@Recumbentbiker : Danke für den Tipp, aber leider übersteigen die Anschaffungskosten für dieses Fahrrad mein derzeitiges Budget, selbst wenn ich das Nöll verkaufen würde. Und gebraucht scheint es die noch nicht so häufig zu geben...Wenn die Kinder mit der Uni fertig sind und das Haus abbezahlt ist, dann schlägt meine Stunde
 
Jetzt überlege ich, ob es Sinn macht, mein Nöll abzugeben und mir stattdessen ein Trike zuzulegen. Wie sind eure Erfahrungen im Winter? Fahrt ihr auch bei Glätte oder lasst ihr es lieber, weil die Autos ja auch rutschen könnten?
Ein Trike als Winterfahrzeug *zusätzlich* zum Einspurer halte ich jetzt nach 2,5 Wintern immer noch für einen meiner sinnvollsten Fahrradkäufe. Ein Upright ist ein besseres Winterfahrzeug als ein einspuriges Liegerad, aber wenn ich das Liegerad sowieso stehenlasse, dann kann ich auch gleich auf ein Trike umsteigen.
Ein Trike *statt* Einspurer ist eine ganz andere Sache. Würde ich glaube ich nur dann machen, wenn ich kein Upright als Winterfahrzeug hätte und die paar Wochen, wo es wirklich schwierig ist, auch nicht anders überbrücken könnte. Da ist für mich aber nicht nur die Geschwindigkeit ein Faktor, sondern mindestens genauso die Tauglichkeit für schmalere/schlechtere Wege und das Mitnehmen in Zügen oder im Auto.
Meine Befürchtungen sind, dass ich mit einem Trike langsamer unterwegs bin als mit dem Einspurer. Was könnte ihr mir dazu antworte?
Ein Trike, das bei gleicher Tretleistung auf gutem Untergrund genauso schnell wird wie dein Nöll, wird es sicher geben, da käme vielleicht sogar mein Gekko schon ran. Das SL4 ist halt ein Touren- und kein Rennrad, und das Gekko hat keine Federung, in der Tretleistung verlorengehen könnte. Auf Schnee wird ein Trike deutlich langsamer, aber das finde ich nicht ganz so schlimm - klar wird man auch da langsamer, wo man auf übersichtlichen Abschnitten noch schneller fahren könnte, aber während ich mit dem Einspurer an vielen Stellen so vorsichtig fahre, dass ich auskühle und friere, kann ich mit dem Trike fast immer die zum Warmhalten nötige Tretleistung durchfahren. Deswegen fahre ich manchmal auch dann Trike, wenn ich von der Glätte- und Schneesituation her eigentlich auch einspurig sicher ankommen würde.
Spielt die Gepäckkapazität eine Rolle?

Um das im Thread schon angesprochene Umkippen mache ich mir beim Gekko keine Sorgen. Ich bin damit schon unabsichtlich bei Ausweichschlenkern auf zwei Rädern gefahren (absichtlich zum Ausprobieren sowieso), aber wenn mit Glätte zu rechnen ist, fahre ich schon wegen der längeren Bremswege vorsichtiger. Interessanter als auf zwei Rädern geradeauszufahren finde ich übrigens die Übung, Löcher genau so anzukurven, dass das kurveninnere Rad weder aufsteigt noch ins Loch plumpst, sondern möglichst gerade über das Loch wegschwebt. :)
 
Bei ernster Glätte würde ich auch auf dem Trike nie ohne Spikereifen fahren und den Grenzbereich nicht ausloten wollen .
 
altes Mountainbike
fand ich sehr interessant. Die Fallhöhe wär mir aber doch zu hoch...
aber ganz anderer Ansatz:
Du könntest hinten eine Achse mit zwei Rädern nur für den Winter einsetzen...

https://dreirad-fuer-erwachsene.de/umbausaetze_dreirad_erwachsene/
6885_0.jpg

Voll schlechte Bildqualität, aber evtl. ne Lösung???
Toter link, das Ding wurde wohl mal von Pfau Tec Quakenbrück produziert, ist aber zurzeit vom Markt...

Gruß Krischan
 
@Fanfan : Ja, die Gepäckkapazität ist wichtig, ich habe zwei Gepäcktaschen bei mir. Eine mit Wechselklamotten und die andere mit Zeugs für die Schule.
Deswegen weiß ich auch nicht, ob das M5 das Wahre wäre, es gefällt mir allerdings wirklich gut. Hat aber keinen Gepäckträger. Könnte noch einer montiert werden?
 
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