Elektronik Lichtkanone

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Nach meinem Auffahrunfall im März habe ich Lichtechnisch mit einer Lichtkanone vom Räderwerk aufgerüstet. Das Ding brennt die Dunkelheit weg, toll.

Letztens habe ich den Schalter dafür noch an den Lenker verlegt. Sollte schnell gehen und ich hab nicht gut genug aufgepasst und einen Kurzen verursacht (Faulheit muss bestraft werden, das Messgerät lag im Schuppen). Die Sicherung kam und nach deren Wechsel leuchtete die Lichtkanone nur noch weiß nach vorn während ich ziemlich doof aus der Wäsche schaute :notworthy:

Ein Anruf bei Helge ergab, dass ich das Teil einschicken sollte zur Diagnose und Reperatur (war mir fast klar, dass er beim besten Willen keine Ferndiagnose leisten kann, aber die Hoffnung stirbt ja immer zuletzt). Na gut dachte ich, dass kannste immer noch tun, schaust mal, ob du es selber hinkriegst. Ich hab also die in Schrumpfschlauch verpackte Elektronik ausgepackt und mir angeschaut, so sieht die aus
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Es handelt sich um einen modifizierten LM2596 DC/DC Wandler, wie er auch im DF verbaut ist zum runterdimmen des Tagfahrlichtes. Hier die modifizierte Seite:
index.php

Ich nehm es kurz vorweg, ich hab mir nen neuen Wandler besorgt, alles orginalgetreu umgelötet und nu macht meine Lichtkanone wieder ordentlich Licht. Von Elektronik hab ich nur leider nicht wirklich Ahnung und jetzt hoffe ich auf diesem Wege auf Wissenserweiterung.

Der Regler regelt die Bordspannung 12 V auf den für die LEDs der Kanone erforderlichen Wert runter, ich hab 6V am alten Modul gemessen und auch so eingestellt. Das war nicht so schwer.

Aber wozu sind die beiden Glühbirnchen da? Das Anschlusskabel für die Kanone ist am Minuspol des Eingangs am Regler angelötet. Das Pluskabel kommt vom Pluspol-Ausgang des Reglers und geht noch durch die in Reihe (?) geschalteten Glühlämpchen. Braucht es die, um die Stromstärke (Ampere) für die LEDs der Kanone runterzuregeln?

Ich hatte testweise die Kanone an die Ausgänge des Reglers angeschlossen, dort leuchtete sie auch, wurde aber heiß. Dann alles original verdrahtet und vorsichtig den Poti am Regler aufgedreht, bis die Kanone nicht mehr heller wurde, das erste Lämpchen glühte dann ein wenig vor sich hin. So hab ich alles eine Viertelstunde leuchten lassen und siehe da, die Kanone wie auch die Elektronik wurden nicht mehr warm. An den Ausgängen des Reglers liegen jetzt knapp 6V an.

Zusätzlich ist an den äusseren Lötpunkten des Regelpotis an der einen Seite ein Widerstand angelötet , an der anderen Seite ein Draht. Wozu?

Und an den Massepunkten der Lämpchen ist je ein Draht angelötet, die gemeinsam in einem kleinen Stecker enden. Hier ebenso große Fragezeichen in meinen Augen: Wozu?
 
Hallo @Buggyman , leider bin ich auch nicht so der Profi in Sachen Elektronik, aber Du schreibst über die richtige Spannung für die LEDs.
Für LED ist der Strom viel ausschlaggebender als die Spannung...
Du kannst an eine LED auch höhere Spannungen anlegen, so lange Du den Strom entsprechend begrenzt.
Begrenzt Du den Strom nicht, hast Du die LED ganz schnell getoastet...

Grüsse
Oliver
 
Ich vermute die Glühbirnchen sind Vorwiderstände für die LEDs. Ist garnicht so doof: Lastwiderstände sind wesentlich teurer und der Widerstand von Glühbirnen hat einen positiven Temperaturkoeffizienten, welcher den negativen der LED zumindest teilweise ausgleicht.
Trotzdem wäre ein ordentlicher Stromregler sinnvoller. Kostet aber mehr.
 
Hallo zusammen,
Ich vermute die Glühbirnchen sind Vorwiderstände für die LEDs.
die Glühbirnen dienen offenbar als variabler Begrenzer/Widerstand, wie @sanktnelson schreibt. Masse ist eingangsseitig angeklemmt, da bei den günstigen Asiamodulen nur durchgeleitet. Der Aufbau ist recht aufwändig für LED-Betrieb mittels Strombegrenzung. Dafür existieren eigentlich DC-DC-Buckwandler mit Stromregulation (nicht alle, aber viele dieser Suchergebnisse mit min. 2 Potis drauf):
https://www.ebay.de/sch/i.html?LH_PrefLoc=2&_sop=15&_osacat=0&_from=R40&_nkw=DC+DC+Buck+CC&_sacat=0
Somit auch direkt über den 2. Poti oder einen alternativ verlöteten Festwiderstand (vorher messen, welcher Widerstand notwendig und als Alternative zum Poti einlöten) justierbar.

Diese Wandler sind als Spannungs- / Strombegrenzer einstellbar - bei LEDs wird der Strom festgelegt und die Spannung stellt sich von selbst ein.

Viele Grüße
Wolf
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schau mir gerade die Elektrik meines MK3 SL etwas kritischer an und als E-Technik-Dau rätsel ich jetzt, was ich damit und mit der Lichtkanone anstelle...

Wackelkontakt in der Lichtkanone, leichte Unzufriedeneinheit mit der Bremslichtwirkung (nach vorne bräuchte ich kein Bremslicht, nach hinten dürfte es ruhig etwas kräftiger sein), insgesamt nicht so doller Kabelbaum und ein Highsider String Rück-/Bremslicht, welches ich zusätzlich einbauen möchte.
Gleichzeitig der Wunsch, den Kabelbaum schlank und rank zu halten...

Allerdings verstehe ich den Schaltplan dieser oben gezeigten Platine noch nicht wirklich. Was passiert da bspw. beim Betätigen des Bremshebels? Ich sehe nur, das die Innenraumbeleuchtung dann leicht dunkler und die beiden LEDs der Lichtkanone leicht heller werden.

Trotzdem wäre ein ordentlicher Stromregler sinnvoller.
Würde mich der Umbau darauf weiterbringen?

Danke und beste Grüße!
 
Hallo Holger,
Würde mich der Umbau darauf weiterbringen?
abhängig davon, ob die LEDs für "normales Rücklicht" und "Bremslicht" kombiniert sind oder einzelne LEDs darstellen, würde es mit zwei stromseitig unterschiedlich stark ausgelegten KSQ-Lösungen (bei einzelnen LEDs) klappen: Rücklicht eine ~40mA KSQ, Bremslicht eine ~100 mA KSQ beispielsweise.

Wenn sie jedoch kombiniert sind, musst Du beide KSQ parallel anschließen und deren Ausgang mit jeweils einer Diode gegen Rückströme sichern. Oder eine an der Bremslichtleistung orientierte KSQ nutzen, welche über DC-Eingang gedimmt werden kann und für den Rücklichtbetrieb dort eine Spannung anliegen lassen, welche auf geeignete Helligkeit herunterdimmt, bei Betätigen des Bremsgriffs diese trennen.

Vorher wäre es wichtig, zu erfahren, ob Dein Bremssensor ein Öffner oder Schließer ist. Falls Du nicht weiterkommst oder auf für Dich unlösbare Probleme stößt, kann ich Dir die KSQ-Elektronik auch einsatzbereit konzipieren und zusenden (wozu ich wissen muss, wie die Bremslichtfunktion angesteuert wird und ob ein oder zwei Sets an LEDs verwendet werden).

Viele Grüße
Wolf
 
Falls Du nicht weiterkommst oder auf für Dich unlösbare Probleme stößt, kann ich

Moin Wolf,
vielen Dank für die Hinweise und das Hilfeangebot. Ich schau mal, wieweit ich komme...

Den Bremsschalter habe ich identifiziert als
Saia Mikroschalter X4G303N1BBJ61 250 V/AC 2.5 A 1 x Ein/(Ein) IP40 tastend
Das Bremslicht leuchtet auf, sobald der Schalter nicht mehr gedrückt wird.

Die Lichtkanone werde ich vermutlich nicht zerstörunsgfrei geöffnet bekommen, die Kunststofflinsen sind wohl eingeklebt.
Außer, das es für vorne und hinten jeweils nur eine LED ist kann ich so erst einmal nichts Näheres dazu sagen.
Und solange, wie ich nicht an das Innere gelange erübrigt sich auch jede Überlegung, nur noch das rückwärtige Licht als Bremslicht anzusteuern. Hängen ja beide am gleichen (Coaxial-)Kabel...

Hmm... hat schon jemand die Lichtkanone geöffnet?
 
Hallo Holger,
Den Bremsschalter habe ich identifiziert als
Saia Mikroschalter X4G303N1BBJ61 250 V/AC 2.5 A 1 x Ein/(Ein) IP40 tastend
Das Bremslicht leuchtet auf, sobald der Schalter nicht mehr gedrückt wird.
das ist ein tastend-rastender Umschalter. In der "ungedrückten" Position rastet er (klar - durch die Rückstellfeder), beim Drücken schaltet er auf die tastende Schließerschaltung um.

Wenn das Bremslicht aufleuchtet, sofern der Schalter nicht mehr gedrückt wird, werden entweder alle drei Kontakte verwendet (die gedrückte Position demnach mit Stromlimitierung, daher dunkleres Dauerlicht) oder während des Drückens der dann offene (in unbetätigtem Zustand geschlossene) Kreis verwendet, um den Betriebsstrom über einen Wegfall des Limiters (wohl Vorwiderstand?) zu erhöhen.
Die Lichtkanone werde ich vermutlich nicht zerstörunsgfrei geöffnet bekommen, die Kunststofflinsen sind wohl eingeklebt.
Und solange, wie ich nicht an das Innere gelange erübrigt sich auch jede Überlegung, nur noch das rückwärtige Licht als Bremslicht anzusteuern.
Du möchtest nur das Rücklicht bei Bremslichtfunktionalität heller leuchten lassen, okay. Das ist ohne Umbau nicht sinnvoll möglich, sofern beide LEDs der Lampe in Serie verschaltet sind, wonach es aussieht. Was natürlich möglich wäre: beide LEDs bei Bremslichtfunktionalität heller leuchten zu lassen (so, wie jetzt), jedoch mit höherer Leuchtintensität durch geänderte Versorgungsschaltung.

Die Linsen kannst Du im Notfall ersetzen, allerdings ist fraglich, ob Du sie ohne Beschädigung der LED-Chips herausgelöst bekommst (ungeachtet ihrer eigenen Intaktheit). Das hängt von der Art der Verklebung ab.

Der "Standard" ohne zusätzliche Fixierung ist ein doppelseitiger Klebestreifen auf der Unterseite der Linsen, welcher auf dem LED-Träger aufliegt. Somit wären sie mit persistentem Zug lösbar, da der Klebestreifen dann nachlässt. Allerdings kann dies vom Fertiger auch ersetzt/anders verklebt worden sein.

Viele Grüße
Wolf
 
Ich habe mich mal etwas weiter mit dem Ding beschäftigt.
Auch wenn ich ziemlicher Elektronik-Dummy bin wollte ich doch gerne zumindest diese eine Kabelbaustelle "Doppelblau -> Koax -> Rot-Schwarz -> Koax" erneuern.
index.php



Also habe ich den Schrumpfschlauch geöffnet. Erwartet hatte ich etwas, das so ähnlich aussehen würde wie auf den Bildern von @Buggyman , fand dann aber heraus, das es wohl auch anders geht:

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Ja, hmm, ok... das muß ich jetzt erstmal verstehen...
;-)
 
Ist garnicht so doof: Lastwiderstände sind wesentlich teurer und der Widerstand von Glühbirnen hat einen positiven Temperaturkoeffizienten, welcher den negativen der LED zumindest teilweise ausgleicht.
Widerstände in der 2W bis 4W Klasse bekommst du ab 15 Cent. Glühbirnen in diesem Leistungssegment kosten ab 25 Cent. Also Sparen sieht für mich anders aus, obwohl die paar Cent natürlich irrelevant sind. Ich würde aber einen Widerstand in jedem Fall vorziehen, zumal er mechanisch und elektrisch robuster und , wie man sieht, auch preisgünstiger ist.
Die Temperaturabhängigkeit einer LED Kennlinie (ca. -2mV/K bis -4mV/K) mit dem positiven Temperaturkoeffizienten einer Glühbirne kompensieren zu wollen, halte ich für sehr gewagt. Schließlich ändert sich deren Widerstand je nach Temperaturänderung, die durch Eigenerwärmumg sehr groß sein kann, um mehr als eine Größenordnung. Infolge dessen bekommt die LED bei jedem Einschalten, einen massiven Stromimpuls ab. Ich bin mir sicher, dass dadurch die Lebensdauer der LED reduziert wird.
Moderne LED Beleuchtungen mit Glühbirnen zu kombinieren, ist für mich, gelinde gesagt, ganz großer Murks. Fast könnte man meinen, Scheinwerfer an Fahrzeugen seien keine sicherheitsrelevanten Einrichtungen.
Warum setzt das Räderwerk keine Stromquelle ein? Kostet nicht mehr als ein Spannungsregler, bietet aber eine unvergleichlich größere Zuverlässigkeit in Verbindung mit LED.

Gruß, Stephan
 
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