Bilder und Berichte von Ausfahrten und Touren

Diesen Sonntag bin ich zum zweiten Mal mit dem auf Bergtauglichkeit umgerüsteten (siehe hier) Flux S-Comp 20 unterwegs gewesen. Die Bilder hier, der anfangs gleichen Strecke, sind jedoch noch von der ersten und viel kleineren Ausfahrt in der neuen Konfiguration, denn am Sonntag habe ich mangels gutem Foto-Sonnenschein die Knipskiste gleich Zuhause gelassen.

An dieser Stelle, dem Beinahe-Ende einer ca. einen Kilometer "langen" 10%-Steigung, hatte ich mir jeweils zuvor mit dem noch kleinsten Kettenblatt = 44Z und grössten Ritzel = 28Z am Schatten eine kurze Abkühl- und Verschnauf-Pause eingelegt. Diesmal wäre die Pause zwar überhaupt nicht angezeigt gewesen, mindestens nicht aus genanntem Grund. Aber das Bild war einfach zu speziell und einladend, um nicht zu probieren es festzuhalten:

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Weiter ging es dann munter bergauf- und ab. Mit der neuen kleinsten Entfaltung (1.65 Meter pro Kurbelumdrehung) sind auch Steigungen von mehr als 7% plötzlich ein Genuss und vor sich hin träumen, während es vorher ein ständiger Kampf war, die Trittfrequenz nicht zu stark fallen zu lassen, d.h. idealerweise über 10 km/h zu fahren, oder mindestens nicht zu lange darunter. Denn sonst wurde es ein einziges Hängen und Würgen. Tempi passati! Jetzt kann/darf ich so schnell oder langsam bergauf fahren wie ich will, und muss mich nicht dem Diktat der limitierenden Übersetzung beugen!

Weitere Foto-Pausen:

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Nachdem ich mich am Sonntag (keine Bilder) schon fast bis ans Ende eines ca. 2 km Aufstieges mit einer durchschnittlichen Steigung von ungefähr 12% locker im Schritttempo hochgekurbelt habe, sehe ich vor der letzten Kurve zwei Velofahrer über ihre Velos gebeugt stehen. Ich halte neben ihnen an um zu fragen, ob sie eine Panne hätten und ich eventuell helfen könnte. Sie geben nur zur Antwort "Italia", worauf wir die Unterhaltung auf italienisch fortsetzen. Es stellt sich heraus, dass sie nur ausser Atem sind, und sie fragen mich wie weit es noch sei bis zur Passhöhe. "Trenta metri?" Ich muss sie enttäuschen, denn 30 Meter weit sieht man noch in die erwähnte letzte Kurve hinein, also muss es schon noch weiter sein... Ich weiss, dass es noch etwa 200 Meter sind, und sage "mezzo chilometro", was meiner Einschätzung nach in ihrem Zustand etwa der gefühlten Strecke bis zur Passhöhe entsprechen musste.

Wir verabschiedeten uns, und ich fuhr die 12% Steigung weiter hoch, fast als ob ich geradeaus davonfahren würde. Undenkbar vor dem Tausch von Ritzel und Kettenblatt! Und zweifellos: ich beneide die Beiden nicht um ihr Gepäck!

Nach ca. 65 Kilometern mit 1400 Höhenmetern zurück Zuhause ist in meinem Körper nichts verspannt, nichts schmerzt, und ich fühle mich überhaupt nicht verausgabt. Ich merke nur, dass ich zwar schon etwas gemacht habe, fühle mich aber eigentlich ausgeruht. Wie pervers ist denn das? :D

Für mich ist jedenfalls klar geworden: dass Liegevelos sich eigentlich nur fürs Flachland eignen würden ist nichts weiter als ein Mythos! Die Bergtauglichkeit steht und fällt wie bei jedem anderen Velo mit der Konfiguration der Gangschaltung.
 
Gestern auf einem Ausfährtchen dem Rhein entlang aufwärts.

Aare-Brücke bei Koblenz (Schweiz)
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Blick von der Brücke aufwärts (auf die Aare - logisch, oder?)
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Blick von der Brücke abwärts (auf den Rhein - auch logisch, oder nicht?)
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KKL (Kunst- und Konzerthaus Leibstadt)
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:D
 
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Die Nacht von Samstag auf Sonntag... ich liege schweißgebadet im Bett und kann nicht schlafen. Was liegt da näher, als aufzustehen, und mit der Liege in der Gegend rumzukutschen? Etwas mehr als 8 Stunden später habe ich 205 km auf dem Tacho und bin in Freest an der Ostsee. :D

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Erstmals die Schlaufon-Navigation ausprobiert. Total geil... Navigation mit Sprachansage (OsmAnd+BRouter) und Coolness-Faktor durch Riesentacho. Ist jetzt schon klar, dass mein Garmin zukünftig nur noch Staub ansetzt.

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In den Sonnenaufgang radeln... es gibt für mich kaum was Schöneres. Müsste man viel öfter machen, sowas! Wenn bloß der innere Schweinehund nicht wär...

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Hach, diese Brandenburger Alleen... und dann noch im schönsten Morgenlicht!

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Rausch der Geschwindigkeit (bitte nicht nachmachen, bei ~40 Sachen sollte man eigentlich beide Hände am Lecker haben, ich gelobe Besserung)

In Mittenwalde ist leider immer noch die blöde Baustelle welche die Ortsdurchfahrt blockiert, aber immerhin kann man jetzt schon einige Sandabschnitte auf dem teilweise fertiggestellten Gehweg überbrücken. Es wird besser. (y)

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Ca. 70 km von Berlin (22 km vor Prenzlau) wird die L100 wieder zur B109. Wenn ich damals mit der Speedmachine an diese Stelle kam, hatte ich immer das Gefühl, schon richtig was gemacht zu haben. Jetzt mit dem CHR fühlt es sich an, wie gerade erst losgefahren. :cool:

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Ab hier gibt's dann auch einen deutlichen Landschaftswechsel. Nach dem endlosen Wald der Schorfheide tauchen die ersten Hügel der Uckermark auf, der Blick kann wieder auch links und rechts in die Ferne schweifen statt des "Tunnelblicks" im Wald.

Irgendwann ist man dann auch froh von der fast schnurgeraden L100/B109 runterzukommen, die Hügelchen sind da eine willkommene Abwechslung.

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Eeeeendlich! Der Neubau der L341 zwischen Göhren und Woldegk ist fertig und erspart so einige Kilometer Umweg über einen grausligen Betonplattenweg. Die Uckermärkler scheinen ihre Hügel zu lieben, denn die Trasse wurde kaum nivelliert. ;)

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Die zweite Hälfte der Strecke dann wie gewohnt über Friedland, Anklam, Richtung Wolgast. Ziemlich heftiger Wind, natürlich meistens aus der Richtung in die ich fahre. Dafür angenehme Temperatur.
Auf diesem Abschnitt leider deutlich mehr Dosenbelastung als üblich (Ferienzeit?), teilweise gibt's aber ganz brauchbare straßenbegleitende Radwege zur "Entspannung". Je weiter es Richtung Ostsee ging, desto schlimmer wurde der Dosenverkehr, leider auch mit einigen "Radweg-Pöbelern", hauptsächlich "auswärtige" Kennzeichen. Absurd, die Leute fahren in Urlaub, um dort dann Radler auf "Radwege" zu verweisen, deren "Qualität" sie gar nicht kennen.

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"Sie haben Ihr Ziel erreicht". Um ca. 13:30 genieße ich die Ostseeluft am kleinen Strand in Freest (durch Hafenfest leider keine "Zieleinfahrt" bis an den Strand) und bin dann später noch zum "richtigen" Strand nach Lubmin. Leckeres Eis und Kuchen beim Hotel Seebrücke.

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Von Lubmin dann noch nach Greifswald geradelt und in knapp 3 Stunden mit dem RE zurück nach Berlin. Netter Sonntagsausflug. :cool:

Bereinigter Track Berlin-Freest bei Velohero (nächstes Mal dann unter 8 Stunden brutto? :D)
 
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Hallo Ihr,

kurz ein paar Bilder mal wieder von mir. @starchaser und ich kurbelten uns in der vergangenen Woche durch MVP und Rügen. Dort sind Trikes offensichtlich wenig bekannt, denn selbst in den schicken, weltläufigen Ostsee-Badeorten wie Babe wurden wir immer wieder bestaunt und in Gespräche verwickelt. In Stralsund standen wir keine 5 Minuten auf dem Markt, und schon waren wir von einer Menschentraube umlagert, die sich für unsere Scorpione interessierten.

Es war eine tolle Zeit. Ich lernte den Darss als Familien-Urlaubsort kennen, der ein großes Herz für Radfahrer hat. Rügen hat mich mit seinen Kreidefelsen und seiner einmaligen Landschaft beeindruckt. Erschreckt hat mich aber auch, wie diese Perle der Ostsee, raffgierigen Investoren zum Fraß vorgeworfen wird.

Amüsiert hat mich hingegen anfangs, daß unsere Ostdeutschen Freunde an den Stränden sich immer gern ihrer lästigen Textilien entledigen.

Hier nun ein paar Bilder:

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Ein Video in gewohnter "Tüddel-TV"-Qualität ist bereits in Arbeit und geht in Kürze Online.

Grüße:
Tüddel
 
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Auf ligfiets.net war ein auf Aufruf um mit einem Fossilfreies Parade auf 14 Juli mit zu machen. Diese Parade mit elektrischen Autos, Fahrzeugen mit blauen Diesel und auch Fahrräder aller Art war auf die Autobahn zwischen Drachten und Leeuwarden. Nie habe ich auf die Autobahn geradelt. Leeuwarden war nicht zu weit deswegen habe ich beteiligt.

Am ersten fuhr ich nach Garyp wo die liegefahrräder sich aufstellen sollten.
Auf dem weg nach Garyp fuhr ich auf einem ehemaligen Bahnstrecke hinter Marum.

Ligfietsen over de voormalige tramlijn bij Marum


Bei Garyp stellten wir uns auf. Die Gruppe Liegeräder war nicht zu klein


Fossielvrije Parade Elfwegentocht:Ligfietsers op de N31 bij Sigerswâld


Unter die Liegräder war auch ein Linear, ein Amerikanisches Liegerad. Es ist ziemlich lang doch auffaltbar. Ich habe ncht gewußt diese Liegeräder sind in den Niederland importiert. Der Eigner erzählte mir das es ein ziemlich altes Rad was: Aus 1989 und das vielleicht nur in diesem verschiedene Exemplare nach Holland exportiert sind. Linear gibt es es heute noch immer.


Fossielvrije Parade Elfwegentocht: een Linear ligfiets onder de deelnemers


Nach Ankunft in Leeuwarden stellten wir unsere Liegeräder auf. Ins besonderes in diese hölzernes zweipersons Velomobil hatten viele Mensen Interesse. Es war ein Eigenbau und es sieht sehr gut aus. Es eine leichte art von elektrischen Unterstützung eingebaut.


Fossielvrije Parade Elfwegentocht: opstellen ligfietsen bij de Elfstedenhal.


Schön war es mit zu machen und eine menge Liegeradfahrer zu begegenen.
 
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Seit einigen Wochen schon spielte ich mit dem Gedanken, einmal ein bisschen weiter zu fahren als die mittlerweile üblichen 60-70 km - Runden. Ich bin nicht wirklich ein Zahlenfetischist, und es reizte mich eigentlich nicht die bisher maximal 97 Tageskilometer mit einer Zusatzschlaufe auf 100 km zu erweitern, deshalb musste es schon ein bisschen mehr sein. Ein Blick auf die Karte und ein wenig Spielerei mit BRouter liess mich schliesslich den Entscheid fällen, vom Fricktal via Jura-Täler an den Bielersee, und von dort dem Jurasüdfuss entlang wieder zurück zu fahren.

Am wahrscheinlich letzten Tag dieses Sommers an dem die Lufttemperatur 30°C erreichte (nächste Woche soll es laut Prognosen nur noch 29°C geben), packte ich es endlich an.

Im Gepäck:
Badesachen, Batterielicht, 1.8 Liter Wasser, ein paar Handvoll Studentenfutter, Fotoapparat, sowie die Klarsicht-Fahrradbrille für die Tunnelstrecken und die Dämmerung.

Da ich am Morgen noch dies und das erledigen "musste" (wollte), fuhr ich um 10:20 über eine Stunde später als eigentlich geplant los, und machte mich darauf gefasst, das Licht nicht nur in den Tunnelstrecken zu brauchen. Egal. Endlich bin ich unterwegs!

Zuerst geht es nach Liestal, und von dort Richtung Oberer Hauenstein nach Waldenburg. Das letzte Mal als ich hier war, hatte ich leider den Fotoapaprat nicht dabei, um vom malerischen Städtchen für mich ein Bild einzufangen. Deshalb holte ich dies jetzt nach:

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Dann folgte eine längere aber lockere Kurbelei auf der wenig befahrenen Strasse, um am Ende wieder einmal auf der Passhöhe des Oberen Hauenstein anzukommen. Mit seinen nicht einmal 750 Metern ist er, wenn ich mich nicht irre, in dieser Region der niedrigste Pass über den Jura (niedriger wird es erst rund 10 km weiter östlich, kurz bevor man sowieso unten rum kann).

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Zum ersten Mal in diesem Sommer ist das Wasser des kleinen Brunnens abgestellt. Trotzdem ich mehr als genug Wasser dabei habe um noch weit zu kommen, finde ich es schade hier meine Arme nicht ins kühle Nass tauchen zu können.

Darauf folgt die vielleicht schönste Abfahrt, welche ich in meiner kurzen Liegevelo-Karriere bis jetzt gemacht habe. Langgezogene Kurven, wunderschöne liebliche Hügellandschaft, sowie ein hervorragender Strassenbelag, so dass ich zum ersten Mal bis 60 km/h kurble, und erst dann die Beschleunigung der Schwerkraft überlasse. Ich geniesse es so sehr, dass ich nicht einmal wegen des spektakulären Blicks auf die von Felswänden und Städtchen eingerahmte Balsthaler Klus anhalte.

Sorry, heute kein Bild davon...

Nach Balsthal geht es zuerst ziemlich flach weiter Welschenrohr entgegen, eine leichte Steigung davor ist mit einem Veloweg-Schildchen versehen, auf dem zu lesen ist 3% Steigung während den nächsten 220 Meter. Ein wenig belustigt, aber schon wieder ohne Foto, fahre ich daran vorbei. Auch in Welschenrohr selber lasse ich die eigentlich recht imposanten Kalkwände ohne Foto rechts von mir liegen, und halte erst an, als ich unter einem Baum einen Tisch erblicke auf dem Zwetschgen und Birnen zum Verkauf bereit stehen:

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Da der Platz zum unterbringen von einem Kilogramm Zwetschgen ein wenig knapp ist, fülle ich die beschlauchte Trinkflasche mit jener aus Alu nach, giesse den Rest aus Letzterer weg und fülle sie mit Zwetschgen. Die verbleibenden Zwetschgen werden aufgeteilt zwischen Hecktäschen und meinem Magen.

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Blick zurück zur Felsenkulisse von Welschenrohr:

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Relativ bald darauf geht es in einer kurzen Abfahrt nach Gänsbrunnen runter, das ich bis jetzt nur vom Klettern her kannte. Von hier könnte man via Moutier ins Vallée de Tavannes kommen, aber ich habe mich entschieden über ein kleines Strässchen und ein paar zusätzliche Höhenmeter dorthin zu gelangen. Das Strässchen ist als Wanderweg ausgeschildert. Wahrscheinlich sind hier aber eher die Velowanderer gemeint, denn die durchgehend geteerte Strecke von Gänsbrunnen nach Court ist immerhin 10 km lang, und deshalb meiner Meinung nach nicht unbedingt ein Vergnügen auf Schusters Rappen. Nun, dieses Strässchen hatte es in sich, denn es war offensichtlich erst kürzlich neu und sehr grosszügig gesplittet worden. Mehr als einmal komme ich mit auf dem Kies durchdrehendem Hinterrad und wüsten Verwünschungen auf den Lippen zum Stillstand. Als mir ein Splittabsaug-Wagen von oben entgegen kommt, habe ich schon die Hoffnung, dass es jetzt besser würde. Leider weit gefehlt, denn der Wagen spritzte nur einen einzelnen dünnen Wasserstrahl auf den Splitt, wahrscheinlich auf dass sich Wanderer keine Staublunge holten. Sorry, schon wieder kein Foto, da zu sehr mit fluchen und kämpfen beschäftigt...

Mehr Glück hatte ich dann auf der Abfahrt, denn auf dieser Seite war nicht gesplittet!

Blick in Richtung Vallée de Tavannes:

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Blick zurück:

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Die Strasse von Court nach Tavannes war ebenfalls schwach befahren, und die gut gemeinten Empfehlungen der verschiedenen Online-Veloroutenplaner (inkl. BRouter wenn man nicht das Velomobil-Profil verwendet) auf die Zick-Zack - Führung der Velowege auszuweichen kann man getrost ignorieren, denn die Hauptstrasse ist eigentlich (wie schon sonst überall) fast immer mit einem Velostreifen versehen.

Auf diesem Abschnitt hatte ich das Vergnügen, wieder einmal ein Pedelec zu zersägen. :D An den Steigungen bei denen ich auf 20-23 km/h zurückfiel holte er auf, aber da es immer bald wieder flacher wurde, zog ich wieder mit 26-32 km/ davon. Leider hatte er sein Ziel offenbar in Tavannes erreicht, sonst hätte er mich endlich über den Col de Pierre Pertuis überholen können.

Danach ging es stetig runter bis nach La Heutte (das ich zuvor auch nur vom klettern kannte), und montierte dort die Batteriebeleuchtung, denn jetzt ging es auf die mit drei Tunnelstrecken versehene Autobahn. Ach ja, die Autobahn weist übrigens auch noch einen Velostreifen auf, und die Geschwindigkeit ist auf 80 begrenzt. Also alles halb so wild.

Das war schon ein bisschen ein spezielles Erlebnis, aber abgesehen vom jeweiligen Lärm und Gestank im Tunnel nichts Abartiges.

Kurz darauf endlich in Biel und am Bielersee.

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Ab ins Wasser!

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Ein "Beweisbild" vom Flux am See gibt es nicht, denn ich hatte das gelbe Stahlpferdchen ein bisschen weiter hinten an ein Brückengeländer geschlossen.

Lange hielt ich es allerdings nicht aus am See, denn ich hatte ja erst gerade ein wenig mehr als die Hälfte der Rundtour hinter mir. Also Batterielicht wieder weggepackt, und schon ging es weiter, im ausgeschilderten Zick-Zack durch die Stadt direkt auf die mit Velostreifen vesehene Hauptstrasse Richtung Grenchen und Solothurn. Verkehrsaufkommen, Lärm und Gestank waren hier erwartungsgemäss alle deutlich höher als in den relativ abgelegenen und dünn besiedelten Jura-Tälern, das Fahrvergnügen ist in keiner Weise vergleichbar. Trotzdem standen für mich an diesem Tag irgendwelche Zick-Zack -Velowege, falls überhaupt vorhanden, nicht zur Diskussion, denn jetzt war nur noch der schnellste Weg nach Hause gefragt.

Die Velowegstrecke Grenchen-Solothurn der Hauptstrasse entlang kannte ich von vor 30 Jahren her, und ich war schon ziemlich erstaunt, hier z.T. immer noch dieselben Betonplatten zu sehen, während natürlich der Strassenbelag (gleiches Niveau, nur durch Markierung getrennt) durch einen aus Asphalt ersetzt wurde. Korrekterweise muss ich auch erwähnen, dass jene Abschnitte wo früher die Plattenstösse bis zu über 5 cm hoch waren, jetzt auch beim Veloweg saniert sind. Schlimm wäre anders!

Dann, endlich in Solothurn, noch ein letztes Touristen-Foto:

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Schon im Vallée de Tavannes war mir aufgefallen, dass die schmackhaften Zwetschgen den Mund ziemlich stark austrocknen, und damit den Wasserverbrauch in die Höhe treiben. Zwischendurch freute ich mich auf die vollreifen Nektarinen, welche Zuhause auf der Früchteschale auf mich warteten. Aber erst irgendwo nach Solothurn merkte ich, dass der "Motor" ganz deutlich nicht mehr die gewohnte Leistung brachte, und als ich eine kurze Pause machte um ein paar Trockenfrüchte und Nüsse reinzuschieben, bemerkte ich, dass der Wasservorrat langsam zur Neige ging. Also hiess es nach einem nicht stillgelegten Dorfbrunnen Ausschau zu halten. Glücklicherweise traf ich nach einigen Kilometern auf einen solchen, und nutzte den Tankstopp um Arme und Gesicht zu kühlen, und nochmals "Trockenfutter" einzuwerfen. Danach ging es wieder recht flott voran.

Kurz vor Aarau biege ich gegen Erlinsbach ab, wo ich wegen der sich ankündigenden Dämmerung vorsorglich wieder das Licht montiere und die bereits wieder fast vollständig leere Wasserflasche an einem Brunnen auffülle, um dann dem letzten Aufstieg über die Salhöhe entgegen zu krubeln. Die Salhöhe ist wegen ihrer gemässigten Steigung leicht zu meistern, dafür aber ein bisschen länger als das benachbarte deutlich steilere Bänkerjoch. Die Wahl war einfach.

Ach ja, das mit dem Licht war jetzt ein bisschen doof, denn das Frontlicht funzte nicht mehr. Entweder Wackelkontakt oder Batterie leer. Egal, ich musste jetzt einfach weiter! Oben endlich angekommen, sehe ich gerade noch das letzte Abendrot am Horizont, also schnell weiter! Nun ja, schnell wäre anders, denn in den bewaldeten Abschnitten sehe ich nicht mehr viel. Bald bin ich im ersten Dorf unten, kann noch knapp die Wegweiser lesen, und kruble fleissig weiter bergab. Schon hat mich der dunkle Wald wieder, und ich halte mich auf der verkehrsfreien Strasse an den hell schimmernden Mittelstreifen. Von Sommer ist jetzt schlagartig rein gar nichts mehr zu spüren, es ist in meiner leichten Kleidung einfach nur noch A****kalt, und ich versuche mich mit krubeln warm zu halten. Den Tacho kann ich schon längst nicht mehr ablesen, aber gemäss eingelegtem Gang und geschätzter Trittfrequenz sause ich mit ungefähr 50-55 km/h im Beinahe-Blindflug talwärts.

Jetzt endlich die ersten Lichter des zweiten Dorfes. Hier bin ich trotz zurück gewonnener Sicht wesentlich vorsichtiger, denn jemand der aus einer Seitenstrasse kommen würde, sähe mich, der ohne Frontlicht naht, wohl kaum.

Dann die letzte Herausforderung: Aufstieg durch den Wald, der über kurze Strecken ziemlich dicht ist und kein Mondlicht mehr durchlässt. Sorry, kein Foto! Irgendwann kann ich den mir bekannten Verlauf der Strasse gar nicht mehr sehen, und lande prompt im Unterholz - zum Glück nur im Schritttempo! Weiter geht es dann die nächsten 30 Meter schiebenderweise im halben Schritttempo, was für mich bei einer so flachen Steigung eine absolute Premiere ist. Später dann nochmals ein stockfinsterer Abschnitt, aber diesmal geht es bergab, so dass ich während des rollenlassens mit einem Fuss am Boden den Strassenrand ertasten kann (ebenfalls eine Premiere). Wenige Minuten danach bin ich nach 10h16' reiner Fahrzeit, und insgesamt ziemlich genau 12 Stunden, wieder Zuhause.

Das war am Donnerstag. Zwar fühlte ich mich ein wenig müde aber, trotzdem ich gegen den Schluss hin sicher wesentlich langsamer geworden war, keineswegs schlapp oder abgekämpft. Vor allem war ich an diesem Abend vollkommen frei von Verspannungen und irgendwelchen Schmerzen, was für mich mit einem normalen Velo nach einer längeren Strecke als 40-50 km völlig undenkbar ist.

P.S.
Als ich Zuhause das Frontlicht zwecks Fehlersuche wieder mit der Batterie verband, funktionierte es natürlich wieder!
 
Das Sandmännchen? Wen das in die Niederlande ausgesendet werde, war ich noch ziemlich jung, drei oder vier Jahre alt oder so. Ich er innere mich nicht viel mehr als dass er eine Wolk als Fahrzeug (oder Flugzeug) hatte. Hier gibt es eine Webseite mit Bilder. Es scheint das West-Sandmännchen zu sein. Vielleicht hatte das Ost-Sandmännchen andere Fahrzeuge oder bin ich die andere Fahrzeuge ganz vergessen.

Am 21sten Juli habe ich mit der Fähre Delfzijl - Emden -Ditzum den Dollart überquert nach Ditzum. Und dan bin ich die Dollartküste entlang wieder zurück gefahren nach die Niederlande und mein Wohnort Loppersum.

Das erste Dorf war Pogum und es liegt in der Ecke von Ems und Dollart. Dort habe ich zwei Fotos gemacht: Einer in der Richtung Dollart und Einer in der Richtung Pogum und das Schöpfwerk

Pogum: uitzicht over de Dollard



Uitzicht vanaf de dijk op Pogum en het gemaal.
.

Bei Nieuwe Statenzijl Fuhr ich zurück in die Niederlande.
Bald kam ich in die Carel Coenraadpolder. Dort gibt es eines kleines Bauernhof mit einem Brücken. Dahinter steht das kunstwerk Hongerige Wolf (Hungrige Wolf) und das alles in eine Krümmung des Deiches. Zusammen bildet es einen Markanten Punkt.

Op de ligfiets door de Carel Coenraadpolder
.
Das Foto ist nicht ganz schräg, aber ich bin zufrieden. Ich bin ganz im Bild und jetzt besitze ich auch ein Foto von diese Punkt. Wenn ich wieder diese Tour mache Fotografiere ich etwas anderes. Via Termunten, Termunterzijl, Farmsum, Delfzijl en Appingedam bin ich nach Hause gefahren.

Grüße,
Marco
 
Von Sydney nach Perth mit dem Grasshopper, das waren fast 5000 km Wärme, rücksichtsvoller Straßenverkehr und auch sonst freundliche Leute.
Abbiegen braucht man auch nicht so oft.
 
Von Erlangen über Coburg nach Schleusingen
Danke für die Begleitung an @Lutz/Co
Die Strecke bin ich vor Jahren schon mit dem WAW gefahren, damals waren die Hügel noch steiler
 

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