Seitenabstand, Messaktion des Berliner Tagesspiegel

Bei einer 8m breiten Fahrbahn musst du dafür 3m vom Rand weg weg sein, dann wirst du vermutlich rechts überholt!
so breite Straßen gibt es bei uns nicht :)
[DOUBLEPOST=1534924846][/DOUBLEPOST]uiuiui... ausgeprägter Radfahrer-Minderwertigkeitskomplex...
(...) Unabhängig davon, wie viel ich über Autofahrer schimpfe, achte ich darauf, mich auch ihnen gegenüber rücksichtsvoll zu verhalten. Da differenziere ich nicht. Auch mit Autofahrern habe ich lieber angenehme Begegnungen - und da trägt man auch viel selber zu bei. (...)
Sehe ich genauso - wenn ich aber die rechte Spur bei Gegenverkehr dichtmache (dazu reichen ja oftmals die 80cm Seitenabstand von meinem Lenkerende zur Fahrbahnbegrenzungslinie, die immernoch als "so weit rechts wie möglich" zählen), dann beschütze ich den Autofahrer davor, Ordnungswidrigkeiten zu begehen oder gar andere Menschen und sich selbst zu gefährden. Ich bewege ja genauso ein Fahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr wie ein Autofahrer, und ich bin mit der maximalen mir unter den Umständen möglichen Geschwindigkeit unterwegs.
(...) aber ich nötige auch keinen Autofahrer unnötig, hinter mir her zu schleichen. (...)
Oha. Du nötigst keinen Autofahrer, hinter dir herzuschleichen. Das ist Straßenverkehr - niemand hat irgendwo das Recht, zu jeder Zeit die an dieser Stelle erlaubte Höchstgeschwindigkeit zu fahren. Wenn ein langsameres Fahrzeug (ja, auch ein Fahrrad, oder ein 6kmh-Trecker) vor einem ist und man gerade nicht gefahrlos überholen kann, dann muss man einfach dahinter bleiben. Das gilt übrigens auch für Radfahrer auf gemeinsamen Geh- und Radwegen, wenn dort Fußgänger sind...
(...) Unter Wahrung meiner Sicherheit lasse ich auch Platz und schaffe auch immer Möglichkeiten zum Überholen.
Das mache ich auch, aber nicht dort, wo ein Überholmanöver nicht möglich ist ohne den Seitenabstand zu mir zu unterschreiten und schon gar nicht dort, wo es mich gefährden würde.
(...) Situationsbedingt kann das auch bedeuten, dass ich in Kauf nehme, eng überholt zu werden.
Nein, nein, und nochmals nein...
(...) Das ist nicht prinzipiell ein Problem. (...)
für mich schon, s.o.
 
Wenn ein langsameres Fahrzeug (ja, auch ein Fahrrad, oder ein 6kmh-Trecker) vor einem ist und man gerade nicht gefahrlos überholen kann, dann muss man einfach dahinter bleiben.

Weiß jetzt den Paragraphen nicht, aber: es gehört auch dazu, dass das langsamere Fahrzeug wenn möglich Platz macht, um so mehr, je länger die Engstelle dauert. Macht auch Sinn. Selbst ohne expliziten Paragraphen gehört das zum Thema Rücksichtahme.

Nein, nein, und nochmals nein...
Ich fahre auch teils extrem knapp an Autos vorbei ... auch das ist situationsbedingt kein Problem. Hat zum Beispiel mit Geschwindigkeit, Geschwindigkeitsunterschied, Fahrbahnbeschaffenheit zu tun, ob das ein Problem ist oder nicht.

Und keine Sorge: Autofahrer, die sich nicht benehmen, haben bei mir nichts zu lachen ;-)
 
dann beschütze ich den Autofahrer davor, Ordnungswidrigkeiten zu begehen oder gar andere Menschen und sich selbst zu gefährden.

Manche lassen sich nicht "beschützen", die überholen trotzdem und zwingen den Gegenverkehr zum Bremsen oder sogar zum Anhalten.
Ich glaube, das erlebe ich häufiger als zu dichtes Überholen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Beispiel die B188?
ich habe die jetzt noch nicht vermessen, aber zwischen Vorsfelde und Oebisfelde z.B. sagt Google Earth 7m (die neugebaute Strecke parallel zur ICE-Strecke), und mehr kann das meiner Meinung nach auch nicht sein. Zwischen WOB und Weyhausen ist sie deutlich breiter, aber auch Kraftfahrstraße. Und ansonsten ist sie im Stadtgebiet WOB oft vierspurig - und auch auf der gesamten Länge mit mangelhaften, aber größtenteils trotzdem nutzbaren Radwegen versehen.

Meine Hausstrecke, also der Teil meiner Pendelstrecke, wo ich den auf einer Seite vorhandenen "anderen Radweg" täglich zweimal nicht nutze, bringt es laut Google Earth nur auf 6,3m Fahrbahnbreite, und dort gibt es auf 3km drei Hügel, bei denen alle Autofahrer tatsächlich hinter mir bleiben, bis sie wieder Sicht haben. Bei erlaubten 100km/h auch vernünftig...
 
Nein, nein, und nochmals nein...

Handhabe ich situationselastisch.
Auf einer Steigung, sobald das Fahrzeug hinter mir auf meine Geschwindigkeit zurückgefallen ist, habe ich auch kein Problem mit geringem Geschwindigkeitsüberschuss eng überholt zu werden.

Den Vorgang muß man aber genau mit den Spiegeln kontrollieren und die Dahinterfahrenden wieder einbremsen, weil spätestens das dritte oder vierte Fahrzeug mit vollem Karacho und ohne Seitenabstand überholt.

Wenn sich einer der Eingebremsten dann nicht zu überholen traut obwohl es ginge, gebe ich Handzeichen (bzw. blinke rechts mitm Mango).

In E/I bekommt man in der Regel dafür ein Danke, sei es gewunken oder gehupt, hier bei uns in DACH ist das eher die Ausnahme!
 
ich habe die jetzt noch nicht vermessen, aber zwischen Vorsfelde und Oebisfelde z.B. sagt Google Earth 7m
Da passen trotzdem locker 3 Autos nebeneinander, wenn man das überholen unmöglich machen will hat man rechts mindestens 2m Platz.

Hier gibt es Straßen da kann man auch bei Gegenverkehr locker über 2m Abstand halten wenn ich ganz rechts fahre. Das Problem sind ein paar die es trotzdem nicht tun!
 
Moin!

Hier gibt es Straßen da kann man auch bei Gegenverkehr locker über 2m Abstand halten wenn ich ganz rechts fahre. Das Problem sind ein paar die es trotzdem nicht tun!

Das ist eine ziemlich gute Zusammenfassung der gesamten Seitenabstand-Problematik: Entscheidend ist nicht der durchschnittliche Seitenabstand, sondern der minimale.

Ich bin schon im voraus genervt, weil ich fürchte, daß es läuft wie immer bei Verkehrsthemen und in der Auswertung nur sinnlose Mittelwerte angegeben werden.

Tschüs!

Hein
 
Da passen trotzdem locker 3 Autos nebeneinander, wenn man das überholen unmöglich machen will hat man rechts mindestens 2m Platz.
Ach, jetzt verstehe ich, worauf du hinaus willst :)
Das überholen unmöglich machen kann man natürlich nur auf MEINER Spur. Wenn der Überholende vor einer Hügelkuppe auf die Gegenspur fährt um mich zu überholen (oder trotz sichtbaren Gegenverkehrs), kann ich nichts dagegen tun. Ich kann ihn nur davon abhalten, sich zwischen das Auto im Gegenverkehr (oder das potentiell hinter der Hügelkuppe auftauchende Auto) und mich zu quetschen, weil er/sie denkt "da ist genug Platz, das ist knapp aber passt". Man kann dem Überholenden nur klarmachen "wenn ich jetzt überhole, passe ich da nicht dazwischen". Und das klappt mMn relativ gut. Klar, gibt es noch die, die in diesem Falle zwar mit genug Abstand überholen, sich aber dann fast den Spiegel am Gegenverkehr abfahren, der in die Eisen gehen muss - aber denen kann man nicht helfen...
 
Und was ist mit denen die dann extrem eng überholen um sich nicht den Spiegel am Gegenverkehr abzufahren?
 
I.d.R. ein diskreditierendes Framing für "Radweg". Gern benutzt, wenn die Forderung nach Einhaltung der ERA(-Mindest)-Standards aufkommt.
Ein "Radweg nach Stand der Technik" wird in den Deutungsrahmen irgendeines (unnötigen) Luxus gebracht.

Ich hatte den Begriff irgendwo aufgeschnappt und ohne seine Bedeutung/Verwendung zu kennen eingesetzt. Meine spontane Assoziation war: die Radverkehrslobby traut sich jetzt erst Luxusradwege zu fordern, endlich mal wenigstens im Bereich Infrastruktur eine freche Forderung. In der Mitgliederzeitschrift des ADFC Hamburg stand im Jahr 2006:

Politiker verstehen gerne die Forderungen der Radfahrerlobby falsch: Sie unterstellen, man wolle goldene Wege und das auf Kosten aller anderen. Das ist primitiv gedacht, denn es geht vor allem um die Personen, die heute noch nicht Fahrrad fahren. Und die brauchen keine Luxusradwege sondern Verkehrsregelungen, die dem Stand der Technik entsprechen. Und sie müssen den begründeten Eindruck gewinnen, dass Radverkehr in der Stadt erwünscht und als Verkehrsträger voll anerkannt ist.


Quelle, Seite 21:

https://hamburg.adfc.de/fileadmin/redaktion/RadCity/RC2006/RadCity_06_6.pdf
 
Und was ist mit denen die dann extrem eng überholen um sich nicht den Spiegel am Geagenverkehr abzufahren?
Da "extrem eng überholen, ohne entweder mich oder den Gegenverkehr zu berühren" nicht möglich ist, bleiben folgende zwei Optionen:
a) sie touchieren den Gegenverkehr
b) sie versuchen vorher, mich zur Seite zu drängen - da ich aber genug Platz zur rechten Seite habe, kann ich hier zur Not noch selber nach rechts ausweichen um die Situation zu entschärfen

Habe aber beides noch nicht erlebt. Dass ich im weiten Bogen auf der Gegenspur überholt werde und der Gegenverkehr stark abbremsen muss um einen Unfall zu vermeiden, passiert hingegen schon hin und wieder.
 
Ist doch klar; die meisten automobilisten haben mehr angst ihre kostbare blechbuchse an einen poolnoodle zu verletzen, als angst dafur mit ihren auto einen radfahrer zu verletzen.

Grusse, Jeroen
 
Hallo,

am besten finde ich den Dreizack auf einem der Bilder.

Ist doch klar; die meisten automobilisten haben mehr angst ihre kostbare blechbuchse an einen poolnoodle zu verletzen, als angst dafur mit ihren auto einen radfahrer zu verletzen.

Denkfehler: Die Verletzung des Radfahrers geht meistens mit Schäden am heiligs Blechle einher.

Gruß, Klaus
 
Wer sich als radfahrer zu dicht überholen lässt, ist vorher zwangsläufig zu weit rechts am randstein gefahren und hat so den autofahrer ermutigt zu überholen auch wenn da wenig platz ist und der autofahrer zumindest mit einer hälfte seines kfzs beim überholvorgang auf der rechten spur bleibt.
Wer aber schön mitten auf der rechten spur radfährt zwingt den autofahrer dazu auf die gegenverkehrsspur zu wechseln um zu überholen und hat auch mehr platz nach rechts auszuweichen falls der autofahrer zu dicht vorbeifährt. und wenn kein platz zum überholen ist weil es zu viel gegenverkehr gibt, dann hat der autofahrer hinter dem radfahrer zu warten, bis die gegenspur frei wird. Das warten des überholen wollenden kfzs lässt sich nur durchsetzen indem man als radfahrer mitten auf der spur fährt.
 
Hallo,

ich liebe diese pauschalen Klugscheißereien, die letztlich dem Opfer noch die Schuld am Verhalten der Täter geben! Wie war das noch mit Helm, Protektoren und Warnkleidung für unmotorisierte Verkehrsteilnehmer und Burka für alle Frauen über 3 Jahre?

Wer sich als radfahrer zu dicht überholen lässt, ist vorher zwangsläufig zu weit rechts am randstein gefahren und hat so den autofahrer ermutigt zu überholen auch wenn da wenig platz ist und der autofahrer zumindest mit einer hälfte seines kfzs beim überholvorgang auf der rechten spur bleibt.

steht doch sehr im Widerspruch zu

Wer aber schön mitten auf der rechten spur radfährt zwingt den autofahrer dazu auf die gegenverkehrsspur zu wechseln um zu überholen und hat auch mehr platz nach rechts auszuweichen falls der autofahrer zu dicht vorbeifährt.

Also verhindert er nicht, zu dicht überholt zu werden, sondern erhöht den Abstand während des Überholens. Damit lädt er dann gemäß dem ersten zitierten Satz den dicht danach folgenden Autofahrer ein, auch zu überholen, zu dem er dann durch weiteres Ausweichen erneut mehr Abstand schafft. Und spätestens nach dem fünften Überholer ist er genau da, wo er laut Dir nicht hinsoll, nämlich im Rinnstein.

Der Abstand zum Bordstein ist sicher sinnvoll, er verhindert evtl. das Vorbeiquetschen trotz Gegenverkehrs (wobei ich auch regelmäßig erlebe, dass der zum Bremsen genötigt wird oder weit nach rechts zieht, gerne auch auf die Radverkehrsanlage oder den Parkstreifen, sofern frei. Der Abstand zum Bordstein ist vor allem nötig, damit man beim Überholtwerden durch einen Asozialen nicht gegen diesen Bordstein stößt.

und wenn kein platz zum überholen ist weil es zu viel gegenverkehr gibt, dann hat der autofahrer hinter dem radfahrer zu warten, bis die gegenspur frei wird.

Das ist ja mal was neues.

Das warten des überholen wollenden kfzs lässt sich nur durchsetzen indem man als radfahrer mitten auf der spur fährt.

Ach! Mache ich genau so, aber der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis immer noch größer als in der Theorie. Bin als kleines Dankeschön für mein korrektes Verhalten in diesem Jahr bereits dreimal von Linienbusfahrern geschnitten worden und einmal zusätzlich angehupt und angepöbelt. Deren Arbeitgeber Rheinbahn hat bei meiner Beschwerde zunächst mehrfach gelogen, es gäbe dort einen Radweg, und später "gebeten", ich möge doch wie praktisch allen anderen Radfahrer auf dem Gehweg fahren, damit die Fahrgäste nicht ihre Anschlüsse verpassen.
Vor 5 Jahren ist es mir mal gelungen, ein brauchbares Video von einem Abdrängmanöver zu drehen, meine Anzeige führte dazu, dass ich mich gegen Bußgeldbescheide wehren durfte wegen Nichtbenutzung eines (nicht vorhandenen) Radwegs.

Gruß, Klaus
 
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