Leidiges Thema Zahnkranz

Nachtrag zum Anschlag des Schaltwerks:

...Da der Anschlag am Schaltauge im DF recht filigran erscheint, wollte ich daran auch nicht feilen, dafür bot sich jedoch der entsprechende Anschlag am Umwerfer an, der nun knapp 2mm weniger tief ist...

Ich musste den Anschlag nun doch wieder leicht herausdrehen, da das Schaltwerk auf den höchsten Gängen sonst die Schwinge am DF XL berührte, was dazu führte, das der höchte Gang nicht oder nur widerwillig geschaltet werden konnte. Letztlich geht hier wohl nur ein Kompromiss bzgl. Abstand größtes Ritzel zu Schaltröllchen. Nach inzwischen knapp 1400km muss ich @Kid Karacho zustimmen: der Podium Kranz schaltet nicht ganz so gut, wie die Shimanos. Die an meinem vorherigen Strada zusammengestellte Variante (wohl noch 9-fach) schaltete etwas besser. Mit der gewählten Abstufung (12-13-14-15-16-18-20-23-27-32) bin ich jedoch sehr zufrieden.
 
Ich hab mal wieder ein bisschen an der Kassettenabstufung meiner Cheetah rumgebastelt. Wahrscheinlich werde ich gleich mit goldenen Spaten beworfen, aber in diesem Thread hängt hier schon ein ähnlicher Umbau drin und ich halte die Sachen gern beieinander.
Beim 10-fach kann man zwar mit den kleineren Ritzeln herumspielen, aber die größten beiden sitzen auch bei den einfachen MTB-Kassetten immer auf einem 2-fach-Spider. Solange man den nicht aufmacht, ist man am Ende der Kassette auf -28-32, -30-34 o.ä. festgelegt und muss im mittleren Bereich der Kassette unnötig früh mit größeren Sprüngen anfangen, damit man nicht am Ende bei Unsinn wie 22-28-32 landet. Als nun eine neue Kette und eine neue Kassette fällig war, habe ich mich an so einem Spider vergriffen. Vorgesehenes Ausgangsmaterial waren zwei HG62-10-Kassetten, die zu verwendenden Ritzel sind unterstrichen und die Spider sind eingeklammert:
10-fach 11-32 mit 11-12-14-16-18-20-22-25-(28+32)
10-fach 11-34 mit 11-13-15-17-19-21-23-26-(30+34)
In meinem Falle war das deutlich einfacher als beim oben verlinkten Umbau von @Nils Holgersson, weil ich am Spider nur ein 28er gegen ein 26er tauschen musste. Also hier im Bild (das ist nach der Operation)...

26er + 28er + 32er mit Spider.jpg

...musste das links oben gezeigte Ritzel von dem rechts oben abgebildeten Spider runtergepflückt werden und das unten gezeigte 26er... - nunja, nichtmal an den Spider genietet werden. :) Man kann's auch einfach vor dem Spider auf den Freilauf stecken. Das vereinfacht den Umbau. Hier schematisch ein Schnitt durch einen Spiderarm, mit den verschiedenen Arbeitsschritten (von oben nach unten der Ausgangszustand, der angebohrte Niet, der angesenkte Spider mit entferntem 28er Ritzel, und der wieder breitgeklopfte Niet):

Spiderniete.png

Wenn das 26er nicht an den Spider genietet wird, muss dieser auf der rechten Seite plan sein, damit das 26er dort sauber anliegen kann. Also dürfen die Niete nicht überstehen, und damit sie trotzdem Halt finden, müssen ihre breitgeklopften Enden innerhalb des Spiders liegen. Dafür muss man den Spider ansenken und braucht kürzere Niete. Es lohnt sich speziell hier also, von den alten Nieten nur das unbedingt nötige Material wegzubohren, denn dann reicht der Rest aus, um das 32er am angesenkten Spider wieder zu vernieten. Ergebnis ist quasi ein 32er Ritzel mit rechts angebautem, extraschwerem Distanzring.
Außerdem muss man die Enden der Spiderarme etwas kürzen, damit die Kette auf dem 26er laufen kann, ohne mit den Spiderarmen zu kollidieren. Der umgearbeitete Spider sieht so aus:

Spider, gekuerzt+vernietet.jpg

Dann noch das Übliche beim Zusammenstellen eigener Abstufungen - Ritzel aussuchen und Schaltgassen ausrichten. Zum Ausrichten muss man natürlich die Ritzel auf dem Freilauf gegeneinander verdrehen und dazu die eine breitere Nase in der Freilaufverzahnung zurückfeilen, aber das ist bei HG62-10 keine große Herausforderung, der Stahl lässt sich mit der Feile gut bearbeiten. Danach wäre ich fast fertig gewesen, aber wenn man hier etwas genauer hinschaut, sieht man noch ein Problem:

12er seitlich.jpg

Das 12er Ritzel sitzt irgendwie schief und hat zum 13er zu wenig Abstand. Das kommt daher, dass das 13er an zweiter Position neben einem 11er saß und daher eine Vertiefung hat. Hier mal das 12er von links und das 13er von rechts:

ungeeignetes 13er.jpg

Ich hatte schonmal Ritzel von denselben Positionen in 9-fach-Kassetten so zusammengesteckt, und da hatte es gerade noch funktioniert. Bei 10-fach ist der Bund am 12er offenbar schmaler und rutscht in die Vertiefung eines solchen 13ers hinein. Deswegen sitzt da nun erstmal ein Stapel 11-12-13 aus einer Rennradkassette drauf, bis ich einen kleinen Distanzring gebastelt habe, der in die Vertiefung des 13er passt.

Die ersten 30km mit teils nicht ganz so feinen Schaltmanövern auf den größten beiden Ritzeln hat das Ding bestanden, und die Sprünge 17-19-22-26 fühlen sich angenehmer an als die bisherigen 17-20-24-28. Bisher bin ich meist auf dem 28er angefahren. Ob ich in Zukunft etwas langsamer starte oder auf das 32er zurückschalte, wird sich wohl erst noch zeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
hmmm... ich hab 10fach, aber lauter einzelne Ritzel, kein Spyder

vom Vorgaenger so uebernommen..

hab letztens das groesste 29er durch 34er ersetzt, deshalb weiss ich das von meiner

kommts eigentlich nicht nur auf die schmaeleren Zwischenringe an, und man kann so auch einzeln verfuegbare 9fach ritzel nehmen?
 
hmmm... ich hab 10fach, aber lauter einzelne Ritzel, kein Spyder
Klingt ausgesprochen interessant. Kannst Du irgendwas Näheres zur Kassette und zu dem Einzelritzel schreiben oder Fotos davon (u.a. von der Zahnform) machen?
10-fach-Kassetten ohne Spider kenne ich bei Shimano bisher nur für Rennräder, da könnte das 29er Ritzel gerade noch zu passen. Aber wo ist das einzelne 34er her?
 
das 34er hab ich aus einer 9fach-Kassette genommen...

mir wurde mal hier gesagt, dass man sich ne 10-fach-Kassette aus 9-fach-ritzeln bauen kann, man nur die dünneren Spacer braucht (davon hab ich mir mal welche gekauft)
 
das 34er hab ich aus einer 9fach-Kassette genommen...
Das ist der Punkt, der mich etwas überrascht. Hast Du da einen Freilauf, der auch für 11-fach Rennrad taugt?
Bei 9-fach ist das größte Ritzel nämlich eben, bei 10-fach ist es gekröpft und ragt über den Anschlag am Freilauf um 1mm hinaus in Richtung Speichen. Ich hätte erwartet, dass der Befestigungsring nur noch sehr knapp Halt findet.

mir wurde mal hier gesagt, dass man sich ne 10-fach-Kassette aus 9-fach-ritzeln bauen kann, man nur die dünneren Spacer braucht (davon hab ich mir mal welche gekauft)
Einzelne Ritzel habe ich schon in beide Richtungen ausgetauscht, mehrere (oder alle) auf einmal noch nicht.
 
ah.. ok... daran hab ich nicht gedacht..

ich hab ja im Evo-K nur 9 der 10 Ritzel in Verwendung..
also 10-fach-Abstand, aber nur 9 Ritzel montiert
damit mehr Platz für Radkasten des Evo-K bleibt
 
Hab mal wieder ein bisschen gebastelt und stand dieses Mal vor der Aufgabe, Löcher in Ritzel- und Spidermaterial zu erzeugen - und damit vor demselben Problem wie @Nils Holgersson damals:
Die 3mm Nietlöcher bohren hat besonderen Spaß gemacht: Bohren, Bohrer anschleifen, Bohren, Bohrer anschleifen, Bohren... 12Mal :mad: Das Zeug ist steinhart und 3mm Bohrer nachschleifen macht keinen Spaß, aber gute Übung! Später musste ich noch auf 3,2 aufbohren, weil der verfügbare Schweißdraht halt so war. Zum Glück hatte ich zufällig einen 3,2mm Bohrer da und der hat auch alle 12 Löcher überlegt. Er musste ja nur 0,1 an jeder Schneide machen.
Als 3. Ritzel habe ich wie gesagt das 23er von der 2. Spiderposition genommen, das dadurch den gleichen Lochkreis hatte. So brauchte ich nur 6 Nieten.
Ja, das Zeug ist... - verschleißfest. Mit dem Bleistift ein Loch markiert, Körner angesetzt, draufgehauen. Danach hatte der Körner einen 1mm breiten Spiegel an der Spitze und das Ritzel war bis auf die verwischte Markierung exakt unverändert.

Die gute Nachricht: Wenn der Bohrer erstmal auf dem vollen Durchmesser greift, schält er auch Späne heraus. Dabei leidet er zwar immer noch, aber viel weniger als während des Anbohrens.
Also musste ich mir was einfallen lassen, wie ich den Anfang der Löcher hinbekomme, wenn weder Körner noch Korund-Schleifstifte für den Dremel funktionieren. Das geht mit einem Hartmetall-Mehrzweckbohrer. Der hat wie ein Betonbohrer ein Hartmetallplättchen vorn drin, aber dieses ist anders geschliffen und hat eine scharfe Kante, mit der es auch von hartem Metall Krümel abkratzen kann. Damit ganz durchzubohren geht wahrscheinlich nicht. Erstens dauert es ewig, und zweitens geraten um so mehr Metallkrümel vor die Kante und reiben sie ab, je tiefer das Loch ist, und dann geht in dem festen Stahl nichts mehr weiter. Aber die Kombination funktioniert ziemlich gut, mit dem Hartmetallbohrer Lochansätze erzeugen und mit dem HSS-Bohrer (in meinem Falle HSS-Co) durchbohren.
 
Mit Hartmetallbohrern kann man prima durch gehärteten Stahl bohren. Warum sollte man da auf einen "weichen" HSS zurückwechseln?
 
PS: Bei nur 3 mm kann man, wenn es nicht zu tief ist, man das Teil ordentlich spannen kann und ne Standbohrmaschine hat, sogar mit VHM-Bohrern bohren, falls einem die günstigen Universalbohrer zu "stumpf" sind. So kleine VHM-Bohrer kosten nicht die Welt (man sollte eine Handvoll kaufen und dennoch nie auf die blöde Idee kommen, damit tiefer als wenige Millimeter freihand zu bohren).
 
In dem Fall hilft die Winkel am Bohrer, speziell den Spanwinkel, zu ändern. Normalerweise ist der durch den Drall vorgegeben, kann man aber am Schleifbock ändern. Hartmetall-Mehrzweckbohrer sagt mir jetzt zwar nichts, aber mit der passenden Scheibe läßt sich auch der umschleifen.
 
PPS: Falls man einen Schleifbock und eine Scheibe hat, um die es nicht schade ist, kann man in der größten Not auch Hartmetallbohrer (nicht Voll-, sondern die mit Plättche) um- oder nachschleifen. Dauert ein bisschen und trägt an der Scheibe ähnlich viel oder mehr Material ab wie am Bohrer :D

OK, ich war zu langsam
 
Mit Hartmetallbohrern kann man prima durch gehärteten Stahl bohren.
Da hätte ich durchaus etwas Geld für ausgegeben, aber der Kundenberater von Hoffmann hat mir am Telefon sowohl VHM als auch HM-bestückt wieder ausgeredet - und HSS-E vorgeschlagen, aber das hatte ich schon probiert (macht pro Anschliff ein Loch, wie ja auch Nils schon herausgefunden hat).
Warum sollte man da auf einen "weichen" HSS zurückwechseln?
Wenn der HM-Bohrer auch bohrt, gar nicht. Wenn er nur schabt, um ihn zu schonen und um fertigzuwerden.

In dem Fall hilft die Winkel am Bohrer, speziell den Spanwinkel, zu ändern.
Wer das kann, wird dabei wohl auch die Querschneide eines HSS-Bohrers ausspitzen und hat wahrscheinlich einen HM-Körner in der Schublade. Dann ist das Problem auch ohne Hartmetallbohrer gelöst. :) Ich kann das nicht, 3mm-Bohrer bekomme ich meist nur so nachgeschliffen, dass sie wieder Baustahl schaffen, mehr ist Glück.
 
… 3mm-Bohrer bekomme ich meist nur so nachgeschliffen, dass sie wieder Baustahl schaffen, mehr ist Glück.
Da erlebt man schnell die passende Brille. Mit Anfang 30 ging das deutlich einfacher wie heute mit Mitte 50. Passende, und frisch abgerichtete Schleifscheibe ist da auch extrem hilfreich.
Mein Schutzbrillenfavorit Schutzbrille-araki-mit-brillenglashalterung. Für die passenden Gläser muß man dann noch mal zum Optiker, lohnt sich aber absolut.
Jaja, alte Männer erzählen von ihren Gebrechen. :rolleyes:
 
Stahlkettenblatt mit ausreichend Abstand zum Zahnkranz habe ich kürzlich ganz einfach "aufgebohrt":
WIG-Brenner 2,4mm, 90A, drei Sekunden "Bruzzel", Loch drin. Nicht abschrecken, sondern langsam abkühlen lassen (sonst wirds wieder fest). Hinterher mit simplem HSS-Co. 5% Bohrer durchgebohrt, ist dann weich.

Durchgeflossenen Rand einfach abschruppen. Ein Zwanzigstel der Zeit und keine defekten HSS-Co.-Bohrer.
Letzter Versuch mit HSS-Co. 8% Bohrer ergab bloß einen abgerundeten Bohrer und null Spuren am KB. Hartmetallbohrer leiden übrigens auch bei gehärtetem Kettenblattstahl. VHM ist wiederum schlag- und vibrationsempfindlich wie sonstwas, wenn es dann hakt/unrund läuft, zerspringt der Bohrer einfach.

Was gut funktioniert: drahterodieren. Da ist die Festigkeit irrelevant.

Freundliche Grüße
Wolf
 
WIG-Brenner 2,4mm, 90A
Was gut funktioniert: drahterodieren.
Wer's hat, hat Glück.(y) Wer nicht, muß leiden oder es lassen.:unsure:
VHM ist wiederum schlag- und vibrationsempfindlich wie sonstwas
Ja, für's Hand-Handwerkszeug ist das nichts. Am Maschinentisch geht damit bissel was, wenn man das Anfahren gefühlvoll im Griff hat und das Werkstück – wie Du, bloß mit anderen Worten, schreibst – nichts partiell spot-hartes in den Weg stellt.
Ich habe früher auch den einen oder anderen VHM-Fräser "springen lassen". Das tut ziemlich weh, wenn man die Preise betrachtet.
 
0815-VHM-Bohrer in kurz und ohne Zauberbeschichtung, Kühllöcher und den ganzen Rassel bekommt in der winzigen Größe, um die es hier ging, für ... vielleicht 3 €/Stück? Ich müsste mal nachgucken, was ich zuletzt bezahlt habe, aber es war in der Drehe, dass es nicht wehtut, wenn ab und zu einer zerpsringt (was eh passieren wird).
 
0815-VHM-Bohrer in kurz und ohne Zauberbeschichtung, Kühllöcher und den ganzen Rassel bekommt in der winzigen Größe, um die es hier ging, für ... vielleicht 3 €/Stück?
Hoffmann ruft ca. 15 € dafür auf (hatte ich oben schon verlinkt). Man kann sicher auch weniger ausgeben, wenn man weiß, was man da kauft.
Du scheinst ja Erfahrung damit zu haben. Was für Anforderungen stellen die denn in der Praxis an Rundlauf und Führungsspiel? Ist es sinnvoll, das mit einer Handbohrmaschine im Bohrständer zu probieren? An dem Punkt meinte der Hoffmann-Berater, dass die Dinger mindestens so schnell kaputtgehen werden wie einfache HSS, nur auf andere Art.
 
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