Ich hab mal wieder ein bisschen an der Kassettenabstufung meiner Cheetah rumgebastelt. Wahrscheinlich werde ich gleich mit goldenen Spaten beworfen, aber in diesem Thread hängt
hier schon ein ähnlicher Umbau drin und ich halte die Sachen gern beieinander.
Beim 10-fach kann man zwar mit den kleineren Ritzeln herumspielen, aber die größten beiden sitzen auch bei den einfachen MTB-Kassetten immer auf einem 2-fach-Spider. Solange man den nicht aufmacht, ist man am Ende der Kassette auf -28-32, -30-34 o.ä. festgelegt und muss im mittleren Bereich der Kassette unnötig früh mit größeren Sprüngen anfangen, damit man nicht am Ende bei Unsinn wie 22-28-32 landet. Als nun eine neue Kette und eine neue Kassette fällig war, habe ich mich an so einem Spider vergriffen. Vorgesehenes Ausgangsmaterial waren zwei HG62-10-Kassetten, die zu verwendenden Ritzel sind unterstrichen und die Spider sind eingeklammert:
10-fach 11-32 mit
11-
12-
14-16-18-20-
22-25-(28+
32)
10-fach 11-34 mit 11-
13-
15-
17-
19-21-23-
26-(30+34)
In meinem Falle war das deutlich einfacher als beim oben verlinkten Umbau von
@Nils Holgersson, weil ich am Spider nur ein 28er gegen ein 26er tauschen musste. Also hier im Bild (das ist nach der Operation)...
...musste das links oben gezeigte Ritzel von dem rechts oben abgebildeten Spider runtergepflückt werden und das unten gezeigte 26er... - nunja, nichtmal an den Spider genietet werden.
Man kann's auch einfach vor dem Spider auf den Freilauf stecken. Das vereinfacht den Umbau. Hier schematisch ein Schnitt durch einen Spiderarm, mit den verschiedenen Arbeitsschritten (von oben nach unten der Ausgangszustand, der angebohrte Niet, der angesenkte Spider mit entferntem 28er Ritzel, und der wieder breitgeklopfte Niet):
Wenn das 26er nicht an den Spider genietet wird, muss dieser auf der rechten Seite plan sein, damit das 26er dort sauber anliegen kann. Also dürfen die Niete nicht überstehen, und damit sie trotzdem Halt finden, müssen ihre breitgeklopften Enden innerhalb des Spiders liegen. Dafür muss man den Spider ansenken und braucht kürzere Niete. Es lohnt sich speziell hier also, von den alten Nieten nur das unbedingt nötige Material wegzubohren, denn dann reicht der Rest aus, um das 32er am angesenkten Spider wieder zu vernieten. Ergebnis ist quasi ein 32er Ritzel mit rechts angebautem, extraschwerem Distanzring.
Außerdem muss man die Enden der Spiderarme etwas kürzen, damit die Kette auf dem 26er laufen kann, ohne mit den Spiderarmen zu kollidieren. Der umgearbeitete Spider sieht so aus:
Dann noch das Übliche beim Zusammenstellen eigener Abstufungen - Ritzel aussuchen und Schaltgassen ausrichten. Zum Ausrichten muss man natürlich die Ritzel auf dem Freilauf gegeneinander verdrehen und dazu die eine breitere Nase in der Freilaufverzahnung zurückfeilen, aber das ist bei HG62-10 keine große Herausforderung, der Stahl lässt sich mit der Feile gut bearbeiten. Danach wäre ich fast fertig gewesen, aber wenn man hier etwas genauer hinschaut, sieht man noch ein Problem:
Das 12er Ritzel sitzt irgendwie schief und hat zum 13er zu wenig Abstand. Das kommt daher, dass das 13er an zweiter Position neben einem 11er saß und daher eine Vertiefung hat. Hier mal das 12er von links und das 13er von rechts:
Ich hatte schonmal Ritzel von denselben Positionen in 9-fach-Kassetten so zusammengesteckt, und da hatte es gerade noch funktioniert. Bei 10-fach ist der Bund am 12er offenbar schmaler und rutscht in die Vertiefung eines solchen 13ers hinein. Deswegen sitzt da nun erstmal ein Stapel 11-12-13 aus einer Rennradkassette drauf, bis ich einen kleinen Distanzring gebastelt habe, der in die Vertiefung des 13er passt.
Die ersten 30km mit teils nicht ganz so feinen Schaltmanövern auf den größten beiden Ritzeln hat das Ding bestanden, und die Sprünge 17-19-22-26 fühlen sich angenehmer an als die bisherigen 17-20-24-28. Bisher bin ich meist auf dem 28er angefahren. Ob ich in Zukunft etwas langsamer starte oder auf das 32er zurückschalte, wird sich wohl erst noch zeigen.