SZ: "Stau im Liegen" (G. Fehlau stellt Neues vom Fahrradmarkt vor)

Die Frage wäre letztlich, wie man die hohe Individualisierung bei gleichzeitig verbessertem Produktionsablauf beibehält, was aber (noch) wahrscheinlich auch zumindest teils an hierfür zu niedrigen Stückzahlen scheitert bzw. nur begrenzt möglich ist.
Ob soviel Individualisierung nachgefragt wird?
Ich lade dich gern ein zuzuschauen wie ein trike entsteht. Dann wirst du sehen das zwei Profis eine Woche ausschließlich mit dem Bau beschäftigt sind.
Ja, ist bestimmt so. Aber ist ein Widerspruch zu dem, was Steffen vor kurzem zu seinem HoT sagte, nämlich dass es 40 h Arbeitszeit gebraucht hätte - ein völlig individuelles Trike.
Vielleicht ist es aber auch kein Widerspruch, weil das HoT so simpel ist.
 
Ob soviel Individualisierung nachgefragt wird?

Ich denke, dass das zu den Stärken von Velomo gehört. Leider verlieren viele Unternehmen im Laufe der Entwicklung ihre Stärken, was maßgeblich an Verwaltungsproblemen liegt. Da die Systeme auf dem Markt erzwingen, dass sich die Unternehmen auf niedrigem Niveau an die Systeme anpassen und darüber ihre Eigenständigkeiten und auch Alleinstellungsmerkmale verlieren. Die Unternehmen uniformieren im Laufe der Zeit und verlieren ihre Marktberechtigung, da sie austauschbar werden.

Das bedeutet ja auch nicht, dass man nicht einzelne "Massenprodukte" am Markts etabliert, sozusagen als Brot- und Buttergeschäft. Hier also zum Beispiel, das Velomo ähnlich einem KMX ein günstiges Standardtrike ohne oder mit nur ganz wenigen Optionen anbietet, oder bei diesem Kooperationsprojekt ein günstiges Produkt mit nur diversen Standardoptionen entwickelt.
 
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Ich habe mich nicht auf Baumarktfahrräder oder Räder aus 3. Welt Ländern oder was hier ähnliches unterstellt wird bezogen. Keine Ahnung wo Ihr das hier gelesen habt.

Ich habe das als Vergleich herangezogen. Dazu habe ich nämlich ein Beispiel aus der zu HP Velotechnik gegenüberliegenden Ecke der absoluten Massenhersteller gewählt.
 
9000 € für ein unverkleidetes Trike gegenüber 7000 € für ein verkleidetes (genannt VM) - eine Preisrelation, die ich nicht verstehe?
Kleine Korrektur: 9k€ für ein unverkleietes S-Pedelec, nicht für ein nacktes Trike ohne E-Antrieb/-Unterstützung.
 
@Ich : Was war an dem Hot dran? Drei Räder und ein Brett sozusagen. Bei uns werden Räder bestellt da werden PKW in Sachen Elektrik fast in den Schatten gestellt... Dazu noch div. Sonderwünsche wie Halter, Taschenaufnahmen, Scheinwerfer oder ganze Beleuchtungsanlagen. Jeder Kunde will eine eigene Schaltgruppe/Schaltgruppenzusammenstellung, Räder, Farbe, Reifen, und und und. Zudem gehört zum Bau/Verkauf eines Rades nicht nur das schweißen und zusammenstecken, es braucht auch mehrere Stunden! an Kundenberatung, Angebotserstellung, usw. Von Zeit/Kosten für die Entwicklung und die normalen Nebentätigkeiten (Buchhaltung, Werkstatt und Werkzeuge pflegen, usw.) habe ich hier noch garnicht gesprochen...

40-50€ Stundensatz ist zudem das absolute Minimum was man als Selbstständiger nehmen sollte (da kommt, wenn man effizient arbeitet) vielleicht 10-15€ Stundenlohn (Brutto) hinten raus.

Gruß,
Patrick
 
tja, selbst und ständig halt :D
Es gibt auch Selbstständige mit Angestellten - oder sind das dann keine Selbstständigen mehr?
Kleine Korrektur: 9k€ für ein unverkleietes S-Pedelec, nicht für ein nacktes Trike ohne E-Antrieb/-Unterstützung.
Hast schon recht. Ist ein Vergleich von Äpfel mit Birnen. Ein VM ist so schnell wie ein S-Pedelec, dafür bleibt man beim S-Pedelec trocken.
Nicht desto trotz kann ich mir schwer vorstellen, dass ein 9000 € - S-Pedelec sich oft verkauft.
 
Nicht desto trotz kann ich mir schwer vorstellen, dass ein 9000 € - S-Pedelec sich oft verkauft.

HP Velotechnik weiß sehr genau, was sie tun. Sie werden nicht den ganzen Aufwand mit Abnahme zum Erhalten einer ABE, inkl. Zulassung der Blinker mit K-Prüfziffer, etc. betreiben, wenn es sich nicht lohnen würde, meiner Ansicht nach. Da stecken jede Menge Stunden drin und jede Menge Taler. Das muss man erstmal wieder einspielen.

Wenn ich mir allein mal anschaue, wie viele Leute hier mit Aufrecht-S-Pedelec durch die Gegend zischen... Nicht weit von mir ist eine der "Einflugschneisen" für Pendler nach Münster hinein. Mittlerweile sind die Pedelec-Fahrer in der Überzahl, sehr viele davon mit Versicherungskennzeichen. Natürlich alle auf dem Radweg fahrbahnbegleitend zur B51, aber das ist ein anderes Thema.

Eine schnelle Suche nach Aufrecht-Fully-S-Pedelec bei Kugel ergibt schon Preisspannen von 3,5 tEUR bis 7 tEUR. Da ist der Sprung bis 9 tEUR nicht mehr groß. Wenn der Kunde bei einem vollgefederten Trike einen Mehrwert zum MTB-Fully-Layout erkennt, wird das Geld bereitwillig ausgegeben.
 
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Auf meinen Routen rein in die Berge und wieder raus fahre ich den Rhein entlang, speziell sonntags mit tausenden anderen Radfahrern.
Auch heute morgen. Das bedeutet ich hänge oft hinter Pulks von Radfahrern oder Gruppen auf Tour. Was glaubt wie oft ich die typischen Bewegungen sehe: Armkreisen um die Schulter zu lockern, Arme schütteln gegen einschlafen, Fingerübungen aus dem gleichen Grund ... aber Pedelec — wenn die wüssten.
 
Ich kenne Diverse, die wissen es und machen trotzdem lieber die typischen Bewegungen. So eine ausgefallenes Fahrrad, nee das geht ganz und gar nicht.
 
Für manche Zeitgenossen ist es aus mir völlig unverständlichen Gründen einfach nur peinlich, mit einem Liegerad oder Velomobil zu fahren. Da wird das Geld dann lieber in Elektro-Unterstützung ausgegeben, um schneller als alle Anderen zu sein. Wenn sie im Vorraus wüssten, dass sie dadurch auch nicht in jedem Fall schneller sondern nur schwerer werden, hätten sie es sein gelassen. Aber das gibt natürlich niemand zu.

Gruß Uwe
 
Wenn durch die aktuelle Specialized (Fake)Werbung suggeriert wird, das eine Oma mit E-Bike und Siegerlächeln, Peter Sagan am Berg hinter sich lassen kann, brauch man sich nicht wundern, das es reichlich schlecht informierte Menschen gibt, die auf so einen Schwindel reinfallen.

Als wenn Werbung jemals benutzt worden wäre, um mehr Wahrheit in die Welt zu bringen.:confused:

...da nutzt es auch nichts das viele Leute meiner Generation die ganze Wahrheit über den Schmatzriegel kennen. :D
 
Ich war baff erstaunt wieviele Leute es gibt, die das einfach nicht fahren wollen, weil nicht das "Übliche" ist:(. Hätte ich nie mit gerechnet :cry:. Alle anderen Argumente kommen allein deswegen nicht mehr an.
Mache stehen sich halt selbst im Weg:mad:.
 
Mal abgesehen davon, dass auch dabei wieder Autos einen sehr großen Anteil haben, denke ich, dass sich hier in starkem Maße auch die schlechte Verkehrsführung bemerkbar macht. Diese begünstigt ja nicht nur Unfälle mit Autos sondern gleichsam Selbstunfälle und Unfälle mit Fußgängern oder anderen schwächeren Verkehrsteilnehmern. Es ist insofern nur eine Vermutung, aber mir scheint schlüssig, dass genau diese Risiken bei höherer gefahrener Geschwindigkeit auch mehr Potential haben, sich zu realisieren. Auch die Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs hat hier eher negatives Potential. Größtenteils allerdings dürfte schlicht die Tatsache erheblich sein, dass um so mehr Unfälle stattfinden, je mehr Kilometer mit Fahrrädern zurückgelegt werden. So oder so - es muss weiter an der Gestaltung des Verkehrs insgesamt gearbeitet werden. Die Gedankengänge des besorgten Ministers gehen aber leider nur in die Richtung von Auflagen und Einschränkungen für Radfahrer. Da kann man drüber nachdenken - aber wenn dann kann das nur ein kleiner Teil der Lösung sein. Und nicht wie beim besorgten Minister ausschließlich.
 
Na unser Innen(!)minister augenscheinlich nicht:
Oooch, er hat bestimmt schonmal ein E-Bike gesehen. Mehr braucht ein Minister doch nicht, um sich eine fundierte und vor allem unumstößliche Meinung zu bilden!
Wie groß sind eigentlich die Lücken, die er da anprangert? Also wie viele Pedelecfahrer haben keine Privathaftpflicht, und wie viele haben vor den Kauf kein Pedelec ausprobiert?
 
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