Kommentare zum Velomobil

Ich war für 3 Tage in Schweden VM fahren. Bei jedem Halt wurde ich angesprochen (ca. 25 Gesprächspartner). Die Einleitung des Gesprächs war ja noch wie in Deutschland: "Was ist das, ist das ein Fahrrrad?". Dann noch oft "selbst gebaut" und "wie schnell". Ansonsten lief das Gespräch aber immer ganz anders als in D. Fast immer wolle man wissen "woher" (also wo der Start am Morgen war) und "wohin". Der eigentlichen "Nicht-Kommentar", der mir bereits nach einem halben Tag aufgefallen ist, war aber: Es kam in den 3 Tagen KEIN einziges mal (wirklich von keinem!, Frau/Mann/Kind, alt oder jung) ein Kommentar der Art: "ob ich so niedrig nicht Angst hätte", "wird man da denn nicht übersehen", "kein Wimpel" (und die kleinen Straßen in S sind hügelig und kurvig). Das muß wohl die komplette Abwesenheit der German-Angst sein...
 
Es kam in den 3 Tagen KEIN einziges mal (wirklich von keinem!, Frau/Mann/Kind, alt oder jung) ein Kommentar der Art: "ob ich so niedrig nicht Angst hätte", "wird man da denn nicht übersehen", "kein Wimpel"

Ein einziges mal hatte mir hier in Frankreich ein Autofahrer zu verstehen gegeben, dass ich doch wohl besser einen Wimpel haben sollte. Danach nie wieder. Stolz war ich irgendwie, dass ich ihm aus dem Stand erklären konnte, warum ich keinen habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte hier in meinem Beitrag zuerst etwas detaillierter schreiben wollen, was ich gesagt habe, aber dann dachte ich, dass wir ja nicht in Bereich "kontroverse Themen" sind und habe es gelassen. Ich will schliesslich nicht, dass dieser thread aufgrund der Reaktionen verschoben werden muss.
 
Am Sonntag hielt ich es für eine gute Idee, mich nach 75 km in der prallen Sonne mit einem Eis zu erfrischen. Wäre ich bloß weiter gefahren.:(
Ich war noch gar nicht ganz aus dem QV ausgestiegen, da wurde ich schon ungefragt von einem unsympathisch aussehenden Typen fotografiert.
Von der neuen Datenschutzverordnung hatte er offensichtlich noch nichts mitbekommen.
Keine 20 sek. später sprach mich ein junger Vater mit seinen zwei Kindern an:
"Warum ich denn so ein Ding fahre und kein normales Fahrrad".

Meine Antwort war:
"Weil mit diesem Ding viel schneller, bequemer und wettergeschützter als mit jedem normalen Fahrrad unterwegs bin.
Außerdem macht es viel mehr Spass."
Schien ihn nicht überzeugt zu haben, sein nächster Einwand war: "Das ist doch so gefährlich, man wird doch von den Autofahrern übersehen".

Darauf ich: Wenn sie mich im Strassenverkehr mit einem fast drei Meter langen, rot-gelb lackiertem Velomobil übersehen, übersehen sie auch kleine Kinder auf ihren Rollern oder Kinderfahrrädern."

Den war ich erstmal los, meine Antwort hat wohl nicht gefallen.(y)

Zwei min. Später kam der nächste: "Warum ist denn da kein Kennzeichen dran?"
"Weil es ein Fahrrad ohne Motor ist"
"Und wie weit kommt man so an einem Tag?"
"Soweit meine Kondition es zulässt"
"Nein, ich meine, wie weit man mit einer Akkuladung kommt?":confused:

Die Leute sind so davon überzeugt, dass so ein Fahrzeug ohne Motor praktisch unfahrbar ist, dass sie gar nicht mitbekommen, wenn man sagt, das Velomobil hat keinen Motor.

Auf den folgenden 25 km bis nach Hause habe ich mir überlegt, wie man in Zukunft solchen Ignoranten und Besserwissern gegenüber tritt.

Ich denke, sie in in ihren Vorurteilen zu bestätigen, ist eine Möglichkeit, sich solche Typen vom Hals zu halten.
Nach dem Motto, gib mir Recht und ich lasse dich in Ruhe.

Wenn also mal wieder einer fragt, ob das nicht gefährlich sei, zur Antwort geben
"Doch, dass ist saugefährlich, aber ich liebe die Gefahr!"

Wenn sie sich dann nicht verarscht fühlen ist ihnen auch nicht mehr zu helfen.

Gruß Uwe
 

wurde ich schon ungefragt von einem unsympathisch aussehenden Typen fotografiert.
Von der neuen Datenschutzverordnung hatte er offensichtlich noch nichts mitbekommen.
?? In der Richtung hat sich absolut nichts verändert für Privatpersonen die keine Bilder veröffentlichen.
 
Und selbst wenn, ist es mehr als unhöflich, jemanden einfach ungefragt aus nächster Nähe zu fotografieren.
 
Auf den folgenden 25 km bis nach Hause habe ich mir überlegt, wie man in Zukunft solchen Ignoranten und Besserwissern gegenüber tritt.
Bei einem Fotografen im Laden hab ich neulich einen für seinen Job passenden Bullshit-Bingo-Zettel hängen gesehen. Groß die jeweiligen Kommentare/Fragen/..., klein darunter die Antworten, jedenfalls in manchen Feldern. Sowas ähnliches könntest Du laminiert und angekettet auf die Front legen.
Hilft aber zugegebenermaßen nicht, wenn man schon am Fahrzeug abgefangen wird...
 
Vor einiger Zeit hat mich jemand auf einen Supermarktparkplatz angesprochen, ob das nicht viel zu gefährlich sei? Da habe ich geantwortet: Sie können es ruhig streicheln, es beisst nicht....

Dietrich
 
Ein einziges mal hatte mir hier in Frankreich ein Autofahrer zu verstehen gegeben, dass ich doch wohl besser einen Wimpel haben sollte. Danach nie wieder. Stolz war ich irgendwie, dass ich ihm aus dem Stand erklären konnte, warum ich keinen habe.
Wie erklärst du dann denn? Ich habe da meiner Schwierigkeiten. Wenn ich z. B. auf aerodynamische Nachteile verweise, ist die Verständnislosigkeit ziemlich groß. Einen anderen Grund wüßte ich aber nicht. Wenn es einen Wimpel gäbe, der mich nicht bremst, würde ich ihn sogar verwenden.
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Darauf ich: Wenn sie mich im Strassenverkehr mit einem fast drei Meter langen, rot-gelb lackiertem Velomobil übersehen, übersehen sie auch kleine Kinder auf ihren Rollern oder Kinderfahrrädern."

Das sage ich auch öfters. Aber wenn wir ehrlich sind, ist das ein Äpfel - Birnen Vergleich. Das Argument wäre richtig wenn Du mit dem VM auf der Bürgersteig fahren oder die Kinder auf der Straße mit 40km/h fahren würden. Beides trifft nicht zu.
Von daher bin ich dazu übergegangen, darauf hinzuweisen, dass die Gefahr des Übersehenwerdens hauptsächlich innerorts besteht und man dort eben besondere Vorsicht walten lassen sollte.
Strenggenommen muß man sich nicht rechtfertigen, wird aber immer wieder in Versuchung geführt, es zu tun.
 
Wenn ich z. B. auf aerodynamische Nachteile verweise, ist die Verständnislosigkeit ziemlich groß. Einen anderen Grund wüßte ich aber nicht.
"Ah da ist ein langsames Kinderrad, da komm ich noch locker dran vorbei!"
Wenn es einen Wimpel gäbe, der mich nicht bremst, würde ich ihn sogar verwenden.
Bin auch ca. 80Mm am Lieger damit gefahren. M.E. manchmal auch eine Peilhilfe für knappes vorbeifahren.
 
"Ah da ist ein langsames Kinderrad, da komm ich noch locker dran vorbei!"
Bei der Wimpelfrage frage ich immer zurück, was der Fragesteller denn bei einem Wimpel erwartet. Fast immer kommt wie aus der Pistole geschossen: "ein Kinderrad". Dann zucke ich mit den Schultern und dann fängt er an zu merken...
 
?? In der Richtung hat sich absolut nichts verändert für Privatpersonen die keine Bilder veröffentlichen.
Das stimmt so nicht, da wohl davon auszugehen ist, das der Fotograf das gemachte Foto nicht nur für sich selbst gemacht sondern es über die Netzwerke Anderen zur Verfügung stellt. https://www.rechtambild.de/2010/03/das-recht-am-eigenen-bild/
Spätestens dann, wenn er das Foto über Whatsapp, Facebook oder dergl. verbreitet macht er sich strafbar.

Ich habe ja nichts dagegen, mit meinem Fahrrad fotografiert zu werden, aber einfach ungefragt drauflos zu knipsen, geht gar nicht.

Gruß Uwe
 
Wo steht das in dem Text?
Das steht nirgendwo, aber wenn jemand mit dem Smartphone solch ein außergewöhnliches Fahrzeug mitsamt Fahrer fotografiert will er das Bild auch Anderen zeigen. Das liegt doch auf der Hand.
Aber ich kann mich natürlich auch irren und der Zeitgenosse sammelt nur Abbildungen von Fahrzeug und Fahrer für sein Privatarchiv. Dann wäre er allerdings die berühmte Ausnahme, die die Regel bestätigt.

Gruß Uwe
[DOUBLEPOST=1531824963][/DOUBLEPOST]Wie dem auch sei, er hat allein dadurch, das er mich ungefragt fotografiert hat schon Recht gebrochen.
 
Wie dem auch sei, er hat allein dadurch, das er mich ungefragt fotografiert hat schon Recht gebrochen.

Ich hatte neulich in Medebach einen Mann mit bereits breitgekloppter Nase der mich mit seinem Schlauruf gefilmt hat und dabei lachend gewunken hat.

Was willste machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nichts, was kann man in so einer Situation schon machen, ohne sich mit der Person anzulegen. Es ist einfach nur äußerst ärgerlich.

Gruß Uwe
[DOUBLEPOST=1531827232][/DOUBLEPOST]Vielleicht sollten wir in Zukunft für jedes gemachte Foto eine Schutzgebühr verlangen.

Dann hört diese Unsitte vielleicht wieder auf. Aber daran glaube ich ehrlich gesagt nicht mehr. Dazu ist die Gesellschaft durch die sog. sozialen Netzwerke schon zu abgestumpft und unsensibel geworden.
 
wie man in Zukunft solchen Ignoranten und Besserwissern gegenüber tritt
Eventuell kann so ein pictogramm stumm erklärend helfen ... NO POWER ... aber selbst das verstehen jene wohl nicht.
Ich habe leider auch eine Kollegin, die jedesmal wieder anfängt mit "das ist doch gefährlich" (Mutterinstinkt) dann bequatscht sie die anderen in unserer Nähe, in der Hoffnung Verbündete zu finden, und startet die Diskussion.
Je nach Tageslaune macht es mir Spaß darauf einzugehen oder nicht. Also von "VMs haben noch nie einen Unbeteiligten getötet - Autos schon" bis zu "we agreed to disagree - das Wetter ist zu schön für sinnfreie Unterhaltungen" ist alles dabei.
 
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