24 Stunden Radmarathon Brelinger Berg

911km ü3000hm/nicht ausreichend
Nicht wahr, oder? Möchtest Du jetzt Mitleid, weil Du "nur" 900+x gefahren bist? Also .... :cry::cry::cry::cry:
Ganz im Ernst, man muss die eigene Leistung nicht klein machen und ich weiß nicht mal, ob ich "die paar" Km von dooxie hin bekommen hätte. :eek:

Aber an echtem Übertraining solltest Du "arbeiten", denn das ist eine Abwärtsbewegung.

Respekt gebührt aber allen und gute Erholung.

VG, Roland
 
Es war eine ganz tolle Veranstaltung.
Ich starte mal mit dem Danke an den Veranstalter und allen seinen Helfern. Es fehlte an nichts und eine tolle Strecke habt Ihr da.

Den Rennradfahrern gebührt auch ein Danke da sie uns mit den Velomobilen tolerieren und ich kann sagen mich würde es schon etwas verrückt machen wenn ich nachts alle 1,5 Stunden von so einem Ding überholt werden würde.

Zu meinen 24h, ich habe das Velomobilen kurzfristig geliehen bekommen und vor lauter Aufregung mehrmals das Tretlager nach vorne gestellt, Es war vieleicht auch ein Bier zuviel am Freitag Abend.

Auch würde ich nicht mehr ohne Probefahrt in so eine Veranstaltung starten denn sonst hätte ich das mit dem Tretlager und das der Tachomagnet an den Federbeinen scheuert vorher bemerkt. Nach 3 - 4 Runden wurde es leiser und ich stellte das erste Stück Tretlager zurück, das wiederholte ich noch 2x wärend meiner Pausen aber so richtig die richtige Stelle habe ich nicht mehr gefunden. Vieleicht waren meine Knie und Fußgelenk such schon vorgereizt durch die ersten Stunden mit falschem Abstand.

Bis 23.00 Uhr hatte ich aber ein tolles ich nenne es mal Rennen obwohl es das nicht ist aber irgendwie macht man es ja doch zu einem Rennen gegen einen selbst, so wie die Fahrt zur Arbeit ja auch kein Rennen ist aber man kennt sehr gut seine Bestzeiten.
Ich hatte nach 12h über 500km und gerade eine 2. Pause gemacht, wenn es so weiter ginge dann würde das sehr erfolgreich werden, dachte ich da. Aber ich war die Anstiege zu schnell hochgefahren, das mach ich leider immer, hab ich auch schon bei HHB gesehen als ich sie erste Hälfte mit Ymte zusammen fuhr, aber Spaß macht es halt ein bißchen Druck zu machen.
Bezahlen tat ich das dann von ca 00.00 bis 02.30 Uhr ich war fertig und kroch nur noch meine Runden da kommen einem schon Gedanken das es noch ganz schön lange ist bis 12.00 Uhr und wie man das aushalten soll. Ich legte dann noch eine kleine Pause ein aß viel und trank ein paar Cola und schwupp eine halbe Stunde später fühlte ich mich wie neu geboren oder als wenn gerade erst Start gewesen wäre. Den Versuch weiter Vollgas zu fahren habe ich dann nach ein oder zwei Stunden abgebrochen weil ich wieder da angekommen war wo ich zwischen ein und drei Uhr schonmal war. Fertig und alle und mit den Gedanken bei wie soll ich die letzten 7h Stunden jetzt noch durchstehen.
Müde würde ich dazu noch und so fuhr ich nach 2 sehr langen Runden einfach mal ans Auto um mich für 45 Minuten schlafen zu legen. Das Aufstehen viel schwer aber ich habe mir ja 24 Stunden vorgenommen also los.
Das Tretlager stellte ich auch nochmal 1cm nach hinten und fur los. Dadurch das Daniel sich auch schlafen gelegt hatte keimte auch wieder ein bißchen Hoffnung mit den meisten Runden prahlen zu können.
Meine Kinder fragen schon nicht mehr ob ich gewonnen habe sondern ob 'dieser Daniel' schon wieder gewonnen hat und das das doch unfair sei wenn immer nur 'Der' gewinnt.
Power hatte ich sogut wie keine mehr und so eierte ich meine Runden zu ende bis ich um 11.35 raus für weil ich nicht davon ausging noch eine letzte Runde in 25 min zu schaffen.
Ich bin superzufrieden wie es gelaufen ist den wirklich lange Strecken bin ich zuletzt HHB gefahren und am meisten lernt man über seinen Körper ja wenn es so hoch und vor allem runter geht wie gestern.
Toll das Daniel so lange fahren konnte trotz seiner kaputten Hüfte und auch super das @Radfahrer und @Harry ein Teamfahren gemacht haben einen kleinen Vergleich zu Rennrad Teamzeiten zu haben.
Wenn ich dann so Worte wie Erlkönig lese habe ich trotzdem mir in den Beinen alles weh tut doch schon Lust auf nächstes Jahr und vieleicht wünsche ich mir mal schnelle Reifen zu Weihnachten. Dann klappt es auch mit mindestens 981 - 1021 km nächstes Jahr.
 
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Du Tier....ich will das auch was du nimmst...aber mal im Ernst....ich bin ja eher "Mimimi" bei dir muss der Geist den Körper gut im Griff haben. Ehrfurchtvollen Respekt. Selbst ohne "Wolf" wären es beimir nicht mehr als 40 Runden geworden.
Danke für die anerkennenden Worte, aber man kann immer nur so gut oder schnell sein wie seine Gegner, blöd das Du nur kurz dabei sein konntest nächste s mal hoffe ich das Du problemfrei fahren kannst.
 
Welche Abwicklungen wurden denn an den Anstiegen gefahren bei GT oder XL ?
Es geht nicht rauf und runter sondern um den Berg herum.
Und Berg ist hier oben sowas ein Schlitten kommt gerade so ins rutschen wird aber nicht wirklich schnell.
Meldung Dich an nächstes mal 42-28 vom Quest reichen auf jedenfall.
 
Welche Abwicklungen wurden denn an den Anstiegen gefahren bei GT oder XL ?
Moinsen,

Ich bin den Hügel am Ende mit 62/28 hochgefahren. Dabei haben einige mich mehr oder weniger stehen gelassen. @flensboards, @DanielDüsentrieb , @Düsentriebin , @H@rry, @Radfahrer,haben mich dabei mit erheblich höherer Geschwindigkeit überholt. Dieser eine längere Hügel ist auch nicht besonders lang und selbst für mich schweren Flachlandtiroler gut zu bewältigen.
 
62/28 hört sich schon mal gut an, dann bräuchte ich vorne von Hand nicht umlegen, was mir nicht gefällt und sehr unhandlich ist und auch das eine oder andere Mal nicht sofort klappt. Was wogen denn eure Gefährtinnen am WE und wie dicht seit ihr selbst am Normalgewicht dran, wenn man Körperlänge minus 100 rechnet ?

Mit meinen Knien mache ich gerade richtig Fortschritte, durch entsprechende Dehnübungen.:) Da baut sich gerade der chronische Überdruck ab, der unbeachtet, oder durch mein Nichtwissen, wohl mal zu Arthrose hätte führen können.

Fällt mir noch ein, was für Kurbellängen hattet ihr montiert ?

170mm gehen ja in eure "Prunkwagen" (wie das 1649 hieß) nicht rein.:whistle:
 
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Moinsen an alle,

Hier mal ein paar Worte zu meinen 13h Brelinger Berg. Ich bin ja direkt morgens die 250 km mit dem Auto angereist und pünktlich am Ort des Geschehens angekommen. Auf dem Parkplatz war schon sichtlich Betrieb. Den einen oder anderen Forumsmitglied erkannte ich dadurch, dass er an seinem Fahrzeug stand. Da hab ich mich einfach mal dazugestellt und ein bisschen gequatscht. Schön, als Neuling auch mal Gesichter zu den Fahrzeugen zu haben.

So langsam habe ich dann alles zusammengepackt und mein Milan vorbereitetet. 2,5 Liter Trinkrucksack, Standluftpumpe, das übliche Sammelsurium halt brachte mich und mein Milan auf ca. 128 kg Gesamtsystemsgewicht.

Die Strecke kannte ich nicht und der Berg, der eigentlich Insgesamt drei Anstiege war, erzeugten daher noch einen gewissen Respekt vor der Strecke. Vor Ort gab es alles was man bräuchte. Den Rest hatte man selber mitgebracht.

600 km hatte ich mir vorgenommen und das mit einem 36er Schnitt. Diese Einschätzung ergab sich durch ein 400er Brevet vor 4 Wochen. Um klamottenmässig nichts falsch zu machen, habe ich daher das gleiche Setup benutzt. Hat am Ende aber auch nichts genutzt.

Irgendwie ging es dann auch schon los und ich reihte mich in den langen Trott der VM ein.

Von Anfang an hatte ich mir vorgenommen nicht zu überziehen....bloß nicht zu schnell losfahren. Die erste Runde dann knapp über 25 Minuten 39er Schnitt, oh oh du bist zu schnell....ging doch ganz locker...also weiter so. Ich bin dann die ersten 200 km also 12 Runden durchgefahren. 5:24h und 38,3 km/h im Schnitt, 131er Puls und 191Watt sowie drei Pinkelpausen waren bei mir ein guter Schnitt.

Meine Füße machten überhaupt kein Problem. Immer nach dem Hügel kurz auf Tempo gekurbelt und dann ausgklingt bis zur Kreuzung. Füße und Beine gelockert. Alles Prima dachte ich, bis ich ausstieg.

Warum brennt das so an Stellen, wo es nicht brennen sollte. Mist, ich habe mir einen Wolf gestrampelt und es gar nicht so richtig bemerkt. So eine Sch......

Wat nu....sicherheitshalber bin ich duschen gegangen und danach alles mit Vaseline eingeschmiert und eine ander Hose angezogen. Unterm Strich wurde es nicht besser, sondern schlimmer. 13 Runden konnte ich noch fahren. Dann war es nicht mehr auszuhalten und “Mimimi” hat sich durchgesetzt.

Der Rest des Körpers hätte gut weitergekonnt. Die letzten 13 Runden: 218 km, 07:24 h, 35,3 km/h, 122er Puls, 194 Watt.

Die höhere Wattzahlen trotz geringer Geschwindigkeit kann ich mir nicht ganz erklären, aber egal.

In der Nacht am Feuerkorb bekam ich noch mit, dass man ganz froh sei über die Velomobilfahrer, da sie den Nachtbetrieb noch aufrecht erhalten. Die fahren wenigstens durch. Die meisten RR-Fahrer hatten sich dann doch hingelegt.

Vielen Dank noch einmal an den Veranstalter. Dieses Event werde ich fest in meinen Kalender eintragen. Ich hab da noch eine Rechnung offen. Nächste Jahr vielleicht auch Staffel, würde mir eher liegen als Einzelfahrer.

Gruß an alle Mitstreiter

Axel
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Fällt mir noch ein, was für Kurbellängen hattet ihr montiert ?
Ich fahre eine 155er Kurbel
 
Auch von mir erstmal herzlichen Dank an die Veranstalter, war super.

Für mich war es die erste Fahrt über 200km.
Hatte mir als naiver Newbie gleich mal mindestens 500km vorgenommen. Der Plan ist leider nicht aufgegangen. Bis 200km lief es noch super und ich konnte einen 40er Schnitt halten, das kannten meine Beine schon. Die nächsten 100km wurden schwerer und der Schnitt ging auf 38 runter. Also war es an der Zeit eine kleine Nudelpause zu machen. Habe als ich wieder einsteigen wollte Krämpfe in den Oberschenkeln bekommen. An weiterfahren war so erstmal nicht zu denken. Ob das Bier am Vorabend und der etwas zu schnelle Start dazu beigetragen haben?
Also kleine Schlafpause vorgezogen. Nach zwei Stunden ging es wieder einigermaßen und ich startete gegen 1:00 zur Nachtrunde. Lief anfangs wieder besser und ich hielt bis zur Morgendämmerung gegen 4:00 durch.
Danach signalisierten die Beine wieder unmissverständlich, dass eine Pause nötig ist. Also wieder etwas schlafen.
Morgens wollte ich noch ein paar Runden fahren, gab leider noch zwei ungeplante Zwangspausen. Die letzte ein technischer Defekt, den ich mit meinem Werkzeug nicht vor Ort beheben konnte. Musste das EvoK mit dem Auto holen.

Ergebnis waren 425 km bzw 25 Runden.

Gratulation an @DanielDüsentrieb der sich u.a. vorgenommen hatte doppelt so viel wie ich zu fahren :):ROFLMAO:
und an @flensboards der mich unermüdlich überrundete.
Gefreut hat mich auch @dooxie und @Vr0nie und ein paar andere Forenmitglieder persönlich kennenzulernen.
 
Leute.... wisst ihr eigentlich, was ihr da grade sagt? Ich bin gestern privat 220 km gebrettert in 7h und war total happy und doch recht müde dann am abend. Meine Eltern und bekannten halten das schon für verrückt und übermenschlich.

Hier werden 800 und mehr km am Tag gefahren. Es ist unfassbar! Respekt zu diesen Leistungen. Bitte gebt mir Tipps, wie ich da auch hinkomm :cool:
 
...Die höhere Wattzahlen trotz geringer Geschwindigkeit kann ich mir nicht ganz erklären, aber egal...

ich kann mich täuschen, aber ich meine der Wind hätte zur Nacht etwas nachgelassen. Richtung Negenborn / Abbensen hat der ja nicht so gestört wegen des Grünzeugs an der Straße, auf der Nordseite der Runde aber ganz gut geschoben.
 
Hatte ja gestern auch einen 32er Schnitt trotz den dämlichen Baustellen. War ganz gut unterwegs. Trotzdem finde ich es einfach nur faszinierend und frage mich immer, wie man das trainiert... immer nur fahren, soviel wie es geht? Spezielle Trainingseinheiten? Der Weg in die Arbeit heute hat keinen Spaß gemacht :(
 
Moin
Ihr Liebenden Velomobilfahrer
Zu ehren von Flensbords sei hier zu erwähnen.
Das auch er die 900 km Marke geknackt hat, sofern man die Rechnung so macht wie der Herr Fenn
52 Runden wären dann danach 901,68 km.
Auch "Die Friesen" hätten dann mehr gefahren!

Aber all die Rechnerei um gefahrene Kilometer machen nur Sinn wenn alle mit gleichen Zahlen rechnen!
Dann kann man erst vergleichen(y)

Im weiteren möchte ich mich hier, nochmal, im Namen des Teams " Die Friesen " beim Veranstalter recht herzlich für diese tolle Veranstaltung bedanken.
Was wir auch schon vor Ort persönlich getan haben.

Leider gibt es auch negativ Erfahrung von meiner Seite.
Da ich ja permanent unsere gefahrenen Runden dokumentiert habe, mit Uhrzeit und Geschwindigkeit, war ich gezwungen mich 24 Std an die Strecke zu stellen. Hierbei habe ich mich zu meiner Sicherheit mit einer roten Weste bekleidet.
Daher dachten viele Leute ich gehöre zum Orga-Team. Und so kam es das einige Beschwerden an mich herangetragen wurden.
Hierbei viel ein Velomobil besonders auf. Dieses gipfelte darin das ein Verkehrsteilnehmer diesen sogar bis ins Ziel verfolgte. Mich sah, anhielt, Warnblinker setzte und dann mir sein Anliegen mitteilte. Er wolle die Polizei informieren und Anzeige gegen den Veranstalter und diesen Fahrer erstatten.
Hiervon konnte ich ihn aber abbringen.
Eine Anzeige gegen den Veranstalter wäre ein Übel gewesen. Und die Veranstaltung bzw die Teilnahme von Velomobilen gefährden!
Auch ich lehne dieses Fahrverhalten ab, da es uns alle in ein schlechtes Licht rückt. Nur um den Preis der Beste zu sein.

Daher lieber Velomobilfahrer überdenke Deine Fahrweise zum Wohl unserer aller Velomobilfahrer.
Danke

Gruß
Ludwig der Ostfriese
 
Auch von mir erstmal vielen Dank an Arne (@Brelinger Riese) für die Organisation dieser tollen Veranstaltung.

Ich bin mit dem Liegerad mitgefahren. Für mich war es die erste Fahrt über 300km an einem Tag. Trotz aller guten Vorsätze war ich am Anfang auch viel zu schnell. Die ersten fünf Runden bin ich an einer kleinen Rennradgruppe drangeblieben, aber im Windschatten zu fahren ist ja unsportlich, wenn man selber keinen geben kann, und den Rest der Tour bin ich dann alleine gefahren. Mein eigenes Tempo zu fahren fühlte sich wirklich viel besser an, obwohl ich die zweiten fünf Runden dann eher noch schneller durchgeheizt bin. Die ersten zehn Runden lagen immer so etwa bei 30 Minuten pro Runde (+- 2 Minuten).

Die Strecke war nahezu flach. Mein Navi zeigte mir laut barometrischer Höhenmessung ca. 15 Höhenmeter für den ersten Anstieg an, und 34 Höhenmeter für den zweiten, als 49 Höhenmeter pro Runde (Garmin Connect zeigt mit Höhenkorrektur knapp 46 Höhenmeter pro Runde an). Gemessene Rundenlänge 16,8km.
In den ersten Runden liess ich mich daher auch dazu verleiten, die Anstiege ohne gross runterzuschalten einfach hochzubolzen. Das bereitete mir in der 10ten Runde Krämpfe in den Oberschenkeln, und ab dann hiess es, den Anstieg mit hoher Kadenz hochzukurbeln. Damit hatte ich bergauf immerhin noch 22-25km/h die ich gut für den Rest der Zeit halten konnte.

Pausen hab ich alle fünf Runden gemacht. Zwischendurch hatte ich überlegt, das Pausenintervall auf sechs Runden (also 100km) zu erhöhen, aber der Körper hat sich immer deutlich gemeldet, wenn eine Pause fällig war. Nach 20 Runden war es 23:48, und die erste längere Nachtpause war fällig. An dieser Stelle stellte sich mir erstmals die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Weiterfahrens. Also hab ich mich ins Zelt gelegt und wollte eigentlich bis 02:00 schlafen, aber ich war noch so aufgeputscht, dass an Schlaf nicht zu denken war (zumal die laute Musik von dem Biker-Clubhaus auf dem Gelände auch jeden Schlaf verhindert hat). Da ich eh nicht schlafen konnte, bin ich um 01:30 aus dem Zelt raus, hab mir ein oder zwei Becher Kaffee gemacht, und sass dann pünktlich um 02:00 wieder auf dem Rad. Zum Glück war es die ganze Nacht lang trocken, und jetzt hatte sich der Himmel sogar aufgeklärt und man konnte ein paar Sterne sehen. Die Teilnehmerschaft hatte sich deutlich ausgedünnt, und es gab nur noch sehr selten Begegnungen mit anderen Fahrern. So war auch ich dankbar für die Velomobile, die regelmäßig an mir vorbeibollerten, und mir die Sicherheit gaben, nicht ganz allein auf der Strecke zu sein.

So kam ich die ganze Nacht durch gut voran und genoss auch die wechselnden Farben des Nachthimmels. Nach 25 Runden war es kurz vor fünf, und es war inzwischen wieder hell. Ich hab in der Pause mein Nabendynamolaufrad wieder durch das normale Laufrad ohne Dynamo ersetzt, und bin dann um 05:18 wieder ohne Licht weitergefahren. Die Krämpfe hatten sich nicht wieder gemeldet, und die Knie haben auch erstaunlich gut mitgemacht. Rein rechnerisch hatte ich noch genug Zeit, um auf 36 Runden, also 612km, zu gehen.
In der 29. Runde (nach 493km) kam dann ganz plötzlich eine schwere Müdigkeitsattacke, und ich konnte mich kaum noch auf dem Rad halten. An die 600km, die bis dahin noch in greifbarer Nähe wirkten, war plötzlich nicht mehr zu denken, und ich musste erstmals eine Pause nach weniger als 5 Runden machen. Es war 07:43, ich hatte also noch mehr als vier Stunden. Zeit genug, um mich zu erholen, und dann ganz entspannt zumindest noch die 500km voll zu machen. Ich legte mich wieder ins Zelt, und diesmal konnte ich sogar eine Stunde lang schlafen, bis mich der Wecker wieder wach machte. Ich setzte mich ans Feuer. Von jeglichen Leistungsgedanken befreit sass ich dort noch ein Stündchen bei Kaffee, Brötchen, Bananen, und netten Gesprächen.
Um 09:56 sass ich dann wieder auf dem Rad, und mit frischer Energie erreichte ich nochmal Rundenzeiten von unter 32 Minuten (nachdem ich in der Nacht eher bei 34 Minuten pro Runde gelegen hatte). Mit der 30. Runde hatte ich um 10:28 die 510km Marke erreicht, und hatte nun noch genau anderthalb Stunden Zeit. Knapp zu wenig, um noch drei Runden @32 Minuten zu fahren, und grosszügig viel Zeit, um noch zwei Runden zu fahren. Um 11:02 begann ich die 32. Runde. Im Rückspiegel sah ich mit ein paar hundert Metern Abstand einen Rennrad-Pulk hinter mir, der mich motivierte, nochmal alles zu geben, um diesen Abstand zumindest nicht kleiner werden zu lassen. Bei diesen unerwarteten Leistungsreserven stellte sich die Frage, ob ich nicht doch noch eine 33. Runde schaffen würde, aber noch eine Runde in diesem Tempo würde ich nicht durchhalten, und ich hatte es so verstanden, dass angefangene Runden nicht gewertet werden. Um 11:32 rollte ich dann mit einer Rundenzeit von 30:26 ins Ziel. Da es klar war, dass ich die nächste Runde nicht in 28 Minuten schaffen würde, liess ich diese letzte halbe Stunde also verfallen und beendete meine Tour nach 23 Stunden und 32 Minuten, mit insgesamt 32 Runden (oder 544km), und einer aktiven Fahrzeit von 18:28 mit einem Schnitt von 29,1 km/h.

Die längste Strecke unter den Rennradfahrern hat ein älterer Herr mit 40 Runden / 680km geschafft. Er ist (relativ) langsam aber stetig einfach weitergefahren und hat kaum Pausen gemacht. Darin sehe ich auch noch deutliches Verbesserungspotential für mich, dass ich mir für solche Langstrecken die Kraft viel besser einteile, und mich nicht dazu verleiten lasse, die ersten 150km zu schnell zu fahren, um damit alle überschüssige Energie zu verballern.

Insgesamt war es eine super Veranstaltung, und ich freue mich auf weitere Langstrecken-Events, von denen dieses eben mein erstes war.
 
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