Hi zusammen,
hier mal mein Bericht von mneinem Besuch in Weida, wie versprochen:
Los bin ich am Donnerstag und war gute 3,5 Stunden in allen Wettern unterwegs. Einmal hat es so arg geregnet, dass ich aufgeschwommen bin und nur durch gaaanz sanftes Bremsen wieder stabil wurde. Der Rest der Fahrt verlief ohne Zwischenfälle.
Am Freitag dann nach dem sehr übersichtlichen Frühstück erst mal zum Bäcker und Croissants besorgt. Ein paar kleine Gastgeschenke schaden doch nie
Dann Adresse ins Navi und los. Auf dem Gelände angekommen erst mal eine gewisse Ratlosigkeit. Ein Gebäudekomplex der wohl mal bessere Zeiten gesehen hat und jetzt für einige kleinere Firmen als Sitz dient. Aber wo soll ich denn die Werkstatt hier finden? Zum Glück kam kurz nach meiner Ankunft jemand auf einem Quad vorbei. Ich hab ihn wohl sehr fragend an geschaut aber so richtig Notiz hat er nicht von mir genommen. Aber ich dachte mir, nehm mal die Verfolgung auf, hier bist Du sicher richtig. So war es dann auch. Nachdem Patrick sein Rad verstaut hatte sprach ich ihn an und er meinte nur "Ach das hätte ich mir eigentlich denken können, dass Du zu uns willst". Also war das Thema schon mal vom Tisch und dann ging es ab zur Werkstadt (die man, wenn man nicht weiß wo sie genau ist wirklich nicht so leicht findet) wo Steffen schon auf uns wartete.
Die Werkstatt ist klasse. Keine professionelle Fertigung sondern es herrscht der Flair der Wissenschaftler und Tüftler (im Besten Wortsinne), einfach cool. Erinnerte mich an meine Diplomarbeit im Fach E-Technik. Lange Regalreihen mit verschiedensten Rädern mit zwei, drei und vier Laufrädern, jede Menge Materialien und teil gefertigten Dingen. Ich hab mich sofort sehr wohl gefühlt und wir haben munter drauf los diskutiert und es wurden mir jede Menge Dinge vorgeführt und erklärt was, warum geht oder eben nicht und was grade so an steht und und und. Herrlich.
Später kam noch Thomas mit seiner Frau aus Berlin. Die beiden waren in der Früh los gefahren und wollten am selben Tag auch noch zurück. Thomas wollte sich auch ein Rad zusammenstellen und so war die Runde einfach etwas größer.
Nach einiger Zeit haben wir dann mal ein paar Räder auf den Hof mit runter genommen und wir konnten ausgiebig probefahren. Das war natürlich mit das wichtigste an dem Tag. Ich konnte mal ein Trike mit schmalem Radstand testen sowie ein Quad mit ähnlicher Ausstattung aber anderen Bremshebeln. Die vom Bremsen Trike bekam ich nicht zum Blockieren, dafür sind sie aber 20g leichter als die anderen, da muss man Prioritäten setzen
. Außerdem stand ein Quad mit Bafang Motor zur Verfügung. Was soll ich sagen? Das war eine Offenbarung gegenüber dem Scorpion. Das Rad (mit Bafang Motor) ist mit allem locker 15 kg!! leichter als das Scorpion (mit Go Swiss Drive) das ich gefahren bin und den konsequenten Leichtbau merkt man an allen Ecken und Enden. Aber das Beste war, wenn der Motor nicht an ist merkt man ihn durch den Freilauf im Gegensatz zu dem Go Swiss Drive überhaupt nicht! Geschwindigkeiten von 35 km/h auf der Ebene sind damit ohne Unterstützung gar kein Problem. An der Ausfahrt des Geländes geht links ein steiler Berg hoch (Steffen meinte unten etwa 10% und weiter oben ca 15%) den ich mit Hilfe des Bafangs problemlos hoch gekommen bin und nur dafür will ich ja einen Motor. Einfach perfekt!
Ach ja der Lenker wird auf jeden Fall ein Tiller und die schmale Spur macht das Gefährt noch mal windschnittiger und damit schneller.
Nachdem wir so einige Zeit die verschiedenen Gefährte ausprobiert hatten meinte Patrick er müsse jetzt mit dem Lastenhänger noch ein größeres Paket bei der Post holen und hing das Teil an das Quad mit Motor. Steffen meinte da passt das Trike locker drauf und schwupps war es auch schon oben. Da wir grade bei Bilder machen waren haben wir uns den Spaß gemacht und ich hab ich oben auf das Trike auf dem Hänger gesetzt. Thomas meinte dann ob man das ganze noch fahren kann mit dem Quad und zack saß er auch schon drauf und hat mich über den Hof gezogen. Wir haben uns köstlich amüsiert.
Zurück in der Werkstatt und nach weiteren interessanten Gesprächen haben wir dann zusammen Lacke ausgesucht, die verschiedenen Farben angesehen und über Herstellungsverfahren geredet. Ich weiß im Moment nur, dass meines entweder weiß (sollte mit den schwarten Anbauteilen gut aussehen) oder schwarz (sieht sehr edel aus) werden soll aber auf jeden Fall MATT
Da hab ich aber noch ein paar Tage mir Gedanken zu machen.
Danach hat Steffen dann sein Excel ausgepackt und wir haben unsere Räder zusammengestellt. Nicht ohne bei allen Teilen noch mal die Für und Wieder zu besprechen und Muster anzusehen und auch anzufassen.
Nachdem es dann schon fast 15:00 Uhr! war und ich abends noch einen Termin hatte habe ich mich dann schweren Herzens verabschiedet und muss jetzt noch mal drüber schlafen ob mir die gewünschte Rohloff den Aufpreis wert ist oder ob ich mit einer 11er Kassette am Hinterrad auskommen würde. Auf dem Heimweg ist mir dann noch eingefallen, dass man ja ggf. auch einen Dual Drive verbauen könnte und hab Steffen das grade noch mal geschrieben.
Auf jeden Fall muss ich sagen das war ein wirklich toller und lehrreicher Tag an dem ich einige sehr sehr nette und kompetente Menschen kennen lernen durfte. Steffen und Patrick haben alle Fragen mit einer Engelsgeduld beantwortet und sind auf alles und jedes eingegangen. Ich denke auf der Messe hätte man das nicht so gut machen können.
Jetzt kann ich es natürlich gar nicht mehr erwarten, dass mein Rad fertig wird und hoffe, dass das Ganze mit Jobrad so funktioniert wie gehofft.
Die Heimfahrt verlief (bis auf die üblichen Elefantenrennen auf den 2-spurigen Strecken) problemlos.
Anbei noch ein paar Impressionen: