ARA Niederrhein 300km: Naar het meer oder "Wenn nichts mehr geht, geht Meer"
Also eigentlich ein ganz normaler Brevet, nichts besonderes dazu zu sagen... Das Wetter war super und so...
Wer kennt es nicht, die Woche fängt bescheiden an und Endet Freitags kurz vor dem einladen des Rades damit das dieses nicht mehr nutzbar ist. Der Händler um die Ecke kann nicht helfen, das eine Rad ist zu neu und das andere eigentlich nicht tauglich für Strecken die über 100km hinausgehen. Also erstmal arbeiten, frustriert sein und sich denken: Aufgeben ist keine Option. Dann wird der Brevet halt mit Egon gefahren:
@Mario hatte mir aus seinem bestand noch 2 Kojaks geliehen, damit ich nicht mit den breiten Energizern fahren muss.
Es ging am Start also relativ turbulent zu. Brevetkarte abholen, Mäntel aufziehen, Kuchen essen und ertragen zu müssen, das man ein Rad zu viel hat, nur noch Rücklichter sieht und und und...
ich durfe kein Domino mit den Liegerädern inkl. spielen...
Ich war mir auch noch nicht sicher ob das wirklich so eine gute Idee ist oder ich den Tag nicht lieber auf dem Sofa hätte verbringen sollen.
In der 4. Startgruppe sind wir dann los,
@I-S-MS und ich sind mehr oder weniger gemütlich mit einer RR-Gruppe gefahren und das Tempo passte ganz gut bis bei Ingo irgendwas ein fiese Geräusche machte und nie auftauchte. Es ging weiter und die flachen Kilometer mit Rückenwind liefen gut. Sobald es Steigungen gab merke ich, 3 Spuren sind 2 mehr. Es lief deutlich langsamer, lief aber.
Dann kam die Veluwe, an der ersten Steigung sah ich Ingo und Günter (ein RR Brevetneuling mit Navi aber ohne Plan wie es funktioniert) und dann war es vorbei. Ich fuhr hoch und runter, der Radweg hatte eine Qualität die ein ungefedertes Trike in Kombination mit meinem Nacken ziemlich fies aussehen ließ.
Ich machte nur 2 kurze Pausen und traf bei km 114 die beiden am Pfannkuchenhaus wieder. Sah gut aus, wollte ich auch. Also schnell bestellt. Ein wenig mit Cola und Ibuprofen "gedopt" (die andere Option wäre die Bahn geworden) und weiter ging es. Der Wind war bis auf die letzten 10km vor dem Wendepunkt gnädig mit uns. Rückenwind. Er drehte dann passen für uns auf Nord.
Also wieder. Rückenwind!
An Kontrolle 1 gab es einen schnellen Stempel an der Tankstelle und weiter ging es. Das Veluwemeer war ein Traum. Die Sonne verbrannte mir schön das Gesicht und ich genoss es mal nur im Fleece zu fahren. Es war über 5°C warm, es lag kein Schnee, der Untergrund war trocken, es sollte nicht regnen, der Wind kam von Hinten und sie Sonne schien (ach, und mein neues Vorderrad lag schon Zuhause
).
Es lief gut und
@tomacino schrieb dann irgendwann das sie bei K2 wären. Ich guckte aufs Garmin: 172km, K2 ist bei 184. Also gar nicht so viel Unterschied.
Gesehen haben wir uns nicht, haben aber in der gleichen Lokalität Pause gemacht und uns dann weiter gemacht. Es dämmerte draußen schon und es waren ja noch ein paar Kilometer...
Da ich nicht weiß wie lange der Akku für mein Licht hält habe ich beschlossen das es reicht es anzumachen wenn ich die Zahlen auf dem Tacho nicht mehr lesen kann. Hatte aber vorab schon 2 kleine Batterierücklichter an. Damit hatte ich schon 100% mehr Beleuchtung als viele Radfahrer die ich so gesehen habe. Es wurde dunkel und die Kilometer liefen noch relativ flüssig runter. Ab und an mal hatten wir 2 Navis und eins wollte nach links, das andere nach rechts. Hat dann aber auch alles geklappt. Je später der Abend und die Nacht wurde desto weniger wurde geredet.
Es wurde kühler und die Pausen häufiger? Jedenfalls war das so mein Gefühl.
Der Track sollte ja zum Abschluss die gleiche Strecke sein wie beim 200er. Ich habe nur die Erinnerung das ich es nicht schön fand, den Rest habe ich versucht zu verdrängen. Es ging dann auch irgendwann in das "Tal der Tränen". Eine Steigung, ein Untergrund der sehr rau ist, 5 Laternen auf 40km?, Wald und Wiese oder Wiese und Wald. Immer schön weiter treten, aber dieser Untergrund zerrt an den Nerven, besonders auf dem Trike. Mein Rücken mochte mich nicht mehr, ein paar der Schläge waren dann doch zu viel gewesen. Aber aufgeben ist keine Option, besonders wenn noch genügend Zeit ist.
Irgendwann, ein paar Kilometer vor dem Ziel musste ich dringenst Essen einwerfen. Also mal Bremsen, aber warum ließ sich die eine nicht ziehen? Eingefroren. Der Rest kam auch und war froh über eine kurze Pause, im Anschluss ging es weiter wo die Gulaschsuppe wartete und eine heiße Dusche.
Ich bin froh gefahren zu sein, aber mehr als 200km muss auf dem Trike nicht sein.
Jana