Zox Tandem Restaurierung

Es geht auf jeden Fall schneller als die gesündere Variante...
...aber man kann ja beides machen. :)

Die Verringerung der Durchbiegung zu rechnen wird etwas blöd, weil Du dazu auch die Federsteifigkeit des Seils mit all seinen Verbindungen bräuchtest.
Da würde ich einfach ausprobieren.
Auch die Länge der Stützen würde ich einfach nach Augenmaß entscheiden. Ich habe z.B. alte Alu-Skistöcke im Keller, von denen ich einfach ein Stück abschneiden würde.

Sollte die Querbohrung im Rahmen mit der Zeit doch ausleiern, kann man später aufbohren und eine Buchse einsetzen.

Gruß, Harald
 
Es geht auf jeden Fall schneller als die gesündere Variante...
...aber man kann ja beides machen. :)
Da hast Du absolut recht!

Vielen Dank auf jeden Fall für diesen Denkanstoß, das Thema ist sehr interessant und könnte dem Tandem zu deutlich höherer Steifigkeit verhelfen.
 
Hallo,

da hängt ja schon ein Lowrider genau dort, wo die vordere Abstützung hin soll. Wäre es nicht schöner, wenn der (ggf. verstärkte) Lowrider plus ein zweiter gleichartiger unter dem Damensitz die Seilabstützung übernehmen würde?

Gruß, Klaus
 
Das wäre natürlich eine feine Sache - unter dem Stokersitz befinden sich allerdings leider keine so praktischen Befestigungspunkte für einen Lowrider. Vorne könnte ich mir vorstellen, eine Stütze über die schon vorhandene Gewindestange (Mitte Lowrider) zu fixieren, was auch den nötigen Seitenhalt gewährleisten sollte. Ich kann mir momentan wegen mangelnder Erfahrung nicht vorstellen, welche Vorspannung für so ein System notwendig ist, also wie stabil die Stützen ausgeführt sein müssten. Zum Testen würde ich nämlich eigentlich ganz gerne auf die billige und einfach anzufertigende Holz - Variante ausweichen - allerdings möchte ich auch nicht, dass mir alles bei der fünften Bodenwelle um die Ohren fliegt.

Mal sehen, wenn es wärmer wird (y)
 
Ich verstehe das Problem nicht.
Andere bauen sich federnde Elemente an ihr Fahrzeug um Comfort zu erhalten und Du möchtest es hart haben?
Was versprichst Du dir davon?
Sofern es keine Aufschaukeleffekte gibt würde ich den eingebauten Komfort wertschätzen.
Zudem, das es kaum Einfluss auf die Effizienz hat.
Ein vertikal steiferer Rahmen würde Fahrer, Fahrzeug und Gepäck nur mehr belasten.
Der lange Radstand am Tandem sorgt übrigens auch dafür, dass man zwar Schlaglöcher nur einmal spürt, dann aber umso heftiger.

Meiner Meinung nach sollte man den Rahmen federn lassen und dafür die Räder etwas härter aufpumpen.
Da hat man mehr davon.

Ansonsten noch viel Spaß mit dem Tandem.
 
Andere bauen sich federnde Elemente an ihr Fahrzeug um Comfort zu erhalten und Du möchtest es hart haben?
Nein, das hast Du missverstanden / nicht richtig gelesen. Ich weiß den Komfort des federnden Rahmens durchaus zu schätzen, mache mir aber Gedanken über die Traglast. Nicht jeder ist ein fittes Leichtgewicht (ich im Speziellen), und die Nachgiebigkeit des Rahmenrohrs bei Bodenwellen / Schlaglöchern veranlasst mich dazu, bezüglich der Belastung vorsichtig zu sein.

Das Tandem bereitet mir große Freude (wie man auch hoffentlich an diesem Thread erkennen kann) und ich würde es ungern aufgrund meines Körpergewichts irgendwann zerbrochen oder verbogen unter mir wiederfinden. Den Hinweis mit der Unterspannung empfinde ich als sehr hilfreich, weil er die Möglichkeit bietet während der geplanten Gewichtsabnahme den Rahmen temporär zu verstärken, ohne permanent etwas am Rad zu verändern. Das hat zwar nicht primär etwas mit dem Threadtitel ("Tandem Restaurierung") zu tun, ist aber aufgrund der Rahmenform (50mm 4-Kant, teilbar) ein nützlicher und berechtigter Beitrag zum Gesamtthema.

Der Vorbesitzer wog beim Verkauf nach eigenen Angaben 150 Kilo und hat das Rad zusammen mit seiner Freundin bewegt, geschätzt dürften Captain & Stoker das Rad mit ca. 220kg belastet haben. Ich persönlich halte es für unabdingbar bei der Rahmenkonstruktion eines Serientandems zwei Fahrer von jeweils ca. 80 Kilogramm anzunehmen, weiß aber nicht wie Sergio bei ZOX es damit hält. Eine Nachfrage steht noch bevor, die Webseite schweigt sich über dieses Thema aus.

Meiner Meinung nach sollte man den Rahmen federn lassen und dafür die Räder etwas härter aufpumpen.
Da hat man mehr davon.
Die Räder werden mit dem möglichen Maximaldruck gefahren, was beim aktuellen Systemgewicht auch bitter nötig ist. Die montierten Big Apple laufen (wie ich bei Versuchen mit einem der anderen Räder feststellen durfte) nur sehr widerwillig vorwärts, aber das ist beim Tandem für mich absolut nachrangig. Dieses Rad ist für den Kindertransport und den gemütlichen Sonntagsausflug gedacht, und außerdem als exotisches Wiederaufbau - Projekt. Gut möglich, dass es sich zum Ende der Saison in einem Verkaufsangebot dieses Forums wiederfindet.

Sofern es keine Aufschaukeleffekte gibt
Ein Aufschaukeln fand bei unserer letzten Ausfahrt statt, aber nicht durch Bodenwellen o.Ä., sondern an Steigungen durch die verschiedenen Trittfrequenzen von Captain und Stoker (bedingt durch die ansonsten sehr angenehmen getrennten Antriebe). Der Rahmen verdreht sich um seine Längsachse, wenn die beiden Fahrer mit unterschiedlicher Geschwindigkeit treten, dagegen wird auch eine Unterspannung nichts ausrichten können. Als Captain muss man dann eben die Gewichtsverlagerungen des Stokers in die Balance mit einbeziehen - in der Ebene ist das aber bisher völlig unproblematisch.

Zusammenfassend: Das ZOX Tandem ist ein tolles Rad, aber fette Leute könnten sich darauf ein wenig wie auf einem Trampolin fühlen. :rolleyes:
 
...wie Sergio bei ZOX es damit hält. Eine Nachfrage steht noch bevor,...
Hi Pilger,

auf solche Fragen wirst Du bei den meisten Herstellern kaum Antworten bekommen. Keine Ahnung wie Zox dies sieht.
Im Forum hier wurde zu Rahmenthemen da oder dort geschrieben, dass eine Auslegung auf das 5-fache der statischen Last üblicherweise hält und keine Dauerschwingungsbrüche bekommt. Andererseits wird sicher in vielen Fällen auch schwächer dimensioniert. Wie kann man dies nun für Dein Zox abschätzen?

Dazu musst Du betrachten
a) welche Spannungen im Material unter Gewichtsbelastung auftreten werden und
b) ob diese Spannungen bei dem eingesetzten Material noch OK sind.

Erst mal zu b)
Du kannst davon ausgehen, dass das Rahmenmaterial üblicher Baustahl (Link) ist.
Der wird sich dauerhaft verformen, wenn die Streckgrenze überschritten wird. Diese liegt je nach Sorte bei 185–355 N/mm².
(E-Modul 215 kN brauchen wir später auch noch.)
Nach der Begründung von oben solltest Du weit von der Streckgrenze wegbleiben, da schwingbelastete Teile höhere Reserven brauchen, damit sie nicht irgendwann Risse bekommen. Was dann wirklich dauerhaft hält oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Viele Räder profitieren sicher davon, dass sie nur "für den Kindertransport und den gemütlichen Sonntagsausflug gedacht" sind :) und keine nennenswerten Kilometer ansammeln...

Nun zu a)
Rahmenmaterial 50x50 mm, 2 mm Wandstärke.
Zu dieser Geometrie brauchen wir das Trägheitsmoment - I - [mm^4] und das Widerstandsmoment - W [mm^3].
Online berechnet z.B. hier.
Unbenannt.png
Damit können wir nun einen Biegeträger berechnen.
Die Belastung sieht näherungsweise so aus:
Unbenannt.jpg
Daher passt dieser Biegeträger als Vergleich recht gut zu Deinem Rahmen:
Unbenannt.jpg (Link)
Mit geschätzten Werten komme ich dann auf eine Spannung von 90 N/mm² und eine Durchbiegung von 7 mm.
Unbenannt.png
Dies sieht nicht so schlecht aus und wir haben hier ja auch noch nirgends gehört, dass Duo-Zoxe reihenweise brechen würden...
Ich würde mir an Deiner Stelle daher keine großen Sorgen machen, dass der Rahmen Euer aktuelles Gewicht nicht aushalten sollte.
Falls wirklich ein Anriss entstehen sollte, findest Du den (so sauber wie das Rad jstzt ist) wahrscheinlich auch bevor er ganz durchbricht.
Wenn Du genauere Daten eintippst, kannst Du die Werte noch näher eingrenzen.
Zusätzlich könnt ihr auch mal zu Hause messen, wie weit sich der Rahmen durchbiegt, wenn ihr beide drauf sitzt.
Dieses Messergebnis sollte nicht allzuweit von der hier etwas grob abgeschätzten Vergleichsrechnung liegen.

1-2 cm Durchbiegung während Bodenwellen und Schlaglöchern würden mich wahrscheinlich nicht wirklich stören und ich würde mit dem Ding einfach fahren wie es ist.

Der Rahmen verdreht sich um seine Längsachse, wenn die beiden Fahrer mit unterschiedlicher Geschwindigkeit treten, dagegen wird auch eine Unterspannung nichts ausrichten können.
Ja stimmt, da wäre nur ein Rahmen mit größerem Profil (bei dünnerer Wandstärke) deutlich besser.

Gruß, Harald
 
Vielen Dank für die Zeit, die Du für die Erläuterung aufgewendet hast. Ich weiß diesen Input sehr zu schätzen und er trägt sehr dazu bei, meine Sorge zu begrenzen!
 
Gern geschehen. Das Thema gilt ja grundsätzlich für viele Rahmen und es wird vielleicht auch anderen mal beim Nachdenken helfen.

("lazy Sunday morning", nicht afternoon...)
 
Ich bin ja auch schon ein Zox-Tandem als Stoker gefahren. Was mir überhaupt gar nicht gefiel war, dass ich hinten auf dem Sitz hin- und her bewegt wurde. Ich konnte das selbst kaum beeinflussen. Ich könnte mir vorstellen, dass dies durch ein sich Verwinden des Rahmens mit begünstigt wurde. Mit hat´s nicht gefallen. Zudem war das Gefährt extrem sperrig und man viel noch mehr auf, als sonst auf der Liege:whistle::whistle::whistle:. Sonst war das Fahrwerk ziemlich unauffällig, mal abgesehen vom "Selbstbaudesigne". Häns
 
Was versprichst Du dir davon?
Dass er vorwärtskommt? Diese Zoxtandems sind extreme Gummikühe. Steigungen fahren macht keinen Spaß damit.
@einrad aua, da rechnet wieder jemand ohne Verständnis der Materie. Wenn das Rad schon durch die statische Last versagen würde, käme man übers Aufsteigen nicht hinaus. Ich bin mir sicher, daß das Zoxtandem, auf dem ich gefahren bin, uns beide keine 2000 km aushalten würde.

Gruß,

Tim
 
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