Erfahrungsbericht Leitra

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Nun ja Velomobile sind schon fazinierend und wirklich eine tolle Idee zur sinnvollen Mobilität mit maximalen Nutzwert und minimalen Ressourcenverbrauch, leider sind auch heute noch keine wirklich richtig durchdachten Teile auf dem Markt. Die beste umgesetzte Konstruktion ist sicher das ORCA, leider aber mit zwei satten "Fehlern" die die 365 Tage Tauglichkeit untergraben. Neben dem großen Wendekreis sind das die unzureichende Belüftung an heissen Tagen und der unzureichende Wetterschutz bei eisigen Winden von der Seite.
Genau da ist die LEITRA wesentlich besser gedacht, satte Belüftungsklappen sorgen im Sommer gute Belüftung und im Winter ist das Gefährt bei Bedarf einfach zu. Auch Ihr Wendekreis ist schön klein und der Ein-/Ausstieg ist einfach. Die Probleme bei Ihr liegen in der Federung und im Fahr-bzw. Bremsverhalten.
Wir haben uns diese teuere Gefährt geleistet, weil bei uns eine gewisse Fahrstrecke besser und schneller per Fahrrad geht und mit einem wendigen Velomobil dann auch bei Schmuddelwetter zum fahren einlädt.
Leider werden die Wirschaftswege immer schlechter und unser Alter immer höher was unseren Komfortwünschen zuwieder läuft. Nun denn, die schlechte Federleistung der LEITRA wegen der im Gegenzug wartungsfreien Blattfedern sind noch zu verschmerzen. Da muss man halt um die großen Löcher herumfahren und immer wieder abbremsen um nicht zu grobe Schläge einzustecken. Und freut sich auf das Kurven schrubben mit dem Trike, was echt Spass macht, in die Kurve reinbremsen und ums Eck so schnell wie es ein Zweirad halt nicht kann. Auch die Geschwindigkeit in der Ebene, bei gleicher Anstrengung satt 10 km/h schneller wie mit dem Liegerad...und bergrunter erst. Berg hoch zwar langsamer, aber umkippen geht nicht, Standpausen zum Ausruhen braucht es also nicht. Gegenwind von schräg vorn drückt das Gefährt auch nach vorne und hilft sogar bergauf...ABER das Bremsen, das Notbremsen (schlagartiger Wechsel von 0 auf volle Bremskraft!), wenn ein Unachsamer, ein Hindernis, ein Auto plötzlich den Weg kreuzt, das ist nichts für Anfänger!!!
Bremst man auch nur ein bischen ungleich biegt das Ding rechtwinklig ab, was mindesten zum Umkippen führt, wenn nicht sofort die Bremse geöffnet und schnell gegengelenkt wird...wie gesagt nichts für Anfänger und Unbedarfte. Trommelbremsen verschärfen das Problem noch da sie fast nie gleich gut ziehen, daher habe ich auch auf Scheibenbremsen umgerüstet (nach einem Umkipper und einen Balanceakt auf zwei Rädern bei Tempo 30 bergab).
Nun kann richtig gut gebremst werden und die Balancefindung beim starken Bremsen ist einfacher, trotzdem ist Leitra fahren über 20 km/h deswegen leider kein reiner Spass sondern mega stressig.

Ja ein Fahrgestell mit dem Bremsveralten des Azub ti-fly und dem Federungskomfort des Steintrike Wild One würden die LEITRA zum weltbesten VM machen (Naja zumindest wesentlich besser).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja ein Fahrgestell mit dem Bremsveralten des Azub ti-fly und dem Federungskomfort des Steintrike Wild One würden die LEITRA zum weltbesten VM machen (Naja zumindest wesentlich besser).
Da gab (oder gibt es?) doch was von Thomas Seide: Thunderstorm Da musste man nur die Lüftungen selber einbauen.
 
Nun ja Velomobile sind schon fazinierend und wirklich eine tolle Idee zur sinnvollen Mobilität mit maximalen Nutzwert und minimalen Ressourcenverbrauch, leider sind auch heute noch keine wirklich richtig durchdachten Teile auf dem Markt. Die beste umgesetzte Konstruktion ist sicher das ORCA,

das klingt zu allgemein geschrieben für einen speziellen Anwendungsfall - nämlich deinen...

viele sehen das Orca nämlich z.b. nicht als das "die beste umgesetzte Konstruktion"

das mit dem Bremsen ist auch nicht allgemeingültig für alle Velomobile..

Bremst man auch nur ein bischen ungleich biegt das Ding rechtwinklig ab, was mindesten zum Umkippen führt, {...} bei Tempo 30 bergab

ich meine: bei 30km/h hab ich noch nichtmal beide Lenkhebel in der hand, bremse oft nur mit einer Bremse... zur Not auch so stark bis Gripverlust..
auch bei Notbremsung aus 100km/h runter auf 0km/h (geträumt und Kreuzung voraus übersehen) - gabs absolut null Probleme... Trommelbremsen

also dieses Problem mag auf die Leitra zutreffen (oder auf deine), aber ist sicher nicht ein Problem das alle Velomobile trifft

also von mir aus gibts keine eierlegende Wollmilchsau, die alles kann..
da stimme ich zu
von schnell bis Geländegängig, von bequemen Einstieg bis kein Umkippen bei schnellen kurven, etc.

aber die Probleme die du beschrieben hast treffen auch nicht auf alle VMs zu, sondern eben in dem fall wohl auf deines
 
Ja ein Fahrgestell mit dem Bremsveralten des Azub ti-fly und dem Federungskomfort des Steintrike Wild One würden die LEITRA zum weltbesten VM machen (Naja zumindest wesentlich besser).
Gibt’s ja doch auch fast so zu kaufen. Jedoch habe ich nicht den Eindruck, dass jeder zu der Auffassung kommt, dies sei das weltbeste VM. Bike Revolution bietet da ja was an. Ich hab schon den Namen vergessen.... Warum bloß?
 
du meinst die Leitra Avancee ?

optisch gefällt mir die Leitra ja nicht so..
aber diese - hab sie mal kurz stehen sehen - fand ich dann doch sehr schön und wertig ausgeführt...

https://www.velomobilforum.de/forum...tters-evo-k-thread.44356/page-134#post-874297


hier noch Bilder vom Hersteller selber:
https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/leitra-avancee-evo-2-by-bike-revolution.50545/

ansonsten gibts den INtereceptor von Steintrike,
http://bike-revolution.at/de/interceptor
der keine Blattfedern mehr hat
sondern das bekannt gute STeintrike-Fahrwerk
 
Ups, habe gerade gesehen das die neue überarbeitete Leitra Evo 2 wieder Blattfedern hat.
 
Hallo boelomat,

danke für Deinen guten Bericht! Du sprichst mit dem Fahrwerk einen echten Schwachpunkt der Leitra an: Sie ist auf größtmögliche Wendigkeit in der Ebene und Übersicht ausgelegt, daher der kurze Radstand und der recht hohe Sitz. Die weit zurückliegende Vorderachse rührt auch von der Notwendigkeit her, sich vor sie zu stellen und dann hinzusetzen. VM mit selbsttragender Karrosserie sind hier flexibler.
Ich mag dieses Urviech unter den VM auch, aber ich würde eher ein modernes Trike mit einer modifizierten Wildcathaube (hat Leitra-Gene!) kombinieren: Sieht in meinen Augen schöner aus und dürfte schneller sein.
Das Problem der ungleichmäßig ziehenden Bremsen sollte sich mit einem hydraulischen Scheibenbremssystem und 2 Griffen, die auf eine Bremsleitung wirken, lösen lassen: Ich hatte in meiner X-Stream anfangs nur einen Bremsgriff mit Geber, der auf die beiden vorderen Bremsen wirkte. Damit war ich nicht wirklich zufrieden, weil der Geberkolben nicht genügend Bremsflüssigkeit verdrängte, um die Bremsbeläge kräftig genug an die Scheiben zu pressen.
Jetzt habe ich auch 2 getrennte Bremsstränge, aber die Leiba hat Lenkrollradius Null, eine schmalere Spur und einen tieferen Schwerpunkt, weshalb sie auch bei einseitigem Bremsen kaum der gebremsten Seite nachläuft.
Vielleicht sehen wir uns mal, ich wohne in der "relativen Nachbarschaft"!

Viele Grüße, Martin
 
Ich gebe mal einige Erfahrungen mit 13 Jahren Leitra wieder.
Ausstattung meiner Leitra von 2001: Rohloff und Mountaindrive, hydraulische HOPE Scheibenbremsen vorn, Blattfedern.
satte Belüftungsklappen sorgen im Sommer gute Belüftung und im Winter ist das Gefährt bei Bedarf einfach zu. Auch Ihr Wendekreis ist schön klein und der Ein-/Ausstieg ist einfach.
Das Raumklima in der Leitra ist einfach gut, außer dass es im Winter etwas fußkalt wird. Ansonsten volle Zustimmung.
Die Probleme bei Ihr liegen in der Federung und im Fahr-bzw. Bremsverhalten.
Ja, dass Heck neigt schnell zum Abheben. Aber ich bin immer ohne Sturz davongekommen. Bei einer Abfahrt mit böigem Seitenwind dachte ich: Mit gut 50 wird es aber arg kritisch. Es waren 64 km/h, wie ich nachher auf dem Tachometer sah. Mit der Federung war ich sehr zufrieden. Eine kurvige Abfahrt auf Kopfsteinpflaster brachte meine Leitra an ihre Grenzen. Da bin ich auch bei gut 20 km/h geblieben. Unfreiwillig auf zwei Rädern bin ich selten gefahren und kam immer wieder auf drei Räder zurück.
Beim etwas flotteren ORCA (Die Leitra hat eine neue Besitzerin gefunden), den ich jetzt fahre, erlebe ich gegenüber der Leitra zwei Nachteile: schlechterer Regenschutz für den Kopf und zu frische Luft um die Augen bei Temperaturen unter 0°C.
 
Hallo,
Probleme bei Federung und beim Fahr- und Bremsverhalten? Welche Art Federung hat die Leitra, da gibt es unterschiedliche Ausstattungen? Alte Federn oder schon die neuere Variante mit den Achsschenkeln Lenkrollradius Null? Zusätzlich hinten gefedert, auch dort gibt es eine optimierte Version mit längeren Federn, dann kombiniert mit Carbon- Hinterradgabel ?
Beim Bremsverhalten ist die Leitra tatsächlich etwas nervös, das läßt sich aber durch genaues Abstimmen der Vorderradbremse eigentlich gut minimieren, wenn man dann noch hydraulische Bremsen oder zumindest eine entsprechende Ansteuerung für die Trommelbremsen nimmt, wird das dann nach meiner Erfahrung noch besser. Weiter ist natürlich die Achsschenkelgeometrie für Lenkung und Bremsen von entscheidender Bedeutung...die neuere Variante mit Lenkrollradius Null ist hier klar besser. Entsprechende Updates und Technik-Tipps gibt's beim Hersteller, der freut sich stets über Rückmeldungen!
Noch eine Info zum Fahrverhalten: mit den etwas längeren Hinterradfedern hört das zuvor typische "Aufschaukeln" bei der Leitra auf!

Grüße
MG
 
du meinst die Leitra Avancee ?

optisch gefällt mir die Leitra ja nicht so..
aber diese - hab sie mal kurz stehen sehen - fand ich dann doch sehr schön und wertig ausgeführt...

Nein ich beziehe mich gerade nicht auf die Avancee.
...Ja die Steintrike Sachen sind Fahrwerksseitig wesentlich durchdachter...hab ich mir alles in Gäserndorf angeschaut..."leider" hatten wir die dänische Leitra schon.
Zumindest den Umbau auf Scheibenbremsen konnte ich dann mit Steintrikematerial durchführen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mein Kollege mit Leitra hat grade seinen Scheinwerfer abgeklebt, damit seine Füße nicht einfrieren. Scheint ziemlich zugig zu sein die Leitra ;) Ich bin gestern abend mit Sommerschuhen heimgeradelt - heute hab ich die Winterschuhe aber aus dem Corsa geholt, wo ich sie Sonntag vergessen hatte.
Das mit der verbesserten Spurtreue beim Bremsen braucht die neuen Blattfedern wie schon geschrieben, trotzdem hat er schon einen 180er gedreht bei seiner ersten Vollbremsung. Hinterrad überholte unaufgefordert wegen der Nickbewegung beim Bremsen (Scheibenbremsen) und ungleichmäßiger Bremskraft beim Abheben des Hinterrades. Zu kurzer Radstand, das Problem hatte mein erstes Liegerad auch. Aber da konnte ich das Hinterrad in der Schwebe halten bei Vollbremsung in der Ebene. Trotzdem bremse ich speziell bergab lieber mit voller Ausnutzung der Reibkräfte...

trotzdem ist Leitra fahren über 20 km/h deswegen leider kein reiner Spass sondern mega stressig.
Das ist aber abhängig vom Fahrer. Der Vorbesitzer @Stevie ist mit der Leitra über 60 gefahren auf dem Weg zur Arbeit. Mehr hat das Gefälle nicht hergegeben.

Gruß,

Tim
 
Ist mir noch gar nicht aufgefallen.

Ja, beim Quest nehme ich auch oberhalb von 80km/h den Finger aus der Nase.

Hätte ich auch gekauft wenn der Wendekreis, und Laderaum gepasst hätten ...
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Mein Kollege mit Leitra hat grade seinen Scheinwerfer abgeklebt, damit seine Füße nicht einfrieren. Scheint ziemlich zugig zu sein die Leitra ;) Ich bin gestern abend mit Sommerschuhen heimgeradelt - heute hab ich die Winterschuhe aber aus dem Corsa geholt, wo ich sie Sonntag vergessen hatte.
Das mit der verbesserten Spurtreue beim Bremsen braucht die neuen Blattfedern wie schon geschrieben, trotzdem hat er schon einen 180er gedreht bei seiner ersten Vollbremsung. Hinterrad überholte unaufgefordert wegen der Nickbewegung beim Bremsen (Scheibenbremsen) und ungleichmäßiger Bremskraft beim Abheben des Hinterrades. Zu kurzer Radstand, das Problem hatte mein erstes Liegerad auch. Aber da konnte ich das Hinterrad in der Schwebe halten bei Vollbremsung in der Ebene. Trotzdem bremse ich speziell bergab lieber mit voller Ausnutzung der Reibkräfte...


Das ist aber abhängig vom Fahrer. Der Vorbesitzer @Stevie ist mit der Leitra über 60 gefahren auf dem Weg zur Arbeit. Mehr hat das Gefälle nicht hergegeben.

Gruß,

Tim

Ja wenn ich weiss / sehe das keiner Querkommen kann, dann mach ich das auch, aber nur dann und Bremsen erst im letzten Moment mit dem Gefährt sicher nicht (wobei mit ordentlich Ladung im Heck wirds besser).
 
Hätte ich auch gekauft wenn der Wendekreis, und Laderaum gepasst hätten ...
Ich wollte mit meinem Kommentar nicht sagen, dass das Quest in dieser Hinsicht vieeeel besser als die Leitra ist, sondern dass solch ein Fahrverhalten bei 20km/h keinesfalls als normal betrachtet werden kann. Mich hat mal Mikus (schon lange nichts mehr von ihm hier vernommen) nach einem Ampelstart gejagt, ich im Quest, er in der Leitra. Erst oberhalb von 40km/h ist er allmählich kleiner geworden. Solche Geschwindigkeiten sind also auch mit der Leitra absolut normal und müssen gefahrlos machbar sein. Wenn dem nicht so ist, passt an deinem Fahrzeug was nicht. Der kurze Radstand, der hohe Schwerpunkt und die nahe am Schwerpunkt liegenden Vorderräder machen die Leitra aber natürlich wesentlich empfindlicher auf Lenkeinflüsse als ein Quest.
 
Ich wollte mit meinem Kommentar nicht sagen, dass das Quest in dieser Hinsicht vieeeel besser als die Leitra ist, sondern dass solch ein Fahrverhalten bei 20km/h keinesfalls als normal betrachtet werden kann. Mich hat mal Mikus (schon lange nichts mehr von ihm hier vernommen) nach einem Ampelstart gejagt, ich im Quest, er in der Leitra. Erst oberhalb von 40km/h ist er allmählich kleiner geworden. Solche Geschwindigkeiten sind also auch mit der Leitra absolut normal und müssen gefahrlos machbar sein. Wenn dem nicht so ist, passt an deinem Fahrzeug was nicht. Der kurze Radstand, der hohe Schwerpunkt und die nahe am Schwerpunkt liegenden Vorderräder machen die Leitra aber natürlich wesentlich empfindlicher auf Lenkeinflüsse als ein Quest.

Hm ... was ist beim Leitra Fahrwerk einstellbar ? ...vlt. spielen die Reifen vorne eine größere Rolle !? (momentan Marathon Plus 35*406)
 
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