Zu viel Spiel in der Lenkung beim Wild One (und diverse kleinere Baustellen)

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Ich bräuchte einmal den Rat von erfahreneren Schraubern. Im Lagerbereich, wo die Lenkachse durch das Hauptrahmenrohr läuft, gibt es reichlich Spiel. Nun bin ich nicht der versierteste Techniker, aber die Schraubverbindung hab ich kontrolliert, die erscheint mir ausreichend fest zu sitzen.

Hatte hier schon einmal jemand das Problem und könnte mir einen Tip geben?
Muss ich von defekten Lagern ausgehen oder von einer beschädigten Distanzhülse?
Weiß hier jemand ob es sich um Standardteile handelt (Lager) oder um spezielle Anfertigungen (Hülse)?
Bedarf es zur Demontage und späteren Montage der Lager/Hülse eines speziellen Werkzeugs (Abzieher/Dorn)?

Die Zeit ist bei mir grad günstig, Frühjahr steht an und die Lenkung wirkt auf mich, als wäre sie die größte Baustelle.
Nebenschauplätze: Sturz und Spur, da fehlen mir die Kennwerte (eingefedert einstellen, also mit Fahrergewicht auf'm Sitz meine ich mich zu erinnern).
Das Kettenleitrohr im Zugtrum ist reichlich durchgescheuert (zwischen Umlenkrolle und Tretlager). Passiert sowas mit der Zeit?? Oder stimmt da eher die Kettenlinie nicht? Sollte man den Zugtrum ohne Kettenrohr laufen lassen oder braucht es beim Wild One die Führung damit die Kette nicht an Rahmenteile schlägt?
Über Empfehlungen für Ersatzteilbeschaffung im Inland wäre ich ebenfalls erfreut.
Danke,
Uli
 
Danke für deinen Hinweis. Das in diesem Faden angesprochene Problem habe ich bisher bei meinem noch nicht bemerkt. Wenn ich mich an die Arbeit mache und dem oben beschriebenen Problem auf den Grund gehe werde ich diese Stellen wohl besser in einem kontrollieren.
 
Danke für die Hinweise.
Du meinst das Lager des Untenlenkers?
Ja, so verorte ich das zumindest. Die Lenkerenden sollten sich nach meinem Empfinden lediglich in einer bogenförmigen Bahn um diese Achse drehen. Meine Lenkerenden haben allerdings ein deutlich spürbares Spiel nach oben und unten was nach meinem Verständnis nur auf ein defektes Lager oder Lagersitz und/defekte Distanzhülse(?) schließen lässt.

Kettenrohre, fein, ich hatte Ginkgo bisher nur mit Felgen in Verbindung gebracht. Ohne Rohr im Zugtrum wäre nicht praktikabel?
 
Ohne Rohr im Zugtrum wäre nicht praktikabel?
Ich habe mir das mal bei meinem W1 angesehen. Ohne Kettenrohr würde zwar gehen , aber Du würdest ziemlich sicher ständig mit dem Unterschenkel streifen. Da ist eine ölige Hose dann Programm.
Ich würde das Rohr erneuern.

Das Lager darf natürlich kein vertikales Spiel haben. Du solltest zuerst dieses Spiel beseitigen bevor Du die Spur einstellst (möglicherweise ist sie nur wegen dem Spiel daneben).
Auf der Unter- und Oberseite meines Lagers ist unter der Abdeckkappe eine große (Hut-)Mutter. Sind die bei Dir vielleicht nicht ganz angezogen?
Wenn nicht nur solange anziehen bis das Lager spielfrei , aber noch leichtgängig ist (nur ja nicht zu stark anziehen / aufgebockt , mit VR in der Luft , testen ).

Lg
Gandalf
 
Ohne Kettenrohr würde zwar gehen , aber Du würdest ziemlich sicher ständig mit dem Unterschenkel streifen.
Nachdem ich mal nach einem Kettenwechsel vergessen habe das Rohr wieder dran zu machen und keine Lust hatte die Kette wieder aufzumachen, bin ich mal eine Weile so gefahren. Das mit der Hose ist nicht so dass Problem. Aber irgendwann habe ich festgestellt, dass die Kette sich in das Blech für die Querlenkeraufhängung fräst.

Wenn nicht nur solange anziehen bis das Lager spielfrei , aber noch leichtgängig ist
Also ich hab das ziemlich fest angezogen. Ich habe nicht den Eindruck, dass das Einfluss aufs Lagerspiel hat.
 
Vielleicht sind das auch einfach nur Kugellager. Sicher bin ich mir hierbei aber nicht...
ja , das sind normale gedichtetet Kugellager mit einer Distanzhülle dazwischen, damit man beim Festziehen der Mutter nichts kaputt macht. Wenn die Mutter unten locker geworden ist, dann wackelt der Lenker. Nach Festziehen derselben ist wieder alles gut.
 
Prima, das mit dem Ketten-schutz/leitrohr hat sich für mich somit schon mal geklärt, danke für's Ersparen einer leidigen Erfahrung.
Die verwendete Schraube/Achse ist ja schon recht üppig dimensioniert und ich meine mich zu erinnern irgendwo gelesen zu haben, dass zuviel nicht förderlich ist. Das hier 'nach fest kommt ab' gilt dürfte mit einer normalen Ratsche oder Schlüssel ohne Verlängerung eher schwierig sein.

Wenn die Mutter unten locker geworden ist, dann wackelt der Lenker.
Locker ist die Mutter nicht, aber ich werde vor dem kompletten Ausbau die Schraube sicherlich etwas lösen und schauen, ob das Spiel sich vergrößert um dann mit etwas mehr Druck nochmal anzuziehen.
Vielleicht scheue ich nur die mögliche schlechte Nachricht nach dem Ausbau, aber es wird wohl kein Weg dran vorbei führen, von Spontanheilungen ist mir in diesem Zusammenhang, bisher zumindest, noch nichts zu Ohren gekommen.
Da es im Moment schweinekalt in der Garage ist werde ich was das Schrauben betrifft noch auf ein paar Grad mehr warten.
Wenn ich ich mich an die Arbeit begebe setze ich anschließend mal ein paar Fotos des vorgefundenen Zustands ein. Mir ist auch aufgefallen, dass die Gelenkköpfe an den Spurstangen deutlich unterschiedlich weit eingedreht sind. Ist das normal, beispielsweise als Ausgleich für eine eventuelle Fertigungstoleranz?
 
Ist das normal, beispielsweise als Ausgleich für eine eventuelle Fertigungstoleranz?
Vermutlich. War bei mir im Auslieferungszustand auch bereits der Fall.
Das Lager kann man eigentlich von oben recht gut sehen. Da müsstest Du eigentlich erkennen können ob das Spiel zwischen Bolzen und Lager oder im Lager selbst ist. Oder aber zwischen Lenker und Bolzen.
 
Ich darf den Patienten kommende Woche in die gute Stube holen (Tschakka!), Unterlegplane vorausgesetzt. Ich hatte bisher noch nicht erkennen können wo genau Spiel herrscht, das lag allerdings auch an der mangelhaften Beleutung oder der fehlenden Brille während der Begutachtung.
Wenn sich trotz Sehhilfe und Stirnlampe Fragezeichen bilden werde ich das als bebilderte Anfrage gerne hier einsetzen.
Danke nocheinmal für die Anteilnahme an meinem Problem, ich fühl mich so bei der Herangehensweise sicherer. (y)
 
Ich darf den Patienten kommende Woche in die gute Stube holen (Tschakka!),
ich habe die Erfahrung gemacht, solche Probleme möglichst zeitnah zu beheben, da sonst der Schaden nur größer wird. Die Sonne scheint, nimm Dir zwei 19er Maul- oder Ringschlüssel oder eine Ratsche, zieh die Mutter vorsichtig fest und es wird wieder alles prima sein. Das dauert 2 min. Die beiden Lager sind nicht so belastet, daß sie so schnell verschleißen. Du wirst nach 10 Jahren eher das Problem haben, daß sich das Fett an die unbenutzten Stellen im Lager verschoben hat und eventuell verharzt ist. Wenn Du natürlich ohnehin gleich noch andere Sachen prüfen möchtest, ist das etwas anderes.
 
ich habe die Erfahrung gemacht, solche Probleme möglichst zeitnah zu beheben, da sonst der Schaden nur größer wird.
Diese Erfahrung habe ich auch schon machen können, unter anderem deshalb fahre ich zur Zeit auch nicht mit dem W1.
Das vorsichtige Festziehen habe ich schon hinter mir, es führte leider nicht zur gewünschten Behebung des Problems, trotzdem Danke für den motivierenden Schubser Richtung schrauben im Sonnenschein (der wirklich absolut Klasse ist, ich genieße dieses sonnige, trockene, kalte Wetter der letzten Tage).
 
Ich hatte vor 3 Jahren das gleiche Problem. Thomas Seide, schrub mir damals, dass ich die Schraube ruhig etwas fester anziehen könnte. Das habe ich dann auch getan und seit dem war Ruhe.

Beste Grüsse

Klaus
 
Danke ihr beiden, ich bin dem Rat gefolgt und hab noch mal ein Pfund auf paar mehr gedrückt, brachte gut eine Viertel Umdrehung und eine Lenkung ohne Spiel. Hab mich mit einer Stunde Sonnenausfahrt belohnt.:)
 
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