MBB aus Holz, Rahmenbausatz

Antriebskräfte am Hinterrad

Gabeldetail.jpg


Bei 9mm vorne wird das Gummikuh, da hilft oben drüber der schönste Kasten nix.

Das mit der Form ist vielleicht ein bisschen verwirrend. Ich hab mal ein Schema gemacht. Da sieht man besser wie die Kräfte laufen.

Gabelkräfte.jpg

Bei der Konstruktion aus Rohren würde sich doch keiner was denken. Selbst bei den dünnen Röhrchen. Nur Zug und Druckkräfte alles wird sauber abgeleitet. Genauso siehts im Multiplex aus. Ich glaube nicht, dass sich eine 320 mm lange Multiplexstrebe, auf Druck belastet, nennenwert durchbiegt.



Der Übergang vom stabilen Kasten zum weicheren Hinterbau erfolgt recht abrupt.

Tatsächlich siehts am Hinterbau nicht so eindeutig aus da habe ich nur ein Trapez und keine Dreiecke. Ich baue aber auf den Deckel des Kastenprofils, der das Hinterrad überspannt.

Hinterbau offen.jpg

Ausserdem wird beim MBB die Festigkeit des Hinterbaus überbewertet.




Der hier hats noch nicht zu einer RAL nummer gebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tatsächlich siehts am Hinterbau nicht so eindeutig aus da habe ich nur ein Trapez und keine Dreiecke. Ich baue aber auf den Deckel des Kastenprofils, der das Hinterrad überspannt.

Wie Dein Konzept weitergeht ist ganz klar Deine Sache.

Warum dann trotzdem nochmal angesprochen? In Analogie zu gelöteten Fahrradrahmen: Abrupte Übergange bei nicht geschweiften Muffen brechen viel eher als die fließenden Übergänge bei einer geschweiften Muffe. Daher würde ich, wenn's den Aufwand überhaupt nicht erhöht, lieber die bessere Variante wählen.
(Bzw. für den Holzverarbeiter: Ein Baum setzt seine Äste auch nicht rechtwinklig mit null Radius am Stamm an...)

Gruß, Harald
 
Bei der Konstruktion aus Rohren würde sich doch keiner was denken. Selbst bei den dünnen Röhrchen
Doch, schon, schau dir mal die vendetta Konstruktion oder die zockras an, das sind vom Querschnitt mindestens 2 vollwertige Gabeln.
Aber probiere es aus, schön, wenn ich falsch liege...
 
die Antriebskräfte am Hinterrad

Hab ich Dir so eine schöne Zeichnung hochgeladen und du hast es immer noch nicht geschnallt. Vorderradantrieb.


reichen die 4mm vll doch?

Letztendlich sind es 8 mm Material.


Wie Dein Konzept weitergeht ist ganz klar Deine Sache.

Ich freue mich über jeden Denkanstoss. Um die Last abzutragen habe ich die Platte senkrecht stehen. Seitlich ist es etwas weich. Das beeindruckt mich wenig. Ich gehe davon aus, dass es immer noch fester als meine Rostbraune ist und bei der hatte ich letztes Wochenende wieder 76 km/h auf dem Tacho stehen. Der Hauptgrund, warum ich nichts im "Radkasten" einleimen will ist einfach, dass es dann viel schneller zu Gammeln anfängt, weil sich das Wasser länger drinnen hält.


Bei 9mm vorne wird das Gummikuh, da hilft oben drüber der schönste Kasten nix.
die vendetta Konstruktion oder die zockras, das sind vom Querschnitt mindestens 2 vollwertige Gabeln

Ich habe lange über deinen Hinweis nachgedacht. Ein Fahrrad Hinterbau ist genauso wie mein Vorbau konstruiert.

toledo_s.jpg

Die fahren Zuhauf rum und funktionieren weil es Dreiecke sind auch um 90° gedreht. Allerdings muss das ganze ja auch an den restlichen Rahmen angeschlossen werden. Da kann ich eine Gabel nehmen und konventionelle Technik anwenden. Oder aber ich nehme ein schönes Kastenprofil mit dem ich die im Steuersatz auftretenden Kräfte nicht direkt nach unten abtragen muss sondern gleichmässig in mein Tragwerk verteilen kann.


Da bin ich schon beim nächsten Thema. Der Steuerkopf.

106 Steuersatz.jpg

Damit war ich jetzt eine Zeit lang beschäftigt. Ich habe mich für Nadelllager, die halten in der Abmessung statisch 8500 N, und ein Axiallager entschieden. Der Rest ist ein 18 x 2 mm Rohr, eine 10 er Paßschraube und Lasebleche. Das Ganze wird in 2 mm Schichtholz eingebettet und stirnseitig in die Kastenprofile eingeleimt. Gewichtsmässig schlägt das ganze inclusive Lager mit knapp 400 g zu Buche. Ich hätte es mir leichter vorgestellt.
 
Ich hab's mal überschlagen. Steuerrohr, Gabelschaft und Steuersatz beim Stahlaufrecht wiegen auch so um die 300 g. Das relativiert die ganze Sache wieder.
 
Zum Steuerkopf:
Die Lagerstelle in 2 getrennte Funktionen (axial und radial) aufzuteilen ist sicher auch möglich und baut recht schmal.
Wenig gefällt mir allerdings, dass es nur ein Axiallager gibt, d.h., dass das Axialkräfte nur in eine Richtung aufgenommen werden.
Statisch OK, aber bei allen möglichen dynamischen Situationen auf Rüttelstrecken, Schlaglöchern, beim Verladen von Hand, etc... werden auch Kräfte in die Gegenrichtung auftreten.

Braucht's dort ein zweites Wälzlager? Aus meiner Sicht nicht unbedingt.
Wenn's an der oberen Seite ein wenig reibt, wird das die Kiste nicht unlenkbar machen.
Es sollte aber definierbar sein, wie viel Spiel man axial haben möchte.
Was passiert mit dem dort entstehenden Dreck, der in die Lagerstellen runter wandert?

Die Lagerstelle schreit für mich nach einfacher Zerlegbarkeit.
Hinterradbremse aushängen, 10er Paßschraube raus und man hat 2 Teile.
Geht das, ohne dass man auf ein halbes Dutzend schmierige Kleinteile aufpassen muss?

Gruß, Harald
 
Ich habe bei meinen letzten Bau mit einem normalen Steuersatz gearbeitet und dabei die Lagerschalen direkt in den Holzblock eingepresst (Die Bohrung des Blocks hatte dabei 5/10 Untermaß). Das funktioniert gut, nur eine Setzung nach 50 km mußte nachgestellt werden. Werde es bei meinem MBB-Bau genauso handhaben, nur dann mit der zusätzlichen Stütze am oberen Ende des Steuerkopfes.
 

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Teilbarkeit ist ein wichtiger Punkt und als ich deinen Beitrag gelesen habe wurde mir klar, dass das so wie ich es geplant hatte nicht passte. Zieh den Bolzen raus und Dir fallen zwei Beilagscheiben und die drei Axiallagerringe davon. Das macht keinen Spass. Also probier ich es erst mal wie unsere französischen Freunde, mit Gleitlager.


Du brauchst eh innen einen durchgehenden Bolzen!
Zum zerlegen einfach rausziehen.

Genau.


normalen Steuersatz

Ginge nur mit einer normalen Gabel.


Ich bin ja noch in der (Er)findungsphase. Hier Glüht gerade die Maus. Der Entwurf oben ist mit 559 mm Laufrädern. Da ich das Erste für mich mache bin ich auf 622 mm umgeschwenkt. Den Rahmen habe ich mir überlegt mit Fingerzinken auszuführen. Das erlaubt es mir, die Materialstärke zu reduzieren, bedingt aber ein quadratisches Profil. Ich habe mich auf 37 x 80 mm festgelegt.

Noch ein paar Zwischenstandsbilder:

2018-01-26 Schrägansicht.jpg

2018-01-26 Seitenansicht.jpg

2018-01-26 Draufsicht.jpg
 
Sehr schön! Schöne Taillie in der Mitte, allerdings ist es da auch am meisten belastet....
Bei Gleitlagern hast du aber auch Passscheiben. Purzelt dir also auch was um die Ohren. Evtl könnte man zur einfachen Teilung das Lager montiert lassen und die Laschen oder Flansche vom Rahmen an und abschrauben? Willst ja nicht jedes Mal das Axialspiel neu einstellen, oder?
 
Was mich ein wenig irritiert - nicht nur bei diesem Entwurf, aber hier bekommt man ja vielleicht eine Antwort:
Wenn die Lenkerenden so weit vom Körper weg sind, warum in der Mitte die Lenkeraufnahme so weit zum Körper gezogen wird?

Ich beuge meine Oberkörper gerne mal nach vorne, um z.B. bevor ich ganz zum Stillstand gekommen bin, zu gucken, ob von rechts einer kommt, oder um die Schnürung meines Schuhs zu locker, ohne anhalten zu müssen.
Wenn die Lenkeraufnahme so weit zum Körper ragt, ginge das wohl nicht mehr.

Ansonsten find ich die Linienführung sehr harmonisch.

Gruß
Geli
 
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