Platzendes Hinterrad noch ein Thema?

@flensboards , bist du denn der Meinung, daß es bei Roberts Schaden mit Dichtmilch anstelle eines Schlauchs auch zum explosionsartigen Druckverlust mit den fatalen Folgen gekommen wäre?
Genau das glaube ich nämlich nicht.
 
Zum Bremsen war gar keine Zeit mehr. Das Hindernis war innerhalb der Reaktionszeit.

Ich kann den Unfallhergang nicht ganz nachvollziehen, so wie ich verstanden habe wolltest Du gerade aus weiter fahren, in ca. 1,5m Abstand rechts vom Geländer vorbei und bist durch den Reifenplatzer aber irgend wie mit der VM Front nach links auf das Geländer gekommen.

Wenn Du gerade aus gefahren bist kommt es durch den plötzlichen Luftverlust beim Hinterrad erst mal nur zu einem schlenkern des Hecks. Das Heck muss nach links gegangen sein und Du musst schnell reflexartig nach links gelenkt haben - sonst wäre doch das Heck des VM seitlich auf das Geländer geschlagen und nicht die VM Front ?

Oder ging alles so schnell, das Du Dich nicht erinnern kannst, wie es genau passiert ist ? War es dunkel ?

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Ymte hatte sich auch mal auf den Weg nach Paris einen Berg runter überschlagen. Er wusste hinter her nicht mehr wie das passieren konnte. Ich meine, sein Hinterrad hatte dabei keinen Luftverlust. Er ist dann trotzdem noch PBP gefahren, hatte das aufgerissene Quest mit Panzerband getapt.
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Ich überlege nur, vielleicht ist der plötzliche Luftverlust nicht die alleinige Ursache für den schlimmen Schaden, sondern z.B. noch schlechte Sichtverhältnisse oder geringere Reaktionsgeschwindigkeit durch Ermüdung , Sekundenschlaf ...

Gruß Leonardi
 
Wenn Du gerade aus gefahren bist kommt es durch den plötzlichen Luftverlust beim Hinterrad erst mal nur zu einem schlenkern des Hecks. Das Heck muss nach links gegangen sein und Du musst schnell reflexartig nach links gelenkt haben - sonst wäre doch das Heck des VM seitlich auf das Geländer geschlagen und nicht die VM Front ?
Genau in dem Moment habe ich einen kleinen Schlenker nach links gemacht, um eine Senke zu umfahren.
[DOUBLEPOST=1517121894][/DOUBLEPOST]Hier noch zwei Bilder vom Mantel. Außenseite und Innenseite im Bereich des Fehlers.
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Wie @Reinhard schon schrieb, 100% Sicherheit gibt es nicht aber ein paar kleine Dinge, die jeder machen kann, könnten helfen die Warscheinlichkeit zu reduzieren.
- Es wurden Flankenschäden genannt. Wenn ein Hinterreifen schon so beschädigt ist, warum fährt man ihn dann weiter?
- Reifendruck: Viele fahren hier ihre Reifen an der Grenze des Möglichen oder sogar noch darüber. Wenn man sich aber mal Tabellen von Rollwiederständen vs. Reifendruck anschaut, dann wird man merken, dass eine Absenkung des Druckes von 1-1,5 bar unter den Max Druck vlt 1-3 W ausmacht. Gerade beim Hinterrad, wo die Auflast deutlich geringer zum Vorderrad ist macht es doch noch weniger Sinn.
- Reifenkontrolle: Bei jedem Pumpen schaue ich mir den Hinterreifen danach gründlich an. Die 2-3 Mehrminuten investiere ich gerne und ausserdem nutze ich dabei gleich die Gelegenheit Steinchen und sonstiges aus dem Reifen zu puhlen.
- Reifen selbst: Seltenst platzt ja ein Schlauch von alleine, sondern geht einher mit dem "Platzen/Reisen" des Reifens. Warum nicht hinten auch mal einen stabileren Reifen montieren, auch wenn dieser 200 g mehr wiegt? Ist es denn so schlimm, wenn man dadurch im Alltag vlt 1-2 Km/h verliert?
 
Warum nicht hinten auch mal einen stabileren Reifen montieren, auch wenn dieser 200 g mehr wiegt? Ist es denn so schlimm, wenn man dadurch im Alltag vlt 1-2 Km/h verliert?

Man könnte auch eine zweite schmale leichte z.B. 559-17 Felge (gleich hoch) zusätzlich an die vorhandene "anschweißen" und dort einen ganz schmalen Reifen aufziehen. So das der zweite Sicherheits-Reifen immer 1 cm über der Straße ist.

Wenn es so etwas fertig gäbe, würde ich mir selbst ein solches Hinterrad sofort ranmachen. Kennt sich jemand aus mit "anschweißen" ?
Was gäbe das für ein Mehrgewicht ? Man könnte auch einen Vollgummi-Reifen nehmen oder statt der Felge und Reifen, einfach nur einen Vollgummi "ranschweißen". Die zusätzlichen Ventillationsverlußte könnte ich messen, sind sicherlich gering, weil ja keine zusätzlichen Speichen notwendig sind.

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Ich meine mich zu erinnern, das hier im Forum jemand in einen Schlauch einen losen Thorus aus Schaumnudel oder Gummi eingeklebt hatte damit Notlaufeigenschaften vorhanden sind. Wenn man den Schlauch in den Reifen legt, bevor man den Reifen aufzieht, würde sich das auch leicht montieren lassen. Kann sich jemand erinnern, hat jemand einen Link ?

Gruß Leonardi
 
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Hier noch zwei Bilder vom Mantel. Außenseite und Innenseite im Bereich des Fehlers.
@liegender_robert Ich hatte am Aufrechttandem Schwalbe Duranos (622x28) im Rahmen der technisches Spezifikationen von Schwalbe betrieben (8 Bar, 75 kg Achslast). Von vier Duranos sind einer im Stand geplatzt, einer bei 40 km/h und die beiden anderen hatten starke Beulen (>2 mm). Das Paket mit den reklamierten Reifen kam laut Aussage von Schwalbe nie bei Schwalbe an (n):mad:.
Ich habe noch von anderen gehört, dass die Duranos die aufgedruckten 8 bar zu oft auch mal nicht halten.
Seitdem hab ich am Aufrechttandem Contis (perfekter Rundlauf und nie wieder Probleme) und Schwalbe Duranos nutze ich nur noch an Rädern mit geringer Belastung/geringen Drücken.

Ich hab aber selber grad keinen Überblick über das Angebot guter 559er Reifen von Conti.
 
Reifens. Warum nicht hinten auch mal einen stabileren Reifen montieren, auch wenn dieser 200 g mehr wiegt? Ist es denn so schlimm, wenn man dadurch im Alltag vlt 1-2 Km/h verliert?
Gesagt getan. Den 200g schwereren Rolli-Reifen wieder drauf. Mit nur 9 bar. Vorne dafür Scorcher mit Latex :D. Das sollte die Rollreibung kompensieren. Gesamtmasse bleibt gleich, weil kein Ersatzreifen für hinten mehr dabei!
 
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und wenn Robert den Schaden vorher gesehen hätte, hätt er bestimmt den Reifen gewechselt.
ich möchte hier niemanden zu nahe treten und @liegender_robert am allerwenigsten. Ich habe hier nur gelesen, wie Leute das erwähnten. Auch bei mir war wegen schlechter Ausrichtung des Hinterrades, die Flanken des GP "angeschliffen" obwohl noch Profil vorhanden, habe ich ihn vorsichtshalber ausgetauscht.
 
hering

In Mannheim seid Ihr mit dem Kojak 35-406 gefahren.
Waren das Draht- oder Faltreifen?
Gab es Reifenschäden bei den hohen Belastungen (Tandem)?
 
@Georg richtig, das waren Kojak 35-406 Faltreifen. Mit den Kojaks hatte ich noch nie Probleme, hab aber erst ein Paar in 622 (vor etwa 8 Jahren) und ein Paar in 406 gefahren. Am Tandem halten die nun schon etwa 2500 km.
Wegen meines obigen Beitrags hab ich am Tandem extra keine Duranos aufgezogen, wobei ich von den 406er Duranos weniger über Fertigungsprobleme gehört hab als bei den 622er und nun auch bei den 559er Duranos.
Bei den Conti GrandPrix gabs auch mal riesige Unterschiede zwischen den 622er und den 406er, nur dass da die 406er wesentlich anfälliger waren – ist aber auch schon wieder 6 oder 7 Jahre her.
 
Wenn ich mir den Schaden anschaue und davon ausgehe, das seine Lauffläche noch nicht zum Wechseln aufforderte, dann ist es eine Mischung aus vielen Facetten die so einen Aufriß durch Materialermüdung begünstigen könnten.

- "günstigerer" Reifen, erfordert wahrscheinlich günstigere Gewebelagen, Fertigung und Gummimischungen.
- weniger Testaufwand als beim Topmodell,
- niedrigerer maximal Druck als beim Topmodell,
- Querkräfte wie sie beim 3-Rad HR auftreten, werden gar nicht erst auf Lebensdauer getestet
- gute Leichtlaufeigenschaften erfordern dünne Karkassen,
- beim Hinterrad kann man die Wirkung der Querkräfte nicht durch Sturzverstellung beeinflußen,
- es fehlt das zweite Hinterrad um einen Teil der Querkräfte auf zu fangen,
- Rennradreifen werden für Rennräder konzipiert und konstruiert,
- VM -Reifen werden grundsätzlich mit höherem Gewicht und Fliehkräften belastet als beim RR
- die sichere Nutzungsdauer hängt vieleicht gar nicht so sehr vom Laufflächenabrieb ab,
sondern von Gewichts-, Druck-, und Kurvenbelastungen,
- Karkassenmürbigkeit ist ganz schwer voraus zu sehen, weil die Gewebelagen von ihnen nach außen geführt werden.
Was bedeutet, das die Sichtbarbeit einzelner Gewebefäden oder Kanten nocht nicht viel über die tatsächliche Mürbigkeit verrät.
- es gibt beim VM keinen Sichtkontakt der einem vielleicht ein paar Sekunden zum Bremsen verschafft, wenn eine Schlauchblase sich zeigen könnte.
- und bestimmt noch einiges mehr....

VM-Reifen bräuchten meiner Meinung nach eine stabilere Karkasse und Drahtummantelung als reine RR-Reifen. Das, findet man wahrscheinlich eher unter den MTB-Reifen, weil die auch vor seitlichem Aufschlitzen durch scharfkantige Steine geschützt sein müssen. Welcher Hersteller das wirklich beherzigt weiß ich aber nicht, weil auch hier der Hersteller im Dilemma steckt: gute Protektion vs. geringer Umsatz.:(:whistle:
 
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Man könnte auch eine zweite schmale leichte z.B. 559-17 Felge (gleich hoch) zusätzlich an die vorhandene "anschweißen" und dort einen ganz schmalen Reifen aufziehen.
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Ich meine mich zu erinnern, das hier im Forum jemand in einen Schlauch einen losen Thorus aus Schaumnudel oder Gummi eingeklebt hatte (...) hat jemand einen Link ?
Das ist ja von @tüfti (von wem sonst!) im "Vorläufer-Thread" beschrieben - ob darin auch das mit der "Schaumnudel" steht, weiß ich nicht.
 
@flensboards , bist du denn der Meinung, daß es bei Roberts Schaden mit Dichtmilch anstelle eines Schlauchs auch zum explosionsartigen Druckverlust mit den fatalen Folgen gekommen wäre?
Genau das glaube ich nämlich nicht.
Definitiv, mein Durano DD 28-584 den ich tubeless mit Dichtmilch auf einer Tubelessfelge montiert hatte ist ja bei ca 8 Bar geplatzt und hatte auch einen kleinen 1cm Riss direkt neben dem Draht.
Das Robert jetzt so ein gleiches oder ähnliches Problem hat sagt mir eigentlich das man jeden neuen Reifen mit 150% des max Druckes belasten muß als Tests damit einem Überraschungen wären der Fahrt erspart bleiben.
Bei Flugzeugreifen machen wir das so ähnlich.
 
Das Rad ist fertig!

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Und jetzt? Ich dachte ich häng es in mein MTB und fahr über ein Nagelbrett, aber dann ist auch der Hinterreifen hinüber. Gut, vermutlich nicht, aber das will ich nicht riskieren!
 
@Kettcar

Und das waren dann also nicht der Querkräfte wärend der Fahrt sondern zu geringer Sicherheitsfaktor oder Schlamperei bei der Produktion bei Flensboards Reifen.
 
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Das hab ich mich auch schon gefragt. Wie will man das testen? Zu gucken, was mit Schläuchen und Mantel und dem Fahrverhalten des Fahrzeugs passiert, wenn man mit 40 über ein Nagelbrett fährt, wäre natürlich schon interessant, aber das wirst du ja wohl hoffentlich nicht machen.
Ich würde es schon sehr interessant finden, zu testen, ob die Vermutung von @berbr stimmt, dass der
extrem schnelle Druckverlust des ersten Schlauches [...] für eine extrem schnelle Ausdehnung des zweiten Schlauches [sorgt], leider kann dieser dabei ebenfalls platzen.
Dazu bräuchtest du ja nicht selbst zu fahren, sondern könntest vielleicht einfach mit einem Messer die Reifenflanke einschneiden. Der Reifen wäre dann natürlich hin, aber ich dachte, du hättest eh einen genommen, der ansonsten nicht mehr brauchbar ist.
 
Ich wollte das unbedingt während der Fahrt testen und nicht an einem demontierten Laufrad um zu wissen wie es sich anfühlt! Also bin ich in einer Kurve über einen Nagel gefahren (so trifft der Hinterreifen nicht), der konnte dem Reifen allerdings nichts anhaben! Darum habe ich ein Skalpell genommen, das hat den Reifen durchstochen und nach ein paar Sekunden war der eine Schlauch leer. Ich habe nur gemerkt dass es etwas komfortabler wurde, das Rad hätte man einfach weiter fahren können, deshalb habe ich noch einige Runden gedreht. Von 5 bar waren noch 2 übrig!
Und weil einem hier keiner glaubt gibts ein Video!

 
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