Ein- und Aussteigen bei Velomobilen

jeretech

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Hallo zusammen,

ich bin neu im Forum und baue gerade an an einem Velomobil. Genau genommen habe ich einen etwas "verbastelten" und nicht ganz alltagstauglichen Prototypen mitsamt Negativformen gekauft und baue das ganze so um, dass später auch ein gestandenes Manssbild mit 1,90 noch fahren kann ohne sich die Knie zu stoßen. Es wird (zunächst mal) ein offenes Velo mit tiefem Einstieg. Es geht in Etwa in Richtung "Orca ohne Deckel". Man ist vorm Fahrtwind geschützt und trotzdem nicht eingezwängt wie in einer Keksdose. Um ein Verdeck kümmere ich mich später.
Am Ende soll ein alltagstaugliches Gefährt mit brauchbarem Gepäckfach für den Weg zur Arbeit usw dabei rauskommen. Die letzten 0,5 kmh Höchstgeschwindigkeit stehen nicht so im Vordergrund.

Jetzt meine Frage:
Wie wichtig ist das Thema ein und Aussteigen in der Praxis? Bzw ist das ein Thema, welches einen davon abhält, ein VM anzuschaffen? Bisher hatten alle "Fußgänger", die das Gefährt gesehen haben, Angst dass man da schlecht rein und nie wieder rauskommt. Und dabei hatte es schon einen tiefen Einstieg.
Ich hätte da evtl eine Idee die das Ein- und vor allem das Aussteigen erleichtern würde, bin mir aber noch nicht sicher bin, ob ich sie weiter verfolgen soll.

Grüße
Jens
 
Hallo Jens,
das Thema wird hier immer mal wieder diskutiert. Für einen durchschnittlich fitten Menschen ist der Ein- und Ausstieg bei den "Standard"-Velomobilen eher kein Problem. Man kommt ja auch in die Badewanne rein und wieder raus. Schwierig wird es, wenn das Alter beginnt zu zwicken oder wenn jemand körperliche Einschränkungen hat.
Wer allerdings schon bei einem Orca-ähnlichen Fahrzeug Bedenken bzgl. Ein- und Ausstieg hat, sollte über seine körperliche Fitness nachdenken. Der bekommt dann vermutlich auch beim Fahren Probleme.
Gruß Klaus
 
Hallo Klaus,
ich selbst bin einigermaßen elegant rein und raus gekommen. Aber z.B. meine bessere Hälfte arbeitet auch in einem Nachbarort. Wenn ich schon eine Negativform mache.... Was mir vorschwebt wäre auch eher "optional". Kann man einbauen oder auch nicht.
Wobei mir aufgefallen ist, dass es hilfreich ist, wenn man sich beim Aussteigen mit den Händen irgendwo aufstützen kann.
Grüße Jens
 
Ein- und Aussteigen ist am Anfang immer etwas hakelig, bis man den Trick raus hat, wie man in ein bestimmtes VM rein und raus kommt. Ich habe auch ein paar Tage gebraucht, bis ich wußte wo ich die Füße hinsetzen kann und wo man sich abstützen kann und ja, eine Möglichkeit sich mit den Händen aufzustützen ist extrem wichtig, sonst läuft man Gefahr das an Dingen zu tun, die dafür eher weniger geeignet sind.

Irgendwelche Hilfsmittel zur Erleichterung des Ein- und Ausstiegs würde ich erstmal weg lassen (wiegt alles nur) und sehen, wie es sich in der Praxis verhält. Sollte es nach ein paar mal üben immer noch schwierig sein, kannst du darüber immer noch nachdenken.
 
Ich finde Ein- und Ausstieg sehr wichtig.

ich komme jetzt nach einem halben Jahr, mit meinen 1,86 schon etwas besser ins Quest und wieder raus, nehme für bestimmte Strecken aber trotzdem noch alternative Vehikel, weil der E>A mir immer noch keinen Spaß macht und ungelenk aussieht.

Das Quest ist halt kein "Alltagsrad", sondern ein "Rennrad".

Zum Einkaufen fahre ich aber lieber mit dem Alltagsrad, als mit dem Rennrad obwohl beides theoretisch machbar ist. Die Quälerei mit E>A nehme ich erst ab einer bestimmten Entfernung zum Zielort in Kauf. Bei einer Eigenkonstruktion würde ich es definitiv anders lösen, als mit dieser Kajak-Öffnung.
 
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Ich denke, die Voraussetzungen für einen eleganten Einstieg sind bei bei meinem Gefährt schon mal ganz gut.Medium 13098 anzeigenDas Gelbe ist (oder war) das Original-VM. Im vorderen Teil härtet die Negativform aus. (ganz so fett wird das Vm dann doch nicht ;) ) Das Heck ist noch in Arbeit.
 
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wenn man sich beim Aussteigen mit den Händen irgendwo aufstützen kann.
Das mache ich auch am UP. ;) Ich halte den Lenker in den Händen, habe den linken Fuß auf der linken Pedale und schwinge mein rechtes Bein über Rahmen und Sattel. Ich wüsste nicht wie das ohne aufstützen funktionieren soll, schon gar nicht beim VM.
Nachtrag: Dein Foto betrachtend würde ich die Ecken des Rahmens neben Sitzende sehr stabiel machen, bzw dort noch eine Querstrebe einbauen. Das wäre mEn die natürlichste Position um sich abzustützen.
Viel Erfolg mit den Projekt! Mache bitte viele Fotos und dokumentiere hier Dein Vorankommen.
 
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Der bestmögliche Einstieg (denke ich) ist das Leitra-Prinzip....Karosse nach vorn flippen lassen...für alle die es dann nicht schaffen, ist ein VM vlt nicht so furchtbar optimal.;)

Edit:
Oder solch Zusatzhilfe verwenden.... (am Ende vom Video)

 
In einem Quest war ich auch schon gesessen, das Gleiche gilt für das DF und überhaupt die meisten VMs: Man braucht gesunde Schultern, um sich hineingleiten zu lassen, und auch für den Ausstieg sind sie nützlich.
@Auntie Helen hatte mal nachgefragt, aber ich finde grade den Thread nicht ...

Wenn du in die Suchfunktion das Wort einsteigen eingibst, hat du genug zum Lesen.

Vielleicht hat auch jemand verlinkt in Fragen für Anfänger (so ähnlich), ganz oben in der Plauderecke.

Ansonsten viel Erfolg beim Bau! (y)

Minikettwiesel
 
Das Leiba Brise scheint es wohl nicht mehr zu geben. Auf der Internetseite von Leiba wird es jedenfalls nicht mal erwähnt.
 
Die gelbe Kante oben unter Schraubzwinge ist noch vom Original und später nicht mehr da. Der Platz für die Knie war einer der Hauptgründe für die Überarbeitung.
 
Es wird (zunächst mal) ein offenes Velo mit tiefem Einstieg.
"Velomobil" oder "VM". Ein "Velo" ist (vor allem im Alpenraum) ein stinknormales Fahrrad.

Bisher hatten alle "Fußgänger", die das Gefährt gesehen haben, Angst dass man da schlecht rein und nie wieder rauskommt.
It's not a bug, it's a feature. Das hält die Leute vom ungefragten Probesitzen ab. :D

Richtig. Ich bin sie mal gefahren. Absolut furchtbar. Kaum Platz, um die Beine ein- und auszufädeln, kein Gepäckraum, eingeschränkter Wetterschutz, miese Aerodynamik. Es hat die Nachteile eines Velomobils, ohne die Vorteile zu nutzen.

Mein Vorschlag: Hol dir für wenig Geld ein altes Alleweder und fahr damit ein wenig. Da kannst du viel "erfahren", worauf es bei einem Velomobil wirklich ankommt. Erst danach würde ich anfangen (nein, ich würde eigentlich gar nicht anfangen...) eine Fehlkonstruktion wie die Brise in einen fahrbaren Untersatz zu verwandeln.
 
Wie wichtig ist das Thema ein und Aussteigen in der Praxis? Bzw ist das ein Thema, welches einen davon abhält, ein VM anzuschaffen? Bisher hatten alle "Fußgänger", die das Gefährt gesehen haben, Angst dass man da schlecht rein und nie wieder rauskommt. Und dabei hatte es schon einen tiefen Einstieg.
Ich bin zwar derzeit kein potentieller VM-Käufer, aber da ich noch nicht so viele Sitz- und Fahrversuche gemacht habe, dass ich mich an die Abläufe gewöhnen konnte, gebe ich trotzdem mal Kommentare ab.

Bequem wäre Aufstehen und Heraussteigen, und im Grunde hast Du zwei Möglichkeiten, um aus einer flachen Liegesitzposition aufzustehen: den Schwerpunkt über die Füße bekommen oder die Füße unter den Schwerpunkt - zumindest ungefähr, wenn etwas Abstützen beim Heraussteigen noch OK ist. Aber genau das ist hier schwierig. Die vordere Einstiegskante ist deutlich zu weit hinten, um nach vorn aufzustehen, und zum Hochstützen auf der seitlichen Einstiegskante ist diese zu tief, so dass Du auch die Füße nur schwer unter den Hintern bekommst.
Wenn Du halbwegs stehen kannst und nicht mit den Knien irgendwo anstößt, kommst Du mit den Füßen auch über eine deutlich höhere Kante drüber, und genug Platz zum Hintreten und Stehen neben dem Sitz scheinst Du ja gerade anzubauen. Wenn Dir der Vorschlag von @Sutrai mit dem Alleweder nicht gefällt, würde ich zumindest eine Lattenkonstruktion oder was in der Richtung vorschlagen, an dem Du das Aufstehen ausprobieren kannst. Und vielleicht auch die Sicht über die vordere Verkleidung - eine Blickrinne in der Mitte hat die im Moment nicht, oder?
 
auch die Sicht über die vordere Verkleidung

Ein Sitzzwerg schaut da nicht mehr drüber :( (ja ich weiß, das da noch die Negativform drauf liegt) und wenn man drüber schauen können soll, dann ist wohl der Kopf frei über der Karosse und ohne Überrollschutz durch eine Hutze, oder ist die noch geplant?
 
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Eine Blickrinne geht entformungstechnisch nicht, da die Werkzeugtrennung in der Mitte liegt. Und ja die Dicke der Negativform ist "großzügig bemessen". Tatsächlich geht die Kontur von der Stelle, an der die Knie den höchsten Punkt erreichen waagerecht nach hinten. Die Kante ist ca 4cm hhöher als beim Original. Ich mache das nächste Foto, wenn die Form runter ist. Abstützflächen für die Hände zum Hochdrücken, Heckdeckel und Kopfstütze kommen noch. Aber auch das geht erst wenn die vordere Form runter ist.
 
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