Siebter Streich/ alphaseven

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Leider ohne einen Effekt festzustellen, auch keinen negativen - bei angeblich Windstärke 5.
Meine Betrachtungen:
Vielleicht sitzen sie noch nicht an der richtigen Stelle.
Aber die ist sehr schwer zu finden.
Ich habe hier eine Animation eines Lasters im Seitenwind.
Da sieht man, dass der Überdruck auf der Luvseite etwa gleich dem Unterdruck auf der Leeseite ist.
Beide addieren sich.
Will man auf der Leeseite Besserung haben, sollte dort eigentlich die Strömung länger anliegen.
Eine anliegende Strömung hat weniger Widerstand als die ganzen Wirbel.
Man könnte z.B. eine Golfballfolie auf den entscheidenden Flächen anbringen.
Hier der Golfball im Flug.
 
Da sieht man, dass der Überdruck auf der Luvseite etwa gleich dem Unterdruck auf der Leeseite ist.
Beide addieren sich.
Will man auf der Leeseite Besserung haben, sollte dort eigentlich die Strömung länger anliegen.
Eine anliegende Strömung hat weniger Widerstand als die ganzen Wirbel.
Offenbar ist die Aufgabenstellung noch unklar - zumindest mir o_O

Eine Seitenwind-Anströmung aus 90° quer zur Fahrtrichtung soll eine möglichst hohe Vortriebskraft entfalten und wenig Querkraft, welche als Störung auf die Lenkung wirkt und im Extremfall das Fahrzeug umschmeißt.
Je höher die Eigengeschwindigkeit ist desto spitzer wird der Anströmwinkel.
Gleichzeitig soll die Strömung von Luv nach Lee über das VM hinweg möglichst unterbunden werden, da sonst der nutzbare Druckunterschied geringer wird.
Geschieht das nun besser durch eine Abrisskante in Form eines Winglets, wie ich es versucht habe oder sollte man besser eine weiterhin anliegende laminare Strömung mittels einer mikroturbulenten Grenzschicht durch solche Golfball-Dimples anstreben?
Wenn die Kraft durch den Seitenwind gering bliebe, weil er laminar über das VM hinweggleitet, dann kann doch auch kein Vortrieb entstehen.

Fragen über Fragen :(
 
Hi zusammen,

Man sollte nicht all zu sehr auf dem Bernoulli herumreiten. Die Gesetzmäßigkeit (im Grunde ist es nur ein Energieerhaltungssatz) gilt zwar im entsprechenden Zusammenhang, aber nützlich zum erklären des dynamischen Auftriebs ist es deswegen noch nicht.

Hilfreicher ist die sogenannte Kutta–Bedingung: https://en.wikipedia.org/wiki/Kutta_condition (leider nicht in der deutschen Wikipedia als eigener Artikel).
Eine spitz zulaufende Hinterkante eines Flügelprofils führt dazu, dass ein Fluid (Luft, Wasser, ... ) dort ungefähr tangential abströmt, und eben nicht um die scharfe Kante herumkrabbelt und irgendwoanders abströmt.
Das funktioniert gut, solange man es nicht übertreibt. Übertreibt man es, folgt die Strömung lokal nicht mehr der Profilkontur und löst ab.
Das tangentiale Abfließen bedeutet ggf. eine Richtungsänderung der Strömung. Dabei ändert sich der Impuls der massenträgen Luft, mit dem Ergebnis, dass sie im Gegenzug netto die Auftriebskraft auf den Flügel ausübt.

Bernoulli gilt auch hier, erklärt aber nicht, ob der lokale Druck ein Ergebnis der lokalen Strömungsgeschwindigkeit ist, oder umgekehrt. Bernoulli sagt nur dass ein fester Zusammenhang besteht. Die Unterscheidung in Ursache und Wirkung ist an der Stelle nicht sinnvoll möglich.

Und stromaufwärts benachbarte Teilchen treffen sich im Allgemeinen nicht nach der Passage des umströmten Körpers wieder, da gibt es auch kein Gesetz, dass das erzwingt.

Die Begriffe laminar oder turbulent beschreiben übrigens eine Eigenschaft der Strömungsgrenzschicht, also dort, wo die Strömung dicht an der Oberfläche eines umströmten Körpers „reibt“. Beide sagen nicht per se etwas aus, ob irgendwo Strömung anliegt, oder abgelöst ist.

Daniel Fenn macht jedenfalls irgendwas sehr richtig. Egal, wie er das hinkriegt, aber der Erfolg gibt ihm insgesamt recht. Ich tippe drauf, es ist ein gutes Gespür, kombiniert mit sehr effizientem Ausprobieren. Dieses Gespür hat offenbar auch Bülk.

Ich verfolge das Spiel aufmerksam und die Entwicklungen auf technisch sehr hohem Niveau sind absolut faszinierend. (Fahrzeugaerodynamik ist nicht meine Heimat, ich komme aus dem Flugzeugbau, Velomobile sprechen aber den gleichen Effizienz–Sinn an, wie Segelflugzeuge.)

BTW, wer ist bereit, sein Velomobil zum Zwecke der Strömunsvisualisierung mit einer Mischung aus Petroleum und altem Motorenöl einzupinseln? Da könnt man sicher was lernen.

Kurbel

PS: Tut mir leid, dass ausgerechnet mein erster Beitrag mehr vom eigentlichen Thema ablenkt, als beizutragen, aber es war ein Fall von https://xkcd.com/386/
 
Kammheck mal anders

In der Tierwelt passiert es vor Schreck warum bei mir nicht auch
 

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Back to the roots! - Das 7er Teil wird dann im Hinterbau so "reparaturfreundlich" wie einst die Go-Ones bis zur Nr. 3!
(Auauauaaaa!)
 
Gleichzeitig soll die Strömung von Luv nach Lee über das VM hinweg möglichst unterbunden werden, da sonst der nutzbare Druckunterschied geringer wird.
Blödsinn, diese Strömung kann man gar nicht sinnvoll unterbinden. Wenn man da was in Bezug auf den Vortrieb optimieren wollte, dann, dass der durch die unterschiedlichen Oberflächengeschwindigkeiten in Luv und Lee induzierte, sich nach oben ablösende Wirbel um die Hochachse des VMs möglichst klein gehalten wird.
Ich denk aber das ist ein Nebenkriegsschauplatz. So weit, dass man dieses aerodynamische Detail geziehlt optimieren könnte sind wir ganz sicher noch nicht. Wir sind ja schon froh, wenn so ein VM bei Seitenwind nicht bei jeder Böe um ein paar Meter seitlich versetzt ;)
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Kammheck mal anders
schaut gut aus (y). Ich glaub ich muss bald mal wieder Bier vorbeibringen :D
 
Wenn man da was in Bezug auf den Vortrieb optimieren wollte, dann, dass der durch die unterschiedlichen Oberflächengeschwindigkeiten in Luv und Lee induzierte, sich nach oben ablösende Wirbel um die Hochachse des VMs möglichst klein gehalten wird.
Wirbel um die Hochachse :confused: Hm - wie kennzeichnet man die Wirbelrichtung.
Aber noch eine Betrachtung: habe bisher zusätzlich immer auch Versuche mit dem leeren VM gemacht und es angeschubst mit der Überlegung, dass dann ja die bremsende Rollwiderstandskraft nur ca. ein Viertel ist. Wenn dabei aber die Luftströmung tatsächlich quer ist, bilden sich stärkere Wirbel als wenn sie schräg von vorn kommt, so dass erheblich weniger Strömungsenergie für den Vortrieb verbleibt.
Ich denk aber das ist ein Nebenkriegsschauplatz. So weit, dass man dieses aerodynamische Detail geziehlt optimieren könnte sind wir ganz sicher noch nicht.
Ich finde, dass man das schon gezielt angehen sollte, schließlich sind nicht alle VM-Cracks und jedes zusätzliche Watt an Antriebsenergie ist willkommen (y)
 
... zumal beim Milan angeblich Windstabilität und Windantriebsprofit erreicht wurden. Es muß sich also nicht ausschließen.
Wenn man beim Räderwerk fragt, warum das Ding so gut mit Seitenwind klarkommt, hört man nix von Lee und Luv oder Wirbel, sondern Abstand des Flächenachwerpunktes hinter dem Fahrzeugschwerpunkt!
Und das man auch beim Milan die Windstabilität versauen kann, wenn man alles Gepäck ins Heck packt und damit den Schwerpunkt verlagert.
 
Ich finde, dass man das schon gezielt angehen sollte
Ich sagte Nebenkriegsschauplatz weil man nicht alles auf einmal optimieren kann - sonst kann man gegenläufige Effekte nicht auseinanderhalten.
Deshalb finde ich es auch ein bisserl schade, dass @DanielDüsentrieb die Form so komplett überarbeitet und nicht erst mal schaut, ob die kürzere Rundere Form den gewünschten Effekt hat. Wenn sein neues VM jetzt schneller (oder auch langsamer) als vorher ist, dann weiß keiner, ob das primär am konkav eingezogenen Heck, der runderen Nase oder der größeren Breite im Schulterbereich liegt. Man kann einfach nicht erkennen, ob eines der Details die Wirkung der anderen wieder verschlechtert.
Ist halt blöd, dass ein iteratives Herangehen so unglaublich viel Zeit verschlingt. Man bräuchte halt massig Zeit (und entsprechend Geld um sich so lange über Wasser zu halten und das ganze Material zu zahlen) um das Schritt für Schritt zu optimieren.
 
Ist halt blöd, dass ein iteratives Herangehen so unglaublich viel Zeit verschlingt. Man bräuchte halt massig Zeit (und entsprechend Geld um sich so lange über Wasser zu halten und das ganze Material zu zahlen) um das Schritt für Schritt zu optimieren.
Man bräuchte ein modulares System ala WAW wo man einezelne Komponenten tauschen bzw vergleichen kann. Ist günstiger als unzählige Formen zu erstellen
 
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