Problem mit Beleuchtungsanlage Mango: Neuer Lichtakku schon nach ca. 1 h deutlich schwächer

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Hallo zusammen,

wie das so mit VM-Piloten ist, fahren diese ja auch im Herbst / Winter und bei schlechtem Wetter durch die Lande. (y)

Bei mir ist's i.d.R. der Weg zur Arbeit von 35 km von Hochheim nach Frankfurt. Morgens im Dunkeln und abends auch. Nun habe ich das Problem, dass nach ca. 1 h der Scheinwerfer dunkler wird. Wenn ich dann versuche z.B. die Hupe zu verwenden, geht diese kaum noch bzw. nach weiteren 10 Minuten geht dann das Licht ganz aus. Da ich 1:20h für meine Strecke benötige und gerade die letzten 2-3 km durch Frankfurt führen, ist dieses Verhalten meines Akkus nicht akzeptabel, so dass ich immer mit Ersatzakku rumfahre und den dann nach 1 h tausche.

Ich dachte, dass die Akkus (Alter 5+2 Jahre) vielleicht defekt sind und habe mir bei Conrad Elektronik einen neuen NiMH 6V 4200mAh-Akku geholt. Aber auch der verhält sich bei der ersten Fahrt genauso. Es ist also wohl eher so, dass mein System zu viel Strom zieht. Werde dass demnächst mal nachmessen und ein Amperemeter einschleifen.

Meine Beleuchtungsanlage ist kein großes Ding:

B&M Ixon IQ Speed Premium
Tagfahrlicht
Blinker
Rücklicht

Mein zweites B&M Licht ist nicht angeschlossen, kann also auch keinen Strom ziehen.
Nun habe ich gelesen, dass dieses Licht zwei Leuchtstärken hat (50 Lux und 10 Lux), die man umschalten kann. Ich habe den Verdacht, dass dies auch automatisch passiert, bei mir nach 1 h, wenn die Akkuspannung zu gering ist.(n)

Habt Ihr Ideen, was die Ursache für diese kurze Leuchtdauer sein kann?
Abgesehen mal vom Durchmessen mit dem Amperemeter, was könnte man noch machen, um den Fehler zu finden? Gibt es inzwischen bessere und stromsparendere Leuchten? Diese sind ja ca. 4-5 Jahre alt.

Wie hoch dürfte der Stromverbrauch denn maximal sein? Bin leider kein Elektronik-Freak ...

Danke für ein paar Tipps.

LG
Bernd.
 
Hallo,

Der Premium schaltet bei verringerter Spannung auf geringere Leistung. Zunächst bemerkt man das, wenn die Lampe beim Blinken gegenphasig mitblinkt, d.h. die Lampe wird dunkler, wenn der Blinker an ist. Das geht bei meiner schon bei ca. 6.5V los. Man kann bei den NiMeH Akkus nur einen kleinen Teil der Kapazität nutzen. Bei kaltem Wetter ist die Zellspannung geringer als im Sommer, was die Situation verschärft. Man hat nur wenig Spiel bei der Spannungsversorgung, da bei über 7.2 V der Blinker schaden nehmen können soll. Wieviel das Rücklicht als maximale Spannung abkann konnte mir der Hersteller (BuMM) nicht sagen. Wahrscheinlich ändern die zu oft ihre Elektronik. Eine Hupe habe ich nicht, dazu kann ich nichts sagen.
Ich bin auf einen LiIonenakku (2s) umgestiegen. Dessen Spannung ist allerdings zu hoch (Ich lade bis 8V) für die Blinkanlage und wahrscheinlich auch für das Rücklicht. Bei der Blinkanlage habe ich einen Zusatzwiderstand eingebaut, so das das kein Problem geben soll. Ich habe auch ein 2. helleres Rücklicht eingebaut, das über eine Konstantstromquelle (200mA, max. 40V) abgesichert ist. Sollte das normale Rücklicht doch mal zuviel Spannung abbekommen, kann ich das notfalls verschmerzen.
Damit es nicht soweit kommt, habe ich 2 Dioden in Reihe hinter den Akku eingebaut, die jeweils ca 0.5V Spannungsabfall in Durchlassrichtung haben. Die Dioden kann ich einzeln kurzschließen, wenn die Zellspannung des Akkus abnimmt. Das mache ich immer, wenn die Premium beim blinken mitblinkt.
Es gibt dazu natürlich noch viele andere, auch bessere Möglichkeiten das Problem zu lösen. Am einfachsten ist vermutlich ein regelbarer Spannungswandler (Step down), der eine höhere Akkuspannung auf die gewünschte Spannung runtersetzt. Man benötigt einen, der die maximale Stromstärke, die ausgangsseitig benötigt wird auch verkraftet. Blöd ist, das die Teile normalerweise mindestens ein V mehr Spannung am Eingang benötigen als sie ausgeben. Das macht bei einem 2s LiIonenakku schon Probleme, man müsste also schon 3s (also 3 seriell geschaltet) verwenden.
Es gibt nicht teure Konstantstromquellen, die einen großen Eingangsspannungsbereich haben und in der Regel sogar noch dimmbar sind. Es wäre schön, wenn alle Hersteller solche für ihre LED Lampen verwenden würden. Dann wäre die Spannungsversorgung am Fahrrad viel einfacher, man könnte alles zwischen 6 und 40 V verwenden. Naja, man kann ja mal träumen.

mfg

Günter
 
Hallo Günter,

Vielen Dank für Deine Tipps! Habe zwar nicht alles verstanden :whistle:, aber zumindest ist mir jetzt klar, dass die NiMH-Akkus im Winter etwas problematisch sein können. Aktuell löse ich das Problem so, dass ich einen Ersatzakku dabei habe. Muss mir nur noch eine Verlängerung löten, damit ich ohne Ausstieg die Akkus tauschen kann.

LG
Bernd.
 
Ich hab an allen Rädern die 7.2 V Lupine Akkus, meist 6.6 mAh oder 3.3 mAh. Sind wasserdicht und haben Kapazitätsanzeige.
Mit einem Verlängerungskabel kann man sich einen Adapter auf das vorhandene System bauen, hab ich so im dF von Modellbau T Stecker auf Lupine Stecker gemacht.
 
dass die NiMH-Akkus im Winter etwas problematisch sein können
Jetzt ist doch noch kein Winter.. Ich nehme an, du nimmst die Akkus nach der Fahrt mit ins Warme?
Dein akku hat 6V*4,2Ah = 25 Wh. Wenn der nach ner Stunde schon schlapp macht, ohne dass du eine Halogen-Festbeleuchtung dran hängen hast, dann ist entweder der Akku Schrott oder du hast heftige Kriechströme, die dir den Akku leersaugen. Evtl. die Hupe? Da solltest du auf jeden Fall mal nachmessen. Bei angenommenen 3W für die Frontbeleuchtung und 0,1W für hinten sollte der Akku etwa 8 Stunden halten. Es passt also auf jeden Fall etwas ganz und gar nicht.
 
Wieviel das Rücklicht als maximale Spannung abkann konnte mir der Hersteller (BuMM) nicht sagen.

Keine Cyo in der Nase? Der Cyo Premium E hat eine regulierten 6V ausgang. Es sagt in der Anleitung;

"Zum Anschluss eines Rücklichts (normale 6V-Dynamorücklichter
können verwendet werden) das kürzere vormontierte Doppelkabel verwenden.
"
 
Soweit ich weiss wollen die BuMM Scheinwerfer etwas mehr Spannung als 6V (meine alten cyo brauchen eher 7,2) für ordentliche Leistung.
Dein "6V" Akku hat voll geladen 7V, leer eher 5,5. Bei 6,5V funzelt der Scheinwerfer schon nurnoch. Abhilfe bringt ein Akku mit deutlich mehr Spannung (z.B. 12V) mit nachgeschaltetem DC/DC Wandler auf 7V.
 
Also ich finde NiMh Akkus im Winter nicht kritisch ich habe sowohl am Quest wie am Stadtrad diesen Akkutyp und das funktioniert tadellos. Folgende Dinge wurden hier noch nicht erwähnt. Messe nicht nur den Strom während Verbraucher eingeschalten sind, sondern messe vor allem auch den Strom wenn alles aus ist. Könnte sein das der Akku während der Standzeit langsam und kontinuierlich entladen wird. Was ich auch mal messen würde ist der Spannungsabfall. Sprich messe die Spannung direkt am Verbraucher und Akku vlt. sind deine Steckverbindungen oder Kabel korrodiert.
 
@Karlsruhe: genau das wollte ich machen: Stromfluss ohne Verbraucher. Habe auch den Verdacht, dass da etwas heimlich Strom zieht...

Danke an alle für Eure Tipps. Info folgt, wenn ich Ergebnisse liefern kann!
 
Meine beiden NiMH Akkus waren auch so alt wie Deine. Ich habe einen neuen Akku über Velomobil.nl gekauft, war auch der von Conrad.
Wurde auch nach einer Stunde dunkel, gleiche Fehlerbeschreibung wie bei Dir.

Ich habe dann den Conrad Akku aufgeladen und die Entladekurve gemessen. Entladung über Glühlämpchen 6V / 2,4 Watt. Also ab und zu die Spannung am Akku gemessen. So kam ich auf diese untere Enladekennlinie:

29.07.2017.jpg

Die Schwarze Kurve ist von dem Conrad Akku. Erst so wurde mir klar, das eine Zelle kaputt ist. Ich habe die Isolation aufgeschnitten und die Zellen einzeln gemessen. Die defekte Zelle gibt es bei Conrad für ca. 8 Euro zu kaufen, mit Anschlussfahnen. Jetzt wieder alles ok.

Die defekte Zelle erkennst Du durch Spannungsmessung erst, wenn Akku "leer" ist. Wenn Du aber auf Garantie machst, dann darfst Du die Isolation natürlich nicht aufschneiden. Hilft Dir nur die Entladekennlinie.

Da ja ein konstanter Strom über das Glühlämpchen fließt. (alte Glühlampe Frontlampe Fahrrad), ist diese Entladekurve ein Maß für die Kapazität des Akkus. Man könnte ja auch auf der Y-Achse die Leistung in Watt = Stom*Spannung darstellen und auf der x-Achse die Zeit. Die Fläche unter der Kurve ist dann die Kapazität in Wh. Es wird so lange angelassen, bis die Entladeschlussspannung erreicht ist. Das ist die Spannung wo der Akku noch kein Schaden nimmt.

Alter Thread:
https://www.velomobilforum.de/forum...est-akku-laesst-sich-nicht-laden.33388/page-2

Du kannst auch ein mal die Spannung nach dem Aufladen ohne Last an Deinem Akkupack messen und dann immer 30 Minuten mit VM Scheinwerfer belasten, abziehen und dann wieder die Spannung messen. usw. Nach 3-4 Messungen wirst Du es sehen.


Gruß Leonardi
 
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