Crash mitm Quest

Wichtig ist, eine Möglichst genaue Analyse, wie es genau zu einem Sturz oder Unfall gekommen ist. Je genauer man sich damit beschäftigt, um so sicherer kann man sich vor einer Wiederholung schützen. Bei meinem letzten MTB-Sturz der mich ins Krankenhaus brachte und bei dem ich Gottseidank einen Helm trug, gab es ca. 5 Begleitumstände die ich hätte bedenken können um meine Geschwindigkeit rechtzeitig zu reduzieren. In einer änlichen Situation würden sie mir heute höchstwahrscheinlich ins Gedächnis gerufen, bevor wieder was passiert.

Wenn man weiß, was man hätte besser machen können, bekommt man auch wieder ein Stück Kontrolle zurück und so mit ein Sicherheitsgefühl.
 
Hallo Oliver,

erst mal gute Besserung, den Ärzten eine ruhige Hand und dass Du bald wieder auf den Beinen bist. Deine Reaktion ist absolut nachvollziehbar, denn das war sicher ganz schön knapp und jeder von uns geht anders mit solchen Erfahrungen um. Ob es das Problem Unaufmerksamkeit war und ob das mit dem Auto lösbar ist, lässt sich schwer beurteilen. Was im Einzelnen mit rein gespielt hat, kann ich wohl nicht beurteilen.
läßt an dem System Velomobil Zweifel aufkommen
Ja und Nein. Einerseits passieren ja Mengen an Unfällen mit den schnelleren Autos auch und da sterben leider auch viele dabei, andererseits muss ein VM-Hersteller heute zwingend über Crashsicherheit und Fahrerschutz nachdenken - zumindest sofern er an seine Kunden und nicht nur an den Umsatz denkt. Denke ich über Kopfverletzung - wie bei Oliver - nach, dann möchte ich z.B. keinesfalls einen Unfall ohne Haube (wie ich bei schönem Wetter auch immer wieder unterwegs bin) erleben. Zudem muss Haube und Verriegelung auch gut überlegt sein (Aufbau, Festigkeit, Polsterung, Belüftung, Bergungsmöglichkeit).
Wie die Situation bei Oliver war, lässt sich jetzt nicht einschätzen. Die Schadensbilder wären aber wichtig, um gesunde Rückschlüsse daraus zu ziehen.

Viele Grüße - und nochmal gute Genesung,
Roland
 
Solche Unfälle sind schlimm, daran ist aber nicht das VM schuld. Autounfälle mit Toten gibt es jeden Tag dutzende. Niemand sagt aber jetzt "viel zu unsicher, ich fahre jetzt Fahrrad!". Nein, hier wird sogar das Gegenteil propagiert.
Wenn man mit dem PKW bei gerade mal 70 aus der Kurve rutscht und seitlich in einen Baum rein, hat sich das mit dem Leben leider genauso erledigt (einen Klassenkameraden so verloren...).

Unfälle wie diese müssen analysiert werden um herauszufinden warum es soweit kam und was man verbessern kann. Jetzt aber 1,5Tonnen Panzerung drumrum zu bauen und sich dann sicher zu fühlen ist aber der falsche Weg (nicht nur weil man dann auch andere Menschen und Tiere massivst gefährdet)
 
so viel gibt's da nicht zu analysieren bei einen Filmriss ohne Zeugen...
wenn man von der Fahrbahn abkommt und sich überschlägt hat man entweder Glück und der Kopf bleibt heil, oder eben nicht weil an der falschen Stelle z.B ein Stein ungünstig liegt. Daran kann auch eine Analyse nichts ändern.
auch wenn die Wahrscheinlichkeit niedrig ist - wenn man am falschen Ende der Statistik steht hat man einfach Pech gehabt.
gut wenn das Leben trotzdem weitergeht - dann sollte man das gedanklich unter 'dumm gelaufen' abhaken und nicht zu viel drüber grübeln sondern nach vorne sehen, was man aus der verbleibenden Lebenszeit macht.
 
Auch von mir gute Besserung ich wünsche dir das alles gut für dich ausgeht!

Eine Analyse fände ich auch sinnvoll und wenn es Bilder vom VM sind zusammen mit den Verletzungen können immer hilfreich sein.

Sollten wir dafür einen neuen Beitrag anfangen in dem jeder sein erlebtes von einem Unfall schreibt es könnte anderen helfen auch den Herstellern ihre Fahrzeuge sicheren zu machen und bestehende nachzurüsten.
 
Nobbi,

der Filmriss beginnt in der Regel nach dem Aufprall. Entscheidend ist die Frage ob es Umstände gegeben hätte, die diesen Unfall hätten verhindern können. Wenn es kein Fremdverschulden gibt, lohnt sich der Blick darauf, welche Umstände z.B. eine niedrigere Geschwindigkeit hätten begründen können.

Das was ich hier höre und lese ging schon vor diesem Sturz etwas in meine sich entwickelnde Fahrweise ein und es kann ruhig noch mehr werden. Ich muss nicht jede Erfahrung selbst machen um zu lernen, wie man sturzfrei durch einen Kreisverkehr kommt.

Et hätt noch immer jot jejangen, gilt beim VM-Fahren wohl nicht. Wenn es nur ein paar km/h sind, die über einen Sturz entscheiden, dann werde ich sie runterbremsen und später wieder ausgleichen.
 
Mein Beileid und gute Besserung Dir!
Alles weitere findet sich nach Deiner Genesung und Du wirst die Welt mit neuen Erkenntnissen ansehen.
Grüße,
Antoine
 
Aber was zum Teufel ist denn diesen Sommer los?

Wolfgang, 2x 3w4f-Teilnehmer, Cars10, HansDampf und jetzt du...
was soll schon los sein? Es gibt jedes Jahr weit über 100 neue Velomobilisten mehr also wird es auch jedes Jahr mehr Unfallberichte geben.
Schau in Motorradfahrer-Foren, da kannst alle paar Tage lesen, dass einer irgendwo gestorben ist oder schwer verletzt wurde. Nicht weil das so extrem gefährlich ist, sondern weil es so viele davon gibt.

Also Leut, passt auf euch auf!
 
Gute Besserung, aber ein Auto ist kein Allheilmittel, offiziell sterben jeden Tag 10 Menschen bei Verkehrsunfällen, von den 100 Schwer- und 1000 Leichtverletzten jeden Tag garnicht zu reden.
Du musst bei solchen Statistiken die Todeszahlen in Relation zu den Verkehrsmitteln betrachten. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber in einem Auto ist man bei einem Unfall nunmal sicherer wie auf einem Fahrrad oder Velomobil.
 
Es ist aber egal, was wie wo steht und zu lesen ist. Jeder muss für sich entscheiden, wie er mit solchen Erlebnissen umgeht. Dass Entscheidungen NIE ohne Konsequenzen sind, sollte uns allen klar sein. Jemand mit der hier diskutierten Erfahrung 100 gute Argumente für VM und gegen PKW vorzulegen hilft nicht weiter. Wunden müssen erst mal heilen und dann kann man hoffentlich wieder (angst-)freier entscheiden.

VG, Roland
 
@Karlsruhe : Das stimmt nur wenn an von gleicher Geschwindigkeit ausgeht.
Im VM ist das eher 40km/h, im PKW ca. 90-110km/h (Überland).
Ein Unfall mit 100km/h gegen einen festen Gegenstand (Böschung, Baum) resultiert, laut ADAC, in einer Überlebenswahrscheinlichkeit von unter 5%.

Klar das ein 1,5Tonnen Blechpanzer bei 40km/h sicherer ist als ein VM (welches aber wiederrum sicherer ist als ein Motorrad oder Up bei der Geschwindigkeit). Nur nenne mir eine Person die aus Sicherheitsgründen nicht schneller als 50 fährt?
Die Chrashtests werden mit 50km/h (bei 100% Überdeckung) bzw. 64km/h (mit 40% Überdeckung) ausgeführt. Und wie es bei solchen Tests halt ist, wird das Fahrzeug genau darauf ausgelegt. Wie auch bei den NEFZ-Schadstoffuntersuchungen.
Bei 80km/h sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit schon massivst ab. Seitenaufprall wird sogar nur mit 30km/h getestet.

Schauste hier.

Wer also aufs Auto umsteigt weil er mehr Sicherheit will, darf die Reisegeschwindigkeit nicht erhöhen!
 
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass in existentiell bedrohlichen Situationen wie einem schweren Unfall irgendetwas in einem Menschen vor sich geht, das ihn - scheinbar irrational - bei ähnlichen Wahrnehmungen wie sie zum Unfallzeitpunkt vorherrschten, auch noch Jahre später in den Alarmmodus versetzt und ihn ähnliche Situationen vermeiden lässt.- Ich habe mich fast übergeben, als ich einige Monate nach meinem eigenen Unfall an derselben Stelle einen anderen wahrnahm, der ganz ähnlich abgelaufen war und wieder einige Monate später tatsächlich gekübelt, als ich Zeuge eines ebenfalls ählichen, aber tödlichen Unfalls wurde. Dergleichen kommt wohl ganz tief aus dem Stammhirn.
Das haben wir mit anderen Tierarten gemeinsam und ist m.E. Teil eines evolutionär weit zurück angelegten Kanons von Verhaltensmustern zur Überlebenssicherung.
Bis der Unfall überwunden ist, halte ich es für sinnvoll, sich selbst zu schonen und dergleichen zu vermeiden, da reagiert Oliver völlig normal. Stress gibt es für ihn gerade mehr als genug.
Die Lust am Radfahren kommt schon wieder, wenn es an der Zeit ist.
- Ich habe übrigens vorhin, um die mehrwöchige Lücke in meiner Biographie zu schließen, in dem Krankenhaus angerufen und lasse mir jetzt eine Kopie der Unfallakte erstellen. Das sollte mir helfen, die damaligen Geschehnisse weiter zu bewältigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch mal so viel Glück traue ich mir nicht zu. Hätte nämlich auch ganz anders ausgehen können. Wenn ich hier wieder raus bin kaufe ich mir als erstes ein Auto. Zum täglichen pendeln.
Gute Besserung und ein glückliches Händchen bei der weiteren Entscheidungsfindung. Falls der Unfall eine Angststörung zur Folge hat, lass Dich dagegen behandeln. Wenn Du Dich dann trotzdem gegens VM entscheidest, ists auch gut. Aber lass Dich nicht von anderer Seite beeinflussen, sondern triff die Entscheidung selber.

Wolfgang, 2x 3w4f-Teilnehmer, Cars10, HansDampf und jetzt du...
Wolfgang ist 3w4f-Teilnehmer.
Mehr Fahrer im Forum, mehr Unfälle. Velomobile haben sich schon immer auf die Seite gelegt, als es vor allem Quests waren.

RTHs werden auch als normaler Notarztzubringer eingesetzt, je nach Gegend, je nach Abdeckung der jeweiligen Notarztstandorte und passender Zielkinik, also nicht nur wenn Schlimmeres passiert ist.
Oder wenn der RTW nicht bis zum Unfallort kommt. So kam ich zum Bergrettungsheliflug mit "nur" kaputtem Bein.

Wer aber mal einen guten Bekannten mit schweren Kopfverletzungen im Koma (und anschließendem Tod nach 5 Monaten) gesehen hat, weil er keinen vernünftigen Kopfschutz auf hatte wird das Thema anders sehen.
Ich kenn zwei Unfälle mit Helm aus dem Bekanntenkreis, einer tödlich ausgegangen (Motorradunfall in Schritttempo), einer mußte wiederbelebt werden (Tandem, der verursachende Arzt hat dann gleich wiederbelebt...) - Helme helfen bei schweren Unfällen leider nicht wirklich.

Nicht weil das so extrem gefährlich ist, sondern weil es so viele davon gibt.
Motorrad ist leider schon etwa 8x so lebensgefährlich wie Auto oder Fahrrad, die pro km etwa gleich oft zum Tod führen.
Beim Auto sind die schweren Verletzungen deutlich seltener als beim Fahrrad, wenn die Gesundheit schaden nimmt, dann entweder gering oder es ist gleich vorbei.

Stress gibt es für ihn gerade schon mehr als genug.
Die Lust am Radfahren kommt schon wieder, wenn es an der Zeit ist.

Oder auch nicht, das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, daß die Überreaktion abgebaut wird. Wenn das Trauma nicht verarbeitet wird, kann das üble Auswirkungen haben.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass in existentiell bedrohlichen Situationen wie einem schweren Unfall irgendetwas in einem Menschen vor sich geht, das ihn - scheinbar irrational - bei ähnlichen Wahrnehmungen wie sie zum Unfallzeitpunkt vorherrschten, in den Alarmmodus versetzt und ihn ähnliche Situationen vermeiden lässt.
Nicht jeder ist für ein Posttraumatisches Belastungssysndrom prädestiniert. Da sind die Menschen recht unterschiedlich. Bei mir gabs da nach meinem Überschlag mit dem Auto: nix. Nach einem Steinschlagtreffer in den Alpen der mich - wenn er 10-15cm weiter rechts gewesen wäre - vermutlich getötet hätte: nix. Nach dem schweren Motorradunfall: nix. Nach einem tiefen rückwärts-kopfüber Klettersturz (ins Seil): nix. Nach dem Auffahrunfall im AW: nix.
Ich weiß nicht warum, man kann sich das leider nicht aussuchen.
Ich habe nur verstanden (und akzeptiert) dass 'man wird irgendwann sterben' eigentlich 'man kann jederzeit sterben' heißt. Vielleicht hilft das ja.
 
Gute Besserung und einen bestmöglichen Verlauf der OP Oliver!
Es tut mir wirklich sehr leid und ich fühle mit dir. Auch kann ich deine Entscheidung, nach diesem Unfall Abstand von VM zu nehmen, nachvollziehen.
Ich selbst war früher mit UPs viel unterwegs, bis 15 tkm/a, vorrangig zur Arbeit. Dabei hatte ich auch Unfälle, die mit rel. geringen Blessuren abgegangen sind (Schlüsselbeinfraktur, Tossy2, etc.), wobei bei fast allen Stürzen mein Helm beschädigt war. Ein geringer Teil der Bodenkontakte wurde durch Automobilisten verursacht, wobei immer wieder brenzlige Überholvorgänge von freie Fahrt für freie Autos mich nachdenklich machten.
Ich denke, es ist immer die Entscheidung jedes Einzelnen, ob er sich in ein vermeintlich gepanzertes Fzg setzt und bei einem Crash mit einem Radfahrer oder Velomobilisten geschützter ist. Allerdings habe ich selbst als Ersthelfer bei Autounfällen ohne Fremdeinwirkung gesehen, wie verletzlich ein Mensch auch in einem Auto ist.
Wir treffen in unserem Leben die Entscheidung für unser Handeln und Tun zu einem gewissen Anteil, der Rest des Geschehens hängt von den Umständen ab (oder deinem Schutzengel wie manche es ausdrücken).
Ich wünsche dir nochmals alles Gute Oliver und eine vollständige Rehabilitation!
 
Auch von mir gute Besserung.
Seit einem schmerzhaften Erlebnis weiß ich, dass das Leben jeden Tag lebensgefährlich ist. Aber soll ich mir vom Tod meines Sohnes, von einem schweren Unfall, oder etwas Anderem die Freude am Leben nehmen lassen?
"Das Leben ist sch....e, lasst es uns genießen", ist seit dem kein Wiederspruch für mich.
Ohne dieses Erlebnis würde ich heute z.B wohl nicht VM fahren.

Vor unnötigen Gefahren soll man sich schützen, aber das heutige Sicherheitsbedürfnis geht mir oft zu weit. Vor allem, da die Sicherheit oft nur vorgetäuscht oder überbewertet wird.
Wenn dann trotzdem etwas passiert ist man völlig schockiert und wendet sich oftmals einem anderen vermeintlich sicheren Hafen zu.
Ich werde versuchen mein Leben weiter zu genießen, trotz all der Gefahren, deren ich mir bewusst bin.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Genesung und viele Menschen, die dir zuhören und beim Verarbeiten des erlebten helfen.
 
@olek1311
Schreck...Gestern stand noch nicht so viel in dein erster Meldung.
Auch von mir die Allerbeste Heilungswünsche, das du schnell wieder ohne schmerzen gehen kannst.
So wie aus den Polizeibericht zu lesen ist, hast du wahrscheinlich den Pfosten mit dein Kopf getroffen, zum glück hast es überlebt, so was wünsche ich niemanden zu. Nun ist die Frage, wie kommt so was? warst du vorher unmachtig geworden oder erst beim Unfall..
Alles Alles Gute...
 
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