Im Artikel wird das ganze leider ein wenig ins Lächerliche gezogen. Klar, obs dann 3 oder 3,5 kg Gepäck für zwei Wochen sind macht kaum einen Unterschied für einen trainierten Wanderer, der 80 kg Körpergewicht hat.
Oft wird aber vergessen, dass das nicht auf jeden zutrifft, denn leider sind gerade die untrainierten und leichten Wanderer und Radfahrer (auch Kinder) hoffnungslos überpackt (oder haben schwere und schwergängige Fahrräder). Für diese Menschen macht die Grammfuchserei richtig viel aus.
Beispiel: Als meine Freundin vor Jahren ihre erste Radtour machte wog ihr Fahrrad 16,5 kg. Das Gepäck in etwa auch.
Jetzt wiegt das Fahrrad (gleicher Rahmen) mit Vollausstattung 10,2 kg und mit Gepäck für mehrere Tage wiegt die ganze Fuhre um die 16 kg.
WOW ist das LEICHT! – Wirklich? – Nein, ist es nicht.
Meine Freundin wiegt 50 kg. Setzen wir nun Körpergewicht und Materialgewicht ins Verhältnis, würde ein vergleichbares Fahrrad für mich 16,5 kg wiegen. Das ist fast so, also würde ich mit unserem Aufrechttandem die ganze Zeit alleine fahren --> macht mir keinen Spaß.
Aber weiter gehts: Setzen wir nun Fahrradgewicht und Leistungsgewicht ins Verhältnis, dann könnte ich ein Fahrrad fahren, was über 30 kg wiegt – das ist dann für mich wie das 10-kg-Rad für sie.
Und gehen wir nun zurück zu den Standard-Trekkingrädern, die alltäglich an unwissende Käuferinnen verkauft werden: 17 kg – ohne Pedale. Das ist dann schon fast wie ein 50 kg-Fahrrad für einen trainierten Mann.
Grammfuchserei (und Wattfuchserei) ist wichtig – bei den leichten und schwachen Fahrern viel mehr als bei den trainierten und schweren Fahrern.
Viele Grüße,
hering (der grad eben wieder 100 Gramm vom Fahrrad seiner Freundin abgezogen hat)