Bremskraft Disk nimmt immer wieder ab!?!

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Hallo alle
An meinem HP fs26S Tadpole S Trike (bis 45kmh Unterstützung) nimmt die Bremskraft der hydraulischen Scheibenbremsen auf allen drei Rädern mehr oder weniger gleichmässig immer wieder markant ab.
Ersetze ich die noch nicht abgefahrenen Bremspads dann, ist alles wieder ok und ich bekomme alle Räder wieder zum Blockieren. Nach einer Weile ist das nicht mehr möglich und der Bremsweg wird markant länger.
Manchmals verbessert sich die Bremskraft, wenn ich die Bremse an einem längeren Hang heiss laufen lasse, aber nur ein paar Tage.
Reinigen der Pads und Scheiben bringt kaum etwas.
Weiter stelle ich fest, dass der Hebelweg bei neuen Pads sehr viel kürzer ist, als bei Pads die schon ein paar Monate abgefahren sind. Die Dicke der Pads ist aber noch deutlich ok.

Die Hydraulischen Scheibenbremsen sind von Tektro und die zwei vorderen Bremsen sind an einen Bremshebel gekoppelt. Die hintere Disk hat einen eigenen Hebel.
Vorne ist eine Tektro Auriga eTwin verbau von 2016.
Als Bremspads benutze ich die Tektro S20.11 (organic).
Öel oder Fett auf der Scheibe kann ich ausschliessen.


An meinem Up habe ich eine Hydraulische Scheibenbremse von Shimano XT von 2012 mit einer 200 Disk.
Die Bremst immer noch wie wahnsinn, ob wohl ich die regelmässig bei 400 M Bergab richtig aufheite, da im Hänger ein 35kg Hund liegt, der nicht aus dem Hänger fliegen sollte...
(Mit dem Trike benutze ich den Hänger nicht).

Hat jemand eine Idee, warum die Bremskraft so abnimmt und was ich dagegen machen kann?
 
Hallo Velo68,

Hat jemand eine Idee, warum die Bremskraft so abnimmt und was ich dagegen machen kann?

Shimanobremslösungen installieren. Tektro ist Einstiegssegment und hat sich für längere Nutzung nicht bei mir bewährt, da die Funktionalität und Dauernutzbarkeit in keinem Verhältnis zum (durchaus günstigen) Preis steht: Bei Shimano erhält einer dennoch deutlich mehr fürs Geld.

Viele Grüße
Wolf
 
Ja, ich bin auch ein Fan der hochwertigen Shimano Komponenten Serien.
Leider scheint der Einsatz von Hydraulischen Shimano Scheibenbremsen am Trike wohl nicht möglich zu sein, da bei den beiden parallelen Vorderrädern ein der Bremssattel auf dem Kopf stehend instaliert werden muss, damit der Bremsschlauch immer nach Innen zeigt.
Dies ist angeblich bei den Shimano Bremssattel nicht möglich, weshalb HP auf Tektro ausgewichen sei,
so habe ich zum Mondestens meinen Händler und HP verstanden.

Eine grössere Scheibe hat vorne übrigens auch keinen Platz.

Mein Händler meinte, man könnte die Bremskraft erhöhen, in dem man eine Scheibe mit weniger Löcher und und Schlitze einsetz...
 
Der Schlüssel ist die "zu gute" Bremswirkung der Vorderrad Bremse. Da ein Warmbremsen bei dir die Bremswirkung wieder mittelfristig verbessert, und auch deine stark belasteten Bremsen am Up stets gut Bremsen wage ich die Vermutung, das durch zögerlich en oder sanften Gebrauch der Trikebremse die Belag Oberfläche zusetzt und beim Freibremsen regeneriert wird. Daher Mal ausprobieren: Im Alltag kurz und knackig bremsen, statt Schleifbremsung.
 
Dies ist angeblich bei den Shimano Bremssattel nicht möglich
Das halte ich für ein Gerücht, zumal die XT im Konfigurator noch angeboten wird. Schlimmer ist das bei einem Untenlenker die Shimano Bremsgriffe nach oben offen sind und der ganze Staub und Dreck reinfällt, was im schlimmsten Fall zum Ausfall der Bremse führt*. HP hat zwar einen Neoprenüberzug entworfen der das verhindern soll, besser wäre eine hydraulische Bremse die davon gar nicht betroffen ist.

*) Bei mir nach 4800km
 
Hallo Landradler
Beim fs26S finde ich keine Shimano XT Disk Bremse zur Auswahl.
Bei den Trike Modellen mit zwei separaten Bremsen für vorne L/R hingegen schon.
eventuelle lässt sich XT Disk nicht kopelt...
Ich möchte erstmal versuchen die Bestehnde Tektro Bremse "aus zu reitzen"...

Nach Recherche im Netz, vermute irgendwie, dass meine Bremspads "verglassen", kann mir das aber auch nicht erklären, da ich immer wieder (1x Tag)bewusst Vollbremsungen ausprobiere.
 
Hatte in Konfigurator nur beim fx nachgesehen. In der Tat kann man beim fs26s gar keine Bremse aussuchen. Es ist aber auch nicht angegeben welche seitens HP verbaut ist. Da das fs26s so vom Tüv abgenommen ist, darf man die Bremse auch gar nicht wechseln ohne die Betriebserlaubnis zu verlieren.

Meine Frau fährt eine Tektro am UP und hat nie Probleme damit gehabt, auch nicht mit Gepäck in den Bergen. Ggf. mal bei HP nachfragen.
 
Da das fs26s so vom Tüv abgenommen ist, darf man die Bremse auch gar nicht wechseln ohne die Betriebserlaubnis zu verlieren.

Das ist in der Tat die größere Hürde. Wobei das Ersetzen mit "gleichguten oder besseren" Komponenten zumindest keine rechtlichen Nachteile mit sich bringen sollte, wenn etwas schiefgeht. Fachgemäße Installation vorausgesetzt..

Nach Recherche im Netz, vermute irgendwie, dass meine Bremspads "verglassen", kann mir das aber auch nicht erklären, da ich immer wieder (1x Tag)bewusst Vollbremsungen ausprobiere.

Hmm, das Verglasen findet üblicherweise erst bei höheren Bremstemperaturen statt, da muss einer demnach schon längerfristig schleifend bremsen.

Viele Grüße
Wolf
 
Das Ersetzen der Bremsen durch ein neues Produkt ist hier in der CH nicht so ein Akt, da muss ich mir wegen der Zulassung keine Sorgen machen.
Wichtiger ist aber, dass es funktioniert...
Kann man überhaupt zwei Shimano XT Disk Bremsen hydraulisch gekoppelt, so dass diese über einen Hebel gleichmässig gebremst werden können?
und, darf eine dieser XT Disk Bremssattel überkopf eingebaut werden? Ich meine, dass hier der Knackpunkt gelegen sei...
 
Schau mal bitte ob an deinem Bremshebel feuchte Stellen sind. Ich habe das mal gehabt das der Bremsgeber undicht war. Habe dann die Dichtungen und den Geberkolben gewechselt. Danach war Ruhe.
 
Habe ein ähnliches Problem mit Shimano Saint (M820) am Lastenrad.
Nach Austausch der Pads bremst es erstmal, aber schon bald nicht mehr. Ich sehe nicht, dass da irgendwo Bremsflüssigkeit austritt.
Ideen?
 
Hmm. Bei den Saints, welche mit Mineralöl arbeiten und somit zumindest selbsttätig keine Luft ziehen (entgegen DOT-Fluid), dürfte auf irgendeinem anderen Wege Luft ins System gelangt sein, wenn dies wiederholbar auftritt. Möglicherweise im Bereich der Bremsbeläge hinter den Kolben, welches die Luft aus Ecken herausdrückt, sofern Du die Bremsbeläge erneuerst/wechselst und somit die Kolben zurückstellst.

Nach einigen Bremsvorgängen ist die Blase dann evtl. wieder an einer Stelle, an welcher ihre Kompressibilität die Funktion massiv stört (klingt seltsam, doch auch in einem geschlossenen Bremskreislauf gibt es Positionen, an denen sie die Bremsleistung deutlich intensivierter verschlechtert, als an anderen)..

Viele Grüße
Wolf
 
Entlüftet habe ich vorne schon als mir das Problem zum ersten Mal bewusst wurde. Habe dazu sogar den Bremshebel vom Rad abgebaut und in 2,xm Höhe befestigt, Bremsleitung stetig ansteigend. Ja, die Leitung ist so lang.
Hat exakt null gebracht.
Hinten habe ich nicht entlüftet, sondern nur den Belag getauscht. Das hat, wie erwähnt, zumindest zeitweise etwas gebracht.
Können wir damit Luft im System ausschließen?

Wie kann ich sicherstellen, dass nicht minimale Mengen Mineralöl austreten und auf die Bremsbeläge fließen?
 
Zumindest reduziert es die Wahrscheinlichkeit auf Luft im System, jopp.

Bei gesammelten Luftblasen ist bei den Shimano-Komponenten ein persistentes Durchspülen mit Öl (in Auffangbehälter, von unten nach oben) sinnvoll, bei welchem der Bremssattel hin- und her gedreht wird und mit leichtem Klopfen von etwaigen in Ecken festhängenden Luftblasen befreit wird. Gleichwohl sollte hierbei mit montierter "Spacerplatte" zwischen den Belägen mehrfach der Griff gedrückt werden, um das Heraufarbeiten von Luftblasen zu begünstigen. Solange der Griff sich weich anfühlt, ist Luft im System.

Wenn es sich jedoch nicht um Luft im System handelt: Hat die Hydraulikleitung irgendwelche Schäden/Abnutzungen, dehnt sie sich irgendwo? Funktioniert die automatische Belagsnachstellung? Ist der "Ausgleichbehälter"/Öltank im Griff dicht, keine Mikrorisse?

Viele Grüße
Wolf
 
Das ganze System ist neu. Nur ist der Händler ein paar hundert Kilometer zu weit entfernt um eben mal so hinzufahren. Telefongespräch war eher wenig erhellend.
Am Griff tritt kein Öl aus. Leitung kann ich am Wochenende überprüfen.

Entlüftet habe ich nach Anleitung, exakt so wie du es auch beschreibst. Wann fühlt sich der Griff 'weich' an? Habe keinen Vergleich. Weiss auch nicht, wie sich die verlängerte Leitung nach vorne auswirkt. Der Griff für die Hinterradbremse fühlt sich härter an, dort besteht aber das gleiche Problem.

Habe vor kurzem die Beläge angeschliffen. Das brachte eine leichte Verbesserung.
 
Hallo @coma ,

Entlüftet habe ich nach Anleitung, exakt so wie du es auch beschreibst.

dann gehe ich davon aus, dass sich kaum Luft im System befinden kann.

Wann fühlt sich der Griff 'weich' an? Habe keinen Vergleich.

Oh, bei hydraulischen Bremsen mit Spacer drin ist der Druckpunkt sehr knackig. Und der Bewegungsspielraum bis zum Druckpunkt (ab welchem es nicht mehr weiter geht) beträgt bei kompletter Entlüftung und neuen Bremsbelägen keine 5 mm an der Griffaußenkante. Wenn sich der Griff demnach um 15, 20 mm (an der Außenkante gemessen) heranziehen lässt, bis sich ein Druckpunkt zeigt, ist was faul.

Viele Grüße
Wolf
 
Vermutlich (ich kenne das Lastenrad ja nicht) ist die Bremse groß dimensioniert und wird im Alltag zu wenig belastet. Dadurch können Beläge verglasen, was zu der Aussage paßt, daß Anschleifen kurze Besserung gebracht hat. Du solltest das Rad beladen und die Bremse amtlich einbremsen, also mit ca. 30 Vollbremsungen foltern.
 
Prüf doch bitte, ob
A Genug Flüssigkeit im System ist
B von den Bremsen eine nahezu konstante Steigung hin zu den Gebern existiert
C Die Lüftungslöcher in den Gebern nach oben weisen
Ich würde mit C anfangen. Die Luft will nach oben. Und da will sie auch bleiben. Sind also Bögen nach oben im System, so bleibt da xie Luft. Je größer die Bögen, desto schlimmer. Am Up existiert eine große Gesamtsteigung. Wenn alles nicht hilft, nimm eine mechanische.
 
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