Begegnungen mit der Polizei [Sammelfaden]

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Polizei, sich darum zu kümmern, dass das auch alle tun

Es ist ganz einfach.

Beispiel: Es wird täglich millionenfach nicht geblinkt. Darunter sind auch viele Streifenwagen der Polizei. Es werden aber so gut wie keine Autofahrer deswegen beanstandet. Derjenige, der bei einem Unfall (Fahrstreifenwechsel ohne zu blinken) oder sonstigem Anlass (ich möchte den anzeigen, der hat nicht geblinkt) dann doch beanstandet wird, der wird sofort die Argumentation bringen, dass er hier und da auch schon einen Streifenwagen gesehen hat, der auch nicht geblinkt hat.

Und das läuft in allen Bereichen so und jeder von uns weiß, dass er selber auch nicht alles immer korrekt macht und trotzdem andere beanstanden muss.

Deshalb haben wir einen Ermessensspielraum, wenn es um Ordnungswidrigkeiten geht, der aus meiner Erfahrung sehr großzügig und an die jeweilige Situation angepasst ausgelegt wird. (y)

Der Betroffene nimmt lieber die mündliche Verwarnung als den "Strafzettel".

Und je nach Entscheidung vor Ort fällt auch die Bewertung der Situation durch den Betroffenen aus.

fluxx.
 
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Hallo zusammen,
gestern 2mal mit blinkendem Rücklicht an einer Polizeikontrolle (die standen direkt neben dem Radweg) vorbei gefahren .
Nicht gestoppt worden kein Kommentar nur interessiert angeschaut.

mfg
und
GOOD BIKE
Gerd
 
@Felix Verstehe die Frage nicht.
Ersetze in meinem Satz "eine Organisation" mit "der Polizei". Vielleicht wird's dann klarer.

Auch wenn ich angefangen hab. Ich weiss nicht ob Bullenbashing ohne Bezug zu einer konkreten Begegnung in den Thread gehört. Wohl eher nicht.

Aber gleichwohl juckt es mich auf die Blinkfaulheit zu antworten: Es macht einen Unterschied, ob jemand aus Versehen mal einen Fehler macht oder generell zu faul zum Blinken ist. Ersteres würde ich auch eine Ordnungshüter verzeihen, letzteres Verhalten macht einen Menschen für die Aufgabe ungeeignet. Der sollte nach entsprechender Abmahnung entlassen werden.

Man darf nicht Wasser predigen und Wein trinken, sonst wird man unglaubwürdig.
 
Hm, mir begegnen im Schnitt 10 Streifenwagen pro Fahrt zur Arbeit. Ausser der üblichen Gesichtsausdrücke (erblicken eines Aliens vs. Desinteresse vs. freudige Überraschung) gab es genau Null Probleme oder Anhaltungen.

Im Gegenteil, wie ein Beispiel aus dem Februar eventuell zeigen kann: Beim Passieren einer Unfallstelle (ein Touran und ein Smart hatten einen Frontalcrash wie aus dem Lehrbuch) stand der Verkehr still und ich überholte die Schlange der wartenden Autos, in dem ich das Mango am Gehsteig vorbei schob. Vor der Unfallstelle wechselte ich auf die Fahrbahn. Der Polizist, der den Verkehr auf dieser Fahrspur aufhielt, schaute mit grossen Augen. Dann warf er einen Blick auf die Lake 303 Winterstiefel und meinte, :„Wenn ihre Reifen Pannensicher sind können sie durch. Fahrräder stören unsere Spuren nicht." Darauf hin rollte ich los, denn Winterzeit ist Marathon und Durano Plus Zeit. Der Beamte der die Spuren der Fahrzeuge dokumentierte grinste und meinte,:"Ich habe sie heute schon gesehen. Schaut cool aus".

Also entweder sind die Kiwara im Grossdorf Salzburg tiefenentspannt oder ich bin der Rennleitung einfach nicht wichtig genug. Das scheint übrigens auch auf die bayrischen Grenzpolizisten übertragbar zu sein. Ich traue mich zu behaupten, ich bin deren Highlight während der Dienstzeit, den einmal haben sie mich aufgehalten. Aber nicht um mich zu ärgern, sondern um mich aus zu fragen, um ein Foto zu bitten und sich zu Entschuldigen meine Zeit in Anspruch genommen zu haben.

LG
 
Wurde auch schon mitten in der Nacht angehalten wegen Fotoshooting..
Da wurde der Dienstwagen so hingestellt das das VM im Scheinwerferlicht stand, damit die Fotos besser werden. Das die Karre dann die komplette Landstraße (die am Wochenende um die Zeit sogar halbwegs frequentiert ist) zustellte, war da erstmal egal :X
Ich fands so trotzdem besser, als der Polizist der mich bei -5°C und Schneefall nicht wieder hat einsteigen lassen (Fluchtgefahr meinte er!), obwohl ich nur Jogginghose und T-Shirt anhatte (im VM wars ja warm). Durfte nicht mal meine Sachen rausholen.. Meinte felsenfest da ist ein Motor drin, das muss stillgelegt werden, usw.
 
@Jack-Lee

Die Polizei regrutiert sich aus der Gesellschaft. Daher liegt es für mich nahe, dass es einen Querschnitt der Gesellschaft auch bei der Polizei gibt. Deswegrn ist für mich das Vorhandensein von Deppen bei der Rennleitung zwingend. :sneaky:

Genauso zwingend ist für mich jedoch auch, dass es nicht nur Deppen in der Truppe geben kann. ;)

LG
 
Von einer Gruppe die über jahre ausgebildet und gut bezahlt wird (und unsere Gesetze wahren soll) erwarte ich aber etwas mehr als vom Bevölkerungsdurchschnitt.
Oder gehst du genauso bei Chirurgen ran? Einer kann was, 4 lassen mich am Leben, der Rest bringt mich um. Man muss ja jeden nehmen. Warum nimmt man nicht die, die für den Job taugen?
 
Von einer Gruppe die über jahre ausgebildet und gut bezahlt wird......Warum nimmt man nicht die, die für den Job taugen?

Gut bezahlt ist relativ. Keine Ahnung wie der Anfangsgehalt der Polizei in Deutschland ist. In Österreich erscheint er mir jetzt nicht so hoch.

Nein ich erwarte nicht mehr von der Rennleitung als vom Rest der Bevölkerung. Bin da eventuell aber berufsbedingt geschädigt. Wenn Angehörige von KlientInnen mit „ganz leicht" übertriebenen/unrealistische Wünschen mir gegenüber sitzen, glauben diese Menschen sicher auch ich müsste emphatischer sein, als die Mutter Theresa aus Kalkutta.o_O

Egal, mit meinen bisherigen Erlebnissen ist mein Bild von der Rennleitung eindeutig positiv besetzt. Irgendwann treffe ich sicher auf meinen ersten Trottel in Uniform. Das muss aber auch nicht gleich morgen sein:)

LG
 
Hallo zusammen,
die Polizei stellt einen Querschnitt der Bevölkerung da. Ob sie gut ausgebildet ist bleibt dahingestellt.
Um die Einstellungszahlen zu erfüllen wurden die Anforderungen angepaßt.
Ich habe 37 Jahre bei der Poilzei meinen Dienst als Schwimmmeister versehen.
In dieser Zeit habe ich viele nette Kolleginnen und Kollegen kennengelernt, aber auch einige "Deppen".
Aber die netten überwogen.

schönes Wochenende
und
GOOD BIKE
Gerd
 
Querschnitt der Gesellschaft
Das wäre schön. Die Polizei rekrutiert sich aber nur aus denen die Polizist werden wollen. Solche bewerben sich mit einer Erwartungshaltung die dem Aussenbild der Polizei entspricht. Also hat sie die Wahl zwischen verhinderten Rambos, Oberlehrern, Machtbesessenen, Uniformfetischisten, notorischen Müsiggängern und Beamtenseelen. Und dazwischen ein paar mit Helferwahn, die die Welt verbessern wollen.
 
Also hat sie die Wahl zwischen verhinderten Rambos, Oberlehrern, Machtbesessenen, Uniformfetischisten, notorischen Müsiggängern und Beamtenseelen. Und dazwischen ein paar mit Helferwahn, die die Welt verbessern wollen.
Ohje, ohje, hast Du nur mit Beamten zu tun, die eher eine Ausnahmeerscheinung darstellen? Die gibt es, keine Frage. Aber die überwiegende Mehrheit dürften völlig normale Menschen sein.
Ich war selber Beamter ( ne, bin ich noch, aber a.D. , Beamter wird man auf Lebenszeit), die Auswahlkriterien sind schon hoch, es werden weder Leute mit Helfersyndrom genommen, auch Sadisten findet man kaum in der Beamtenschaft. Die denken und fühlen wie Du und ich, und ich glaube von mir sagen zu können, dass ich auf einem mittlerem Level rangiere.

Gruß
Reinhard
 
Polizei rekrutiert sich aber nur aus denen die Polizist werden wollen

(y)

Völlig korrekt! Wie in jedem anderen Beruf auch. :)

fluxx.

P. S.: Ansonsten hat deine Sicht mit der Realität nicht viel zu tun ... dass es einzelne Polizisten/innen gibt, die außerhalb der Norm ticken, das lässt sich weder vermeiden noch verleugnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spam :whistle:: Das Selbstverständnis der Beamten ist geprägt von deren erleben. Auch Schulungen prägen dieses Bild. Ich kann meinen 3 Vorredner nur zustimmen.
Diese Faden beschreibt auch, das viele Beamte aber auch Neugierig interessiert sind. Also eine gewisse "Weltoffenheit" und Toleranz ist vorhanden. So würde ich einen ehemaligen Sportkameraden beschreiben, der bei der Polizei war.
Die jungen Beamte sind in der Bereitschaftspolizei u.a. eingesetzt, wo sie eben auch sehr brenzlige und angespannte Situationen erleben.

Ein sehr drastisches Bild über die Prägung im Polizeidienst mag dieses Veranschaulichen: in des 80/90ziger Jahre treffen die jungen Beamten auf die Protesten vom Wendland, Wackersdorf und ähnlichen Gruppen. Daraus entstand eine sehr negative Einstellung zu den Inhalten aber auch zu diesen Gruppen selbst. Man darf nicht vergessen, das auch die Gegenseite mit Gegenständen warf. Die Reaktion darauf war jedoch nicht ok von der Staatsseite,

Schulungen und Berichte prägen ebenso. Horrorszenarien und Empfehlungen der BGen postet ich bereits. Ich will ich nicht unnötige Diskussionen anheizen und beschreiben besser vergleichbare Prozesse. Da sitzen Leute, die nur die schlimmste seite des Fahrradfahrens erleben: die Unfallbearbeitung. Dadurch werden aus subjektives erleben unverrückbare Tatsachen, die sie aufgrund ihrer Sachkenntnis als objektiv bewerten.
Ein grosses Thema sind Unfälle in Betrieben bei der Treppenbenutzung. Analysiert man diese Unfälle genauer, haben sie oft wenig mit der Nichtbenutzung des Handlaufes zu tun (aber er ggf. verhindert falsche Verhaltensweise). Die Unfälle passieren oft auf den letzen Treppenstufen beim herunterhüpfen, sich von der Stufe wegdrehen, vertreten, etc. . Es sind typische Umknickunfälle. Dies Feinanalyse wird aber nicht kommuniziert, sondern nur Stürze allgemein und die Notwendigkeit den Handlauf schnell greifen zu können.
Diese Beispiel ist eine schöne Metapher zu Realität, Wahrnehmung und Schulung.

Kurzum, eigentlich haben wir doch Glück, das viele Beamte heute neugierig und interessiert dabei sind und die paar anderen können wir locker ertragen. Schön, das wir hier beide Arten beschreiben können und wollen.
 
Also ich komm aus einer Zeit als selbst Lehrer, Bahn, Post, Gemeindeverwaltung, Finanzamt weiss nicht was noch Beamten waren. Das war in Deutschland. Und die waren keine Dienstleister, sondern feudal unfreundlich im Auftrag der übermächtigen Obrigkeit. Die haben Dich am ausgestreckten Arm verhungern lassen wenn Du eines der kryptischen Formulare "falsch" ausgefüllt hast. Beamte waren gut bezahlt und genossen unglaubliche Sozialleistungen. Beamtenrenten waren in für Normalos unerreichbaren Sphären. Als Gegenleistung liessen sie sich ein dreiviertel Jahr Zeit um Deinen Bauantrag abzulehnen, wegen Formfehler.
Mein Eindruck wurde gründlich erschüttert als ich hier in der Schweiz ankam und im Wohnzimmer der Bäuerin (im Nebenberuf Gemeindeschreiberin) meine Aufenthaltsbewilligung erhielt. Die mich zuvorkommend und respektvoll behandelte, sich entschuldigte dass sie keinen Kopierer hat, mich willkommen hiess und von der Gemeinde keinen Lohn dafür wollte (Ehrensache). Es herrscht hier ein völlig anderes Obrigkeitsverständnis. Wenn hier einer zuoberst steht, dann die "Auftraggeber". Die Polizei hier hat mich immer korrekt und höflich behandelt. Die einzigen die hier von oben herab daher kommen ist der Zoll Ausländern gegenüber, aber das sehen die als Teil ihres Auftrags, wie deutsche Polizisten wenn sie ein liegeradelndes Verkehrshindernis entdecken.
 
Wegen Nötigung von einer übereifrigen (deutschen) Streifenwagenbesatzung wäre ich und ein unbekannter Dritter jetzt fast unter der Erde. Ich hab ausreichend Grund denen aus dem Weg zu gehen wo ich kann und bin zutiefst misstrauisch und vorsichtig wann immer ich ein Polizeiauto sehe.
 
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